Québec: Sehenswürdigkeiten

Kurze Übersicht

Quebec (Québec) ist mit einer Fläche von 1.542.056 km² die flächenmäßig größte Provinz von Kanada. Die Provinz hat rund 8,5 Millionen Einwohner. Das der Fläche nach größere Nunavut ist jedoch keine Provinz, sondern ein Territorium.

Québec liegt im Osten von Kanada und grenzt im Westen an die Provinz Ontario sowie die Hudson Bay, im Osten an die Provinzen Neufundland und Labrador und New Brunswick, im Süden an die US-Bundesstaaten Maine, New Hampshire, Vermont, New York sowie im Norden an das Territorium Nunavut. Die Provinz Quebec ist sehr dünn besiedelt. Die Hauptstadt der Provinz ist das gleichnamige Quebec mit 532.000 Einwohnern. Die Stadt Montreal ist mit rund 1,7 Millionen Einwohnern die einwohnerreichste Stadt – in der Metropolregion sind es sogar rund 4,1 Millionen.

Quebec besitzt den größten frankophonen Bevölkerungsanteil von ganz Kanada. Mit ihrer Sprache, ihrer Kultur und ihren Institutionen stellt sie eine Nation innerhalb Kanadas dar, was früher immer wieder zu Unabhängigkeitsbewegungen geführt hatte. Aber auf Initiative des Premierministers Stephen Harper (geb. 1959) erkannte das kanadische Unterhaus Quebec am 27. November 2006 als „Nation innerhalb eines geeinten Kanadas“ an. Harper sagte jedoch auch, dass damit die Einheit von Kanada nicht in Frage gestellt sei. Rund 80% sind französischsprachig und nur 8% sind englischsprachig. Damit ist Quebec die einige Provinz mit Französisch als Amtssprache. Die Provinz gliedert sich in 17 Verwaltungsregionen.
Der höchste Berg ist mit einer Höhe von 1.652 m der Mont D'Iberville.

Eine Reihe auch international bekannter Unternehmen haben ihren Sitz in der Provinz.
Darunter sind Bombardier in Montreal, das auf den Bau von Flugzeugen und Schienenfahrzeugen spezialisiert ist, sowie Rio Tinto Alcan, einer der größten Hersteller von Aluminium.

Die staatliche Hydro-Québec versorgt die Provinz Québec sowie den Nordosten der USA mit Strom. Und das Unternehmen SNC Lavalin ist im Industrie- und Anlagenbau tätig.
Im Bereich der Nahrungsmittelindustrie sind Molson - der kanadische Teil des fünftgrößten Brauereikonzerns Molson Coors Brewing Company - sowie Saputo zu nennen, der umsatzstärkste Hersteller von Milchprodukten.

Neben Seattle in den USA und Toulouse in Frankreich gehört die Region Montreal zu den bedeutendsten Zentren der Luftfahrtindustrie.
Montreal gehört neben Edmonton und Sarnia zu den Zentren der kanadischen Mineralölindustrie. Verschiedene Unternehmen der Papierindustrie sind in Montreal ansässig. Darüber hinaus ist die Pharmaindustrie mit Zweigstellen beispielsweise von Pfizer, MSD Novartis, Sanofi, GlaxoSmithKline oder Boehringer Ingelheim.

Im Tal des Sankt-Lorenz-Stromes wird Obst, Gemüse und Getreide angebaut. Auch ist Québec der wichtigste Lieferant von Ahornsirup. Außerdem wird auch Viehzucht betrieben.
Mit rund 30 Millionen Besuchern aus den USA, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Mexiko und Japan spielt der Tourismus eine bedeutende wirtschaftliche Rolle.

Besondere Bauwerke

Bank of Montreal
1817 gegründet; älteste Bank in Kanada; architektonisch interessantes Gebäude (Hauptstelle) aus dem Jahr 1847

Château Frontenac
Dieses im Zentrum Quebecs gelegene Luxushotel ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Entworfen hat es der Architekt Bruce Price. Das 1893 im Stil des Historismus erbaute Hotel gehört zur Kette der Canadian Pacific Hotels. Benannt wurde es nach Louis de Buade, Comte de Frontenac et de Palluau, dem berühmten Gouverneur der französischen Kolonie Neufrankreich.
Das auf der Spitze eines (den Sankt-Lorenz-Strom überragenden) Hügels gelegene Château gilt als eines der am meisten fotografierten Hotels der Erde.

Citadelle de Québec
Die Zitadelle gehört zur historischen Stadtbefestigung von Quebec und steht in prominenter Nachbarschaft (bspw. des Parliament Buildings). Sie ist seit 1920 Stationsort des „Royal 22e Régiment” der kanadischen Streitkräfte. Zusätzlich fungiert sie als offizielle Residenz des Governor General of Canada, der hier mehrere Wochen im Jahr wohnt.
Übrigens wurden in der Zitadelle auch die Quebec-Konferenzen von 1943 und 1944 abgehalten, während der Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt und William Lyon Mackenzie King eine Strategie für den Zweiten Weltkrieg diskutierten.

Hotel-Dieu du Précieux-Sang
ältester Krankenhausbau Nordamerikas in Quebec von 1654

Hôtel du Parlement (Parliament Building)
Das Parlaments-Gebäude der Stadt ist ein achtstöckiger Bau, der vom Architekten Eugène-Étienne Taché entworfen und von 1877 bis 1886 konstruiert worden ist. Mit seinem Uhren-Turm erreicht es eine Höhe von 52 Metern. Das Haus ist im Stil des Second Empire gehalten und ähnelt dem Parlamentsgebäude in Philadelphia. Obwohl die symmetrische Konzeption mit dem Turm, der sich im Mittelschiff erhebt, typisch für Legislativgebäude des britischen Erbes ist, wird der architektonische Stil des Bauwerks doch für einzigartig in Kanada gehalten. Die Fassade beinhaltet Darstellungen berühmter Ereignisse und Personen der kanadischen Geschichte. Das Bauwerk und alle sich daran anschließenden Parlaments-Gebäude, die man übrigens allesamt nachts anstrahlt, können von der Öffentlichkeit kostenlos besichtigt werden

Ice Hotel
Es gibt nur zwei Eis-Hotels auf dieser Welt. Eins davon steht in Quebec und öffnet seine kalten Tore potenziellen Gästen jedes Jahr von Januar bis April. Es kostet $15, sich durch das Hotel führen zu lassen. Nach 8 Uhr abends steht der Zugang zu den Gästezimmern allerdings nur Gästen des Hauses offen – Zimmerpreise beginnen übrigens bei $299 pro Nacht. Jedes einzelne Zimmer wurde mit entzückenden Eis-Skulpturen dekoriert. Zum Hotel gehört auch eine Eis-Bar, wo Getränke in Eis-Gläsern ausgeschenkt werden. Der wirkliche Clou ist, dass Romantikern sogar eine Eis-Kapelle für Hochzeiten zur Verfügung steht. Wer das Eis-Hotel sehen möchte, wird es 30 Minuten westlich der Station Touristique Duchesnay in Lac St-Joseph finden.

Maison des Coopérants
34-stöckiges Verwaltungsgebäude mit gläserner Fassade in Montréal; gebaut 1985 - 87

Place Desjardins
unterirdisches Einkaufszentrum in Montréal; 1976 von Jean Quellet und der Société LaHaye erbaut

Pont de Québec (Quebec Bridge)
Diese 576 Meter lange, freitragende und genietete Fachwerkbrücke ist die künstlich geschaffene Verbindung der beiden Städte Quebec und Lévis. Sie führt über den Sankt-Lorenz-Strom und wurde ab 1903 gebaut. Bevor die Brücke im Jahre 1919 fertig gestellt werden konnte, stürzte sie aufgrund von Bau- und Planungsmängeln zweimal ein (1907 und 1916). Heute steht hier nun die größte Ausleger-Fachwerkbrücke der Erde, welche am 24. Januar 1996 zu einem Nationaldenkmal von Kanada erklärt wurde.

Quebecs Befestigungsanlagen
Sowohl unter den Franzosen als auch unter den Briten zum Schutz der Stadt errichtet, sind die Befestigungsanlagen der Stadt ein gutes Zeugnis für die Weiterentwicklung von Quebecs Verteidigungssystem vom 17. zum 19. Jahrhundert. Die Anlagen stehen auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO und umrahmen mit ihren Toren und Bastionen die Altstadt. Näheres hier >>>.

Centre Bell (früher: Centre Molson)
Große Eishockeyarena in Montréal; bietet Platz für 21.000 Zuschauer.

Stade Olympique
In Montréal; erbaut 1973 - 76 für die Olympischen Sommerspiele in Montréal 1976 nach Entwürfen des Pariser Architekten Roger Tailibert; es gilt als das teuerste Stadion aller Zeiten; raumschiffähnliche Form; Stadion ist überdacht, wobei das Dach zunächst geöffnet werden konnte; da das Dach für Ballspiele zu niedrig war, wurde es später durch ein höheres, dauerhaft geschlossenes Dach ersetzt; der Turm des Olympiastadions mit einer Aussichtsplattform für Besucher ist 175 m hoch und schief (45° Winkel).

Habitat 67
Terassenblockhochhaus in Montréal; für die Weltausstellung 1967 von M. Safdie entworfen.

Museen

Kateri Tekawita Museum
In Caughnawaga bei Montréal, der Indianerreservation am südlichen Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms; Museum für Kultur und Geschichte der Indianer.

Musée de la civilisation
Das Museum der Zivilisation zeigt permanente und wechselnde Ausstellungen, die immer irgendwie mit der Gattung Mensch zu tun haben. Hier gibt es auch die größte Sammlung von Kunst aus Quebec zu sehen.

Kirchen und Wallfahrtsstätten

Anglikanische Dreifaltigkeitskathedrale
In Quebec; ursprünglich 1804 eingeweiht; Neubau nach Brand 1925.

Basilique-Cathédrale Notre-Dame de Québec
An der Stelle, an der sich die heutige wunderhübsche Basilika befindet, wurde im Jahre 1633 eine Votivkirche erbaut, und zwar von Samuel de Champlain, dem Stadtgründer Quebecs. Diese Kirche musste nach Bränden und Zerstörung dreimal erneuert werden.

Basilica of Sainte-Anne-de-Beaupré
Diese katholische Basilika liegt etwa 30 Kilometer von Quebec entfernt. Ihr werden wundertätige Gaben nachgesagt, durch die kranke und behinderte Menschen geheilt werden können. Daher besuchen mehr als 500.000 Pilger alljährlich diese Kirche. So habe auch einer der an den Bauarbeiten beteiligten Männer, der sich vor dem Kirchbau nur mit Krücken bewegen konnte, hernach frei gehen können.

Cathedral-minor basilica of Notre-Dame de Québec
Diese Kirche in der Rue de Buade ist die Hauptkirche Kanadas und Sitz der Römisch-Katholischen Erzdiözese von Quebec. Sie erhielt den Rang einer Minor-Basilika durch Papst Pius IX. im Jahre 1874. Das Innenleben wurde von Jean Baillairgé und seinem Sohn François gestaltet, von 1786 bis 1822 übrigens. 1843 wurde mit der Rekonstruktion der Fassade die wohl prächtigste neo-klassische Fassade von ganz Kanada geschaffen. Die Kathedrale ist mit wundervollen Kunstwerken reich dekoriert. Beachtenswert ist vor allem die Kanzel-Lampe, ein Geschenk des französischen Königs Ludwig IX.

Christ Church Cathedral
In Montréal; eingeweiht 1859; erbaut im neogotischen Stil nach Entwürfen des britischen Architekten Frank Wills.

Notre-Dame Basilica
In Montréal; erbaut 1824 bis 1829; gilt als Meisterwerk gotischer Architektur.

Notre-Dame de Bonsecour
In Montréal; Kirche der Seeleute; 1771 erbaut.

Notre-Dame des Victoires
Kleine Steinkirche in Quebec, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz; 1688 errichtet Diese kleine Kirche entstand zwischen 1687 und 1723. Eigentlich dem “l'Enfant Jésus” (= dem “Kinde Jesus”) geweiht, erhielt die Kirche späterhin ihren heutigen Namen. Notre Dame wurde während der britischen Bombardements im September 1759 stark zerstört und musste hernach restauriert werden (1816 abgeschlossen). Heutzutage gehört die wunderschöne Kirche zu den bedeutendsten Touristenmagneten der Stadt, aber auch zu den beliebtesten Orten des Gottesdienstes.

Oratoire Saint-Joseph
In Montréal; eine der wichtigsten Wallfahrtsstätten Nordamerikas; erbaut 1924-67.

Wichtige Universitäten

Concordia University
Englisch- und französischsprachige Universität in Montréal; 1974 hervorgegangen aus Sir George Williams University und dem Loyola College.

Université de Montréal
Französischsprachige Universität; gegründet 1878.

Université du Québec
Zu dieser Universität gehören zehn staatlich finanzierte Universitäten in der Provinz Quebec, deren Hauptniederlassung in Quebec-Stadt liegt. Mit 76.000 Studenten ist die Université du Québec – gegründet 1968 – Kanadas größte höhere Lehranstalt. Sie bietet mehr als 300 Programme an.

Université Laval
Die älteste Lehreinrichtung Kanadas war die erste Institution, welche in Nordamerika höhere Bildung in Französisch angeboten hatte. Laval gehört zu den Top Ten von Kanadas Universitäten. Sie bildet mehr als 37.000 Studenten aus und bietet über 350 Programme an. Für Studierende aus dem Ausland und aus anderen Teilen Kanadas interessant ist v.a. das „Français pour non-francophones”-Programm, das eine Einführung in die französische Sprache ermöglicht.

McGill-University
Englischsprachige Universität in Montréal; benannt nach dem Händler James McGill (1744 - 1813); gegründet 1821.

Naturschönheiten

Battlefields Park
Zum Battlefields Park in Québec gehört auch die berühmte Abrahams-Ebene (Plains of Abraham), ein historisches, 44 Hektar großes Plateau, das nach Abraham Martin (1589-1664) benannt wurde, einem Fischer. Die Abraham-Ebene war 1759 Schauplatz der historischen Schlacht, die mit der Niederlage der Franzosen gegen die Engländer endete. Aber auch der Rest des Battlefields Parks setzt sich aus wichtigen Orten zusammen, an denen die verfeindeten Parteien aufeinandergetroffen waren.

Wer den Park heute besucht, wird unzählige Wanderwege vorfinden und diverse Artillery-Stücke, welche an die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Briten und Franzosen erinnern. Wichtiger Bestandteil des Parks sind auch die drei (früher vier) Martello-Türme, welche zwischen 1808 und 1812 entstanden sind und Verteidigungszwecken dienlich waren. Allerdings wurden die Türme niemals in Schlachten verwendet. Der Martello-Turm 1 kann und sollte unbedingt besichtigt werden.

Forillon National Park
1970 auf der Halbinsel Gaspé eingerichtet; Größe 244 qkm; gewaltige Bergformationen der östlichen Appalachen; zahlreiche Seevögel nisten hier

La Mauricie National Park
1970 am Sankt-Lorenz-Strom eingerichtet; liegt im Zentrum Québecs zwischen Quebec-City und Montréal; Größe 536 qkm; zahlreiche Wanderrouten

Mingan Archipelago National Park Reserve
auf dem Gebiet des "Mingan Archipelago" am nördlichen Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms; seit 1984 Nationalpark; mehr als 1000 Granitfelsen und Riffs

Montmorency-Fall
Der Montmorency-Wasserfall liegt ungefähr 13 Kilometer nordöstlich von Quebec und bildet die Mündung des gleichnamigen Flusses. Über eine Felswand stürzt er über eine Länge von 83 Metern in den St. Lawrence River. Damit ist er nicht nur der höchste Wasserfall der Provinz Quebec, sondern auch um etwa 30 Meter höher als die Niagara-Fälle.

Mount Royal (frz. Mont-Royal, lat. Mons Regius)
ein 233 m hoher Hausberg der Stadt Montréal; nach ihm ist die Stadt benannt; höchster Punkt der Stadt; Teil der Montérégie-Bergkette zwischen den Laurentinischen Bergen und den Appalachen; rund um den Berggipfel liegt eine der größten Grünflächen Montréals, der Mount-Royal-Park, der 1876 eröffnet wurde

Parc Aquarium du Québec
Das Aquarium von Quebec - 2002 neu eröffnet – präsentiert mehr als 10.000 Säugetiere, Reptilien, Fische und andere Vertreter aquatischer Fauna aus Nordamerika und der Arktis. Polarbären und diverse Seemöwenarten gibt es weiterhin zu bewundern. Beliebt ist auch der “Große Ozean”, ein großes Becken, das Besuchern einen interessanten Blick von "unten“ gewährt.

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