Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts
Die vermutlich frühesten Bewohner des heutigen Lesotho waren die San (Buschmänner), deren Felsmalereien noch heute zu sehen sind. Zwischen dem 10. und 16. Jh. erfolgte die Einwanderung von Bantustämmen, vor allem Sotho und Nguni, in das Gebiet. Im 18.Jh. bewirkten die von Norden her geführten Expansionskriege des Zulukönigs Shaka eine Verdrängung dieser Stämme in die Hochgebirgsregion der Drakensberge.1820 vereinte dann Moshoeshoe, ein Häuptling des Koena (= Krokodils)-Clans, die einzelnen Stämme und schuf somit die Basutho-Nation. Als König Moshoeshoe I. begründete er die Häuptlingsoligarchie der späteren "Sons of Moshoeshoe", die bis heute das Land anführen. In der Folgezeit verteidigte Moshoeshoe I. erfolgreich die Unabhängigkeit der Basotho-Nation gegen die Zulus und Ndebele. 1842 bat er England um Schutz gegen die Buren. Auch nach der britischen Annexion im Jahr 1866 behielt das sogenannte Basutoland seinen Autonomiestatus. 1868 wurde es zum britischen Protektorat. Im Jahr 1869 trat Paramount Chief Letsie I. die Nachfolge von Moshoeshoe I.an, dem 1891 Paramount Chief Lerotholi und 1905 Paramount Chief Letsie II. folgten.
Im 20. und 21. Jahrhundert
Die neue Verfassung von 1965 bewirkte eine Einschränkung der Rolle Moshoeshoes II. auf die eines konstitutionellen Monarchen. Im selben Jahr fanden erste freie Wahlen im Land statt, die die vom westlichen Ausland unterstützte, südafrikafreundliche Basutoland National Partei (BNP) unter Häuptling Leabua Jonathan gewann, der daraufhin das Amt des Premierministers übernahm.
Im Jahr 1966 erlangte das Königreich Lesotho seine Unabhängigkeit. Jonathan regierte das Land zunehmend diktatorisch, was letztlich zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen führte. Außenpolitisch erfolgte eine Distanzierung zum südafrikanischen Apartheidsregime, Jonathan gewährte 1980 sogar dem ANC Unterschlupf in Lesotho.
Anfang 1986 wurde die Regierung nicht zuletzt mit Hilfe einer Wirtschaftsblockade durch Südafrika in einem unblutigen Militärputsch unter Generalmajor Justin Metsing Lekhanya gestürzt. Noch im selben Jahr wurde mit Südafrika der Vertrag über das "Lesotho-Hochland-Wasserprojekt" (Afrikas bisher größtes Wasserprojekt) unterzeichnet, in dessen Rahmen innerhalb von 30 Jahren in Lesotho fünf große Staudämme, Hunderte von Kilometern Autostraßen und Wassertunnel sowie zwei Wasserkraftwerke errichtet werden sollten. Mit der Wasserversorgung des südafrikanischen Industriegebietes um Johannesburg erwirtschaftet das Land bereits jetzt rund 25% seiner gesamten Exporteinkünfte. Dieses Projekt wurde jedoch von "Transparency International" als ein "Denkmal der Korruption" bezeichnet.
1990 erfolgte die Vereidigung von Mohato Bereng Seeiso als König Lesie III. Die Militärregierung unter Lekhanja wurde 1991 wiederum von General Elias Tutsoana Ramaema gestürzt. 1993 kam es zur Verabschiedung einer neuen Verfassung. Die Parlamentswahlen gewann die BCP, das Amt des Premierministers übernahm Dr. Ntsu Mokhehle. 1998 siegte der LCD in den Parlamentswahlen, neuer Premierminister wurde Prof. Pakalitha Mosisili. Die Opposition warf der Regierung Wahlbetrug vor und es folgten blutige Unruhen, die eine Intervention südafrikanischer und botswanischer Truppen auslösten. Durch südafrikanische Vermittlung wurde anschließend eine Allparteienübereinkunft zur Bildung einer Übergangsregierung erwirkt. Die Parlamentsneuwahlen von 2002 bestätigen dann die bereits gewählte Regierung erneut.
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