Säugetiere
Sehr häufig sind Flughunde auf Vanuatu zu beobachten, die auch als fliegende Füchse bezeichnet werden. Das sind 6 bis 40 cm große, dämmerungsaktive Säuger mit einem hundeartigen Kopf und großen Augen. Sie haben einen kurzen Schwanz, der oft auch ganz fehlt. Die Flughunde ernähren sich hauptsächlich von Früchten, auch wenn einige Arten Nektarsauger sind.
Die Dugongs (Seekühe) sind Vanuatus größte Säugetiere und dazu noch die einzigen marinen pflanzenfressenden Säugetiere weltweit. Es sind zudem die einzigen Vertreter der Familie der Gabelschwanz-Seekühe. Die bis zu 4 m groß und 900 kg schwer werdenden Tiere ernähren sich ausschließlich vom Seegras, dass sie mit den zwei hornigen Kauplatten zerkleinern. Sie haben schlechte Augen und äußerlich nicht erkennbare Ohren. Trotzdem können sie unter Wasser sehr gut hören. Die Männchen erkennt man an den zwei unter der Oberlippe hervortretenden "Stoßzähnen". Diese scheuen Tiere können bis zu 50 Jahre alt und älter werden. Gejagt werden sie wegen ihrer zähen Haut und der Fettschicht, die zu Öl verarbeitet wird. Auf Vanuatu allerdings dürfen die Tiere nur zu bestimmten Zeremonien und teilweise gar nicht gejagt werden. Daher sind sie hier zwar nicht sehr häufig, aber weit verbreitet. Beobachten kann man sie gut auf der Insel Tanna am Port Resolution.
Auf der Insel Erromango kann man Herden wilder Pferde beobachten. Diese leben auf den White Grass Plaints, einer savannenartigen Ebene.
Eine besondere Bedeutung kam den ursprünglich vom Menschen eingeschleppten Schweinen zu, die mittlerweile zu den einheimischen Tierarten zählen. Sie waren der wertvollste Besitz der Inselbewohner und fast überall auf Vanuatu eine gültige Währung.
Reptilien
Im Grunde sind alle auf Vanuatu lebenden Reptilien harmlos. Die häufigsten von ihnen sind Geckos.
Auf einigen der nördlichen Inseln wie Espiritu Santo und Vanua Lava sowie auf den Banks Inseln leben Krokodile, die man aber eher selten zu sehen bekommt. Auf Vanua Lava findet man die ungiftige Pazifische Boa.
Gifttiere
Einer der gefährlichsten Fische ist der zu den Skorpionsfischen gehörende Steinfisch, den man leicht übersehen kann, da er mit Algen bewachsen ist und sich im Sand vergräbt. Er ist übersät mit Stacheln, wobei die Rückenstacheln ein Nervengift enthalten, welches sehr stark giftig ist. Tritt man auf den Fisch, so injiziert sich das Gift in den Körper. Dieses führt zu Nervenlähmungen mit Wasserbildung unter der Haut, Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand, zu peripheren Gefäßerweiterungen und häufig zum Atemstillstand.
Es gibt mehrere Fälle, wo das Zusammentreffen mit einem Steinfisch einen tödlichen Ausgang genommen hat. Als Erste Hilfe-Maßnahmen sollte man den Stachel entfernen, die Wunde säubern und anschließend die verletzte Stelle in heißes Wasser tauchen. Diese Methode hat sich bewährt, da sie schmerzlindernd wirkt und die Ausbreitung des Giftes verhindert bzw. hemmt. In jedem Fall ist aber zusätzlich ärztliche Hilfe aufzusuchen.
Ebenfalls vorsehen muss man sich bei dem Löwenfisch, der ebenfalls sehr giftig ist.
Kegelschnecken sind Tiere, deren Gefährlichkeit nicht unterschätzt werden sollte. Sie besitzen Giftpfeile mit Widerhaken, die auch Kleidung durchstechen können. Das in den Pfeilen enthaltene Nervengift einiger Arten kann, ähnlich wie beim Steinfisch auch, zum Tod führen. Die Kegelschnecken leben überwiegend im Schlamm und auf Sandbänken und ernähren sich von Würmern, Mollusken und anderen marinen Organismen. Dem Menschen gefährlich werden können nur die fischjagenden Arten und einige der Arten, die auch wirbellose Tiere jagen. Dennoch wird davon abgeraten, die schön gezeichneten Schneckenhäuser in die Hand zu nehmen, da die Bewohner sich mit Pfeilschüssen schnell zur Wehr setzen. Die Kegelschnecken sind im ganzen Indischen und Pazifischen Ozean verbreitet.
Es gibt drei Arten von giftigen Seeschlangen im Meer. Sie kriechen oft nachts an Land und verstecken sich unter Felsen. Generell sind die Schlangen jedoch eher scheu und Angriffe auf Menschen daher selten.
Vögel
Es wurden bisher über 120 Arten gezählt, von denen etwa 12 Arten endemisch (nur auf Vanuatu vorkommend) sind. Auf den Banks-Inseln kann man nistende Großfußhühner beobachten, welche von den Polynesiern Malau genannt werden. Diese unscheinbaren Vögel sind etwa 30 cm lang und haben ein schlichtes, graugefärbtes Federkleid. Erkennbar sind sie meistens nur an den Abdrücken der großen Füße und am melodiösen Duettgesang der Paare. Das besondere am Malau ist, dass er seine Eier nicht selbst ausbrütet, sondern verschiedene externe Wärmequellen dazu benutzt. Er legt sie in der Nähe heißer Quellen ab oder an Stellen, die durch die Erdwärme eine höhere Temperatur haben. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, doch stehen auch Schnecken, Samen und heruntergefallene Früchte auf dem Speiseplan. Da der Malau nicht sehr anpassungsfähig ist, wird er durch die Ankunft von Menschen und die damit verbundenen sich rapide ändernden Lebensbedingungen bedroht.
Wirbellose und Insekten
Sehr zahlreich vertreten sind Schmetterlinge auf Vanuatu. Auch zahlreiche Mücken, Fliegen Ameisen, Bienen und Wespen findet man hier.
Die auf den Torres-Inseln verbreiteten und mittlerweile fast ausgerotteten Kokosnusskrabben, die größten lebenden Landkrabben der Welt, gehören zu den Grundnahrungsmitteln der Inselbewohner. Sie sind eng mit den Einsiedlerkrebsen verwandt. Allerdings besitzt die Kokosnusskrabbe das schützende Schneckenhaus am Hinterleib nur in ihrer Jugend und bildet mit dem Alter stattdessen eine Chitindecke aus. Auf diese Weise kann sie auch die erstaunliche Körpergröße von 40 cm, mit einer Spannweite von 1 m erreichen.
Ein weiterer Name der bemerkenswerten Krabbe ist Palmendieb, was daher rührt, dass lange die Vorstellung herrschte, dass die Krabben auf Palmen klettern, um die Kokosnüsse von diesen abzuknipsen und sie dann auf dem Boden zu verzehren. Es ist zwar richtig, dass sie tatsächlich die Palmen erklimmen können, um die Kokosnüsse oben zu verzehren, und es kommt auch vor, dass die Früchte dabei herunterfallen. Allerdings ist die Annahme falsch, dass die Kokosnusskrabbe mit der Absicht heraufgeklettert ist, eben dieses zu erreichen. Vielmehr ist es der Zufall in der Reihenfolge der Ereignisse, welcher zu der verbreiteten Vorstellung eines Palmendiebs geführt hat. Auf dem Speiseplan der meist nachtaktiven Kokosnusskrabbe stehen neben Kokosnüssen auch Früchte anderer Bäume wie die des Pandanusbaumes. Sie ernährt sich gelegentlich auch von Aas und lebenden Kleintieren.
Unterwasserwelt
Neben Delfinen, Walen und Dugongs bereichern auch Gelbflossenthunfische, Barrakudas, Schwertfische, Marlins und zahlreiche Haie die Unterwasserwelt. Zudem leben hier Drücker- oder Papageienfische, um nur diese von weiteren oft sehr bunten Fischen zu nennen
Vorsicht ist zwischen Ambryn und Malakula geboten, da hier der große Tigerhai häufig vorkommt. Auch ist hier und dort mit dem Weißen Hai zu rechnen.
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