Geschichte bis etwa zum Eintreffen der Europäer
Man vermutet, dass die Lapita-Leute (Polynesier) um 2.000 v. Chr. die ersten waren, die die Fidschi-Inseln besiedelten - bis die Melanesier eintrafen. Die Lapita-Leute waren gute Segler und Handwerker. Sie brachten das Wissen um die Lapita-Töpferei mit nach Fidschi. Anhand von Fundstücken dieser Lapita-Töpferei können heute viele Siedlungen datiert und die Siedlungsbewegungen in der Südsee rekonstruiert werden.
Die Melanesier waren eine dunkelhäutige Rasse mit stark gekräuseltem Haar. Als sie auf den Inseln eintrafen, gewannen sie allmählich die Oberhand und verdrängten die Lapita-Leute auf die Ostseite der Inseln und später bis nach Tonga.
Die Kultur der Fidschis blieb jedoch eine Mischung aus beiden Gruppen. So herrschte bei Eintreffen der Europäer eine Feudalkultur, ein tyrannisches Königtum vor, das auf die Sitten der Polynesier zurückging. In der polynesischen Gesellschaft wird der Status einer Person oder Gruppe so vererbt wie der eines Königs. In der melanesischen Gesellschaft dagegen musste und muss sich das Individuum die Stellung in der Gesellschaft durch eigene Leistung erwerben. Der Kontakt zu Tonga wurde in Form von Handel und Heirat gepflegt. So war z. B. das Sandelholz der Fidschis auf Tonga sehr beliebt für den Bau von Kanus. Frauen aus Tonga, die in der Hierarchie zu weit oben standen und damit zum Problem werden konnten, verheiratete man oft nach Fidschi oder Samoa. Um 500 v. Chr. wurde verstärkt Ackerbau betrieben, mit der Folge, dass die Bevölkerung rapide anwuchs. Die einzelnen Stämme waren verfeindet, was dazu führte, dass Wehrdörfer angelegt wurden und der Kannibalismus entstand.
Religion
Man glaubte an ein Leben nach dem Tod, das auf einer Insel im Westen, dem Ort, von wo die Vorfahren aufgebrochen waren, stattfinden sollte. Omen, Orakel und Zaubersprüche waren ebenfalls fester Bestandteil der Kultur. Die Priester waren von hohem Rang und hatten innerhalb der Gesellschaft eine wichtige Position.
In Fidschi wurde Polygamie sowohl aus privaten wie auch aus politischen Gründen praktiziert.
Tempel, Häuptlingshäuser und Kriegskanus sind Zeugen der Kunstfertigkeit der Bevölkerung.
Vor der Ankunft der Europäer kannte man keine Metallwerkzeuge, sondern nur Steinwerkzeuge.
Das Haus von Tanoa in Bau war 40 m lang und 13 m breit. Zur Herstellung der Stützen wurden Bäume mit einem Durchmesser von bis zu 2 m gefällt. Die Kriegsschiffe konnten für die Region große Ausmaße annehmen, wie z. B. das Schiff Ra Marama, das 32 m lang und 5 m breit war und über einen Zeitraum von sieben Jahren gebaut wurde.
Nach dem Eintreffen der Europäer
Der erste Europäer, der die Inseln im Jahre 1643 erblickte, war der niederländische Seefahrer Abel Janszoon Tasman (1603-1659).Im Jahre 1774 sichtete James Cook (1728-1779) die Inseln; aus Angst vor den kriegerischen und wilden Stämmen, die Kannibalismus pflegten, ging er jedoch nicht an Land.
Der Kannibalismus und die umliegenden Riffe hielten die Walfänger und Händler lange von den Inseln fern.
Kapitän William Bligh (1754-1817), als Kapitän der Bounty bekannt, betrat die Insel in den Jahren 1789 und 1792. Die ersten Missionare kamen dann um das Jahr 1835 auf die Inseln.
Die Inseln wurden 1840 erstmalig durch die Amerikaner erforscht. In dieser Zeit herrschten furchtbare Stammesfehden auf Fidschi.
Die christliche Religion siegte schließlich in der Schlacht von Kaba, die vom König aus Tonga unterstützt wurde. Cakobau, 1854 zum Christentum konvertiert, stieg zum Oberhäuptling auf. Mit Cakobau konvertierte auch bald schon der Rest der Bevölkerung zum Christentum. Im Jahre 1872 bat Cakobau als König der Insel das Deutsche Reich um Schutz. Bismarck verweigerte die Hilfe jedoch.
Die Inseln wurden 1874 der britischen Krone übergeben. Seit 1879 brachten die Briten Inder als Plantagenarbeiter auf die Inseln.
20. Jahrhundert bis heute
Die Inder erhielten 1929 Wahlrecht.
1968 wurde die University of the South Pacific auf Fidschi eingeweiht. Zwei Jahre später, im Jahre 1970, wurde die Insel unabhängig. Nach mehreren Putschversuchen und Unruhen wurde 1987 schließlich die Republik ausgerufen. Die Parlamentswahlen von 1999 brachten Mahendra Chaudhry als ersten indischstämmigen Premierminister Fidschis an die Macht.
Am 19. Mai 2000 wurden er und sein Kabinett während eines Putsches festgenommen. Nach seiner Befreiung erklärte der "Große Häuptlingsrat" eine Interimsregierung.
Premierminister Orase wurde 2001 gewählt. Obwohl die Wahl von Außenstehenden als korrekt angesehen wurde, focht die Opposition deren Legitimität an.
Am 18. Juni 2003 entschied der Oberste Gerichtshof, dass der Orase-Regierung eine Anzahl von Sitzen im Kabinett zustehe, und zwar nach dem Verhältnis ihres Stimmenanteiles bei der Wahl.
Nach 1987 und 2000 wurde Fidschi Anfang September 2009 zum dritten Mal aus dem "Commonwealth of Nations" ausgeschlossen. Der Grund war, dass Admiral Frank Bainimarama, der sich 2006 ins höchste Regierungsamt geputscht hatte, geweigert hatte, bis zum Oktober 2010 freie Wahlen zuzulassen. Aber 2016 kam es zu freien Wahlen und die verhängten Sanktionen wurden aufgehoben.
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