Säugetiere
Zu den häufig anzutreffenden Säugern gehören Hasen und Kaninchen. Etwas mehr Geduld muss man bei Dachsen, Hirschen, Wildschweinen, Rehen, Mardern, Füchsen und Mufflons aufbringen. Es gibt auch einige wenige Wildkatzen.
Sehr selten ist die nachtaktive Kleinfleck-Ginsterkatze. Sie gehört zur Familie der Schleichkatzen und die Ginsterkatze, von der es mehrere Arten gibt, wurde im alten Ägypten als katzenartige Gottheit verehrt.
Die Kleinfleck-Ginsterkatze ist die einzige europäische Art. Bei einer durchschnittlichen Körpergröße von etwa 100 cm entfallen allein 45 cm auf den buschigen und geringelten Schwanz. Das Fell ist grau oder braun mit einem schwarzen Fleckenmuster. Typisch ist die zugespitzte Schnauze. Zu ihrer Beute gehören neben Mäusen und Vögeln auch Insekten und Früchte.
Ebenfalls eher selten anzutreffen sind Luchse und Bergziegen.
Vögel
Zu den auch auf dem spanischen Festland beheimateten Raubvögeln gehören Habichte, Bussarde, Eulen, Adler und die Bienenfresser.
In Naturschutzgebieten sowie an Küsten kann man sich an zahlreichen Entenarten, Blässhühnern, Zwergtauchern, Störchen, Rohrweihen und Flamingos erfreuen. Letztere bilden eine eigene Familie und sind auch in Afrika, Westasien und Südfrankreich verbreitet.
Gleich erkennbar sind die bis zu 130 cm großen Vögel an ihrem langen und dünnem Hals, an den dünnen Beinen sowie an dem dicken, nach unten gebogenen rosafarbenen Schnabel mit der schwarzgefärbten Spitze. Dieser wird bei der Nahrungssuche als Sieb gebraucht. Auf dem Speiseplan stehen dabei Würmer, Algen und vor allem Kleinkrebse.
Die sind es auch, die für das rosafarbene Federkleid der Flamingos verantwortlich sind. Der mit den Krebsen aufgenommene rote Farbstoff wird in den Federn abgespeichert. Schließlich sind die Vögel umso stärker rosa gefärbt, je mehr Krebse sie verspeist haben.
Das berühmte einbeinige Stehen dient der Wärmespeicherung, da das eine Bein im warmen Gefieder versteckt wird und somit ein geringerer Wärmeverlust entsteht. Dieses Kunststück ist für die Flamingos (wie auch für Störche) nicht weiter anstrengend.
Andere bedeutende Vogelarten sind Kraniche, Trappen, Falken und Uhus ebenso wie Grau-, Brandgänse und Kiebitze. Im See- und Landnationalpark der Inselgruppe Cabrera kann man den Eleonorenfalken beobachten. Diese Falkenart kommt ausschließlich im Mittelmeerraum vor
Reptilien
Neben einigen Eidechsenarten und Geckos leben auf einigen Inseln fünf verschiedene Schlangenarten bzw. Unterarten.
Während die Kapuzennatter und die Vipernatter schon lange Zeit auf der Balearen-Insel heimisch sind, wurden die Eidechsen-, Treppen- und Hufeisennattern in den letzten Jahren beim Import von Pflanzen ,so z.B. von Olivenbäumen aus Andalusien, eingeschleppt.
Kapuzennatter
Die Kapuzennatter (Macroprotodon cucullatus) findet man auf Mallorca und Menorca. Außerdem in Südspanien, Portugal, Italien, Algerien, Marokko in der Westsahara, in Tunesien Ägypten Libyen und Israel.
Diese Schlange ist mit einer Länge zwischen 40 bis 50 cm eher klein. Selten erreicht sie auch eine Länge von 60 cm.
Die Kapuzennatter ist dämmerungs- und nachtaktiv und lebt vor allem am Boden und versteckt sich tagsüber unter Steinen und in Erdbauten sowie in Felsspalten und brüchigem Mauerwerk. Sie hält eine Winterruhe zwischen vier bis sechs Monaten. Ihre Nahrung besteht vor allem aus kleinen Eidechsen und Geckos. Sie verfügt über ein für den Menschen kaum wirksames Gift, mit dem sie aber ihre Beutetiere betäuben und töten kann. Die Schlange ist eierlegend.
Hufeisennatter
Die Hufeisennatter (Hemorrhois hippocrepis) erreicht eine Länge bis zu ca. 1,80 m.
Sie kommt auf Mallorca und Ibiza sowie Sardinien und Pantelleria vor Auch in Gibraltar, Portugal sowie Marokko, Algerien und Tunesien findet man sie.
Ihre Lebenräume sind trockene, felsige und spärlich bewachsenes Hügelland. Oft klettern sie auf Sträucher und Bäume. Ihr Nahrung besteht vorwiegend aus Eidechsen sowie aus Mäusen und Vögeln.
Die Schlange gilt als leicht reizbar und bissig. Es gibt Bestrebungen ihre Ausbreitung zu stoppen, aber bisher mit wenig Erfolg. Die Schlange ist ungiftig.
Treppennatter
Die Treppennatter (Rhinechis scalaris) findet man Auf Mallorca und Menorca zudem auf dem spnischen Festland, in Portugal und im Süden von Frankreich. Die Schlange besitzt eine mittlere Länge von rund 1,20, wobei man hin und wieder auch Exemplare mit einer Länge von 1,60 m findet.
Aufgrund ihrer dunklen Länsstreifen auf dem Rücken ist sie gut von den anderen vier Schlangen zu unterscheiden.
Die tagaktiven Tiere ernähren sich vor allem von Reptilien, wie Eidechsen und kleineren Schlangen außerdem von Lurchen, Vögeln und kleineren Säugetieren, wie Mäusen, Ratten, Kaninchen und Hasen.
Die Schlange ist ungiftig.
Vipernatter
Die Vipernatter (Natrix maura) findet man auf Mallorca und Menorca außerdem auf dem spnanischen Festland, in Portugal, Gibraltar, Algerien, Marokko, Tunesien in Frankreich und im Nordwesten von Italien sowie auf Sardinien.
Auch im Südwesten der Schweiz kann man die Schlange antreffen. Die Schlange ist als Wassernatter eng an wasserreiche Lebensräume gebunden.
Sie erhährt sich in der Hauptsache von Fischen, Kaulquappen und Molchlarven, aber auch von ausgewachsenen Amphibien, auf Sardinien zum Beispiel vom Sardischen Gebirgsmolch.
Die wechselwarmen Tiere können hervorragend schwimmen und tauchen und nutzen die sonnigen Ufer zur Wärmeregulation.
Die Vipernnattern erreichen eine Länge zwischen 70 bis 90 cm - selten werden sie länger. Die Schlange ist ungiftig.
Westliche Eidechsennatter
Die Westliche Eidechsennatter (Malpolon monspessulanus) - auch als Europäische Eidechsenotter bezeichnet - kommt auf Mallorca und Ibiza vor. Zudem noch in zahlreichen anderen Ländern wie u.a. dem spanischen Festland, Portugal, Südfrankreich und Gibraltar.
Die Männchen werden zwischen 1,30 m bis 1,80 m - in seltenen Fällen bis zu 2 m lang. Die Weibchen sind mit 90 bis 130 cm kleiner als die Männchen. Die tagaktive Schlange ernährt sich vorwiegend von Kleinsäugern, Echsen oder auch von anderen Schlangen.
Die Schlange ist leicht giftig. Eine ausführliche Beschreibung finden Sie hier >>>
Insekten
Auf den Balearen trifft man auf die üblichen Insekten wie Mücken, Fliegen, Bienen, Wespen, Ameisen, Wanzen und Kakerlaken. Zu den über 100 Schmetterlingsarten gehören auch der Osterluzeifalter, der gelbe Aurorafalter und der Erdbeerbaumfalter, welcher mit einer Flügelspannweite von 10 cm einer der größten europäischen Tagfalter ist.
Giftige Spinnen gibt es auf den Balearischen Inseln nicht. Auf Cabrera, der kleinsten der bewohnten Inseln, leben neben diversen Vogelarten auch seltene Eidechsen.
Unterwasserwelt
In der balearischen Unterwasserwelt tummeln sich neben Muränen und Skorpionsfischen auch Barrakudas, Barsche, Lippfische und Meerpfauen. Am Meeresboden leben Purpursterne, Seeigel, Korallen und wunderschön gezeichnete Meerschnecken wie die Stern- und Leopardenmeerschnecke. Auch Hummer und der Oktopus leben hier.
In den Süßwassergebieten sind Fische nicht sehr zahlreich vertreten. Sie sind sowohl durch die chemische Belastung des Wassers sowie durch das Einschleppen fremder Fischarten bedroht. Es gibt aber noch Forellen, Barben und Karpfen. Sehr selten sind das Neunauge, der Lachs und der Stör geworden. Das Neunauge hat seinen Namen von den sieben Kiemenöffnungen und einem zusätzlichen "Auge" auf der Stirn, der Nase.
Tipp!
Für alle Tierinteressierten lohnt sich auf jeden Falle ein Besuch in Mallorcas Reserva del Galatzó, einem Naturpark in Puigpunyent. Er ist mit Wasserfällen und unzähligen einheimischen Pflanzen und Tieren (v.a. Bären, Pfauen, Eseln, Straußen, Greifvögeln usw.) gefüllt und breitet sich direkt am Fuße des Puig de Galatzó aus, etwa 17 km von Palma entfernt.
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