Pierre Anga (1940-1988)
Pierre Anga, ein kongolesischer Rebellenführer, war der Hauptgegner des damaligen Präsidenten Denis Sassou-Nguesso. 1988 wurde er von kongolesischen Sicherheitskräften wohl im Dschungel von Ikongono ermordet.
Conte Pierre Savorgnan de Brazza (1852-1905)
Nach dem berühmten französischen Marineoffizier und Afrikareisenden ist die kongolesische Hauptstadt Brazzaville benannt. De Brazza gründete diese zweite Handelsstation, um sie zum Ausgangspunkt französischer Kongo-Dampfer zu machen. Im Jahre 2006 wurde in Brazzaville ein Mausoleum für ihn eingerichtet, denn de Brazza gilt als einer der wenigen Kolonialisten in Afrika, die ohne Gewaltanwendung vorgegangen sind.
Emmanuel Boundzéki Dongala (geb. 1941)
Der kongolesische Chemiker und Novelist ist gegenwärtig am Bard College in Simon's Rock beschäftigt, einem College in Great Barrington im US-amerikanischen Massachusetts. Der renommierte Chemiker ist Autor zahlreicher Romane.
Bernard Bakana Kolélas (1933-2009)
Der kongolesische Politiker trat nach langer Haftzeit als Führer der antikommunistischen Opposition als Präsidentschaftskandidat 1992 in Erscheinung. Er unterlag aber Pascal Lissouba und wurde 1994 Bürgermeister von Brazzaville und 1997 für kurze Zeit Premierminister. Nachdem er ins Exil gegangen war, wurde er in Abwesenheit wegen mehrerer Verbrechen während des Bürgerkrieges zum Tode verurteilt. Dieses Urteil wurde später wieder aufgehoben.
Ernest Kombo SJ(1941-2008)
Der Jesuit und römisch-katholische Bischof des Bistums Owando hatte sich maßgeblich an der Etablierung der Demokratie in der Republik Kongo beteiligt. Zwischen 2003 und 2006 war er der Vorsitzende der Bischofskonferenz des Kongo. Er engagierte sich zeitlebens gegen Korruption und schlechte Regierungsführung.
Pascal Lissouba (geb. 1931)
Der 1931 in Tsinguidi geborene Politiker amtierte von 1992 bis 1997 als Präsident der Republik Kongo. Seine Regierungszeit war gekennzeichnet von bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Nach Kämpfen gegen die Verbündeten von Sassou-Nguesso wurde er gestürzt.
Alphonse Massemba-Débat (1921-1977)
Der 1921 in N'Kollo bei Brazzaville zur Welt gekommene Politiker amtierte von 1963 bis 1968 als Präsident der Republik Kongo. Er trat wirtschaftlich gemäßigt sozialistisch auf, behielt aber ein autoritäres Staatssystem bei.
Isidore M’Vouba (geb. 1954)
Der 1954 in Kindamba geborene Politiker amtiert seit 2005 als Premierminister der Republik Kongo. Er ist ein enger Vertrauter des langjährigen Präsidenten Denis Sassou-Nguesso. Für diesen war M’Vouba während der Präsidentschaftswahlen 1992 und 2002 als dessen Wahlkampfleiter tätig.
André Ntsatoubantou Milongo (1935-2007)
Der frühere Premierminister der Republik Kongo (1991/1992) amtierte unter dem damaligen Präsidenten Denis Sassou-Nguesso in einer Übergangsregierung. Er sollte das Land zur Demokratie führen.
Claudine Munari Mabondzo (geb. 1954)
Diese kongolesische Politikerin amtierte von 1992 bis 1997 als Direktorin des Kabinetts unter dem damaligen Präsidenten Pascal Lissouba. Seit 2009 ist sie im Handelsministerium tätig.
Marien N'Gouabi (1938-1977)
1977 verstarb in Brazzaville der frühere Staatschef der Republik Kongo (1968-1977). Er war Vorsitzender der Junta Conseil National de la Révolution. Unter seiner Regierung wurden starke Beziehungen zur UdSSR geknüpft und die Beziehungen zur Volksrepublik China ausgebaut. An den 1977 bei einem Putschversuch ermordeten N’Gouabi erinnert die Université Marien Ngouabi sowie eine ihm gewidmete Stele in Pointe-Noire.
Denis Sassou-Nguesso (geb. 1943)
Der Offizier und Politiker ist seit 1997 der Präsident der Republik Kongo. Dieses Amt hatte er bereits von 1979 bis 1992 inne. Sassou-Nguesso verfolgte eine pragmatische und gemäßigt marxistische Politik. Nach 1989 setzte er einen Demokratisierungsprozess in seinem Lande in Gang, dämmte die Korruption ein und bemühte sich um IWF-Kredite. Allerdings erstattete die Nichtregierungsorganisation FIDH 2001 ein Verfahren gegen Sassou Nguesso. Ihm wurden Folter und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Das Verfahren wurde indes 1999 aufgehoben.
Joachim-Jacques Yhombi-Opango (geb. 1939)
Der Politiker und frühere Präsident der Republik Kongo (1977-1979) war der Vetter seines Vorgängers Marien N’Gouabi. Nachdem er 1979 u.a. wegen Korruption aus dem Amt gedrängt worden war, war er unter Präsident Pascal Lissouba zwischen 1993 und 1996 Premierminister der Republik Kongo.
Fulbert Youlou (1917-1972)
Der erste Präsident der Republik Kongo war im Jahre 1960 Gastgeber von zwei Konferenzen in Brazzaville. Darin berieten afrikanische Führer über eine Beilegung der Kongokrise. Youlou schafft in seinem Lande 1962 die Demokratie ab und machte seine Partei, die UDDIA, zur Einheitspartei des Landes. Youlous Präsidentschaft endete nach einem Militärputsch 1963. Er starb 1972 im spanischen Exil.
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