Heilongjiang

Allgemeine Informationen

Heilongjiang ist eine der 22 Provinzen* von China. Sie umfasst ca.39 Millionen Einwohner bei einer Fläche von 432.477 km². Die Provinzhauptstadt ist Harbin mit rund 3,5 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 2.089 km². Heilongjiang liegt gemeinsam mit den Provinzen Jilin und Liaoning in der Mandschurei, die heute als Nordostchina bezeichnet wird.

Autonome Gebiete und Sonderverwaltungszonen Chinas
Neben den 22 bzw. 23 Provinzen und den beiden Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao gibt es in China noch die folgenden fünf Autonome Gebiete:

  • Guangxi
  • Innere Mongolei
  • Ningxia
  • Xinjiang
  • Tibet

Regierungsunmittelbare Städte
Eine weitere Besonderheit bilden die folgenden Städte, die direkt der Zentralgewalt unterstellt sind - und nicht einer Provinzregierung:

  • Chongqing
  • Peking
  • Shanghai
  • Tianjin

*Hinweis
Aufgrund der historischen Entwicklung beansprucht die Volksrepublik China Taiwan als 23. Provinz, obwohl der Inselstaat Taiwan bereits längere Zeit ein eigener souveräner Staat ist.

UNESCO-Welterbestätten

In der Provinz Heilongjiang befinden sich (Stand März 2023) keine UNESCO-Welterbestätten.

Hinweis
Eine ausführliche Beschreibung dieser und aller weiteren UNESCO-Welterbestätten in Cina finden Sie hier >>>

Größere und besondere Städte

Harbin
Die Hauptstadt der Provinz ist Harbin mit rund 5,2 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 2.089 km². Rund 93 % der Einwohner sind Han-Chinesen und 4,5% Mandschus. Die Stadt liegt am Songhua Jiang und wurde 1898 – nach der Besetzung der nördlichen Mandschurei durch Russland – von Russen gegründet. Besonders nach der Oktoberrevolution im November 1917 flohen viele Russen nach Harbin und trugen zum Aufblühen der Stadt bei Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Stadtbild der älteren Stadtteile noch heutzutage von russischer Architektur geprägt ist.

Im Jahr 2009 begann man mit dem Bau einer U-Bahn, von der 2013 die erste Linie und 2022 zwei weitere eröffnet wurden. Etwa von Anfang Januar bis Mitte Februar, finden in Harbin das Eis- und Schneefestival und das Eislaternen-Festival statt. Dabei werden an verschiedenen Orten der Stadt zum Teil filigrane Eis- und Schneeskulpturen ausgestellt. Die größten Skulpturen sind dabei Nachbauten berühmter Baudenkmale wie des Louvre in Paris oder des Pekinger Sommerpalastes. Im Jahr 2015 wurde das futuristisch anmutende Harbin Grand Theatre, das nach Plänen des chinesischen Architekten Ma Yansong errichtet wurde, eröffnet. In einer großen Tigeranlageleben ca. 800 Sibirische Tiger, nicht zuletzt, um eine Wiederansiedlung von Tigern in den früheren Tigergebieten, wie Kasachstan oder Ostchina zu ermöglichen. Seit 2008 bestehen u.a. mit Magdeburg in Sachsen-Anhalt, Wien und Aarhus in Dänemark Städtepartnerschaften. Nicht uninteressant ist, dass das Chinesische Militär in der Nähe der Stadt einen Startplatz für Raketen betreibt. Während des Winters, der von Oktober bis April dauern kann, kann die Temperatur nachts durchaus auf – 40° C absinken.

Daqing Daqing
Daqing ist eine bezirksfreie Großstadt mit rund 1,4 Millionen Einwohnern und einer Fläche 5.197 km². Etwa 95% der Einwohner sind Han-Chinesen und ca. 2,5% Mongolen. Daqing ist vor allem bekannt durch seine Ölfelder und den Slogan Mao Zedongs: „In der Landwirtschaft von Dazhai lernen, in der Industrie von Daqing.“ Die Stadt liegt etwa in der Mitte zwischen Harbin und Qiqihar.

Die Ölfelder der Region Daqing sind die größten Erdölförderstätten der Volksrepublik China. Sie wurden 1959 zur Zeit des Großen Sprungs nach vorn entdeckt und 1963 wurde mit der Förderung begonnen. Sie liegen zwischen den Flüssen Songhua Jiang und Nen Jiang. Sehenswert sind der 260 m hohe Radio- und Fernsehturm Daqing im Stadtbezirk Sairt, sowie das Daqing Olympic Park Stadium mit insgesamt 32.031 Plätzen. Das einem Weidenkorb nachempfundene Stadion wurde 2012 eröffnet.

Heihe
Heihe ist eine bezirksfreie Stadt mit rund 1,3 Millionen Einwohnern im Norden Nordostchinas, das früher Mandschurei genannt wurde. Die Stadt liegt am Heilong Jiang, direkt gegenüber der russischen Stadt Blagoweschtschensk. Die Stadt ist der Anfangspunkt der Heihe-Tengchong-Linie, die in der Stadt Tengchong in der Provinz Yunnan endet. Sie ist eine gedachte Linie, die die Fläche Chinas in zwei etwa gleich große Teile aufteilt.

Qiqihar
Qiqihar ist eine bezirksfreie Großstadt mit rund 1,3 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 42,2 km², von denen rund 96% Han-Chinesen sind. Die im 17. Jahrhundert gegründete Stadt ist eine der ältesten Städte im Nordosten Chinas. Russland hatte im Jahr 1900 die Mandschurei besetzt, sich aber nach dem russisch-japanischen Krieg 1905 zurückgezogen, dennoch blieb sie weiterhin unter einem gewissen russischem Einfluss. Von 1931 bis 1945 war die Stadt ein wichtiger Militärstützpunkt der Japaner.

Eine Tempelanlage im Süden der Stadt gibt es seit ca. 300 Jahren. Sie wird von Mönchen bewohnt, ist aber für Besucher zugänglich. Interessant ist, dass die dort befindlichen Buddha-Statuen stets sorgfältig eingekleidet sind. Es gibt dazu sogar ein vorgeschriebenes Zeremoniell, bei dem die Kleidung zu bestimmten Zeiten gewechselt wird. Die hiesige katholische St. Michaelskathedrale wurde 1931 von den Schweizer Bethlehem-Missionaren im Stil der Neugotik errichtet. Sehenswert sind zudem das sich rund 25 km südlich der Stadt befindliche 210.000 ha = 2.100 km² große Zhalong-Naturschutzgebiet

Mudanjiang
Mudanjiang ist eine bezirksfreie Großstadt mit rund 791.000 Einwohnern. Die Stadt liegt am Mudan Jiang und wird von Bergen umgeben. Die Stadt verfügt über einen Grenzübergang in die russische Region Primorje. Rund 91% der Einwohner der Stadt sind Han-Chinesen und etwa 5% Koreaner. Interessant ist, dass im Dezember 2018 die Schnellbahnstrecke Harbin–Mudanjiang eröffnet wurde, wodurch, die Fahrzeit zwischen Mudanjiang und der Provinzhauptstadt Harbin auf 1,5 Stunden und damit auf rund ein Drittel verkürzt wurde. Die wichtigsten Industrien sind der sind Tourismus sowie Automobilzubehör-Industrie, die Papierherstellung, die Forstwirtschaft, die Petrolchemie, die pharmazeutische Industrie sowie die Energiewirtschaft.

Große Flüsse

Amur
Der wichtigste Fluss ist der Amur, dessen chinesische Bezeichnung Heilong Jiang namensgebend für die Provinz ist. Der Fluss besitzt eine Länge von 2.825 km. Er entsteht durch den Zusammenfluss von Argun und Schilka in der Provinz Heilongjang, etwa 60 km westlich der Stadt Mohe. Er mündet etwas östlich von Nikolajewsk in den Tatarensund - eine Meeresstraße zwischen dem Ochotskischen und dem Japanischen Meer- am Nordwest-Rand des Pazifiks in der Nähe der Insel Sachalin in Russland. Erwähnenswert ist, dass der Fluss auf seiner ganzen Länge schiffbar ist.

Mudan Jiang
Der Mudan Jiang besitzt eine Länge von rund 725 km. Er entspringt in der Provinz Jilin. Nach passieren der Grenze zur Provinz Heilongjiang durchfließt er den 90 km² großen See Jingpo Hu, und mündet im Kreis Yilan in der Provinz Heilongjiang in den Songhua Jiang.

Nen Jiang
Der Nen Jiang ist ein 1.380 km langer Fluss in Nordostchina. Und ist der längste Nebenfluss der Songhua Jiang. Der Fluss entspringt im Yilehuli-Gebirge in China und mündet in der Nähe von Da’an in der Provinz Jilin in den Songhua Jiang.

Songhua Jiang
Der Songhua Jiang, russisch Suggari, besitzt eine Länge von etwa 1.925 km. Der Fluss entspringt Er entspringt im Changbai-Gebirge in der Nähe der chinesisch-nordkoreanischen Grenze, durchfließt dann den Nordosten Chinas – zuerst in Richtung Nordwesten und dann nach Nordosten und fließt durch die Millionenstadt Harbin. Er mündet bei Tongjiang in der Provinz in den Amur.

Ussuri
Der Ussuri ist ein rund 897 km langer Nebenfluss des Amur. Er entspringt entspringt in Russisch-Fernost ost-nordöstlich von Wladiwostok im Süden des Sichote-Alin-Gebirges. Nach dem Verlassen des Gebirges mündet die aus Richtung Südwesten kommende Sungatscha in den Ussuri als russisch-chinesischer Grenzfluss. Die Sungatscha entspringt aus etwa 4.400 km² großen Chankasee, dessen einziger Abfluss sie ist. Danach bildet auch der Ussuri einen Grenzfluss zwischen China und Russland. Der Ussuri mündet bei Chabarowsk in Russland - nahe der Grenze zu China - in den Amur. Um die im Ussuri befindliche nur 0,7 km² große Insel Zhenbao Dao hatte es im jahr 1969 blutige Auseinandersetzungen gegeben, wobei es auf der Seite Chinas etwa 800 Tote gegeben hatte.

Größere Gebirge

Wichtige Gebirge der Provinz sind das Große Hinggan-Gebirge im Nordwesten und das Kleine Hinggan-Gebirge im Norden und Nordosten.

Großes Hinggan-Gebirge
Das Große Hinggan-Gebirge (Großer Chingan) erstreckt sich über eine Länge von ungefähr 1.400 km im Nordosten der Inneren Mongolei - einer Autonomen Region in der Volksrepublik China. Dieser Bergrücken beginnt in der nördlichsten Region Chinas bei Mohe in der Provinz Heilongjiang. Er setzt sich dann in Richtung Südwesten durch die Verwaltungsgebiete der Stadt Hulun Buir, des Hinggan-Bundes und der Stadt Tongliao fort und reicht bis zum Fluss Xar Moron bei Chifeng, in der chinesischen Provinz Guangdong. Zu den höchsten Bergen des Gebirges gehören der 1.725 m hohe Termo im Süden und der1.530 m hohe Ôkôldûi mit 1530 m im Norden. Der Große Hinggan ist eines der wichtigsten Forstwirtschaftsgebiete Chinas. In der Taiga, die den nördlichen Teil des Großen Hinggan dominiert, leben u.a. Braunbären, Luchse, Elche, Isubrahirsche, Rentiere, Sibirische Feuerwiesel und Zobel.

Kleines Hinggan-Gebirge
Das Kleine Hinggan-Gebirge beginnt am Lauf des Songhua Jiang, der es vom Changbai-Bergland trennt, und verläuft parallel zum Amur (Heilong Jiang) nordwestwärts durch die Provinz Heilongjiang bis in das Verwaltungsgebiet der Stadt Heihe. In seinen südlichen Ausläufern befindet sich der 1.429 m hohe Pingding Shan, während es nach Norden es flacer wird. Im Osten setzt es sich jenseits des Amur in Russland entlang der Grenzen zwischen der Jüdischen Autonomen Oblast und der Oblast Amur bzw. der Region Chabarowsk fort.

Yilehuli-Gebirge
Das Yilehuli-Gebirge (Yilehuli Shan) liegt im Norden von Heilongjiang, im Übergangsgebiet zwischen dem Großen und Kleinen Hinggan-Gebirge.

Nationalparks

In der Provinz Heilongjiang liegen fogende Nationalparks:

Jingbo Hu

Der Nationalpark umfasst eine Fläche von 90 km²

Wudalianchi
Der Nationalpark umfasst eine Fläche von 720 km²

Hinweis
Eine Auflistung aller Nationalparks von China finden Sie bei Goruma hier >>>

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