UNESCO-Welterbestätten
Bikini-Atoll
Das Bikini-Atoll gehört mit 23 anderen Inseln zu den Marshallinseln im Pazifischen Ozean. Das Atoll wurde durch Atombombenversuche der USA in den Jahren von 1946 bis 1950 teilweise zerstört. Die Fläche der Bikini-Insel beträgt 2,3 km², die dazugehörige Lagune ist 40 km lang, 24 km breit. und bis zu 60 m tief.
Auf der Bikini-Insel lebten vor 1946 ca. 200 Einwohner, die von den Amerikanern evakuiert wurden. Man versprach den Einwohnern, dass sie nach kurzer Zeit auf ihre Insel zurückkehren könnten. Das Versprechen wurde nicht eingehalten und so machten sich einige der nach Rongerik-Atoll umgesiedelten Einwohner, eine bisherhin unbewohnte Insel, selbstständig in kleinen Booten auf, um zu ihrer Insel zu kommen. Sie starben kurz nach dem Betreten der Insel an der Strahlenkrankheit. Die anderen Einwohner wurden mehrfach umgesiedelt, so auf die Insel Kwajalein. Später wurden sie auf der Insel Kili angesiedelt. Sie kö;nnen sich seitdem nicht mehr selbst ernähren und sind von externer Versorgung abhängig. Auf den Inseln wurden insgesamt 67 Atombomben gezündet. An den Versuchen beteiligten sich ca. 40.000 Menschen - Techniker, Wissenschaftler und Militärangehörige. Als Versuchstiere wurden Ratten, Ziegen und Schweine eingesetzt - überlebt haben davon nur einige Ratten.
Als stärkste Bombe wurde eine Wasserstoffbombe mit der Bezeichnung "Bravo“eingesetzt. Neben der Insel Bikini wurden auch die benachbarten Inseln Rongelap und Rongerik durch radioaktiven Niederschlag kontaminiert. Viele Ureinwohner bekamen Hautausschläge und diverse andere Krankheiten und viele starben an der Strahlenkrankheit. Auch ein japanisches Fischerboot wurde vom radioaktiven Niederschlag getroffen und die Seeleute, die zu dem Zeitpunkt an Deck waren, starben. Im Jahr 1968 wurde die Insel bepflanzt, um die ehemaligen Bewohner der Bikini-Insel in ihre Heimat zurückkehren zu lassen. Aber schnell stellte man fest, dass das Trinkwasser radioaktiv verseucht war sowie alle an den Bäumen und Sträuchern wachsende Früchte ebenfalls radioaktiv kontaminiert waren. Auch die in der Lagune gefangenen Fische waren für den Verzehr nicht geeignet, weil auch sie radioaktiv belastet waren. Die Einwohner mussten die Insel daraufhin wieder verlassen. Ein kürzerer Besuch dort gilt heute jedoch als unbedenklich. Auf der Insel wachsen wieder Pflanzen und in der Lagune gibt es auch wieder nachwachsende Korallen und viele Fische. Am 31. Juli 2010 wurde das Bikini-Atoll von der in Brasilia in Brasilien tagenden UNESCO in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
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Hauptstadt
Besondere Bauwerke
Tobolar Copra- und Seifenfabrik
Copra, das getrocknete Kokonussfleisch, ist die ökonomische Basis für viele Pazifische Inseln. Auch heute noch stellt die Produktion eine wichtige Einkommensquelle dar. Während der Besichtigung erfährt man, wie Copra zu Seife, Kokosöl und Kokoslebensmittel verarbeitet wird.
Museen
Alele Museum & Public Library
Das Alele Museum widmet sich der Geschichte des Landes. Ausgestellt werden Artefakte, Werkzeuge, ein geologisches Modell der Inseln sowie zahlreiche historische Fotos. Alles in allem bietet dieses Museum eine kleine aber qualitativ gute Ausstellung zur frühen marshallesischen Kultur.
University of the South Pacific
Die Universität des Südpazifiks wurde im Jahr 1968 gegründet. Aufgrund der Geografie der südpazifischen Staaten, ist die Universität über viele Standorte verteilt. Die Universität des Südpazifiks wird von 12 Staaten finanziert, dieses sind:
- Cookinseln
- Fidschi-Inseln
- Kiribati
- Marschallinseln
- Nauru
- Niue
- Salomonen
- Samoa
- Tokelau
- Tonga
- Tuvalu
- Vanuatu
Der Hauptcampus der Universität befindet sich in Suva (Fidschi-Inseln). Momentan studieren an allen Niederlassungen insgesamt ca. 16.000 Studenten. Die Universität des Südpazifiks bietet die folgenden Studiengänge an:
- Agrarwissenschaften
- Informatik
- Journalismus
- Tourismus
- Sozialwissenschaften
- Umweltschutz
- Wirtschaftswissenschaften
Naturschönheiten
Aktivitäten
Hochseeangeln und Angeln
Neben einer großen Anzahl von Rifffischen werden Marlins, Thunfische, Wahoo, Barracudas, Mahmahis und "Sailfische" gefischt.
Tauchen
Das Bikini Atoll, das erst 1996 für den Tourismus zugänglich gemacht wurde, bietet einen der Tauchplätze für Wracktauchen. Zu bewundern sind Wracks aus dem Zweiten Weltkrieg, unter anderem der Flugzeugträger U.S.S. Saratoga, der der einzige der Welt ist, der angetaucht werden kann. Das japanische Kriegsschiff Nagato kann ebenfalls bei einem Tauchgang besichtigt werden.
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