Kamerun: Geografie, Landkarte

Die präsidiale Republik Kamerun mit der Hauptstadt Yaoundé liegt an der Westküste Zentralafrikas am Golf von Guinea, einem Teil des Atlantischen Ozeans. Die Länge seiner Küste zum Golf beträgt rund 400 km. Das Land umfasst eine Fläche von insgesamt 475.442 km². Zum Vergleich: Deutschland umfasst eine Fläche von km². Kamerun gilt als eine Art "Afrika Miniatur", da man hier gleichermaßen, Savanne, Wüste, Dschungel, Gebirge sowie Buschland findet:

  • Wald
    Rund 50% des Landes sind Wald und Buschland.
  • Wiesen- und Weideland
    Rund 18 % des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Äcker und Felder
    Rund 15% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Kakao, Kaffee, Bananen und Baumwolle.
  • Savanne und Wüste
    Der Norden des Landes ist eine flache und trockene Ebene, die eine Savanne bildet. Hier wachsen nur Sträucher und Gräser und dazwischen vereinzelt Bäume. Im äußersten Norden liegt eine Wüste. Hier hat Kamerun neben dem Tschad, Nigeria, und Niger einen kleineren Anteil am früher rund 22.000 km² großen Tschadsee, der aber mittlerweile erheblich geschrumpft ist. Der Norden des Landes wird im Süden von dem bis zu 2.710 m hohen Hochland von Adamaua begrenzt.

Kamerun besitzt mit den folgenden sechs Staaten eine gemeinsame Grenze.

Geografische Länge und Breite

Kamerun erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von rund 2° bis 13° nördliche Breite
Δλ = von rund 008° bis 016° östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Kamerun gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) in Deutschland, Österreich und der Schweiz der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δt (MEZ) = 0 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Yaoundé

Die Hauptstadt Yaoundé liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 04° und damit voll in den Tropen. Sofern die Deklination δ der Sonne den Wert von 04° Nord besitzt, und sich damit der Bildpunkt der Sonne über der Stadt befindet, steht die Sonne dort senkrecht. Das geschieht genau zweimal im Jahr, und zwar grob gerechnet 15 Tage nach dem 21. März und 15 Tage vor dem 21. September (Näheres s. Sonnenstand).

Achtung
Sofern sich der Bildpunkt der Sonne und damit die Deklination nördlich der Breite von Yaoundé befindet, steht die Sonne zur Mittagszeit nicht im Süden, so wie in unseren Breiten, sondern im Norden. Die Sonne wandert also in diesem Fall von Osten über Norden nach Westen, wo sie dann, wie bei uns, untergeht.

Hohe Berge

Kamerunberg
Der höchste Berg des Landes ist der Kamerunberg (Fako) mit einer Höhe von 4.095 m. Bei dem Berg handelt es sich um eine, aktiven Vulkan. Der Berg liegt in der Region South-West, im englischsprachigen Teil des Landes, in unmittelbarer Nähe zur Küste an der Beugung des Golfs von Guinea.

Mount Oku
Der Mount Oku mit einer Höhe von 3.011 m ist ein Stratobulkan, der sich in der Oku-Region des westlichen Hochplateaus von Kamerun befindet. Der Berg wird von einer großen Caldera durchzogen. Unter einer Caldera versteht man eine große kesselartige Mulde, die sich kurz nach der Entleerung einer Magmakammer bei einem Vulkanausbruch bildet. Bambouto-Massiv Das Bambouto-Massiv ist ein Gebirszug vulkanischen Ursprungs, das sich über Fläche von rund 800 km² erstreckt. Der höchste Gipfel es Massivs ist der 2.740 m hohe Mount Mélétan. Im Zentrum des Massivs befindet sich eine rund 110 km² große Caldera, sich bis zu einer Tiefe von
ca. 1.300 m

Flüsse

Sanaga
Ein langer Fluss des Landes ist der Sanaga mit einer Länge von rund 580 km. Seinen Ursprung hat der Fluss beim Zusammenfluss des Djérem und des Lom. Der Djérem entspringt im Hochland von Adamaua, der Lom im Hochland von Jadé auf 1200 m. De Fluss mündet in die Bucht von Bonny in den Golf von Guinea.

Nyong
Der Nyong entsteht, wie der Boumba und der Dja, aus einem dichten Netz von Flüssen und Flüsschen im Sumpfgebietdes dortigen Regenwalds - etwa 30 km östlich der Stadt Abong-Mbang. Er ist bis zu den Tappenbeck-Schnellen für kleinere Schiffe befahrbar. Die Tappenbeck-Schnellen wurden nach dem deutschen Afrikaforscher Hans Tappenbeck (1861-1889) benannt. Sie entstehen, dass der Nyong das Hochland von Südkamerun verlässt und dabei auf einer Länge von etwa 100 km über 600 Höhenmeter überwindet. Im Mündungsgebiet ist ermittels zahlreicher Kanäle mit den Einzugsgebieten des Lokundje und des Sanaga verbunden. Er mündet in die Bucht von Bonny.

Djérem
Der Djérem entspringt durch den Zusammenfluss von mehreren Flüsschen im Hochland von Adamaua. Er mündet bei Tibati in den Lac de Mbakaou (Mbakaou-Stausee). Von dem Stausee aus fließt ernach Südsüdosten und bildet nordwestlich von Deng Deng zusammen mit dem Lom den Sanaga. Der Fluss fließt durch den Mbam-Djerem-Nationalpark. Über den Sanaga mündet er in die Bucht von Bonny in den Golf von Guinea.


Lom
Der Lom ist der östliche der beiden Quellflüsse des Sanaga über den er in der Bucht von Bonny im Golf von Guinea mündet. Er besitzteine Länge von rund 380 km. Seine Quelle befindet sich am südlichen Rand der Karré-Berge in der Adamaoua-Region - im Grenzgebiet zur Zentralafrikanischen Republik. Er fließt überwiegend in südwestliche Richtung und bildet dabei auf einer Länge von 5 km die Grenze zwischen Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik.

Dja
Der Dja entsteht wie der Nyong und der Boumba in einem dichten Netz von Flüssen und Flüsschen in einem Sumpfgebiet im Regenwald wenige Kilometer südöstlich der Stadt Abong-Mbang. Im Unterlauf befinden sich mehrere Stromschnellen sowie die rund 30 m hohen Nki Fälle. Bei Moloundou fließt er mit dem Boumba zusammen und wird ab da meist als Ngoko bezeichnet. Zusammen mit dem Ngoko besitzt der Fluss eine Länge von 990 km. Nördlich von Ouésso mündet er in den Sangha.

Boumba
Der 630 km lange Boumba entsteht wie der Nyong und der Dja in einem dichten Netz von Flüssen, Bächen und Flüsschen in einem Sumpfgebiet im Regenwald wenige Kilometer südöstlich der Stadt Abong-Mbang. Boumba und Dja fließen nahe Moloundou zusammen und werden zum Ngoko. Nördlich von Ouésso mündet er in den Sangha.

Seen

Tschadsee
Das Land umfasst einige kleinere und größere Seen. Der größte von ihnen ist der Tschadsee mit einer mittleren Fläche von 20.700 km². Da der Wasserstand variiert, beträgt die Fläche zwischen 10.000 und 25.000 km².

Lagdo-Stausee
Der Lagdo-Stausee umfasst eine Fläche von etwa 590 km², die sich jedoch in Abhängigkeit von den Niederrschlägen jedoch verändert. Der 308 m lange und 40 m hohe Staudamm wurde 1982 fertiggestellt. Die wasserreichsten und damit wichtigsten Zuflüsse sind der Mayo Godi, Mayo Rey und der Mayo Oldiri. Mit Hilfe des Wassers des Stausees wird ein Kraftwerk mit einer Leistung von 72 Megawatt (MW) betrieben. Zum Verleich hat ein Kernkraftwerk eine Leistung von etwa 1.000 MW und ein modernes Windrad von 3,5 MW

Mbakaou-Stausee
Der Mbakaou-See ist ein rund 350 km² großer Stausee, dessen Fläche sich jedoch in Abhängigkeit von den Niederschlägen verändert. Die Staudammlänge (Kronenlänge) beträgt 240 m bei einer Höhe von 20 m.
Die maximale Tiefe des Sees beträgt ca. 30 m. Der Damm wurde im Mai 1974 fertiggestellt. Die Zuflüsse sind der Djérem und der Meng, der Abluss ist der Djérem. Der hiesige Fischfang ist eine der wichtigsten wirtschaftlichen Faktoren der Region – mit einem jährlichen geschätzten Fang von etwa 2.500 Tonnen. Der Stausee liegt in der Nähe der Stadt Tibati und nördlich des Mbam-Djerem-Nationalparks.

AQngrenzende Meere

Kamerun grenzt im Westen bzw. Südwesten des Landes mit einer Länge von rund 400 km an den Golf von Guinea, der ein Teil des Atlantiks ist. Hier verfügt Kamerun mit dem Hafen in Douala über eine wichtige Schiffsverbindung. Von hier aus werden beispielsweise Waren und Güter in den Tschad und die Zenralafrikanische Republik geliefert.

Golf von Guinea
Der Golf von Guinea ist ein Teil des Atlantischen Ozeans. Der Golf von Guinea wird im Osten von der Republik Kongo, Gabun und Äquatorialguinea begrenzt, im Nordosten von Kamerun. Im Norden reicht er von Nigeria, über Benin, Togo und Ghana bis zur Elfenbeinküste. Im Süden grenzt er an das Angolabecken. Vor dem westlichen Teil von Nigeria, Benin und Togo bildet der Golf die Bucht von Benin und im Osten vor der Küste Kameruns und Äquatorialguineas bildet der Golf die Bucht von Bonny Seine Grenze zum Atlantik bildet entsprechend der International Hydrographic Organization eine rund 1.900 km lange Linie vom Cape Palmas in Liberia – am südöstlichen Ende des Staates gelegen – bis zum Cap Lopez in Gabun. Im Golf von Guinea liegen die Inseln São Tomé und Príncipe, die einen unabhängigen Staat bilden, sowie Bioko im Norden und Annobón im Süden, die zu Äquatorialguinea gehören. Sie entstanden durch einen vulkanischen Hot Spot.
Eine bebilderte Beschreibung des Golfs von Guinea findet man bei Goruma hier >>>

Atlantischer Ozean
Der Atlantische Ozean (Atlantik) ist mit einer Fläche von rund 106 Mio. km² nach dem Pazifik der zweitgrößte Ozean weltweit. Seine Fläche entspricht ca. 20% der gesamten Erdoberfläche. Sein Salzgehalt liegt im Mittel bei 3,54% Gramm pro Liter (g/l). Er trennt Amerika von Europa und Afrika. Die Straße von Gibraltar ist sicherlich eine sehr bekannte Verbindung des Atlantiks zum Mittelmeer und trennt dort Europa (Gibraltar/Großbritannien) von Afrika (Marokko). Der Panamakanal verbindet auf rund 82 km Länge den Pazifik mit dem Atlantik.
Am Kap Agulhas, etwa 250 Kilometer südöstlich von Kapstadt - an der Südspitze des afrikanischen Kontinents - und nicht am Kap der Guten Hoffnung, ist der geografische Ort, wo Atlantik und Indischer Ozean aufeinander treffen.. Mit dem Arktischen Ozean ist der Atlantik durch die Dänemarkstraße und die Baffin Bay verbunden. Mit dem Pazifik ist der Atlantik über die Magellanstraße und Kap Hoorn verbunden. Eine ausführliche Beschreibung des Atlantischen Ozeans findet man bei Goruma hier >>>

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