Die einstige Benediktinerabtei und das ehemalige Kloster Altenmünster im südhessischen Lorsch in Deutschland gehören mit ihrer karolingischen Tor- oder Königshalle zu den bedeutendsten Relikten vorromanischer Baukunst.
Die prachtvollen Dekorationen an der Fassade und im Obergeschoss zeugen von der baulichen Qualität des einst so bedeutenden und einflussreichen Klosters.
Allerdings findet man hier nur noch wenige Überreste des früheren Klosters, darunter allerdings die frisch renovierte karolingische Tor- bzw. Königshalle. Viele Besucher es Klosters sind daher oft recht enttäuscht über das, was sie hier zu sehen bekommen.
Gegründet wurde das Kloster Lorsch um 764 und bestand bis zur Reformation im Jahr 1556. Es verfügte als Reichskloster über umfangreiche Besitztümer, kostbare Reliquien und zahlreiche Länderein, die sich von der heutigen niederländischen Nordseeküste bis in die Schweiz erstreckten. Das Skriptorium und die ausgezeichnet bestückte Klosterbibliothek machten Lorsch zu einem der wichtigsten kulturellen und wissensvermittelnden Zentren des Mittelalters.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Abtei fast vollständig zerstört und ausgebeutet. Die Bestände der einstigen Bibliothek sind über die ganze Welt verstreut.
Im Jahr 1991 wurde das Kloster Lorsch in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Standort | Lorsch (südhessische Bergstraße) im Bundesland Hessen |
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Bauzeit | 764: Errichtung als Eigenkloster 772: Umwandlung zur Reichsabtei 774: Fertigstellung der Klosterkirche 875: Bau der Königshalle 876-882: Bau der Gruftkapelle |
Besonderheiten | Die Königshalle gilt als einer der ältesten erhaltenen Steinbauten des Abendlandes und zeugt von der karolingischen Baukunst. Die Handschriften des einstigen Skriptorium zählen heute mit zu den ältesten und wertvollsten Buchschätzen der Welt. |
Nutzung | Einstige Benediktiner-Abtei mit Skriptorium und Bibliothek, später Propstei. Heutzutage wird das Gelände des Klosters Lorsch als UNESCO-Weltkulturerbe präsentiert und dient als Museumszentrum mit drei gesonderten Abteilungen. |
Adresse/Telefon |
Museumszentrum Lorsch Nibelungenstraße 35 64653 Lorsch Telefon: 0049-(0) 6251-103 820 |
Öffnungszeiten | Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10:00 bis 17:00 Uhr E-mail: muz@kloster-lorsch.de |
Geschichte des Klosters
Die ehemalige Benediktiner-Abtei befindet sich am Ortsrand des südhessischen Orts Lorsch an der Bergstraße.
Laut Lorscher Codex wurde das Kloster Lorsch ursprünglich als Eigenkloster des Adligen Robertiner Cancor, Gaugraf im Rheingau, und seiner Mutter Williswinth auf einem einstigen römischen Gutshof an der Weschnitz gegründet.
Eine von dem Grafen erbaute und dem heiligen Petrus geweihte Kirche wurde Mitte des 8. Jahrhundert wahrscheinlich zum Zweck der Familiengrablegung zum Kloster Altenmünster erweitert. Wenig später übereignete der Graf das Kloster einem einflussreichen Verwandten, dem Bischof Chrodegang von Metz.
Die Schenkung wurde am 12. Juli 764 urkundlich in der Lorscher Chronik festgehalten. Bischof Chrodegang galt als bedeutender Kirchenmann, der unter anderem päpstlicher Legat und Kopf der fränkischen Kirchenorganisation war. Unter seiner Obhut konnte die Klostergründung Bestand haben und gleichzeitig im Besitz der Familie bleiben.
Noch im selben Jahr entsandte Chrodegang die ersten Mönche aus seinem Eigenkloster Gorze nach Lorsch und führte im Kloster Altenmünster die benediktinischen Regeln ein.
Am 11. Juni 765 erhielt Chrodegang von Papst Paul I. die Gebeine des heiligen Nazarius als Reliquienschatz. Altenmünster erhielt somit als eines der ersten Klöster im Frankenreich vom Papst die sterblichen Überreste eines römischen Heiligen zum Geschenk. Auf diese wertvolle Schenkung folgten weitere und das Kloster wurde schnell zu einem attraktiven Anziehungspunkt für eine stets wachsende Pilgerschar.
Der Bau einer größeren Kirche wurde unumgänglich. Schon im Jahr 765 begannen die Arbeiten am Neubau der Kirche und des Klosters auf einer Anhöhe unweit des alten Standorts.
Im selben Jahr wurde Gundeland, ein Bruder Chrodegangs, zum Abt von Lorsch ernannt. Chrodegang verstarb im März des darauf folgenden Jahres. Als wenige Jahre später auch Graf Cancor verstarb, erhob sein Sohn Heimerich Besitzansprüche auf das Kloster. Abt Gundelang zog daraufhin vor das Hofgericht Kaiser Karls des Großen und bekam von diesem die Abtei als Eigenbesitz zugesprochen.
Um die Abtei vor weiteren Übergriffen des Adels oder benachbarten Klöstern zu schützen, übertrug Gundelang die Abtei schließlich im Jahr 772 dem Kaiser. Mit dieser Umwandlung von Eigenkloster zur Reichsabtei erhielt das Kloster sowohl Immunität als auch das Recht, seine Äbte frei zu wählen, hatte jedoch auch die Pflichten des so genannten Königsdiensts zu leisten. Es mussten beispielsweise Gebetsleistungen für den König und das Reich erbracht werden und es wurden jährliche Abgaben, so genannte dona annualia, erwartet. Des Weiteren war das Kloster zu militärischen Leistungen, die von den freien Hintersassen des Klosters garantiert werden mussten, und diplomatischen Diensten verpflichtet. Auch für die Versorgung des Herrschers und seiner Funktionäre, wenn sie sich in der Nähe des Klosters befanden, war die Abtei zuständig. Im Jahr 773 und 774 erhielt das Kloster unter anderem die Mark Heppenheim und die Villa Oppenheim als Schenkungen des Kaisers. 774 wurde die neue Klosterkirche fertiggestellt und zur Basilika St. Petrus und Paulus geweiht. Bischof Lullus von Mainz nahm die Kirchenweihe vor, bei der auch Karl der Große zugegen war, und überführte die Reliquien des heiligen Nazarius in die neue Kirche. Zum selben Zeitpunkt entstanden die ersten Gebäude der Königspfalz in Lorsch, die von Karl dem Großen und später von Kaiser Ludwig dem Deutschen regelmäßig genutzt wurden.
Der Aufbau des überaus leistungsfähigen Skriptoriums begann unter Abt Richbod etwa im Jahr 784. Richbod gehörte wahrscheinlich zum engeren Gelehrtenkreis des Königshofs und amtierte zwischen 791 und 793 darüber hinaus als Erzbischof von Trier. Zum Ende des 8. Jahrhunderts wurde an das Skriptorium eine Klosterschule angeschlossen, aus der sich die Lorscher Bibliothek, eine der bedeutsamsten Bibliotheken des Hochmittelalters, entwickelte. Das Kloster spielte seinerzeit eine außerordentlich wichtige Rolle für die Bücherproduktion und die anspruchsvollen bildungspolitischen Pläne des fränkischen Hofes. Die relativ kurze Epoche der Karolinger gilt als vermittelndes Bindeglied zwischen der Antike und dem Mittelalter. Jedoch wäre das karolingische Bildungsprogramm des Hofes nur Theorie geblieben, wenn nicht ein geistiges, das abendländische Wissen verdichtendes Zentrum wie Lorsch diese Ideen umgesetzt, mit Inhalten gefüllt und vor allem in Buchform weitergegeben hätte.
So wurde beispielsweise auch die bis dahin als heidnisch geltende Arzneimittelkunde in den christlichen Wissenschaftsbestand aufgenommen. Auf die Forderungen, in die Weisheit und Schönheit der heidnischen Klassiker einzudringen, um letztlich die Rezeption der Heiligen Schrift zu vertiefen, antwortete das Kloster Lorsch in der so genannten karolingischen Renaissance mit dem Lorscher Arzneibuch und einem regen Studium des römischen Dichters Vergil. Der Grundbesitz der Abtei dehnte sich auch nach dem 8. Jahrhundert stetig aus - Äcker, Wiesen, Weinberge, Mühlen, Kirchen und ganze Dörfer wurden dem Kloster geschenkt. Durch die Schenkungen, die aus allen sozialen Schichten kamen, reichte der Einfluss des Klosters bald bis nach Wormsgau, Lobdengau und Oberrheingau. Weitere Schenkungen kamen aus dem Kraichgau, dem Speyergau, dem Lahngau sowie dem Niddagau, dem Maingau, dem Elsenzgau und dem Breisgau. Die wirtschaftliche Bedeutung des Klosters für das Frankenreich war enorm. Im Jahr 817 war Lorsch eines der Reichsklöster, welche die Hauptlast des Königsdienstes trugen.
Unter Richbods Nachfolger Adalung gelang es dem Kloster, selbst von den Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Ludwig dem Frommen und seinen Söhnen noch zu profitieren. 832 besetzte Ludwig der Deutsche die Abtei, um diese an einer Parteinahme für seinen Vater, den Kaiser, zu hindern. 834 benötigte er für weitere Auseinandersetzungen mit seinem Bruder Lothar I. erneut die Rückendeckung der Abtei und bedachte sie mit weiteren großzügigen Schenkungen. Zu jenem Zeitpunkt lebten im Kloster Lorsch etwa 60 Mönche und Abt Samuel wurde Adalungs Nachfolger. Im Jahr 841 erhielt Abt Samuel, der die Abtei erfolgreich durch die Zeit der kaiserlichen Auseinandersetzungen geführt und Kaiser Ludwig dem Frommen gegenüber Loyalität gezeigt hatte, auf dessen Fürsprache hin das Bischofsamt in Worms. Nach dem Tod des Kaisers unterstützte er Lothar I. gegen dessen Bruder Ludwig der Deutsche. Erst 843, nach Zustandekommen des Vertrags von Verdun, kam es zu einer neuen Verständigung zwischen den Kirchenfürsten und Ludwig dem Deutschen. Eine Urkunde aus dem Jahr 847 belegt die von Ludwig dem Deutschen veranlasste Neubündelung des Klosterbesitzes, der durch die Reichsteilung zerrissen worden war. 852 wurde dem Kloster Lorsch schließlich der Status als Reichsabtei neu bestätigt.
Um 875 erfolgte der Bau der Königshalle, zwischen 876 und 882 wurde die Gruftkapelle errichtet. Nach dem Tod König Ludwigs des Deutschen erlebte das Kloster einen weiteren bedeutsamen Staatsakt. Die klösterliche Gruftkapelle wurde Grablege des ersten “deutschen“ Königs und seiner Nachkommen; Ludwig der Deutsche, sein Sohn Ludwig der Jüngere und auch sein Enkel Hugo wurden hier bestattet und auch später diente die ecclesia varia, die Gruftkirche, als Bestattungsort wichtiger Persönlichkeiten.
1067 erhielt Lorsch das Markt- und Münzrecht und Heinrich VI. bestätigte erneut die alten Privilegien des Klosters nachdem er zwei Jahre vorher eine Übereignung des Klosters an den Erzbischof von Bremen-Hamburg beabsichtigt hatte. Der damalige Abt Udalrich hatte sich diesem Versuch, die Immunität des Klosters aufzuheben, energisch zur Wehr gesetzt: Unweit vom Kloster entstand die Starkenburg und im Jahr 1066 erschien der Abt mit 1200 bewaffneten Reitern in Trebur, um den jungen Herrscher von seinen Plänen abzubringen. Des Weiteren verdankte das Kloster Abt Udalrich die Erschließung neuer Siedlungs- und Wirtschaftsräume im Odenwald sowie eine Erweiterung des Skriptoriums. 1071 wurde das frühe Lorscher Kloster Altenmünster als Propstei eingerichtet.
Neben dem wirtschaftlichen Einfluss wuchs insbesondere der Bestand und Wert der Bibliothek des Klosters. Sie verfügte über 600 Bände - ein seinerzeit unvorstellbarer Wissensschatz. Drei Jahrhunderte lang galt das Kloster als eines der bedeutsamen wirtschaftlichen, geistigen und kulturellen Zentren nördlich der Alpen. Nach einem Brand im Jahr 1090 wurden Teile des Klosters und der Basilika neu gestaltet und restauriert. Doch bereits im 12. Jahrhundert begann der Niedergang des ehemals so glänzenden Benediktinerklosters: 1232 wurde die Abtei dem Erzbistum Mainz zur Reform unterstellt. Die Benediktinermönche, die sich dieser Reform widersetzten, wurden gezwungen, das Kloster zu verlassen. Mit der Reform zogen Mönche des Zisterzienserordens in Lorsch ein, konnten sich dort jedoch nicht lange halten und wurden 1248 durch die Prämonstratenser aus Allerheiligen im Schwarzwald ersetzt. Seine Bedeutung verlor das Kloster dadurch jedoch nicht. Noch im 14. Jahrhundert ließ die Propstei aufwändige Baumaßnahmen durchzuführen, welche die Erscheinung des Klosters bis heute prägen. Auch die Marienfresken in der Königshalle entstanden zu jenem Zeitpunkt. 1461 erlebte die Gemeinschaft der Lorscher Prämonstratenser die Verpfändung des Klosters an den Kurfürst Ottheinrich. 1556 setzte die Kurpfalz die Reformation durch und löste im darauf folgenden Jahr das Kloster Lorsch auf.
Noch in der Spätphase der Abtei kamen viele Gelehrte, darunter zahlreiche Professoren der Heidelberger Universität, in die Lorscher Bibliothek, um die dort gesammelten humanistischen Schriften des 15. und 16. Jahrhunderts zu studieren. Bei der Aufhebung des Klosters galt das Interesse des Kurfürsten demzufolge auch insbesondere der Klosterbibliothek; er reihte die noch vorhandenen Bestände sofort in seine Hof- und Universitätsbibliothek, der Palatina, ein.
1621 verwüsteten spanische Truppen das Kloster und brannten weite Teile der Anlage ab. Übrig blieb ein Trümmerfeld, welches den Bürgern Jahrzehnte lang als Steinbruch für den Hausbau diente. Einzig die Königshalle blieb von der Brandschatzung und Ausbeutung verschont. 1623 ging Lorsch wieder an das Erzstift Mainz.
Ende des 17. Jahrhunderts erfolgte ein Umbau der Königshalle im barocken Stil, die Ruine der romanischen Basilika wurde schließlich Mitte des 18. Jahrhunderts abgebrochen. Erst im 20. Jahrhundert erwachte neues Interesse an der Geschichte des Lorscher Klosters. Die zwischen 1927 und 1933 vorgenommene Ausgrabungen im Klosterbezirk enthüllte nach und nach die Ausmaße und Bedeutung der einstigen Benediktiner-Abtei. Ab 1935 erfolgte eine behutsame Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands der Königshalle. Bedauerlicherweise wurde 1964 die im 16. Jahrhundert errichtete Zehntscheune teilweise zerstört.
Die Inhalte der Lorscher Bibliothek sind heute auf 54 Orte in 17 Ländern verstreut. Darunter müssen sich noch rund dreihundert Handschriftenbände befinden, die der Forschung bislang verborgen geblieben sind. Einige der Schriften sind jedoch wieder einzusehen, so beispielsweise das Seligenstädter Evangeliar, welches um 830 in Lorsch angefertigt, im 16. Jahrhundert mit einem wertvollen Einband versehen wurde und sich heute in der Darmstädter Landesbibliothek befindet. 1999 wurden in Lorsch 12 Doppelseiten des etwa 810 entstandenen Lorscher Evangeliums ausgestellt. Die prachtvolle Evangelienhandschrift wurde ganz in Goldtinte geschrieben und stellt mit seinen beiden fünfteiligen Elfenbeindeckeln ein absolutes Gesamtkunstwerk der karolingischen Kunst dar. Die reich dekorierten Textspalten einer jeden Seite mit ihren feierlich anmutenden Uncialis sowie die ganzseitigen Illustrationen, die wundervollen Kanontafeln und die vier Evangelistenbilder machen das Lorscher Evangeliar zu einem der bedeutendsten Manuskripten des abendländischen Frühmittelalters. Es war vermutliche eines der ersten Werke im Bestand der Lorscher Bibliothek. Nach der Aufhebung des Klosters im Jahr 1556 gelangte das Lorscher Evangelium zunächst in die Heidelberger Bibliotheca Palatina des Kurfürsten Ottheinrich, wo das Buch wahrscheinlich in zwei Teile getrennt wurde. Als Kriegsbeute Herzog Maximilians I. von Bayern und späteres Geschenk an Papst Gregor XV wurden beide Hälften auf den Weg nach Rom geschickt. Hier jedoch trennten sich die Wege der beiden Hälften: Die eine gelangte in die päpstliche Bibliothek und später ins Vatikanische Museum, die andere Hälfte ging zunächst an den griechischen Gelehrten Leone Allaci, der den Abtransport nach Rom überwachte. Allaci vermachte seine Hälfte des Buchs später dem Collegium Graecum in Rom.
Auf weiteren abenteuerlichen Reisen wurde dieser erste Teil des Lorscher Evangeliums von seinem Elfenbeineinband getrennt. Während der Einband im 19. Jahrhundert wieder auftauchte und nach England gelangte, ging der Schriftteil zunächst an den österreichischen Kardinal Christoph Bartholomäus Anton Migazzi und später in die Bibliothek des Bischofs Batthyány auf der Karlsburger Festung im heutigen Rumänien. Während des Ceausecu-Regimes vermutete man das wertvolle Buch für immer verloren, 1992 wurde die kostbare Handschrift jedoch wieder entdeckt. In der Lorscher Sonderausstellung im Jahr 1999 wurden sowohl sechs Doppelblätter aus der vatikanischen Hälfte des Codex als auch die vatikanische Elfenbeintafel gezeigt. Im Jahr 2000 erschien das erste komplett farbig reproduzierte Vollfaksimile mit originalgetreuen Reproduktionen der Elfenbeintafeln.
Ein weiteres bekanntes Manuskript ist das so genannte Lorscher Arzneibuch, dessen Wert für die Anfänge der wissenschaftlichen Medizin überaus bedeutend ist. 1989 wurde das bis dahin als Bamberger Codex bekannte Buch einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Forschung ergab, dass das Lorscher Arzneibuch nicht nur ein Handbuch für die Mönchsärzte, sondern auch ein Standardwerk mittelalterlicher Pharmazie darstellte. Auf 150 Pergamentseiten wurde eine Sammlung medizinisch-pharmazeutischer Texte festgehalten. Im Einleitungstext wurde die Heilkunde als christlicher Dienst am Nächsten verteidigt und somit eine Legitimierung für die Aneignung antiken medizinischen Wissens wie der Ars Galen oder der Schriften Hippokrates geschaffen – eine weitere wichtige Errungenschaft der karolingischen Bildungsreform, die somit als eine Grundlage heutigen Gesundheitswesens zu verstehen ist. Auf die Rechtfertigungsschrift folgte ein in Hexametern gehaltenes Gedicht, welches anlässlich der Kostendämpfungsmaßnahmen im Gesundheitsbetrieb nahezu zeitgenössisch erscheint. Darauf folgten ein Fragment des Hippokratischen Eids, mehrere Pflanzenlisten und über 500, meist antike Rezepte für Heilmittel sowie Vorschriften für vorbeugende Monatstränke und ein Brief des griechischen Arztes Anthimus an den Frankenkönig Theuderich über gesunde Ernährung.
Schnell avancierte die Medizin neben der Theologie, der Liturgie und den antiken Sprachen zu einem der wichtigsten klerikalen Bildungsziele. Der ehemalige Kräutergarten nördlich der Basilika stellte eine blühende Variation des Arzneibuches dar; hier wurden all die medizinisch heilsamen, heimischen Kräuter gepflanzt und kultiviert. Heute befinden sich dort neu angelegte Hochbeete, welche das einstige Wissen der Mönche dokumentieren.
1991 wurde das Kloster Lorsch in die Liste des UNESCO- Weltkulturerbes aufgenommen und gilt seither als beliebtes Ausflugsziel entlang der südhessischen Bergstrasse und als interessanter Museumskomplex mit drei umfangreichen Abteilungen.
Beschreibung des Klosters
Das frühe Kloster Lorsch wurde einst 500 m östlich vom späteren Standort, auf einer Insel in der Weschnitz gegründet und wird heute gemeinhin Altenmünster genannt. An die erste Abtei erinnern jedoch nur noch die nachgestellten Grundmauern der Kirche und die Umrisse des Kreuzgangs. Aus dem Lorscher Codex und der Ausgrabungsforschung lässt sich erschließen, dass der Kirchenkomplex um 1150 seine größte Ausdehnung besaß. Im Westen befand sich ein mehrstöckiges Tor, durch welches man das Kloster betrat und das zugleich den westlichen Abschluss des Atriums bildete. Die Königshalle befindet sich unmittelbar hinter dem einstigen Westeingang. Sie steht frei in dem Hof, an dessen östlichem Ende sich die romanische Kirche erstreckt haben muss. Dahinter erhob sich die 774 geweihte und nach dem Klosterbrand von 1090 wiederhergestellte dreischiffige Basilika. Im Osten schloss sich an die Basilika die ecclesia varia, die Grabkapelle, an. Im südlichen Teil des Geländes lagen der Kreuzgang und die Klausurgebäude. Ein von Abt Rochbod befestigte Klostermauer mit drei Toren schloss den Gebäudekomplex mit seinen zahlreiche Wohn- und Wirtschaftsbauten ein.
Die Tor- oder Königshalle ist das einzige aus der Karolingerzeit erhaltene Bauwerk des Klosters und gilt als der älteste, nachrömische Steinbau Deutschlands. Welcher Funktion die Königshalle jedoch ursprünglich diente, wann genau sie errichtet wurde und wie sie zu ihrem Namen kam, ist bis heute trotz intensiver Forschungsarbeit nicht bekannt. Nach den aufwändigen Wandmalereien aus karolingischer, romanischer und gotischer Zeit ist zu schließen, dass die Königshalle jedoch ein besonderer Raum gewesen sein muss. Man vermutet, die Königshalle ist etwa zeitgleich mit der Gruftkapelle im späten 9. Jahrhundert errichtet worden. Beide Bauwerke besaßen einen vergleichbaren, aus der mediterranen Tradition und Mauertechnik schöpfenden Fassadenschmuck. Die Malereien im Inneren des Obergeschoss deuten ebenfalls auf die Zeit Ludwig des Deutschen oder seines Sohnes Ludwig des Jüngeren hin; das Fragment einer gemalten Inschrift wird derzeit auf die Zeit zwischen 820 und 900 datiert. Jedoch ist aufgrund der karolingischen Wandmalereien auch eine Datierung ins frühe 9. Jahrhundert möglich. Über die Funktionsbestimmung der Königshalle wurde jedoch noch weiter diskutiert: Sie könnte auch als Denkmal des durch Karl den Großen wiederbelebten lateinischen Kaisertums gedient haben oder als Stätte des Gerichts. Des Weiteren spekulierte man, sie hätte eventuell die einstige Bibliothek beherbergt oder stellte einen in die Architektur übertragenen Reliquienschrein dar. Derzeit überwiegt in der Forschung jedoch die Vermutung, dass es sich bei der Königshalle um einen Raum des Herrscherempfangs, eine dem Herrscher zugedachte Räumlichkeit inmitten des Prozessionswegs zur Klosterkirche handelte. Mitte der 1980er Jahre wurde die Königshalle umfangreichen restaurierender Maßnahmen unterzogen, bei denen man die Abfolge mehrerer Putz- und Malschichten untersuchte. Die älteste Putzschicht ist durch die Inschriftfragmente als erbauungszeitlich belegt. Kurz darauf erfolgte offenbar die zweite Schicht der gut erhaltenen Architekturmalerei. Die dritte Schicht stammt aus der Zeit zwischen der karolingischen Architekturmalerei und einer spätmittelalterlichen Fassung des Raumes. Sie zeigt figürliche Malerei, wahrscheinlich eine Darstellung des Erzengels Michael. Auch die nachkarolingische, vorgotische Nische ist der Zeit der dritten Schicht zuzuordnen. Wahrscheinlich stellte der Einbau eine Altarnische dar, weshalb auch das ursprünglich mittlere Fenster der Ostwand zugesetzt wurde. In der vierten erkennbaren Schicht sind Reste der spätmittelalterlichen Ausmalung des Raums zu erkennen. Zu jenem Zeitpunkt, etwa um 1380 wurde die Dachsituation der Königshalle grundlegend verändert. Die Konstruktion des Daches und der Giebel wurde steiler und im Inneren ersetzte eine Tonne den bis dahin wohl eher flachen Raumabschluss. Auf dem neuen Verputz der Wände wurden Szenen aus dem Leben der Gottesmutter Maria dargestellt. Am besten sind diese am nördlichen Giebel erhalten.
Unter dem Mainzer Erzbischof, Kurfürst Franz Lothar v. Schönborn, wurde die Königshalle Ende des 17. Jahrhunderts einer neuen Nutzung als Kapelle im Anschluss an seine nahe gelegene Jagdresidenz zugeführt. Zu jenem Zeitpunkt erhielt das „Kappellche,“ wie die Lorscher Bevölkerung die Königshalle nennt, einen kleinen Dachreiter zur Aufnahme einer Glocke. Im Inneren wurde die Zweigeschossigkeit durch den Ausbruch des Fußbodens im Obergeschoß aufgehoben und man vermauerte die nach Osten geöffneten Arkadenbögen des Durchgangsgeschosses. Vor der mittleren Arkade wurde ein von Säulen flankierter Altar errichtet. Die westlichen Bögen verschloss man durch Holzportale und vor den Zugängen zum Obergeschoß entstanden beidseitig kleine Holzemporen.
Über den Obergeschossfenstern wurde eine flache Stuckdecke eingezogen und im spätbarocken Stil dekoriert. Erst mit den 1935 abgeschlossenen Rückbaumaßnahmen erlangte das Gebäude seine heute wieder zu erlebende, spätmittelalterliche Form zurück. Nur das Glockentürmchen blieb als Reminiszenz an die neuzeitliche Kapellennutzung. Die Zweigeschossigkeit wurde wiederhergestellt und der nördliche Treppenturm wurde auf den einstigen Fundamenten neu errichtet. Nach spätmittelalterlichem Vorbild bildet nun wieder eine Tonne den Abschluss des Obergeschosses, wodurch die gotischen Malereien wieder sichtbar gemacht wurden. Wenn sich das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes im Laufe der Jahrhunderte auch gewandelt hat, so ist der aufwändige Fassadenschmuck der Königshalle aus der Erbauungszeit nichtsdestotrotz über mehr als ein Jahrtausend nahezu unverändert geblieben. Das farbige Außendekor wurde aus einer Kombination einer römischen Mauertechnik und einem wirkungsvollen Farbwechsel der Bausteine erzielt. Der bauplastische Schmuck demonstriert das Anliegen des karolingischen Klassizismus, der beispielsweise in den Halbsäulen mit ihren attischen Basen und klassisch wirkenden Kapitellen im Durchgangsgeschoss sichtbar wird. Die Fassade im Obergeschoss zeigt wiederum ein Palmettenfries. Die dort flach an der Fassade angelegten Pilaster mit ihren steilen, giebelartigen Simsen greifen nicht mehr unmittelbar auf die Formsprache der Antike zurück, sondern zeigen die Übersetzungsbemühungen des antiken Formenguts in die karolingische Gegenwart. Neu entstanden sind in den 1930er Jahren lediglich die drei westlichen und zwei östlichen Fenstergewände im Obergeschoss und die sie umgebenden Schmucksteine, welche eine ursprünglich schlicht verputzte Fläche ersetzen.
Von der dreischiffigen Basilika lassen sich nur Länge und Breite des Langhauses zuverlässig erschließen. Heute existiert nur noch das Mutterschiff der damaligen Vorkirche, welches die gewaltigen Ausmaße der Basilika nur andeuten kann. Die Vorkirche war anfangs nur ein Vorhof der Kirche und wurde erst um 1090 überdacht. Der Chorschluss der Lorscher Klosterkirche ist unbekannt. Nach Westen schloss das Mittelschiff mit einem rechteckigen Westbau ab, der etwa 5 m gegenüber den Seitenschiffen hervorragte. Vermutlich handelte es sich um ein turmartiges Westwerk mit dreischiffiger Eingangshalle an, das von zwei Türmen flankiert wurde. Weder über die Jocheinteilung noch über das Aussehen der Kirche existieren zuverlässige Befunde. Der Lorscher Codex berichtet jedoch wiederholt von ihrer kostbaren Ausstattung: Eine Kassettendecke war in der Kirche eingezogen worden, der Altar des Nazariusgrabs war prächtig mit Gold und Silber dekoriert und der Boden war vermutlich mit farbigem Marmor reich belegt worden.
Nach dem Brand im Jahr 1090 und nach der Neuweihe der Kirche im Jahr 1130 fanden weitere Baumaßnahmen statt. Die erhaltenen Pfeilerbasen, Kämpfer und Gesimssteine lassen sich am ehesten ins 12. Jahrhundert datieren.
Von der ecclesia varia, der Gruftkapelle, hat sich nur ein Rest des aufgehenden Mauerwerks der Nordwand erhalten können. Wahrscheinlich wurde über eine Treppe die Verbindung zur Basilika hergestellt. Funde lassen vermuten, dass die ecclesia varia wahrscheinlich ein halbrunder, eingewölbter und mit Fenstern versehener Bau war. Der Stil der Malereien deutet auf eine Entstehung in der ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts hin. In den Schriftquellen wird zudem von einem “Paradies“ berichtet, bei welchem es sich wahrscheinlich um einen Vorhof westlich der Basilika gehandelt haben muss.
Dem westlichen Atrium war eine Zweiturmgruppe vorgelagert, von der nur noch ein Rest der östlichen Front erhalten ist. Die zeitgenössische Forschung geht von einer Entstehung der Türme zwischen 1070 und 1090 aus.
Nutzung, Größe
Auf dem Gelände des einstigen Klosters Lorsch befindet sich heute das Museumszentrum Lorsch, welches gemeinsam von der Stadt Lorsch, dem Land Hessen und dem Heimat- und Kulturverein betrieben wird. Das Museumszentrum beherbergt natürlich die klostergeschichtliche Abteilung, aber auch so unterschiedliche Ausstellungszweige wie die Abteilung für Volkskunde des Hessischen Landesmuseums Darmstadt sowie das Tabakmuseum und die Sammlungen der Stadt Lorsch. In der klostergeschichtlichen Abteilung der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessens erhält der Besucher grundlegende Informationen zur Geschichte des karolingischen Großreichs, zum westlich-lateinischen Mönchstum sowie zur engen Verflechtung von Politik, Kirche und den wirtschaftlichen Faktoren jener Symbiose.
Aber auch Themenbereiche wie die Sakralarchitektur der Karolingerzeit, Bauplastik und Zierkunst werden erörtert und anhand von zahlreichen Repliken veranschaulicht. Anhand einer Computersimulation werden das einstige Erscheinungsbild und die Ausmaße des Klosters demonstriert. Des Weiteren werden die zwei bedeutendsten Handschriften Lorscher Provenienz, das in Goldtinte Lorscher Evangliar und der Lorscher Rotulus, die älteste liturgische Buchrolle des Abendlands, im Faksimile gezeigt. Die Inszenierung einer Schreibstube veranschaulicht die wertvolle Arbeit der Mönche und gibt einen Einblick in die Bedingungen, unter denen sich die Lorscher Bibliothek entwickelte.
Das Tabakmuseum vermittelt einen Einblick in die über 300-jährige Geschichte des südhessischen Tabakanbaus und der Tabakverarbeitung. Zwischen 1670 und 1680 wurde in Lorsch erstmals Tabak angebaut, die letzte Fabrik schloss 1983. Das Tabakmuseum informiert unter anderem mit einer Fotodokumentation über den Anbau, die Ernte und die Verarbeitung der Tabakpflanze sowie den Tabakkonsum. An originalen Maschinen wird unter anderem die Zigarrenherstellung anschaulich dargestellt. Des Weiteren ist eine kulturgeschichtlich wertvolle Objektsammlung “rund um den Tabak“ zu besichtigen; von Tabakdosen über Pfeifen, Zigarettenspitzen bis hin zu Rauchergarnituren gibt es eine Fülle von kuriosen Kleinigkeiten zu sehen.
Dem Landesmuseum stehen im Museumszentrum Lorsch zwei Etagen und ein Spitzbogen zur Verfügung, in denen Exponate zur hessischen Alltagskultur ausgestellt sind. Vor allem das holzverarbeitende Handwerk im hessischen Mittelgebirge wird in der Ausstellung gewürdigt. Der Wald und dessen Nutzformen, die Präsentation einiger Berufsbilder und Gewerbe sowie der Rohstoff Holz im waldreichen Bundesland Hessen sind nur einige der Ausstellungsschwerpunkte des Landesmuseums. Unter anderem ist das Inventar einer Tischfabrik und einer Pfeifenfabrik zu besichtigen, wodurch gleichzeitig der historische Übergang von reinen Manufakturen hin zur Industrialisierung dokumentiert wird. Einen weiteren Ausstellungsschwerpunkt bildet das Thema Wohnkultur; in dieser Einheit werden typische Möbel, Geschirr und Haushaltsgeräte ausgestellt. Im Foyer des Museumszentrums sind wechselnde Ausstellungen zu sehen.
Das Museumszentrum Lorsch befindet sich in der Nibelungenstrasse 35, vis á vis von der Königshalle, in 64653 Lorsch und ist sowohl telefonisch unter 0049-(0) 6251-103 820 oder per E-mail an muz@kloster-lorsch.de zu erreichen.
Es ist von Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Der Eintrittspreis beträgt 3,- €, ermäßigt 2,- € und für Schüler 1,- €. Eine Familientageskarte ist zum Preis von 6,- € erhältlich. Gruppen ab 10 Personen zahlen einen Eintrittspreis von 2,- € pro Person ohne Führung oder 4,- € pro Person mit Führung. Des Weiteren sind zu einem Preis von 15,- € bzw. 25,- € Jahreskarten für Erwachsene bzw. für Familien erhältlich. Der Eintritt berechtigt zum Besuch aller drei Abteilung des Museumszentrums Lorsch.
Des Weiteren liegt dem Museumszentrum Lorsch insbesondere die erlebnispädagogische Vermittlung der Klostergeschichte für jugendliche Besucher am Herzen. Ein vielfältiges Angebot lädt Kinder und Jugendliche zu Aktionen ein, bei denen sie nicht nur zuhören, sondern vor allem selbst ausprobieren können, wie man als Mönch vor einigen Jahrhunderten den Klosteralltag bewerkstelligte. Das museumspädagogische Team ist auf nahezu alle Altersgruppen vorbereitet, Schulklassen sind ebenso willkommen wie Kindergeburtstagsgesellschaften. Für eine zweistündige Kindergeburtstagsveranstaltung mit bis zu 10 Kindern wird eine Pauschalgebühr von 60,- € erhoben. Zweistündige Schulklassen-Aktionen kosten pro Schüler 3,50 € Darüber hinaus kann man das museumspädagogische Team auch mieten, sei es für den Schulunterricht, das Stadtfest oder den historischen Markt. Weitere Informationen erteilt das museumspädagogische Team donnerstags von 14:00 bis 17:00 Uhr telefonisch unter 0049-(0) 62 51-514 46.
Der Klosterpark mit der Königshalle, den romanischen Kirchenresten und der Klostermauer, der Gänsewiese, dem Kräutergärten und den Resten der Zehntscheune ist ganzjährig und ganztägig bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet und frei zugänglich. Das Südtor ist täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Im Rahmen einer Führung kann das Obergeschoss der Königshalle und das Lapidarium im Kirchenrest besichtigt werden. Die Führungen für Gruppen ab mindestens 10 Personen können telefonisch unter 0049-(0) 6251- 103 820 angemeldet werden. Auch das Lorscher Mutterkloster Altenmünster ist bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad vom Museumszentrum Lorsch aus zu erreichen.
Die Bibliothek im Kurfürstlichen Haus in der Nibelungenstraße 32 in 64653 Lorsch bietet Wissenschaftlern, Studenten und Schülern auf Anfrage eine umfangreiche Aufsatzsammlung. Ein Besuch der Bibliothek ist im Vorfeld telefonisch anzumelden unter 0049- (0) 6251-514 46 oder per E-mail an muz@kloster-lorsch.de. Der Museumsshop bietet nicht nur Literatur, deutsche und fremdsprachige Kurzführer, Handschriften-Repliken und Andenken, sondern auch regionale Spezialitäten wie Marmeladen oder Wein aus den Lorscher Klosteranlagen.
Im Museumszentrum Lorsch finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Vorträge und Ausstellungen statt. Das aktuelle Veranstaltungsprogramm ist telefonisch beim Museumszentrum unter 0049-(0) 6251-103 820 zu erfragen.
Des Weiteren kann das Museumszentrum Lorsch für Tagungen und ähnliche Veranstaltungen gemietet werden. Die Räumlichkeiten besitzen eine Platzkapazität von bis zu 130 Personen und sind modern ausgestattet. Das Museumszentrum sorgt bei Bedarf für das Catering oder ein anspruchsvolles Rahmenprogramm. Weitere Informationen sind täglich von 8:00 bis 13:00 Uhr telefonisch unter 0049- (0) 6251-103 82 13 erhältlich. Bei längeren Aufenthalten an der südhessischen Bergstrasse ist das Kultur- und Verkehrsamt der Stadt Lorsch gerne telefonisch unter 0049- (0) 6251- 596 74 00 bei der Zimmervermittlung behilflich.
Das Kloster Lorsch ist als UNESCO-Welterbestätte sowohl auf den umliegenden Autobahnen, A 5 und A 67, als auch auf den Bundesstraßen B3, B47 und B460 weitreichend ausgeschildert. Ausreichende Parkmöglichkeiten stehen sowohl für Pkws als auch für Reisebusse zur Verfügung. Vom Bahnhof Lorsch ist das Kloster in ca. 10 Minuten Fußweg, der Beschilderung folgend, zu erreichen.
Besonderheiten
Im Jahr 1991 wurde das Kloster Lorsch zum Weltkulturerbe erklärt. Die historische und wirtschaftliche Bedeutung der Benediktinerabtei sowie das Skriptorium und die Bibliothek, in denen ganz wesentlich zur kulturellen und wissenschaftlichen Entwicklung des Abendlands beigetragen wurde, lassen keinen Zweifel an der Berechtigung der Aufnahme in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes der Menschheit.
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