Einwohnerzahl
El Salvador hat rund 6,5 Mio. Einwohner. Etwa 90 % der Gesamtbevölkerung sind Mestizen, also eine "Mischung“ aus Indios und Spaniern, während 9 % eine europäische und 1% eine indigene Abstammung aufweisen.
Ursprünglich gab es eine indigene Bevölkerung in El Salvador, die etwa 20 % der Salvadorianer ausmachte.
Indes wurde in der Zeit nach der Matanza (1932) allein das Tragen traditionaler Kleidung und das Sprechen der indigenen Sprachen gefährlich. Etwa 200.000 Menschen im Land werden ethnisch den Pipil zugerechnet. Weitere Tausend sind die Lenca und die Cacaopera.
Sprachen im Land
Amtssprache in El Salvador ist Spanisch.
Nach der „Matanza“ (1932) war allein das Tragen traditionaler Kleidung und das Sprechen der indigenen Sprachen für das Überleben gefährlich. Im heutigen Land wird das Kekchí, eine auch in Guatemala gesprochene indigene Sprache, nur noch von vielleicht 10.000 Menschen benutzt. Es stellt die einzige noch lebendige indigene Sprache in El Salvador dar. Das Nawat (Pipil), einst eine der bedeutendsten Sprachen im Land, ist kaum mehr als für eine kleine Gruppe von Sprechern nachweisbar.
Religionen
Der römisch-katholischen Kirche hängen in El Salvador mehr als 80% der Bevölkerung an. Etwa 15% gehören zu einer der verschiedenen protestantischen Richtungen. Diese werden seit dem 20. Jahrhundert von US-amerikanischen und europäischen Missionaren verbreitet. Während der Protestantismus vor allem in den Städten Fuß fassen und dort teilweise 40% der Einwohnerschaft bilden konnte, ist die Landbevölkerung fast ausschließlich römisch-katholisch.
Schriftsteller
Manlio Argueta (geb. 1935)
Der salvadorianische Schriftsteller und Kritiker ist in der englischsprachigen Welt v.a. wegen seines Buches “One Day of Life" bekannt.
José Roberto Cea (geb. 1939)
Der zeitgenössische Romanist und Poet konnte mit seiner Literatur zahlreiche (inter)nationale Preise gewinnen. Darunter sind der Premio Internacional de Poesía del Círculo de Poetas y Escritores Iberoamericanos de Nueva York (1965) und der Primer premio en los juegos florales agostinos de San Salvador im Jahre 1998.
Roque Dalton García (1935-1975)
Der linksgerichtete Poet und Journalist gehörte zu Lateinamerikas wichtigsten Poeten. Er schrieb sehr emotional und beschäftigte sich mit den Themen Leben, Tod, Liebe und Politik.
Alfredo Espino (1900-1928)
Der jung verstorbene salvadorianische Poet verfasste nur ein einziges Werk: “Jícaras Tristes”. In diesem sind 96 Gedichte enthalten. Es ist eines der am meisten publizierten Bücher El Salvadors.
Francisco Gavidia (1863-1955)
Dieser Schriftsteller und Journalist war der Initiator der salvadorianischen Kurzgeschichte
Claudia Lars (1899-1974)
Die 1899 als Carmen Brannon Vega geborene Poetin war die Tochter von Peter Patrick Brannon und Carmen Vega Zelayandía. Im Laufe ihres Lebens verfasste sie 14 Bücher sowie ihre Memoiren.
Pedro Geoffroy Rivas (geb. 1908)
Dieser bemerkenswerte Anthropologe und Linguist zeichnete sich durch eine rebellische, individualistische Sprache aus, die fast anarchistisch war. Sein Werk war stark beeinflusst vom chilenischen Schriftsteller Pablo Neruda.
Salarrué, Salvador Efraín Salazar Arrué (1899-1975)
Salarrué war ein salvadorianischer Schriftsteller, Poet und Maler.
Consuelo Suncin Sandoval de Gómez bzw. Consuelo de Saint-Exupéry (1901-1979)
Diese Malerin, Bildhauerin und Autorin kam gebürtig aus El Salvador. Sie war eine inspirierende Persönlichkeit der Künstlerszene der 1920er Jahre in Paris und die Muse des für seinen „Der kleine Prinz“ weltberühmt gewordenen französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944). Ihn hatte sie in dritter Ehe auch geheiratet.
Politiker
Manuel José Arce y Fagoaga (1787-1847)
Fagoaga war zwischen 1825 und 1829 der Präsident der „Confederación de Centroamérica“, der „Föderativen Republik von Zentralamerika“.
Anastasio Mártir Aquino (1792-1833)
Der salvadorianisch-indigene Führer leitete die Erhebung der Nonualcos, einen Aufstand zu der Zeit, als El Salvador noch zur Föderativen Republik von Zentralamerika gehörte.
Roberto D'Aubuisson Arrieta (1944-1992)
Dieser als “Chele” bekannt gewordene Militär und Politiker hatte die Nationalistisch-Republikanische Allianz (ARENA) gegründet, die er von 1980 bis 1985 auch leitete. Er war zudem Führer und Hauptorganisator der berüchtigten Todesschwadrone von El Salvador, einer der brutalsten terroristischen Organisationen der jüngsten Geschichte Lateinamerikas. Diese Organisation war für die Tötung und Folter von Tausenden von Zivilisten in El Salvador verantwortlich. Von seinen politischen Gegnern wurde er nur "Lötlampen-Bob" oder “Die Lötlampe” genannt, weil er politisch Inhaftierte gerne mit einer Lötlampe folterte.
José Napoleón Duarte Fuentes (1925-1990)
Diese politische Figur El Salvadors leitete von 1980 bis 1982 die zivilmilitärische Revolutions-Junta, welche die Macht 1979 durch eine Putsch erhalten hatte. Er fungierte auch als salvadorianischer Präsident von 1984 bis 1989.
Maximilliano Hernández Martínez (1882-1966)
Der frühere Präsident von El Salvador (1931-1944) war durch eine Palastrevolte an die Macht gekommen. Der Bewunderer faschistischer Theorien regierte mit starker Hilfe des Militärs. Unter seiner Regentschaft kam es zu einer dezidierten Unterdrückung der Opposition. Indes konnte er auch wirtschaftliche Fortschritte für sein Land erreichen.
Agustín Farabundo Martí (1893-1932)
Dieser salvadorianische Revolutionär fungierte 1932 als Führer eines Marsches von 60.000 Bauern gegen das Regime seines Landes. Nachdem der Aufstand blutig niedergeschlagen worden war, wurde Martí selbst von der Guardia Nacional ermordet. Martí lebt in der heutigen politischen Partei El Salvadors Frente Farabundo Martí para la Liberación Nacional fort.
Elías Antonio Saca González (geb. 1965)
Saca konnte am 21. März 2004 die Präsidentschaftswahlen in El Salvador für sich entscheiden. Bevor er in die Politik ging, war er lange als bekannter Fußballkommentator tätig.
Theologen
Ignacio Ellacuría, S.J. (1930-1989)
Dieser katholische Priester, Jesuit, Philosoph und Theologe war durch seine Arbeit als Professor und Rektor der 1965 vom Jesuitenorden gegründeten Universidad Centroamericana José Simeón Cañas (UCA) in San Salvador bekannt geworden. Ellacuría wurde mitsamt seinen Freunden Ignacio Martín-Baró und Segundo Montes 1989 von Militärs in El Salvador ermordet.
Ignacio Martín-Baró, S.J. (1942-1989)
Der Sozialpsychologe, Philosoph und Jesuit war ein enger Freund der Gelehrten Ignacio Ellacuría und Segundo Montes. Er wurde zusammen mit ihnen von der salvadorianischen Armee ermordet.
Óscar Arnulfo Romero y Galdámez (1917-1980)
Dieser salvadorianische katholische Erzbischof und Befreiungstheologe wurde im Jahre 1980 inmitten einer Eucharistiefeier am Altar der Kapelle des karmelitischen Krebshospitals erschossen. Täter war ein staatlich beauftragter Heckenschütze. Dieser Mord war das auslösende Ereignis für den langen Bürgerkrieg in El Salvador, der etwa 12 Jahre andauern sollte. Bereits bei der Begräbnisfeier für Romero fand ein Massaker statt, in dessen Verlauf 40 Menschen zu Tode kamen.
Segundo Montes, S.J. (1933-1989)
Der Philosoph, Soziologe und Jesuit war 1989 zusammen mit seinen engen Freunden Ignacio Martín-Baró und Ignacio Ellacuría von der salvadorianischen Armee ermordet worden.
Künstler
Noé Canjura (1922-1970)
Dieser salvadorianische Maler war einer der anerkanntesten Künstler der modernen Kunst im Frankreich des 20. Jahrhunderts.
Fernando Llort Choussy (geb. 1949)
Dieser berühmte Künstler aus El Salvador ist für seinen farbenfrohen und kindhaften Stil bekannt. Er wird gerne mit Joan Miró und Pablo Picasso verglichen.
Camilo Minero (geb. 1917)
Eines der Wandgemälde in der Rectoría der Nationalen Universität in El Salvador wurde vom ihm geschaffen. In seiner Arbeit werden alle Aspekte des salvadorianischen lebens verarbeitet: Armut, Freude, Landschaft, Tiere etc. 1996 erhielt er für seine Werke den Primo nacional de la cultura.
Antonio "Toño" Salazar (1897-1986)
Toño war ein Karikaturist, Illustrator und Diplomat aus El Salvador.
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