Samoa: Geschichte

Die erste nachweisliche Siedlung in Samoa ist Mulifanua auf der Insel Upolu, die auf ca. 1.000 v. Chr. datiert ist. Man nimmt an, dass die ersten Siedler aus Malaysia, den Philippinen oder aus Ost-Indien stammten.
Die Urheimat der Polynesier, Hawaiiki, wird auf Samoa vermutet. Zwischen Samoa, Tonga und Fidschi bestand reger Austausch in Form von Handel oder Heirat. Da Frauen kulturell einen recht hohen Status innehaben konnten, der manchmal höher war als der ihrer Brüder, wurden diese, um Konflikte zu vermeiden, einfach auf die benachbarten Inseln verheiratet.
Ca. 300 n. Chr. wurden von Samoa aus die Marquesas Inseln besiedelt. Von diesen wiederum erfolgte die Besiedelung der äußeren polynesischen Inseln wie Hawai, Neuseeland und der Osterinsel, die das Poynesische Dreieck bilden, das den polynesischen Kulturkreis umschreibt.
Gegen 950 n. Chr. fielen Krieger aus Tonga zuerst auf Savaii ein und dann auf Upolu, wo sie bis ca. 1250 die Vorherrschaft inne hatten. Nach der Vereinbarung eines Friedensvertrages zogen diese jedoch wieder ab.
Im 15. Jahrhundert regierte die Königin Salamasina über 60 friedensreiche Jahre. Sie vereinte die vier Häuptlingsstämme.

Der erste Europäer, der Samoa nachweislich sah, war der niederländische Seefahrer Roggeveen (1659-1729) im Jahre 1722. Vor diesem waren Walfänger, Piraten und entflohene Häftlinge der Strafkolonien vor Ort.
Louis-Antoine de Bourgainville, nach dem die wunderschönen Blumen ihren Namen erhielten, erreichte 1768 die Inseln. 1830 kam der britische Missionar John Williams (1796-1839) der London Missionary Society nach Samoa. Es gelang ihm und anderen, die Bewohner in wenigen Jahren vollständig zu christianisieren.
1857 ließ sich die deutsche Handelgesellschaft Geoffrey und Sohn aus Hamburg in Samoa nieder. August Unselm war der Günder. Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann, der es außerdem verstand, zwischen den Interessen europäischer Siedler und denen der einheimischen Samoaner erfolgreich zu vermitteln. Nach dessen Tod führte Theodor Weber die Geschäfte nicht minder erfolgreich weiter.
Im Jahr 1889 wurde in Berlin ein Vertrag zwischen Großbritannien, den USA und Deutschland geschlossen, der eine gemeinsame Regierung über die Inseln vorsah. Die Briten zogen sich jedoch zurück und Samoa wurde zwischen den USA und Deutschland aufgeteilt. West Samoa fiel den Deutschen zu, die östlichen Inseln den USA.

Im 1. Weltkrieg übernahmen die Neuseeländer Samoa. Im Jahre 1919 wurde Samoa vom Völkerbund Neuseeland unterstellt. Die Samoaner übten sich in den Jahren 1926 - 1936 im stillen Widerstand gegen die Neuseeländer.
1960 wurde die erste eigene Verfassung verabschiedet. Am 1. Januar 1962 wurde West Samoa als erster Inselstaat im Pazifik unabhängig. Es wurde jedoch erst 1991 das allgemeine Wahlrecht eingeführt. 1997 wurde West Samoa in Samoa umbenannt.