Belgien: Kurzbiografien bedeutender Personen

Architekten und Baumeister

Victor Horta (1861 - 1947)
Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Jugendstils in Belgien, insbesondere in Brüssel. Nach Studien in Paris und Gent zog er nach dem Tod seines Vaters 1880 nach Brüssel. 1885 erbaute er seine ersten drei Häuser, um 1893 übernacht mit dem "Maison Tassel" berühmt zu werden. Weitere wichtige Werke sind: Hôtel Solvay (1894), 1898 Hôtel van Etvelde, 1903 Hôtel Max Hallet, 1894 Hôtel Solvay, im Jahr 1898 Hôtel van Etvelde, 1903 Hôtel Max Hallet.

Henry van de Velde (1863 - 1957)
Einer der berühmtesten Architekten und Designer des Jugendstil (Art Nouveau) überhaupt. Nach Studien der Malerei in Antwerpen und Paris wendet er sich nach intensiver Auseinandersetzung mit der "Arts an Crafts"-Bewegung ab 1892 der Architektur und dem Kunstgewerbe zu. Nach seiner Übersiedlung nach Berlin 1900 wird er ab 1902 Berater des Großherzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach und Leiter der Kunstgewerbeschule in Weimar. Aus der Verbindung von Kunstgewerbeschule und Kunsthochschule geht 1919 unter Gropius das "Bauhaus" hervor. 1926 wird er Professor für Architektur in Gent. Er erhebt die Linie zum alleinigen Ausdrucksmittel seiner Kunst und gilt als der Mitbegründer des Werkbundes, für dessen Ausstellung er 1914 das Theater entwirft.

Bildende Künstler

Pieter Bruegel der Ältere (um1525 - 1569)
Maler der Niederländischen Renaissance am Übergang zum Barock, der für seine drastischen Darstellungen des bäuerlichen Lebens berühmt wurde. Zunächst in Antwerpen arbeitend ließ er sich nach seiner Italienreise (1552-1555) in Brüssel nieder, und begründete mit seinen Söhnen eine Malerdynastie. Wichtige Werke sind: Der Sturz des Ikarus (1558), Die niederländischen Sprichwörter (1559), Der Turmbau zu Babel (1563), Schlaraffenland (1567), Die Bauernhochzeit (ca. 1568).

James Ensor (1860 - 1949)
Bekannter belgischer Maler und Graphiker, der als Wegbereiter des Expressionismus gilt. Nach Studien an der Kunstakademie in Brüssel (1877/80) ließ er sich in Ostende nieder, wo er Zeit seines Lebens arbeitete. Nach Beeinflussung durch Turner und die Impressionisten widmete er sich christlichen Themen und Visionen in der Tradition von Hieronymus Bosch. Masken bestimmten weitläufig sein Werk. Für Ihn zeigen sie den wahren Charakter der Menschen. Ensor schuf eine Fantasiewelt, indem er Farben, Linien und Formen übertreibt. Zudem kündete den belgischen Surrealismus an. Wichtige Werke sind: Der "Einzug Christi in Brüssel", "Skelette wollen sich wärmen", "Der Tod folgt der Menschenherde".

Hergé (Georges Remi) (1907 - 1983)
Er ist einer der großen Comic-Künstler der Welt. Am bekanntesten sind seine 24 Bücher der "aventures de Tintin", bei uns bekannt als Tim und Struppi, die er seit 1929 sein gesamtes Leben lang zeichnete. Seine Bilder sind der Natur abgeschaut und existieren wirklich. Mit seiner Art zu zeichnen wurde er stilbildend.

René Magritte (1898 - 1967)
Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Surrealismus. Nach Studien an der Académie Royale des Beaux-Arts in Brüssel (1916/18) sicherte er das Leben seiner Familie u.a. als Plakatmaler und Werbezeichner. Ab 1926, nachdem er vertraglich an die Galerie "Le Centaure" gebunden ist, arbeitete er nur noch künstlerisch. Während seines Aufenthaltes in Paris (1927/30) wurde er maßgeblich von den Surrealisten beeinflusst. Ab 1930 lebte er wieder in Brüssel, wo er bis 1966 auch als Redakteur von Kunstzeitschriften tätig war. Er war mit Andre Breton, Paul Elouard, Hans Arp befreundet und bestimmte damit den inneren Zirkel der Surrealisten. Wichtige Werke sind: u.a. Der verlorene Jockey (1926), Die Riesin (1929), Die Vergewaltigung (1929), Der Scharfblick (1936), Die Blumen des Bösen (1946), Die Geistesgegenwart (1960), Die zwei Mysterien (1966).

Constantin Meunier (1831 - 1905)
Er gilt als der bedeutendste Bildhauer und Maler des 19. Jahrhunderts in Belgien. In seinem Leben schuf er über 800 Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen. Seine Kunst bezieht sich besonders auf die Darstellung des Lebens der Werktätigen in den Bergwerken Belgiens. Am Anfang steht er unter dem künstlerischen Einfluss Gustave Courbet. Mit den Mitstreitern der Belgischen Avantgarde Charles de Groux und Félicien Rops, sowie anderen gründete er 1868 die "Société Libre des Beaux-Arts". Zwischen 1887-1896 übernahm er eine Professur an der Academie Louvain. Sein von ihm selbst entworfenes Haus von 1900 beheimatet seit 1939 das Musée Meunier. Wichtige Werke: u.a. Der Sämann (1896), Bronze, Neue Nationalgalerie Berlin, "Le Grisou" (1889), Bronze.

Morris (Maurice de Bevére) (1923 - 2001)
Zählt zu den wichtigen Comic-Künstlern und wurde als Zeichner und Autor von "Lucky Luke" berühmt.

Peter Paul Rubens (um1577 - 1640)
Nach Lehre als Maler in Antwerpen wurde er 1598 in die Gilde aufgenommen um seine Studien ab 1600 in Italien fortzusetzen. Nach Aufenthalten in Rom und Madrid kehrte er 1608 nach Antwerpen zurück, um eines der wichtigsten Ateliers seiner Zeit aufzubauen. Weiterhin war er als Diplomat im Dienste Isabellas von Spanien, sowie Karls I. von England erfolgreich tätig und wurde zum Ritter geadelt. Ziel seiner Kunst war höchste Dynamik und größte Farbwirkung, womit er seine allegorischen Entwürfe ausstattete. Auch in der Landschaftsmalerei war er wegweisend. Wichtige Werke sind: Samson und Delilah (1609/1610), Judith mit dem Haupt des Holofernes (ca. 1616), Die Amazonenschlacht (ca. 1619), Perseus befreit Andromeda (1622), Der Liebesgarten (ca. 1632), Das Pelzchen (ca. 1638).

Jan van Eyck (um 1390 - 1441)
Durch seine realistische Malweise wurde er zum berühmtesten Künstler der altniederländischen Malerei. Nach einer Jugend im Dunkel der Geschichte trat er durch die Ausmalung des Hofes der Den Haager Residenz Johanns von Bayern 1422 erstmalig in Erscheinung. Nach Johanns Tod prägte er als "Gesamtkünstler" ab 1425 die Erscheinung des damals prächtigsten Hofes Europas unter Phillip dem Guten. Für ihn war er auch mehrmalig in diplomatischer Mission unterwegs. Seine wichtigsten Werke sind: Genter Altar (ca.1425-1432): Größter Altar und Meisterwerk der alt-niederländischen Malerei, Madonna in der Kirche (1426), Madonna des Kanzlers Rolin (ca. 1435), Die Arnolfini-Hochzeit (1434), Margarethe van Eyck (1439), u.a.

Musiker

Jacques Brel (1929 - 1978)
Berühmter Sänger und Schauspieler, der zum Mythos des französischen Chansons wurde. Ab Ende der 50er Jahre galt er als einer der am meisten gehörten Chansonniers mit über 500 geschriebenen Liedern. Berühmt war er für seine fulminanten Auftritte u. a. im Olympia. Er zog sich auf dem Höhepunkt seine Karriere 1976 vom Showgeschäft zurück und verstarb 1978 an Lungenkrebs. Bekannte Songs sind: La valse à mille temps, Amsterdam, Ne me quitte pas.

Orlando di Lasso (um 1530 - 1594)
Gilt als einer der bedeutendsten Renaissance-Komponisten des 16. Jahrhunderts. 1553 wurde er Kapellmeister im Lateran in Rom und kam über Frankreich und England nach Antwerpen, wo er 1555 den ersten Band seiner vierstimmigen Madrigale veröffentlichte. Ab 1556 bis zum Lebensende war er Leiter der Hofkapelle Herzog Albrechts V. von Bayern. 1570 wurde er von Kaiser Maximilian II. geadelt.

César Franck (1822 - 1890)
Komponist und Organist bedeutender Orgelwerke.
Nach ersten Auftritten als Pianist zog die Familie nach Paris, wo er das Pariser Konservatorium besuchte (1837/1842). Von 1846 bis zu seinem Tod war er Organist an Pariser Kirchen. Ab 1872 hatte er eine Professur für Orgel am Pariser Konservatorium inne.

Henri Pousseur (geb. 1929)
Komponist der elektronischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Nach Studien in Lüttich und Brüssel nahm er an Kursen für neue Musik in Darmstadt und Donaueschingen teil. Das "Studio de musique électronique Apelac", gründete er 1958 in Brüssel. Nach Lehraufenthalten in Basel (1963/64) und der Universität von Buffalo (1966/68) unterrichtete er seit 1970 an der Uni Lüttich. Sein Werk ist Anton Webern verpflichtet, dem er sich mit den Mitteln der Elektronischen Musik nähert.

"Django" (Jean Baptiste) Reinhardt (1910 - 1953)
Gitarrist und Bandleader, der als Stammvater des europäischen Jazz gilt. Durch die Vermischung von New-Orleans-Jazz, valses musettes und der Musik der Sinti entwickelte er einen neuen Stil, den Gypsy Swing. Mit dem Geiger Grappelli gründete er 1934 das Quintette du Hot Club de France, das bis 1939 bestand und sensationellen Erfolg hatte.

Adolphe Sax (1814-1894)
Adolphe Sax wurde am 6. November 1814 in Dinant in der Provinz Namur in Wallonien geboren. Auf der Brüsseler Nationalausstellung des Jahres 1841 stellte er ein Musikinstrument vor, das später nach ihm als Saxophon bezeichnet wurde.
Er verstarb am 7. Februar 1894 in Paris.

Naturwissenschaftler

Robert Cailliau (geb. 1947)
Belgischer Informatiker, der mit Tim Berners-Lee ab 1990 am Europäischen Kernforschungs-Zentrum CERN in Genf Grundlagen für das Internet schuf.

Albert Claude (1899 - 1983)
Albert Claude wurde am 24. August 1899 in Longlier geboren. Im Jahr 1974 erhelt er gemeinsam mit George Emil Palade und Christian de Duve den Nobelpreis für "Physiologie oder Medizin und zwar:
"Für ihre Entdeckungen zur strukturellen und funktionellen Organisation der Zelle“.
Er verstarb am 22. Mai 1983 in Brüssel.

Christian René de Duve (1917-2013)
de Duve war ein in Großbirtannien geborener belgischer Biochemiker.
Seine Eltern waren im Verlauf des Ersten Weltkrieges nach Großbritannien geflüchte t- kehrtenaber nach Kriegsende 1920 mit dem dort geborenen Jungen nach Antwerpen zurück.
Nach wissenschaftlichen Studien in Stockholm und Washington wurde er 1951 als Professor an die Universität der belgischen Stadt Löwen berufen. Seine große wissenschaftliche Leistung bestand u.a. in der Entdeckung der beiden Zellbestandteile Lysosome und Peroxisome.
Im Jahr 1974 erhielt er, zusammen mit Albert Claude und Emil Palade, den Nobelpreis für "Physiologie oder Medizin" und zwar:
"Für ihre Entdeckungen zur strukturellen und funktionellen Organisation der Zelle“.
Am 4. Mai 2013 schied er unter Inspruchnahme von Sterbehilfe im Alter von 95 Jahren freiwillig aus dem Leben.
Vorher hatte er verkündet, keine Angst vor dem Tod zu haben, da er dann einfach weg sei. Er war nicht religiös!

François Englert (geb. 1932)
Englert wurde am 6. November 1932 in Etterbeek - in der Nähe von Brüssel - geboren. Sein Diplom als Elektroingenieur machte er 1955 an der Université Libre de Bruxelles (ULB), wo er 1959 auch seinen Doktor in Physik machte. Danach war er bis 1961 an der Cornell University als Assistenzprofessor tätig. Nach seiner Rückkehr nach Brüssel wurde er an der hiesigen Universität zum Professor ernannte. Zusammen mit Robert Brou leitete er ab 1980 die hiesige Abteilung für Theoretische Physik. Im Jahr 1998 wurde er emeritiert und schied damit aus der Universität aus.
Englert erhielt zusammen mit dem Briten Peter Higgs im Jahr 2013 den Nobelpreis für Physik für seine theoretischen Arbeitenauf dem Gebiet der Teilchenphysik
Higgs hatte die Existenz eines Bosons, das allen anderen Teilchen ihre Masse verleiht, bereits in den 1960er Jahren vorhergesagt. Und Englert hatte - unabhängig von Higgs - den dem Teilchen und seinem Feld zugrunde liegenden Mechanismus postuliert.
2012 wurde das Higgs-Boson dann am Europäischen Forschungszentrum Cern bei Genf erstmals nachgewiesen

Georges Lemaître (1894 - 1966)
Physiker und Priester, der als Begründer der Urknalltheorie gilt. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte er sein Mathematik- und Physik-Studium an der Katholischen Universität Leuven fort, wo er 1920 promovierte. Gleichzeitig bereitet er sich auf das Ordinariat (1923) vor. Nach Aufenthalten in Cambridge und USA nahm er die Lehrtätigkeit in Leuven auf, wo er zwischen 1927 und 33 seine Theorien zur Expansion des Universums veröffentlichte. Nach Jahrzehnten der Kritik gilt diese Theorie heute als allgemein anerkannt. 1934 erhielt er für seine Arbeit den höchsten Belgischen Preis, den Franqui-Preis.

Gerhard Mercator (Gerard De Kremer) (1512 - 1594)
Mathematiker und Kartograph nach dem die winkeltreue Abbildung auf Seekarten benannt wurde (Mercator-Projektion). Er lebte ab 1552 in Duisburg, wo er u.a. 1562 die erste Europakarte herstellte, bei der die Länder winkelgetreu aber nicht flächengetreu zueinander dargestellt wurden.

Ilya Prigogine (1917 - 2003)
Als Systemkritiker verließ er 1921 die Familie und Sowjetrussland und kam über Deutschland 1929 nach Belgien, wo er an der Universität Brüssel Chemie studierte und 1950 Professor wurde. Nach weiteren Lehraufträgen in Austin (1959) und Chicago (1961/66) erhielt er 1977 den Nobelpreis für Chemie für seine Studien zur Theorie dissipativer Strukturen. 1989 wurde er geadelt. Er war bis zu seinem Tod Präsident der International Academy of Science.

Politiker und Herrscher

Auguste Beernaert (1829 - 1912)
Belgischer Jurist und Politiker, der sich als Wegbereiter des Internationalen Rechts zur Konfliktlösung profilierte. Die erste Haager Friedenskonferenz 1899 wurde maßgeblich von ihm vorbereitet. Für sein Engagement zur Friedenssicherung erhielt er 1909 den Friedensnobelpreis.

Henri La Fontaine (1854 - 1943)
Ähnlich wie Auguste Beernaert widmete er sein Leben als Jurist und sozialistischer Politiker der Sicherung des Weltfriedens. Als Verfechter einer internationalen Schiedsgerichtsbarkeit war er dem Pazifismus verpflichtet. 1891 gründete er das Ständige Internationale Friedensbüro in Rom (Bureau International Permanent de la Paix) und wurde 1907 bis zu seinem Tod dessen Vorsitzender. Für seine Friedensarbeit erhielt er 1913 den Nobelpreis..

Leopold I. (von Sachsen-Coburg) (1790 - 1865)
Von 1831-1865 war er der erste König Belgiens. Im Zuge Unabhängigkeitserklärung Belgiens von den Niederlanden am 04.10.1830 wurde er vom belgischen Nationalkongress gebeten, die Krone zu übernehmen und legte am 21.07.1831 den Eid auf die Verfassung ab. Er führte sein Land in den folgenden 8 Jahren durch den Unabhängigkeitskrieg mit den Niederlanden, der 1839 zur vertraglich gesicherten Unabhängigkeit Belgiens führte. Im Zuge der Industrialisierung, der er offen gegenüber stand, baute er die erste Eisenbahnlinie auf dem europäischen Festland zwischen Brüssel und Mechelen (1835).

Albert II. (Sachsen-Coburg und Gotha) (geb. 1934)
Regierender König von Belgien. Er ist der Jüngste Sohn Leopolds III. Er wurde im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt. Seit 1959 ist er mit Paola verheiratet, mit der er drei Kinder hat: Philipp Leopold, Astrid Josephine, Laurent Benoït

Schriftsteller, Autoren

Maurice Maeterlinck (1862 - 1949)
Belgischer Autor, dessen Theaterstück Pelléas et Mélisande (1892) wegweisend für den Symbolismus wurde. U.a. wurde es als Oper von Claude Debussy vertont. Als großbürgerliches Kind widmete er sich nach dem obligatorischen Jura-Studium der Dichtung. Er suchte die Nähe zu den literarischen Symbolisten in Paris, wie Stéphane Mallarmé und wurde 1890 mit dem Schauspiel "La princesse maleine" (1899) weltberühmt. Gewürdigt wurde sein Werk durch den Nobelpreis für Literatur 1911. 1932 wurde er von Albert I. geadelt und floh 1939 in die USA.

Georges Simenon (1903 - 1989)
Weltberühmter belgischer Autor, der durch seine Kriminalgeschichten um Kommissar Maigret bekannt wurde. Seine Figurendarstellungen sind geprägt vom Detailreichtum der Lebensumstände sowie vom psychologischen Tiefgang. Dies macht den Reitz seiner Romane aus. Von seinen über 400 Veröffentlichungen, teils unter Pseudonym, gelten allein 85 seiner Hauptfigur. Viele seiner Krimis sind verfilmt worden.

Émile Verhaeren (1855 - 1916)
Nach einer Ausbildung als Jurist schloss er sich der Avantgarde um den Künstlersalon des Schriftstellers Edmond Picard an. Nachdem er 1883 seine erste Gedichtsammlung "Les Flamandes" veröffentlichte, die zum Skandal wurde, wendete er sich in den 90er Jahren dem Thema des Stadtlebens und sozialen Aspekten zu. Durch seine Gedichtsammlungen "Les campagnes hallucinées", "Les villes tentaculaires" und "Les villages illusoires" wurde er weltberühmt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er mit pazifistischen Gedichten gegen das Morden.

Sportler

Kim Clijsters (geb. 1983)
Erfolgreiche belgische Tennisspielerin und aktuelle Gewinnerin der US Open 2005. 2003 wurde sie Nummer 1 der Damenweltrangliste.

Stefan Everts (geb. 1972)
Siebenmaliger Motocross-Weltmeister in der Klasse über 500cc. Sohn des viermaligen MC-Weltmeisters Harry Everts der seinen hochbegabten Sohn coachte. Mit 19 Jahren fuhr er 1999 seinen ersten WM Titel ein. Zwischen 1995 und 1997 wurde er mehrmals Weltmeister. Nach seinen schwerwiegenden Verletzungen 1999 schaffte er ein sensationelles Comeback mit seinem WM-Titel 2000. Mit den Siegen der WM 2002 und 2003 wurde er der erfolgreichste Motocross-Fahrer der Welt.

Jacky Ickx (geb. 1945)
Belgischer Motorsport-Champion in Formel 1, Langstreckenrennen und Rallye-Raids. Mit 8 Formel 1 Siegen u.a. für Ferrari (ab 1967) bei 116 Grand Prix Rennen zwischen 1968 und 1979, sowie 2facher WM-Sieger der Langstrecken-WM ist er der erfolgreichste Rennfahrer des Landes. Mit 23 war er der jüngste Grand Prix Sieger überhaupt. Durch seine 6 Siege beim Langstreckenrennen von Le Mans verdiente er sich den Titel "Mr. Mans". Später widmet er sich den Wüsten-Rallyes und gewann 1983 die Paris-Dakar. Heute ist er einer der Veranstalter der Ägypten-Rallye.

Eddy Merckx (geb. 1945)
Ikone des Profi-Radsports. Eddy Merckx wurde am 17. Juni 1945 in Meensel-Kiezegem als Édouard Louis Joseph Baron Merckx geboren. Der frühere Profi-Radrennfahrer gewann je fünf Mal die beiden wichtigsten Rundfahrten, die Tour de France und den Giro d’Italia. Im Jahre 1996 wurde Merckx durch den belgischen König der Titel eines Baron zuerkannt. In Brüssel wurde 2003 eine U-Bahn-Station eröffnet, die nach Eddy Merckx benannt ist. Zu seinem 65. Geburtstag gab die belgische Post 2010 eine Briefmarke mit seinem Konterfei im Wert von 1,18 Euro heraus. Nach einem schweren Sturz mit dem Rad war er im Oktober 2019 mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Jean-Marie Pfaff (geb. 1953)
Einer der weltbesten Torhüter im Fußball der 80er Jahre. 1982 wechselt er zu Bayern München, mit denen er innerhalb von 6 Jahren 3mal Deutscher Meister wurde. Mit der belgischen Nationalmannschaft konnte er 1980 den Vizetitel der EM erreichen. Der 4. Platz bei der WM in Mexiko (1986) ist der größte Erfolg der Belgischen Mannschaft.

Sonstige

Albert Claude (1899 - 1983)
Nach Studium der Medizin in Lüttich erste Tätigkeit 1928 am Institut für Krebsforschung in Berlin. Danach Übersiedlung nach USA, wo er ab 1929 über das endoplasmatische Retikulum und über die Funktion der Mitochondrien am Rockefeller-Institut in New York forschte. Trotz US-Staatsbürgerschaft kehrt er 1949 zurück, um in Löwen und gleichzeitig in den USA zu forschen und zu Lehren. Den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhielt er 1974 für seine Forschungen an der Zellstruktur.

Marc Dutroux (geb. 1956)
Traurige Berühmtheit erlang er durch eine Serie von sexuellem Missbrauch und Mord an Kindern und Jugendlichen von 8-19 Jahren. Bei seiner Festnahme 1996 behauptete er, nur ein Handlanger gewesen zu sein. Eine unglaubliche Pannenserie zwischen Festnahme und Prozessbeginn (2004) führte zum Rücktritt von Innenminister, Justizminister und Polizeichef. Das Verschwinden von 27 Zeugen durch Selbstmord, Unfälle und auf andere unerklärliche Weise führte zu einem erheblichen Vertrauensverlust der Bürger Belgiens in Ihre Verwaltung und Regierung. Das Urteil vom 22.06.2004 lautete: Lebenslänglich.

Georges Pire (1910 - 1969)
Dominikaner-Mönch, der als Begründer von Hilfsorganisationen sich der Unterstützung von Kriegsopfern und Vertriebenen widmete. Für seine Leistungen erhielt er den Friedens-Nobelpreis von 1958.

Adolphe Sax (1814 - 1894)
Belgischer Musiker und Instrumentenbauer, der durch die Erfindung des Saxophons weltberühmt wurde.

Jean Claude Van Damme (geb. 1960)
Belgischer Schauspieler, der in Hollywood vorwiegend für seine Actionfilme berühmt wurde. Als Bodybuilder und Karate-Kämpfer begann er eine Filmkarriere. Mit "Bloodsport" (1987) und "Cyborg" (1989) wurde er berühmt. Als Mitautor von "Leon" war er für einen der erfolgreichsten Filme des Jahres 1989 mitverantwortlich.

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