Grabhügel, Runen und Kirche von Jelling (1994)
Die zwei Runensteine von Jelling sind im 10. Jahrhundert entstandene Steine, die dänischen Königen gewidmet sind und über ihre Taten berichten.
Auf dem kleineren Runenstein steht geschrieben: "König Gorm errichtete diesen Gedenkstein zu Ehren seiner Frau Thyra, Erneuerer/Stolz Dänemarks."
Gorm verteidigte Dänemark gegen die Schweden.
Auf dem großen Runenstein steht: "König Harald befahl diesen Stein zu errichten, zum Gedenken an Gorm, seinen Vater, und an Thyra, seine Mutter. Der Harald, dem sich Dänemark und Norwegen unterwarf und die Dänen zu Christen machte."
Ein Kampf zwischen Löwe und Schlange, eine Christusdarstellung wird auf dem Stein dargestellt. Auf drei Seiten des Steines sind Runeninschriften .
Zusammen mit dem Grabhügel und der Kirche von Jelling (Bild der Kirche) werden sie von der UNESCO als Teil des Weltkulturerbes geführt.
Theodor Fontane verfasste auf König Grom folgende Ballade, deren ersten fünf Zeilen wie folgt beginnen:
Gorm Grymme
König Gorm herrscht über Dänemark,
Er herrscht die dreißig Jahr.
Sein Sinn ist fest, seine Hand ist stark,
Weiß worden ist nur sein Haar.
Weiß worden sind nur seine buschigen Brau´n....
Die Grabhügel, Runen und die Kirche von Jelling wurden im Jahr 1994 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen
Kathedrale von Roskilde (1995)
Die Kathedrale zu Roskilde ist im gotischen Stil aus Backstein erbaut. Dieses Baumaterial ist hier zum ersten Mal angewendet worden und wurde später als Backsteingotik bekannt.
Die Kathedrale wurde im Jahr 1280 fertig gestellt. In ihr wurden die dänischen Könige beigesetzt, es sind die Gräber von 21 dänischen Königen und 17 Königinnen. Im Jahr 1690 ließ König Christian V. im Chor ein Grabmal für sich, seinen Sohn und die Ehefrauen errichten. Der Hauptaltar ist ein Flügelaltar und wurde im Jahr 1560 in die Kirche eingfügt. Die kunstvollen Schitzereien zeigen Szenen aus Jesus’ Leben.
Auch gewöhnliche Sterbliche wurden hier bestattet, der Boden der Kirche ist mit zahlreichen Grabplatten belegt. Auf der „Königssäule“ wurde die Körpergröße verschiedener Herrscher eingezeichnet. Es sei erwähnt, dass im Frieden von Roskile Schwedens Südprovinz mit Lund, Malmö oder Ystad von Dänemark zu Schweden kam.
Die Kathedrale wurde im Jahr 1995 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen
Schloss Kronborg bei Helsingør (2000)
Schloss Kronborg liegt auf einer Landzunge am äußersten nordöstlichen Ende der Insel Seeland an der Einfahrt zum Öresund.
Die Stadt Helsingborg ist nur ca. 4 km entfernt.
500 Jahr wurde von hier die Schifffahrt kontrolliert.
Im Jahr 1420 wurde hier eine Festung erbaut, um den „Sundzoll“ einzufordern. die allerdings nur aus einer quadratischen Mauer mit etwa 80 m Seitenlänge und Wachhäusern in den Ecken bestand.In den Jahren 1574-85 wurde auf der mittelalterlichen Burg das Renaissanceschloss gebaut.
Das Schloss wurde durch Shakespeares Schauspiel "Hamlet“ weltberühmt.
Im Jahr 1629 brannte das Schloss ab und wurde alsbald wieder im Stil der Renaissance aufgebaut, das Innere des Schlosses wurde im Barockstil ausgestattet. Die Kapelle des Schlosses blieb vom Band verschont.
Kronborg war nicht immer Herrschersitz, es war lange Zeit ein Gefängnis und diente zeitweise als Kaserne.
Das Schloss wurde im Jahr 2000 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen
Ilulissat-Eisfjord in Grönland (2004)
Der Fjord stellt das östliche Ende des Jakobshavn Isbra Gletschers dar, einem der größten Gletscher der Welt.
Der Gletscher fließt mit einer Geschwindigkeit von 20-35 m pro Tag.
Der Ilulissat-Eisfjord liegt 250 Kilometer nördlich des Polarkreises an der grönländischen Westküste und gehört zu Dänemark.
Der Fjord ist 40 km lang und ist 7 km breit. Begrenzt wird der Fjord von dem Gletscher Sermeq Kujalleq.
Im Fjord liegen Eisberge, die während der Sommermonate vom Gletscher abgebrochen sind und als riesige Eismassen in den Fjord gestürzt sind.
Am Ausgang zum Meer befindet sich unterhalb des Meeresspiegels eine Moränenablagerung, an der die Eisberge hängen bleiben. Hier ragen riesige Eisberge aus dem Meer auf.
Der Fjord wurde im Jahr 2004 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten aufgenommen.
Stevns Klint (2014)
Die Ostseeinsel Seeland - auf der sich die Hauptstadt Kopenhagen befindet - wird im Südosten von der Steilküste Stevns Klint begrenzt.
Die Länge der Klippen, die aus Kreide bestehen, beträgt ca. 15 km und ist bis zu 40 m hoch. In den Kreidefelsen ist ein dunkler Steinstreifen zu erkennen. Dieser wird der Kreide-Tertiär-Grenze mit hohem Fossiliengehalt zugeordnet.
Hier ist der einzige Ort weltweit, wo man die Spuren der Klimakatastrophe vor rund 65 Millionen Jahren finden kann. Rund 75% aller Tier- und 60% aller Pflanzenarten starben in dieser Zeit aus – darunter waren auch die Dinosaurier.
Die Ursache war wahrscheinlich der Einschlag eines ca. 10 km großen Meteoriten im Golf von Mexiko. Die hiesigen Kreideschichten entstanden vor ca. 70 Mio. Jahren und sind die ältesten Schichten der Steilküste. Wer sich z.B. für Versteinerungen interessiert, der sollte das Stevns Museum besuchen.
Empfehlenswert ist eine Wanderung entlang des 20 km langen kleinen Weges zwischen Rødvig und Bøgeskov Havn. Sehenswert ist die Kirche von Højerup aus Kalkstei, die von 1357 stammt und sich am Rande der Klippen befindet.
Manchen wird es vielleicht interessieren, dass hier zwischen 1952 und 1954 eine atombombensichere Bunkeranlage errichtet worden ist, von der aus die südliche Einfahrt zum Øresund bewacht werden sollte. Heutzutage können die rund 1,6 km langen Gänge der Anlage die Anlage im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Die Kreideklippen wurden 2014 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten aufgenommen.
Herrnhuter Siedlung Christiansfeld (2015)
Die Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeinde liegt in Christiansfeld in Sønderjylland (Südjütland) zwischen Kolding und Haderslev (Hadersleben) und gehört seit 2007 zur Kommune Kolding und wurde durch die Herrnhuter Brüdergemeine gegründet.
Zur Gründung kam es durch den dänischem König Christian VII. () der im Jahr 1771 der Brüdergemeinde gestattet hatte, auf seiner Domäne Tyrstrup eine Siedlung anzulegen.
Zwei Jahre später - am 1. April 1773 – kam es hier dann zur Stadtgründung, die von den Siedler aus den deutschen Sprachraum aus Dankbarkeit gegenüber dem König Christiansfeld genannt hatten.
Die Einwohner in Christiansfeld erhielten zahlreiche Privilegien – so die besonders wichtige Zollfreiheit. Sie errichteten ihre Häuser an einem rechtwinkligen Straßennetz, bei der eine Lindenallee die Hauptachse bildete. In den Brüder- und Schwesternhäusern lebten die ledigen Mitglieder der Brüdergemeine - nach Geschlechtern getrennt - bis zu ihrer Hochzeit.
Zudem sehenswert sind ein Witwenhaus, eine Mädchen- und Jungenschule, die Apotheke, ein Spritzenhaus sowie das Pastorat.
Die 1777 geweihte Kirche ist im Inneren ganz in Weiß gehalten, ist kaum geschmückt und wird bis heute nur mit Kerzen beleuchtet. Die Siedlung der hiesigen Herrnhuter Brüdergemeine ist bis heute außerordentlich gut erhalten.
Die Siedlung der Brüdergemeine wurde am 4. Juli 2015 in die Liste das UNESCO Weltkulturerbes eingetragen.
Parforcejagd-Landschaft in Nord-Seeland (2015)
Die historischen Jagdlandschaften der dänischen Könige im Norden von Seeland umfassen Store Dyrehave, das Waldgebiet Gribskov und Jægersborg Dyrehave.
Diese Kulturlandschaft im Norden der Insel Seeland veranschaulicht beispielhaft eine bedeutende Zeit der europäischen Landschaftsgestaltung zur Zeit des Barocks.
Im Verlauf des 17. und 18. Jahrhundert wurden die hiesigen Wälder speziell für die Parforcejagd hergerichtet. Dafür wurden in den Wäldern sternförmig verlaufende gerade Schneisen geschlagen.
Dieser „Jagdstern“ – mit einem Jagdschloss im Zentrum – zeigt die Ästhetik der Zeit des Barocks und die herausragende Machtposition des Herrschers im Absolutismus.
Dabei symbolisiert der Jagdstern insofern die Macht des Herrschers, da die Wege und Blickachsen sich vom Herrscher im Zentrum aus in alle Richtungen erstrecken.
Die Parforcejagd-Landschaft in Nordseeland wurde am 4. Juli 2015 in die Liste das UNESCO Weltkulturerbes eingetragen.
Wikingerzeitliche Ringburgen (2023)
Die Ringburgen Aggersborg, Fyrkat (Nordjütland), Nonnebakken (Odensee), Trelleborg (Seeland, nicht mit dem schwedischen Trelleborg zu verwechseln) und Borgring (Seeland) sind wichtige Zeugnisse der militärischen Anlagen aus der Wikingerzeit. Dabei ist Aggersborg Dänemarks größte Wikingerburg, die in Nordjütland am Aggersund nördlich des Limfjords liegt. Alle fünf Burganlagen wurden unter Harald „Blauzahn“ Gormsson (910-987) etwa zwischen 970 und 980 errichtet.
Diese fünf archäologischen Stätten umfassen ein System monumentaler ringförmiger Festungen mit einem einheitlichen geometrischen Design bestanden aus befestigten kreisförmigen Wällen mit vorgelagertem Graben sowie vier Toren. Die Torstraßen teilten das Innere der Burgen mit ihren Langhäusern in vier gleiche Teile, in denen sich Langhäuser. Diese Festungen dienten der Überwachung wichtiger Land- und Seewege auf der Halbinsel Jütland sowie auf den Inseln Fünen und Seeland. Obwohl die Ringburgen nur kurze Zeit benutzt wurden, sind sie ein herausragendes Beispiel für die Zentralisierung der Wikingermacht unter Harald Blauzahn aus der der Jelling-Dynastie, dessen Einflussgebiet sich vom heutigen Norddeutschland über Dänemark bis nach Südschweden und Norwegen erstreckte.
Die Wikingerzeitlichen Ringburgen wurden auf der 43. Sitzung der UNESCO 2023 in Riad in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben
Neuen Kommentar hinzufügen