Nordkorea: Geografie, Landkarte

Nordkorea besitzt als Territorium den nördlichen Teil der Halbinsel Korea und einen schmalen Festlandstreifen, der geografisch zur ostasiatischen Festlandmasse gehört. Die Fläche des Landes umfasst 120.538 km², bei ca. 26 Mio. Einwohnern.
Benachbarte Staaten sind China, Russ-land und Südkorea. Die Grenze zu Südkorea verläuft am berühmt berüchtigten 38ten Breiten-grad. Am 27. Juli 1953 hatten die UNO und Nordkorea in Panmunjeom ein Waffenstillstandsabkommen abgeschlossen. Es bestätigte im Wesentlichen den 38ten Breitengrad als Grenze zwischen Nord- und Südkorea und legte zudem eine
4 km breite demilitarisierte 4 km breite Zone entlang der Grenze fest. Die Hauptstadt ist mit ca. 3 Millionen Einwohnern
Pjöngjang.

Fläche und Bodennutzung

Nordkorea umfasst eine Fläche von insgesamt 122.762 km².
Davon sind:

  • Wald
    Rund 74% des Landes sind bewaldetes Gebiet.
  • Wiesen-, Weideland
    Rund 1% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Äcker und Felder
    Rund 18% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Reis.
  • Gebirge
    Rund 80% des Gebietes sind Bergland.

Landesgrenzen

Nordkorea besitzt mit insgesamt drei Staaten eine gemeinsame Grenze mit:

China mit einer Länge von rund 1.416 km,
Südkorea mit einer Länge von rund 238 km
Russland mit einer Länge von rund 25 km.

Küstenlänge

Nordkorea besitzt eine Küste zur See mit einer Länge von rund 2.495 km.

Tidenhub

In Wonsan am japanischen Meer beträgt der mittlere Tidenhub rund 1 m.

Vergleiche
Den weltweit höchsten Tidenhub findet man übrigens in der Bay of Fundy in Kanada, er beträgt dort bis zu 16 Meter, bei Springflut sogar über 20 Meter. Die Bay of Fundy liegt am Atlantik zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, die im Deutschen Neuschottland heißt und deren Hauptstadt Halifax ist.
An der deutschen Nordseeküste schwankt er etwa zwischen einem und drei Metern. In der westlichen Ostsee dagegen beträgt der Tidenhub nur um 0,3 Meter, während er in der östlichen Ostsee kaum noch merkbar ist.

Geografische Länge und Breite

Nordkorea erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 38° bis 43° nördlicher Breite
Δλ = von 124° bis 131° östlicher Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter: Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Nordkorea gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δt (MEZ) = + 8 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter: Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Pjöngjang

Pjöngjang liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 39° (exakt: 39° 01').
Sofern die Sonne, bzw. ihr Bildpunkt, am nördlichen Wendekreis steht, also bei = 23,5°, ist in Pjöngjang Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne um die Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

39° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 74,5°

Mit 74,5° besitzt die Sonne somit in Pjöngjang den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).

Berge

Paektusan
Der höchste Berg des Landes ist der aktive Vulkan Paektusan mit einer Höhe von 2.744 m. Der Berg liegt an der Grenze zu China. Hier in der Nähe soll 16. Februar 1942 Kim Jong-il zur Welt gekommen sein. Als "Ewiger Präsident“ wird er auch über seinen Tod hinaus als de-jure-Staatschef von Nordkorea verehrt.

Myohyang
Der Myohyang, auch Myohyangsan genannt, (Berg der geheimnisvollen Düfte“) ist ein Gebirge im Nordosten Nordkoreas a. Der höchste Berg des Gebirges ist der 1.909 m hohe Pirobong. Das Gebirge wurde früher als heilig angesehen und mit dem Dangun-Mythos in Verbindung gebracht. Hier befindet sich mit dem Pohyon-Tempel der größte buddhistische Tempel Nordkoreas. Zudem findet man hier die so genannte Freundschaftsausstellung, eine Ausstellung von Staatsgeschenken für den früheren nordkoreanischen Führer Kim Il-sung (1912-1994) und seinen Sohn und Nachfolger Kim Jong-il (1941-2011). Der Sohn und Nachfolger von Kim Jong-il ist der oberste Führer des Landes Kim Jongun (geb. 1984).

Myŏraksan
Der Myŏraksan ist ein 816 m hoher Berg im Myorak-Gebirge in der nordkoreanischen Provinz Hwanghaepukto. Hier wurde 1976 ein Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 126 km² errichtet. Auf der Südseite des Berges wachsen Kakibäume, auf der Nordseite gibt es Mischwälder aus Eichen, Rotkiefern, Fächer-Ahorn. Am Fuß des Berges stehen Wälder der Korea-Kiefer, der Japanischen Kastanienbäume und der Robinie.

Kwanmo-bong
Der Kwanmo besitzt eine Höhe von 2.171 m und ist Teil der Hamgyong-Gebirgskette.

Kumgang-Berge
Die Kumgang-Berge (Diamantenberge) als Teil der T'aebaek-Gebirgskette gehören zu den schönsten Nordkoreas.

Flüsse

Jalu
Der längste Fluss des Landes ist mit einer Länge von rund 813 km der Jalu (auch Yalu). Seinen Ursprung hat der Fluss am Paektu-san im Changbai-Gebirge auf einer Höhe von rund 2.500 m. Er fließt zwischen den Städten Dandong in China und Sinŭiju und Nordkorea in das Gelbe Meer.

Pothong
Der Pothong ist ein 439 km langer rechter Nebenfluss des Taedong. Er durchfließt die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang. Nach ihm wurden der Stadtbezirk Pot’onggang-guyŏk und das historische Pothong-Tor benannt.
Der Fluss wurde im Jahr 1946 kanalisiert, nachdem es häufiger zu Überschwemmungen gekommen war. In dem Fluss befindet sich die Insel Kyeran-do (deutsch: Hühnerei), die wegen ihrer eiförmig-ovalen Form so genannt wird. Sie ist Teil des Pothong-Freizeit- und Erholungsparks, außerdem liegen hier die Inseln Unha und die beiden benachbarten Inseln Tonggak und Sogak.

Taedong-gang
Der Taedong-gang entspringt im Nangnim-Gebirge in der Provinz Hamgyŏng-namdo. Er durchquert mit dem Nebenfluss Pothong-gang die Hauptstadt Pjöngjang und mündet bei der Hafenstadt Namp’o ins Gelbe Meer.

Chaeryŏng-gang
Der Chaeryŏng-gang ist ein 120 km langer linker Nebenfluss des Taedong-gang, in den er mündet

Changja-gang
Der Changja-gang ist ein 139 km langer Fluss, dessen Quelle am Sobaek-san im Südwesten des Gebirges Rangrim-san liegt. Er mündet in den Yalu. Bis 1976 hieß der Fluss Tongno-gang und war Schauplatz blutiger Kämpfe sowohl während des Guerillakrieges gegen die japanischen Invasoren wie auch während des Koreakrieges. Diese Ereignisse fanden später Eingang in zahlreiche Bücher und Filme.

Changjin-gang
Der Changjin-gang ist ein 260 km langer Fluss, der in der Provinz Hamgyŏng-namdo enspringt. Er durchfließt den gleichnamigen Changjin-Stausee und mündet in den Jalu.

Seen

Das Land umfasst zahlreiche kleinere und größere Stauseen, darunter sind:

Himmelssee
Der Himmelssee (Changbaishan Tianchi) ist ein 9,82 km² großer und maximal 384 m tiefer Kratersee im Changbai-Gebirge, der sich an der Grenze zwischen der chinesischen Provinz Jilin und der nordkoreanischen Provinz Ryanggang-do befindet. In China liegt er im Gebiet des Kreises Fusong der bezirksfreien Stadt Baishan. Er liegt in einer Caldera des aktiven Vulkans Baitoushan (Paektusan) auf einer Höhe von 2.189 m. Damit ist der See einer der höchsten, größten und außerdem tiefsten Kraterseen der Welt. Obwohl der See von zwei heißen Quellen gespeist wird, ist er aufgrund der Höhe dennoch zudem einer der kältesten Seen der Welt.

Hŭich’ŏn-Stausee
Der rund 3 km² große Hŭich’ŏn-Stausee befindet sich bei Hŭich’ŏn in Nordkorea. Mit seiner Hilfe wird der Fluss Ch’ŏngch’ŏn aufgestaut. Mit dem Bau des Staudamms wurde im März 2009 bego-nen und er wurde im April 2012
fertiggestellt. Das angeschlossene Wasserkraftwerk verfügt über eine maximale Leistung von 300 Megawatt (MW)
und soll zur Stromversorgung von Pjöngjang beitragen.

Imnam-Talsperre
Die 285 km² große Imnam-Talsperre mit dem entsprechenden Staudamm liegt in der Nähe der Grenze zu Südkorea und wurde im Jahr 2003 eingeweiht. Der Staudamm besitzt eine Länge von 710 m, eine Höhe von 121,5 m – bei einem Wassermenge von etwa 2.600 Millionen Kubikmetern. Die Talsperre staut den Fluss Bukhan-gang (Bukhan-Fluss), einen Nebenfluss des Hangang (Han-Flusses). Südkorea sah das Bauwerk als Bedrohung an, da Nordkorea mit seiner Hilfe Flutwellen freisetzen könnte, die die Hauptstadt von Südkorea Seoul überfluten würden. Im September 2005 hatte Nordkorea ohne Vorwarnung eine große Wassermenge abgelassen, die zu großen Überschwemmungen in Südkorea geführt hatte. Um sich in Zukunft zu schützen, baute Südkorea den Peace Dam (Friedensstaudamm) 35 km südlich der Grenze zu Nordkorea.

Supung-Talsperre
Die Supung-Talsperre befindet sich bei bei Sinŭiju in Nordkorea an der Grenze zu China.
Der Bau wurde 1941, als Korea noch eine Provinz Japans war, begonnen und war damals die vierthöchste Talsperre der Erde. Die Staumauer besitzt eine Länge von 853 m und eine Höhe von 106 m. An ihrer Basis 97 m und an der Krone 18 m breit. Der vom Fluss Yalu gestaute See hat im Mittel eine Fläche von 280 km², bei einem Wasservolumen von im Mittel 15.000 Milliarden Kubikmetern Die sechs Turbinen des Wasserkraftwerk verfügen zusammen über eine Leistung von 600 Megawatt (MW). Es versorgt große Teile von Nordkorea und Teile in Nordost-China mit Strom.

Gelbes Meer, Japanisches Meer

Das Gelbe Meer liegt im Westen des Landes und im Osten befindet sich das Japanische Meer.

Gelbes Meer
Das Gelbe Meer ist ein Teil des Chinesischen Meres und grenzt an China und an Nord- und Südkorea. Im Süden geht es in das Ostchinesische Meer über. Seine tiefte Stelle liegt bei rund 110 m. Seinen Namen hat es von dem gelben Schwemmsand, den vor allem der Gelbe Fluss (Huáng Hé) und andere kleinere Flüsse in das Gelbe Meer hineinschwemmen. Das Gelbe Meer
umfasst eine Fläche von rund 380.000 km². An seiner breitesten Stelle zwischen China und Südkorea hat das Meer eine Breite von rund 630 km, zwischen China und Nordkorea rund 665 km. Seine schmalste Stelle befindet sich mit rund 195 km zwischen China und Nordkorea.

Japanisches Meer
Das Japanische Meer liegt zwischen den japanischen Inseln und dem Festland (China, Korea und Russland). Es umfasst eine Fläche von 1.048.950 km² - bei einer maximalen Tiefe von über 4.000 m. An dem Japanischen Meer liegen neben Süd- und Nordkorea noch China, Japan und Russland . Die Verbindungen zum Pazifik sind die Koreastraße im Süden, die Tsugaru-Straße zwischen Honshu und Hokkaido (Japan) und die La-Pérouse-Straße zwischen den Inseln Hokkaido (Japan) und Sachalin (Russland).

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