Palästinensische Autonomiegebiete (mit Israel)

Die Palästinensischen Autonomiegebiete sind in der Karte mit den diagonalen Strichen gekennzeichnet. Die Gebiete liegen im Nahen Osten.

Allgemeines, Westjordanland
Die Palästinensischen Autonomiegebiete haben eine Fläche von etwa 3.065 km². Diese setzt sich zum einen aus dem Gazastreifen mit einer Größe von 365 km² zusammen. Hinzukommen die Zonen A und B des Westjordanlandes, was etwa 40% der Gesamtfläche entspricht. Da das Westjordanland etwa 6.020 km² groß ist, entfallen auf die Palästinensischen Autonomiegebiete 2.700 km². Die restlichen 60% des Westjordanlandes sind von Israel besetzt. Mittlerweile leben hierunter den etwa 2,5 MillionenPalästinensern rund 700.000 meist radikale Siedler, die eine Zweistaatenlösung mittlerweile nahezu unmöglch machen. Entgegen der derzeitigen geografischen Realität beansprucht die Palästinensische Autonomiebehörde das ganze Westjordanland und Ostjerusalem als Hauptstadt. Derzeit ist Ramallah die Hauptstadt des Westjordanlandes. Neben Israel herrscht hier die Fatah.

Das Westjordanland wird in drei Zonen geteilt. Während die Zone A ganz allein von der Palästinensischen Autonomiebehörde verwaltet wird, die dort Entscheidungen allein treffen darf, ist eine solche Vorgehensweise für Zone B nur mit Erlaubnis der Israelis möglich. Das betrifft etwa Baugenehmigungen etc. Zone C untersteht allein der israelischen Militärverwaltung. Diese macht 60% des Westjordanlandes aus.

In Kurzform sieht das so aus:
Zone A (18%): Unter palästinensischer Selbstverwaltung
Zone B (20%): Palästinensische Selbstverwaltung unter Kontrolle des israelischen Militärs
Zone C (62%): Vom israelischen Militär gesperrt und nicht zu den Palästinensischen Autonomiegebieten gehörend

Das bereits aus der Bibel als Siedlungsgebiet der Hebräer und Samaritaner bekannte Westjordanland (auch Westbank) war Bestandteil des einstigen britischen Völkerbunds-Mandats für Palästina wurde von der UNO im Teilungsplan von 1947 dem potenziellen arabischen Staat zugesprochen. Es wurde später von Israel erobert. Seit 1993 zählen 40% des Westjordanlands zu den Palästinensischen Autonomiegebieten. Die landwirtschaftlichen Produkte im Westjordanland sind typisch mediterran. Insbesondere Avocados, Datteln und Zitrusfrüchte werden angebaut, aber auch Wein und Schnittblumen. Daneben wird auch ein wenig Viehzucht betrieben. Landwirtschaftliches Hauptprodukt in den Palästinensischen Autonomiegebieten ist Olivenöl. 45% der Agrarflächen sind mit Olivenbäumen bepflanzt.

Gazastreifen
Der Gazastreifen ist eine 360 km² große Küstenregion am Mittelmeer zwischen Israel und Ägypten mit Gaza-Stadt als Zentrum. Er besitzt eine Länge von 40 km und ist an der breitesten Telle nur 16 km breit. Die Bezeichnung Gazastreifen und seine geografische Ausdehnung erhielt er nach dem Ersten Arabisch-Israelischen Krieg von 1948/49, als Israel und das damalige Königreich Ägypten ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet hatten. Seit 2007 wird der Gazastreifen durch die Hamas kontrolliert, die von Israel und zahlreichen westlich orientierten Staaten als terroristische Vereinigung angesehen wird. Israel kontrolliert die Außengrenzen auf der nördlichen und östlichen Landseite, der westlichen Seeseite. Auch in der Wasser- und Stromversorgung sowie der Telekommunikation ist der Gazastreifen von Israel abhängig. Beherrscht wird der Gazastreifen von der Hamaz, die am 7. Oktober 2023 in Israel eingefallen war, dort etwa 1.400 Menschen getötet und 224 in den Gazastreifen verschleppt hatte. Man vermutet, dass sie in den wahrscheinlich insgesamt 1.000 km langen unterirdischen bunkerartigen Anlagen gefangen gehalten werden. Bis Ende Oktober 2023 wurden vier der Geiseln freigelassen. In der Folge hatte Israel massive Bombenangriffe geflogen. Aufgrund der Afforderung Israels waren bis zu einer Million in den Süden des Gazastreifens geflohen, um hier den Bomben zu entgehen, die bis Ende Oktober mehr als 6.000 Palästinensern das Leben gekostet hatten. Weitere ausführliche Informationenfinden Sie unter der folgenden URL: https://www.goruma.de/laender/asien/palaestina

Von den Autonomiegebieten besitzt lediglich der Gazastreifen eine Küste. Er grenzt auf einer Länge von 40 km an das Mittelmeer.

An der Küste des Gazastreifens beträgt der Tidenhub zwischen 0,2 und 0,4 m.
Ausführliche Erläuterungen zu Ebbe und Flut finden Sie unter Gezeiten, Ebbe und Flut.

Vergleiche
Den weltweit höchsten Tidenhub findet man übrigens in der Bay of Fundy in Kanada, er beträgt dort bis zu 16 Meter, bei Springflut sogar über 20 Meter. Die Bay of Fundy liegt am Atlantik zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, die im Deutschen Neuschottland heißt und deren Hauptstadt Halifax ist. An der deutschen Nordseeküste schwankt er etwa zwischen einem und drei Metern. In der westlichen Ostsee dagegen beträgt der Tidenhub nur um 0,3 Meter, während er in der östlichen Ostsee kaum noch merkbar ist.

Da die Palästinensischen Autonomiegebiete aus Gebieten bestehen (Gazastreifen und Teilen des Westjordanlandes), die nicht zusammengehören, müssen sie getrennt beschrieben werden. Die angegebenen Werte sind auf- bzw. abgerundet.

Die maximale Ausdehnung des Gazastreifens stellt sich wie folgt dar:

Und die Ausdehnung des Westjordanlandes:

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Für die Palästinensischen Autonomiegebiete gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist.

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Ramallah liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 32 °. Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei 23,5°, ist in Ramallah Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

32° = (90° - h) + 23,5°

also:

Mit 81,5° besitzt die Sonne somit in Ramallah den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).

Die höchste Erhebung des Gazastreifens ist der 105 Meter hohe Abu Auda. Der auch als Abu 'Awdah und Joz Abu 'Auda bezeichnete Berg erhebt sich im Südosten des Gouvernements Rafah.

Während der Gazastreifen zwischen 500 und 600 mm Regen im Jahr aufweist, die insbesondere in der Zeit zwischen Oktober und April niedergehen, regnet es im Westjordanland mehr. Stellenweise fallen bis zu 900 mm. Auch dort geht der meiste Niederschlag in den Wintermonaten nieder – selten auch als Schnee. Zwischen Juni und September fällt im Westjordanland hingegen kein Regen. Der Gazastreifen leidet im Hochsommer unter einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit.

Jordan
Der berühmte Jordan fließt über 251 km Länge durch Israel und die Palästinensischen Autonomiegebiete und bildet den Grenzfluss zwischen Israel, Syrien und Jordanien. Er mündet über den See Gezareth im Toten Meer.

Seine Quellflüsse sind der Dan, Hazbani und Banyas. Der Dan ist rund 20 km lang und entspringt im Tel Dan einem Nationalpark und Naturreservat etwa 1km nördlich vom Kibbuz Dan im Norden von Israel. Der Hasbani entspringt am Hermongebirge im südlichen Libanon und vereinigt sich in Nordisrael in der nördlichen Huleebene mit Banyas und Dan zum Jordan. Der nur ca. 10 km lange Banyas entspringt auf den von Israel besetzten Golanhöhen. Der Fluss besitzt ein starkes Gefälle und fließt über eine Reihe vom Stufen und kleinen Wasserfällen. Der höchste Wasserfall ist mit einer Fallhöhe von 10 m eine wichtige Sehenswürdigkeit in der Region.