Erste Besiedlungen
Die Balearischen Inseln sind bereits seit dem 4. Jahrtausend vor Christus besiedelt. Das haben Forschungen ergeben, die Spuren menschlicher Zivilisation auf den Inseln eingehend untersucht haben. Man geht davon aus, dass die balearische Urbevölkerung mit aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem heutigen Südfrankreich oder von der Iberischen Halbinsel her eingewandert ist.
Die Balearen in der Antike
Balearides oder Gymnesiae wurden die Inseln in der Antike genannt, wobei man unter dieser Bezeichnung die Inseln Mallorca als „Balearis Major“ und Menorca als „Balearis Minor“ verstanden hat. Zunächst wurden sie von den Phöniziern beherrscht, von denen sie wirtschaftlich auch abhängig waren. Balearici nannte man die Einwohner der Inseln. Diese sind nicht selten (v.a. für die Karthager und die Römer) auf den kriegerischen Schauplätzen der Antike anzutreffen gewesen, waren sie doch ihrer Geschicklichkeit im Schleudern großer Steine wegen bekannt. Da die Balearici aber auch in der Seeräuberei aktiv geswesen waren, erregten sie den Zorn der Römer und wurden 123 v. Chr vom Prokonsul Quintus Caecilius Metellus Balearicus erobert. In der Folgezeit wurden auf den Balearen romanisierte Südspanier angesiedelt und Städte wie Palma und Polentia gegründet.
Mittelalter - 425 bis 1469
Die Inseln wurden im Jahre 425 durch die Vandalen in Besitz genommen, welche angeführt wurden von ihrem König Gunderich. Um das Jahr 560 aber wurden sie vom oströmischen Reich erobert, von welchem sie dann an die Republik Pisa und 798 an die Mauren fielen. Bald schon waren sie fester Bestandteil des berühmten Kalifats von Córdoba. Jakob I. von Aragón gelang es im Zuge der Reconquista, zwischen 1229 und 1235 Mallorca und Ibiza zurückzuerobern, während Alfons III. Menorca für sich in Besitz nehmen konnte. Damit waren die Balearischen Inseln feste Bestandteile der Krone Aragóns und bildeten mit Teilen Kataloniens eine gewisse Zeit lang sogar einen selbständigen Staat, der von einer Nebenlinie des Hauses Aragón regiert wurde. Die Rede ist an dieser Stelle vom Königreich Mallorca. Peter IV. von Aragón konnte im Jahre 1344 die Balearen für sich gewinnen und sie mit seinen dynastischen Stammländern vereinigen. Als dann durch die katholischen Könige Ferdinand II. und Isabella I. nach deren Hochzeit im Jahre 1469 die dynastische Vereinigung von Aragon und Kastilien gelang, waren die Balearen Teil der spanischen Monarchie geworden.
Moderne - 1708 bis zum 1. März 1983
Im Jahre 1708 wurde Maó, die Hauptstadt der Insel Menorca, von den Briten erobert, wobei im Zuge des Friedens von Utrecht im Jahre 1713, der den spanischen Erbfolgekrieg beendete, Menorca dem britischen Empire auch gesetzlich zufiel. Doch schon im Frieden von Versailles (1783) mussten die Briten die Insel an Spanien zurückgeben, wobei sie dennoch bis 1802 britisch besetzt geblieben ist.
Im Jahre 1833 gründete man die spanische Provinz der Balearischen Inseln. Nachdem es am Ende des 19. Jahrhundert auf den Inseln zum Aufkeimen einer regionalen Unabhängigkeitsbewegung gekommen war, die sich aber nicht weiter festigen konnte, schlug man 1931 vor, den Inseln einen Autonomie-Status zu geben. Dieser Vorschlag wurde indes erst 1983 nach dem Ende der Franco-Diktatur verwirklicht. Es war der 1. März 1983, als das Autonomiestatut für die Balearischen Inseln in Kraft trat. Noch heute feiert man diesen bedeutenden Tag als den Día de las Islas Baleares (span.) bzw. den Dia de les Illes Balears (katal.).
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