Bis zum 18. Jahrhundert
Im frühen 13. Jahrhundert entstanden die ersten Reiche des Volkes der Shona, die heute die größte Bevölkerungsgruppe ausmachen. Im 15. Jahrhundert erlebte diese Epoche ihren Höhepunkt mit der Blüte der Stadt Zimbabwe.
Seit dem 15. Jahrhundert stieg der Einfluss der portugiesischen Kolonialisten. Ab dem Beginn des 15. Jh. kontrollierten sie die Küstenabschnitte der afrikanischen Ostküste und damit den Handel mit den arabischen Staaten, der die Imperien der Shona und der nachfolgenden Torwa und Rotse durch den Verkauf der in der Region üppig vorhandenen Schätze an Gold, Kupfer und Elfenbein reich gemacht hatte. Später drangen die Portugiesen auch ins Landesinnere des heutigen Simbabwe vor, und von 1629 bis 1693 stand das Gebiet unter portugiesischem Protektorat.
Im 19. Jahrhundert
Ab 1824 wurde das Land von den Ndebele erobert, die auf der Flucht vor den Zulu einwanderten und die einheimische Bevölkerung unterwarfen.
1888 gelangte der Brite Cecil Rhodes von der British South Africa Company (BSAC) in das Territorium der Ndebele, wo er wie Goldschätze vermutete. Ab 1889 besetzten britische Siedler mithilfe von Soldaten das Land, nachdem Großbritannien die BSAC dazu autorisiert hatte. Zehn Jahre später wurde das Gebiet nach Rhodes in Südrhodesien umbenannt. Nordrhodesien lag südlich des Sambesi und ist das heutige Sambia.
20. Jahrhundert bis heute
Südrhodesien wurde 1923 zu einer selbstverwalteten britischen Kolonie. 1953 wurden beide Teile Rhodesiens zusammen mit Njassaland (Malawi) zur Zentralafrikanischen Föderation vereinigt, die zehn Jahre lang Bestand hatte. 1965 erklärte eine weiße Minderheitsregierung die Unabhängigkeit Südrhodesiens, die von Großbritannien jedoch nicht anerkannt wurde.
1970 wurde von der weißen Minderheitsregierung die Republik Südrhodesien ausgerufen, die von keiner anderen Nation anerkannt wurde. Guerilla-Widerstand der schwarzen Bevölkerung und ein bis 1979 andauernder Bürgerkrieg mit 40.000 Tote und 80.000 Flüchtlingen waren die Folge.
1979-1980 wurde das Lancaster House Agreement geschlossen, das die Entwaffnung der revolutionären Guerillas, die Durchführung von Wahlen und die Entlassung in die Unabhängigkeit zur Folge hatte. Daraufhin errang Robert Gabriel Mugabe (geb. 1924), der die Mehrheit der Shona auf seine Seite gebracht hatte, den Wahlsieg. In den folgenden Jahren verließ etwa die Hälfte der über 200.000 Weißen das Land.
1987 ordnete die Regierung unter Mugabe aufgrund von Unruhen Strafexpeditionen mit zahlreichen Zivilopfern im Matabeleland an. 1990 wurde für einen sozialistischen Entwicklungsweg mit einer Einparteienregierung abgestimmt. Um eine internationale Kapitalflucht zu verhindern, beschloss die Regierung aber stattdessen IMF-unterstützte ökonomische Maßnahmen. Ein entscheidender Grund hierfür waren nicht zuletzt die schweren Schäden, die die Landwirtschaft Simbabwes durch die Dürre von 1992 erlitt.
Die Regierung unter Präsident Mugabe nahm in ihrem Verlauf zunehmend Züge einer persönlichen Diktatur, verbunden mit schweren Korruptionsfällen in Partei und Verwaltung an. Mitte der 90er Jahre begann Mugabe eine Kampagne gegen Homosexuelle, die jetzt mit zehn Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Ab 1999 begann man mit der Enteignung der Weißen, die, obwohl weniger als 1% der Bevölkerung, bis dahin 70% des urbaren Landes in den Händen hielten.
Nach massiven Protesten hatte
Nach der Enteignung zahlreicher weißer Farmer musste das früher agrarexportierende Land sogar Lebensmittel importieren. Ein beispielloser Verarmungsprozess hat seitdem in dem Land um sich gegriffen. Hinzu kommt, dass nach Schätzungen der UNO rund 1,6 Mio. Menschen in Simbabwe an AIDS leidet bzw. mit dem HI-Virus infiziert ist.
Nachdem im Jahr 2002 als Reaktion auf den offensichtlichen Wahlbetrug durch Mugabe Simbabwes Mitgliedschaft im Commonwealth ausgesetzt wurde, erklärte Mugabe im Jahr 2003 selbst den Austritt des Landes.
Im Mai 2005 startete Mugabe die so genannte Kampagne "Vertreibt den Abfall". Auf Grund dieser Aktion gegen die vermeintlichen Gegner der herrschenden Clique unter Mugabe wurden innerhalb von zwei Monaten ca. 700.000 Menschen aus den Armenvierteln der Städte vertrieben und deren Häuser zerstört. Sie verloren dadurch ihr Obdach und meist auch ihre Einkommensgrundlage. Es folgten internationale Proteste, die aber - wie stets in derartigen Fällen - nur Lippenbekenntnisse waren und keinen Effekt hatten.
Die Wahlen von Ende März 2008 hatten Mugabe und seiner Partei ZANU-PF wahrscheinlich eine Niederlage beschert. Aber er ließ daraufhin einfach die Wahlergebnisse nicht veröffentlichen und seine Schlägerbanden die Opposition massiv unter Druck setzten. Seitdem leiden die Anhänger der oppositionellen Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) unter ständig sich verschärfenden Verfolgungen.
Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der Präsidentenwahl vom März 2008 zeigte sich, dass der Kandidat der Opposition Morgan rRchard Tsvangirai (geb. 1952) die Wahl gewonnen hatte, aber nicht die absolute Mehrheit erreichte, sodass eine Stichwahl zwischen ihm und Mugabe erforderlich wurde, zu der er sich am 9. Mai bereit erklärte und die am 27. Juni stattfand. Bei dieser Stichwahl war Robert Gabriel Mugabe der einzige Kandidat. Der Kandidat der Opposition Tsvangirai hatte aus Angst um sein Leben und das seiner Anhänger kurz vor der Wahl seine Kandidatur zurückgezogen. Am 29. Juni 2008 wurde Mugabe erneut als Präsident vereidigt.
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