Kiribati: Geografie und Landkarte

Kurzübersicht

Die Republik Kiribati ist ein Inselstaat im Südpazifik. Das Staatsgebiet er-streckt sich über eine Landfläche von 811 km², die sich über eine Vielzahl von Inseln und Inselgruppen, es sind 33 – die meisten sind Atolle - Mikronesiens und Polynesiens, nördlich und südlich des Äquators erstrecken. In dem Staat leben rund 119.500 Menschen. Sowohl der Äquator wie auch der 180°. Längengrad verlaufen durch Kiribati. Bis Ende 1994 verlief die internationale Datumsgrenze des 180. Längengrads zwischen den Gilbert- und Phoenixinseln. Im Interesse eines einheitlichen Datums im gesamten Staatsgebiet wurde zum 1. Januar 1995 die Datumsgrenze nach Osten hin verlegt, sodass Kiribati seitdem westlich davon liegt und auf allen Inseln über dasselbe Datum verfügt.

Kiribati ist sehr flach und daher in besonderem Maße vom Klimawandel bedroht. Nach Berechnungen von Klimatologen könnte der Inselstaat im Jahr 2050 größtenteils nicht mehr bewohnbar und im Jahr 2070 sogar größtenteils überschwemmt sein. Die Inselgruppen, aus denen Kriribati besteht, sind die Gilbert-Inseln, die Linien-Inseln und die Phoenix-Inseln. Auf den Inseln Malden und den Weihnachtsinseln – die heutige Kiritmati-Insel - hatten die Briten und Amerikaner zwischen 1956 und 1963 insgesamt 34 Kernwaffentests durchgeführt. Außer den Inselgruppen gehören noch einige einzelne Inseln zu Kiribati. Die Inseln bzw. Atolle, die den Inselstaat Kiribati bilden, liegen, wie erwähnt, mitten im südlichen Pazifik in Mikronesien und Polynesien. Der Staat besteht aus 33 Inseln mit einer Fläche von 811 km², von denen 21 bewohnt sind.

Die Inselgruppen im Einzelnen

Gilbert Inseln
Die Gilbert Inseln umfassen 16 Atolle mit einer Gesamtfläche von 261 km², bei rund 9.500 Einwohnern. Zu der Inselgruppe gehört die 31,9 km² umfassende Insel Tawara - das Hauptatoll der Republik Kiribati mit der Hauptstadt South Tarawa.
Unter einem Atoll versteht man ein ringförmiges Riff – meist ein Korallenriff, das eine Lagune
umschließt. Die Atolle sind von Norden nach Süden geordnet und die Flächen auf eine Stelle nach dem Komma gerundet:
- Makin mit einer Fläche von 7,9 km² und 1.900 Einwohnern.
- Butaritan mit einer Fläche von 13,5 km² und rund 3.200 Einwohnern.
- Marakei mit einer Fläche von 14,1 km² und rund 2.800 Einwohnern.
- Abalang mit einer Fläche von 17,5 km² und rund 5.500 Einwohnern.
- Tarawa bestehend aus Nord- und Südtarawa und Betio - zusammen mit einer Fläche von 31 km²
mit rund 63.000 Einwohnern.
- Malana mit einer Fläche von 16,7 km² und rund 1.980 Einwohnern.
- Abemama mit einer Fläche von 17,7 km² und rund 3.300 Einwohnern.
- Kuria mit einer Fläche von 15,5 km² und rund 1.000 Einwohnern.
- Aranuka mit einer Fläche von 11,6 km² und rund 1.120 Einwohnern
- Nonouti mit einer Fläche von 19,9 km² und rund 2.750 Einwohnern.
- Tabiteuea besteht aus Tabiteuea-Nord und Tabiteuea-Süd – zusammen mit einer
Fläche von 37,6 km² und rund 5.300 Einwohnern.
- Beru mit einer Fläche von 17,7 km² und rund 2.050 Einwohnern.
- Nikunau mit einer Fläche von 19,1 km² und rund 1.800 Einwohnern.
- Onotoa mit einer Fläche von 15,6 km² und rund 1.400 Einwohnern.
- Tamana mit einer Fläche von 4,7 km² und rund 1.100 Einwohnern.
- Arorae mit einer Fläche von 9,5 km² und rund 1.000 Einwohnern.

Linien-Inseln
Die Linien-Inseln von Kiribati bestehen aus 8 Inseln und Atollen , die eine Gesamtfläche von 504 km² besitzen. Drei der Inseln sind ein amerikanisches Außengebiet. Unter einem Atoll versteht man ein
ringförmiges Riff – meist ein Korallenriff, das eine Lagune umschließt.
Die bewohnten Atolle werden von Norden nach Süden geordnet dargestellt und die Flächen auf eine Stelle nach dem Komma gerundet:
- Terania mit einer Fläche von 14,2 km² und rund 1.700 Einwohnern
- Tabaeran mit einer Fläche von 33,7 km² und rund 2.300 Einwohnern
- Kiritimati mit einer Fläche von 348,4 km² und rund 6.500 Einwohnern (Näheres weiter unter)
- Malden mit einer Fläche von 39,3 km² unbewohnt, Testgelände für Kernwaffen.
- Starbuck mit einer Fläche von 16,2 km² unbewohnt
- Millennium Island mit einer Fläche von 3,8 km² unbewohnt
- Vostock mit einer Fläche von 0,24 km² unbewohnt
- Flint mit einer Fläche von 3,2 km² unbewohnt

Phönix-Inseln
Die Phönix-Inseln bestehen aus 8 Inseln mit einer Gesamtfläche von 27,7 km². Die Inselgruppe liegt südlich des Äquators, nördlich von Samoa, östlich der Gilbert- und Elliceinseln sowie westlich der Line Islands. Sie besteht aus einer bewohnten und sieben unbewohnten weit verstreuten Atollen.
Unter einem Atoll versteht man ein ringförmiges Riff – meist ein Korallenriff, das eine Lagune umschließt.
- Kanton mit einer Fläche von 9,2 km² mit um 40 Einwohner
- Enderbury mit einer Fläche von 5,1 km² unbewohnt
- Birnie (Birney) mit einer Fläche von 0,2 km² = 20 ha unbewohnt
- Mc Kean mit einer Fläche von 0,57 km² = 57 ha unbewohnt
- Rawaki mit einer Fläche von 0,65 km² = 65 ha unbewohnt
- Manra mit einer Fläche von 4,4 km² unbewohnt
- Orona mit einer Fläche von 3,9 km² unbewohnt
- Nikumaroro mit einer Fläche von 4,1 km² unbewohnt

Einzelne Inseln

Weihnachtsinsel (Kiritimati)
Die frühere Weihnachtsinsel heißt heutzutage Kiritimati und gehört zur Inselgruppe der Linien-Inseln. Das Atoll ist die größte Insel von Kiribati und zudem fanden hier 34 Kernwaffen-tests statt, daher soll dies Insel etwa genauer beschrieben werden. Sie nimmt eine Fläche von 348,4 km² ein, bei rund 6.500 Einwohnern. Der Hauptort auf der Insel ist London mit rund 1.880 Einwohnern, der rund 222 km nördlich des Äquators liegt. Das Atoll ist sehr flach, so ist die höchste Erhebung, der Joe’s Hill, 13 m hoch.

Im Jahr 1956 hatte Großbritannien mit den Vorbereitungen für Kernwaffentests auf Kiritimati sowie auf dem rund 750 km südlich gelegenen unbewohnten Atoll Malden begonnen. Am 15. Mai 1957
wurde über Malden eine Wasserstoffbombe mit einer Sprengkraft von 300 Kilotonnen = 0,3 Megatonnen abgeworfen. Weitere Kernwaffentest auf Malden fanden am 31. Mai und 19. Juni 1957 statt.

Trotz der Tatsache, dass die Bevölkerung nicht vollständig evakuiert worden war, erfolgte am 8. November 1957 über der südöstlichen Spitze Kiritimatis der Abwurf einer weiteren Wasserstoffbombe mit
einer Sprengkraft von 1,8 Megatonnen, die mehrere Gebäude im sicher geglaubten Westteil der Insel beschädigte. Am 28. April 1958 erfolgte der Abwurf einer weiteren Wasserstoffbombe im Seegebiet vor Kiritimati, die eine Sprengkraft von 3 Megatonnen besaß. Am 22. August 1958 begann die letzte Versuchsreihe, bei der vier Wasserstoffbomben, die zum Teil an Fesselballons befestigt waren, über dem südöstlichen Teil der Insel gezündet wurden. Die britischen Kernwaffenversuche in der Region wurden am 23. September 1958 beendet

Die USA führten vom 25. April bis zum 11. Juli 1962 vor der Küste des Atolls bzw. im näheren Seegebiet 25 weitere Kernwaffenversuche durch, darunter am 6. Mai 1962 die bislang einzige US-amerikanische von einem U-Boot abgefeuerte Atomrakete. In der Region um Kiritimati fanden bis zum Inkrafttreten des Vertrags über das Verbot von Kernwaffenversuchen in der Erdatmosphäre im Jahr 1963 insgesamt 34 britische und US-amerikanische Kernwaffentests statt.

Banaba
Banaba ist eine recht isoliert liegende Insel mit einer Größe von 6,5 km² und ca. 340 Einwohnern. Banaba ist neben Makatea in Französisch Polynesien und Nauru eine der drei großen Inseln mit
Phosphatvorkommen im Pazifik.

Bairiki
Bairiki befindet sich auf dem Tawara Atoll, die zum Bezirk West-Tawara gehört - mit einer Fläche von rund 0,5 km² und rund 2.750 Einwohnern. Da sich hier die meisten Regierungsgebäude von Kiribati befinden, gilt der Ort als Hauptstadt des Inselstaates.