Neuseeland: Tiere

Inhaltsverzeichnis

Säugetiere

Bis auf zwei Fledermausarten gibt es auf Neuseeland keine einheimischen Säugetiere. Jedoch leben hier heutzutage eine Reihe von Tieren, die von den Maori oder später den Europäern eingeführt wurden. Darunter sind das Opossum, Wiesel, Katzen, Hunde, Kaninchen und Ratten, die eine große Gefahr vor allem für die bodenbrütenden bzw. flugunfähigen Vögel des Landes darstellen.

Kaninchen
Kaninchen gliedern sich in mehrere Gattungen und Arten, in der Familie der Hasen (Leporidae). Das Einschleppen von Kaninchen nach Neuseeland und andere Länder hat sich als Fehler erwiesen. Sie gelten mittlerweile als eine große Plage.

Kurzschwanzige Fledermaus
Die kurzschwanzige Fledermaus (Mystacina tuberculato) mit einer Flügelspannweite von 25-30 cm ist die einzige Fledermaus der Welt, die auf dem Boden nistet.

Opossum
Die Gattung der Opossums (Didelphis) gehören in der Familie der Beutelratten (Didelphidae) und gliedern sich in sechs Arten. Das aus Australien eingeführte Beuteltier ist eine große Plage in Neuseeland. Mangels natürlicher Feinde kann es sich uneingeschränkt vermehren. Jährlich fallen dem Tier zahlreiche Bodenbrüter und Bäume zum Opfer, was eine ernsthafte Bedrohung für die Vegetation des Landes darstellt.

Schafe und Rinder
Des Weiteren wurden Nutztiere wie Schafe und Rinder eingeführt, die natürlicher Weise nicht in Neuseeland vorkamen.

Seerobben
Die Bestände der Seerobben erholen sich allmählich von dem Gemetzel, dem sie Anfang des 19. Jahrhunderts ausgesetzt waren. Mit den Seerobben vermehrt sich jedoch auch die Population der Haie und darunter des Weßen Hais.

Wale
Der Pottwal (Physeter macrocephalus) kann zwischen 11 und 17 m lang werden und bis zu einer Tiefe von 1.000 m ins Meer abtauchen. Daneben tummeln sich im Meer um Neuseeland zudem eine Reihe anderer Walarten

Wiesel
Unter dem Wiesel versteht man 11 Raubtiere aus der Gattung Mustela, in der Familie der Marder (Mustelidae). In Europa findet man das Mauswiesel und das Hermelin. In Neuseeland sowie in Australien wurde der Hermelin bzw. Kurzschwanzwiesel (Mustela erminea) eingeschleppt und hatte sich hier zu einem schweren ökologischen Problem entwickelt.

Eingeführte Wildtiere
Wildtiere wie Rehe, Hirsche und Wildschweine wurden zum Jagen eingeführt. Aber es gibt auch große Hirschfarmen, deren Produkte auch nach Europa ausgeführt werden.

Reptilien

Es gibt in Neuseeland etwa 30 Arten an Reptilien, ein ganz besonderes ist der Tuatara. Dieses Reptil (Sphenodon) gehört zur Ordnung Sphenodontia, der Familie (Sphenodontidae) und zur Gattung der Brückenechsen. Es ist ein lebendes Fossil der Urzeit, da es sich seit 200 Millionen Jahren praktisch kaum verändert hat. Heute gibt es das Reptil allerdings nur noch in geschützten Reservaten. Er wird ca. 60 cm lang und bis über 500 g schwer und benötigt ca. 13 Jahre, um geschlechtsreif zu werden. Der Tuatara wird bis zu 60 Jahre alt. Schlangen und Skorpione findet man in Neuseeland nicht - ganz im Gegenteil zu Australien mit seinen zahlreichen extrem giftigen Schlangen

Vögel

Allgemeines
Ein kleinerer Teil der Vögel Neuseelands ist flugunfähig, da sie in Ermangelung von natürlichen Feinden das Fliegen verlernt haben. So z. B. der Kiwi, Kakapo, der Takahe oder der Weka.

Pinguine
Pinguine zählen zu den flugunfähigen Vögeln der Südhalbkugel. Auf Neuseeland gibt es insgesamt 6 Pinguinarten, de - darunter den blauen Pinguin, der bis zu 40 cm groß werden kann, sowie den Yellow Eyed Pinguin. Die Pinguine leben in relativ hohen Breitengraden, so z. B. auf Waiheke, einer Insel bei Auckland

Papageien
In den Bergen der Südinsel kann man den Kea, einen Bergpapagei, finden. Ein weiterer Papagei ist der Kakapo, ein Eulenpapagei und die größte Papageienart weltweit, sowie der Kaka.

Kiwi
Ein nationales Wahrzeichen Neuseelands ist der Kiwi, ein flugunfähiger braun-grauer Nachtvogel mit einem ausgezeichneten Geruchssinn. Er ist ca. 30 cm groß, mit einem bis zu 18 cm langen gekrümmten Schnabel, mit dem er Würmer und Insekten aus dem Boden picken kann. Finden kann man ihn hauptsächlich in abgelegenen Gebieten. Die Tiere sind nicht flugfähig und haben den Neuseeländern den Spitznamen "Kiwis" eingebracht

Hoikio, Riesenadler (ausgestorben)
Bei Ankunft der Maoris war der Riesenadler noch nicht ausgestorben. Seine Flügel hatten eine Spannweite von bis zu 2.4 m und er konnte ein Gewicht bis zu 12 kg erreichen. Man nimmt an, dass der Vogel vor ca. 500 Jahren ausgestorben ist.

Moa (ausgestorben)
Der Moa (Dinornis Giganteus) überlebte ca. 100 Jahe länger als der Hokio und starb vor ca. 400 Jahren aus. Der flugunfähige Riesenvogel konnte bis zu 3 m hoch werden und bis zu 250 kg schwer. Bevor die Maoris nach Neuseeland kamen, war der Vogel im gesamten Land verbreitet. Die Maoris jagen den fleischreichen Vogel, bis er im 17. Jahrhundert ausgerottet war. Man kann ein Skelett des Vogels zum Beispiel im Auckland Museum besichtigen.



Australische Gannet, Morus Serrator
Der Vogel, der in steilen Flügen ins Meer abtaucht, nistet in großen Kolonien auf Felsenvorsprüngen am Meer, z. B. in der Gannet Kolonie in Muriwai an der Westküste bei Auckland oder am Cape Kidnapper in der Nähe von Napier.

Albatross
Der Albatross zählt zu den größten flugfähigen Vögeln. Er kann bis zu 50 Jahre alt werden. In Neuseeland kann man Albatrosse ohne großen Aufwand am Tairoa Head in Dunedin beobachten.

Küstenvögel
An den Küsten Neuseelands findet man neben Albatrossen und Pinguinen auch Sturmtaucher und Sturmvögel

Spinnen

In Neuseeland kommen von den weltweit rund 35.00 bis 40.000 Spinnenarten bekannten etwa 1.100 vor. Über 90% davon gibt nur in Neuseeland.

Katipo
Die seltene Katipo - eine giftige Verwandte der Schwarzen Witwe - lebt an der Nordküste in Bodennähe zwischen Gräsern und Treibholz . Die Männchen und die Jungtiere haben weiße Markierungen an beiden Seiten, gefährlich sind aber nur die erwachsenen Weibchen. Ein Biss der Katipo kann sehr gefährlich sein, daher ist ein schneller Besuch beim Arzt ratsam, um die Symptome einer Vergiftung behandeln zu lassen.

Whitetail Spider
Diese Spinne ist aus Australien eingeschleppt worden. Die Spinnen hat sich mittlerweile über das ganze Land verbreitet und kommt recht häufig vor. Bisse von ihr sind die am häufigsten zu behandelnden Spinnenbisse in Neuseeland. In Neuseeland wurde sie um 1840 das erste Mal gefunden.

Weta
Der Stammbaum dieses Insektes reicht ca. 200 Mio. Jahre zurück. Das Insekt kann bis zu 10 cm lang und 70 g schwer werden. Damit ist es das schwerste Insekt der Welt. Der Weta gehört zu der Familie der Grillen.

Katipo
Bis auf die Katipo gibt es in Neuseeland praktisch keine giftigen Tiere.

Nattern-Plattschwanz
Die Nattern-Plattschwanz der Gattung Laticauda - auch als Gebänderte Gelblippen-Seeschlange bezeichnet - bildet eine kleine Besonderheit, da sie sich nicht nur im Meer sondern auch an Land aufhält - wo sie sich "sonnt", paart und ihre Eier ablegt. Die Schlange wird zwischen 90 cm bis etwa 1,50 m lang. Das Tier besitzt eine weißlich-graue, bläuliche oder blau-graue Grundfärbung mit schwarz-blauen Ringen. Ihr Kopf ist genau so gefärbt und setzt sich kaum vom Rumpf ab. Ihre Lippen sind auffallend gelb. Die Nahrung dieser nachtaktiven Schlange besteht vorwiegend aus Fischen und bevorzugt Aalen. Aber das Tier kommt nur selten in die kühlen Gewässer Neuseelands und kann daher nur begrenzt als "einheimisch" bezeichnet werden

Ungeziefer

Sandfliegen
Ungeziefer, vor dem man sich in Acht nehmen sollte, sind die Sandfliegen an der Westküste und auf der Südinsel, die die Hautkrankheit Leishmaniose übertragen. Allerdings gibt es der WHO zufolge in Neuseeland keine bekannten Fälle dieser Erkrankung.

Giardia
Weiterhin gibt es den Parasiten Giardia, der im Wasser vorkommt. Dieser sorgt, wenn erstmal im Körper, für Diarrhoe. Daher sollte man das Wasser aus den Flüssen und Seen des Hinterlandes, wenn überhaupt, nur abgekocht trinken

Wespen
Vor den teilweise zahlreich vorkommenden Wespen sollte man sich ebenfalls in Acht nehmen.

Fische

Aale
Die Aale Neuseelands gehören zu den größten der Welt. Sie können bis zu 2 m lang und 25 kg schwer werden. Aal war und ist bei den Maoris ein begehrter Speisefisch. Die Aale Neuseelands schwimmen zum Laichen nach Tonga, Tahiti oder Fidschi. Ihre Artgenossen in der nördlichen Hemisphäre schwimmen zum Laichen dagegen in die Saragossasee.

Riesentintenfisch
Seefahrer berichteten seit jeher von Riesenkraken. In Neuseeland werden hin und wieder tote Exemplare des Riesentintenfisches an Land gespült. Auch heute noch ist nicht viel über die Riesentiere bekannt. Im Jahre 1881 wurde in Wellington ein Exemplar von von 20 m Größe angeschwemmt.

Im Jahre 2003 wurde ein Exemplar mit einem Auge von 30 cm Durchmesser angespült. Mit diesen Abmessungen zählt es zum größten Auge im Tierreich. Der Riesentintenfisch wurde zu Konservierungszwecken nach Deutschland gebracht, wo er heute im Meeresmuseum von Stralsund besichtigt werden kann.
Weitere Fische sind:

  • Terakihi
  • Gurnard
  • Warahou
  • Snapper
  • Kingfish
  • Ocras
  • Hektordelphine

Haie
Es stimmt nicht, wie oft behauptet wird, dass es in Neuseeland keine Haie gibt. Bei den Maoris stand und steht Hai auf der traditionellen Speisekarte. Neben den Mako-Haien schwimmt vereinzelt auch der weiße Hai in neuseeländischen Gewässern herum. Falls dies geschieht, wird sofort Warnung gegeben. Im Gegensatz zu Australien kommen in Neuseeland Haiunfälle (bisher) so gut wie nie vor. Aber durch die zunehmende Verbreitung der Robben kann sich das ändern.

Crayfish, neuseeländischer Lobster
Diese Meeresbewohner sind eine Delikatesse und kommen in den kühlen neuseeländischen Gewässern reichlich vor.

Paua, Abalone Muschel
Diese Riesenmuschel wächst in Küstennähe im Seegras. Sie stellt eine beliebte Speisemuschel besonders bei den Maoris dar. Auf dem Weltmarkt wird sie besonders von Asiaten geschätzt. Neuseeland und Australien decken derzeit den Hauptteil des Weltbedarfs ab, da es hier noch einen riesigen Bestand gibt. Die steigende Nachfrage in China dürfte sich allerdings schon bald negativ auf diese Bestände auswirken.

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