Das Gartenreich Dessau-Wörlitz ist nicht nur eine der größten Parkanlagen Deutschlands, es beherbergt auch sowohl im Gartenbereich als auch in den Schlössern eine Kunstsammlung von enormer kultureller und historischer Bedeutung.
Gleichzeitig ist das Gartenreich Dessau-Wörlitz in seiner Gestaltung untrennbar mit der Philosophie der Aufklärung und den entsprechenden reformpädagogischen Konzepten des einstigen Fürsten und Landschaftsgestalter Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau verbunden.
Im Jahr 2000 wurde das Gartenreich Dessau-Wörlitz die UNESCO-Liste des Weltkultur- und Naturerbes aufgenommen.
Standort | Dessau, Wörlitz, Oranienbaum im Bundesland Sachsen Anhalt |
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Bauzeit | Baubeginn der Parkanlage und des Wörlitzer Schlosses: 1769 Ausbau der Parkanlagen: bis ins frühe 19. Jahrhundert. |
Bauherren | Leopold III. Friedrich Franz Fürst von Anhalt-Dessau und sein Freund und Berater der Baumeister Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff. |
Größe | Gesamtfläche: rund 142 km2 |
Zum Gartenreich gehören die Schlösser und Park: |
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Besonderheiten | Das Gartenreich Dessau-Wörlitz beherbergt insgesamt 111 Nadel- und 818 Laubgehölzarten. |
Nutzung | Die Gärten der Parkanlage sind für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Die Schlösser beherbergen verschiedene Museen sowie die fürstlichen Kunstsammlungen und erhaltene Original-Innenausstattungen. Im Schloss Großkühnau befindet sich der Sitz der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. |
Adresse/Telefon |
Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Schloss Großkühnau, 06846 Dessau Tel. 0049-(0)3 40-646 15 41 |
Geschichte der Residenz
Das Gartenreich Dessau-Wörlitz gehört zum einstigen Fürstentum Anhalt-Dessau, welches Jahrhunderte lang als Durchmarschgebiet der Truppen seiner mächtigen Nachbarn, Preußen und Sachsen, dienen musste.
Dank eines jungen Fürsten, der im Gegensatz zu seinem Vater am Soldatendasein keinerlei Gefallen fand und sich eher für die Wissenschaft und die schönen Künste interessierte, wurde das kleine, verarmte Fürstentum zum Vorzeigestaat der Aufklärung. Bei diesem Schöngeist handelt es sich um keinen geringeren als Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, der sich schon als junger Mann der Philosophie der Aufklärung verschrieben hatte und als 18-Jähriger mit seiner bürgerlichen Geliebten nach England ziehen wollte, um sich dort eine einfache Existenz aufzubauen. Friedrich von Preußen ließ jedoch derartige private Entscheidungen nicht zu und Prinz Franz wurde mit Luise von Brandenburg-Schwedt verheiratet.
Er sah sich schließlich gezwungen, den Pflichten eines Fürsten nachzukommen und übernahm im Jahr 1758 in seinem kleinen Fürstentum an der Elbe und der Mulde die Regentschaft. Da er also nicht in England, der Heimat seines Herzens, leben durfte, wollte er sich jedoch in seinem Land so weit es ihm möglich war mit jenem Geist der Freiheit und der Toleranz umgeben, den er mit England verband. Damit schuf er letztlich die Voraussetzungen für zahlreiche soziale Reformen nach englischem Vorbild.
Gemeinsam mit seinem Freund und späteren Architekt Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff unternahm er wenige Jahre später eine weitere Bildungsreise nach England. Im Anschluss folgte seine so genannte “Grand Tour,“ welche die beiden Freunde nach Italien, Frankreich und erneut nach Großbritannien führte.
Seine im Ausland gewonnenen Erfahrungen begann der junge Fürst bereits 1765 in seinen gezielten Landschaftsgestaltungen praktisch anzuwenden.
In den Parkanlagen in Wörlitz und Dessau schufen der Fürst und sein Baumeister Erdmannsdorff den ersten Landschaftsgarten Kontinentaleuropas. Mit dem zwischen 1769 und 1773 errichteten Schloss Wörlitz wurde der erste klassizistische Bau Deutschlands errichtet.
Das Wörlitzer Landhaus ist ein Ausdruck jener Männerfreundschaft und verkörpert die Erinnerungen an jene vorangegangenen, gemeinsamen Bildungsreisen, von denen sie ihre Visionen einer schöneren, edleren Welt mit in die Elbauen brachten. Mit dem kurz darauf errichteten Gotischen Haus nahm die Stilrichtung der Neogotik ihren Ausgangspunkt.
Über vierzig Jahre lang wurden weitere Landschaftsgärten im Raum Dessau angelegt und optisch miteinander vernetzt: das Luisium und das Georgium, der Waldpark am Sieglitzer Berg und der Kühnauer Park sowie die Anlagen Oranienbaum und Mosigkau stellen eine architektonische Enzyklopädie von der Antike bis in die Neuzeit dar.
So verbindet der Gründungsbau des deutschen Klassizismus, das Schloss Wörlitz, auf eigentümliche Weise die englische Formsprache mit der Ästhetik der Antike, während das Gotische Haus ganz die Atmosphäre des Mittelalters zu atmen scheint.
Mit Oranienbaum, einem Ensemble aus Stadt, Schloss und Park, wurde im Raum Dessau ein kleines Stück Holland errichtet, während das Schloss Mosigkau wiederum als die Perle der Rokoko-Architektur und “Kleines Sanssoucie“ bekannt wurde.
Das Luisium, der einstige private Landsitz der Fürstin Luise, ist die wohl idyllischste der Anlagen, während das Schloss Georgium eher von edler Schlichte zeugt und dafür in einen atemberaubenden englischen Landschaftsgarten eingebettet ist. Von Schloss Großkühnau richtet man den Blick auf den Weinberg und die Elbaue und die geordnete Wildnis des Waldparks am Sieglitzer Berg stellt einen weiteren wunderbaren Ort für Einsamkeit und Kontemplation dar. Eine Vielzahl von Alleen, Wegen und Sichtachsen verbinden die einzelnen Gärten der Parkanlagen miteinander. Die Plastiken und Kleinarchitekturen schaffen erhöhte Punkte und verknüpfen die verschiedenen Pfade auf geheimnisvolle Weise miteinander. Die Gestalter des Parks beschränkten sich nicht auf ein reines Kopieren der andernorts populären Landschaftsbilder, sondern schufen eine beeindruckende Synthese aus den verschiedensten Kunstgattungen.
Doch vor allem ist es die Pädagogisierung der Landschaft im Geiste des Philosophen Rousseau, welche die Besonderheit der Gärten des Fürstentums Anhalt-Dessau ausmacht. Die öffentliche Zugänglichkeit der Anlagen und Bauwerke war ein wesentlicher Bestandteil dieses reformpädagogischen Konzepts zur Humanisierung der Gesellschaft. Anhand von seltenen Gehölzen und Pflanzen sowie der literarisch inspirierten Gartenszenen und Skulpturenensembles sollte den einfachen Menschen ein bis in die Antike zurückreichendes Bildungsgut vermittelt werden. Mit seiner einmaligen Dichte von Denkmälern ist das Gartenreich Dessau-Wörlitz also auch als Ausdruck der aufgeklärten Denkweise des Fürsten zu verstehen. Fast das gesamte Territorium des einstigen Fürstentums wurde durch die gezielte Landschaftsgestaltung aufgewertet und wurde damit zum “Weltbild“ ihrer Zeit. Für die Architekturentwicklung in Deutschland nahmen die Bauwerke des Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorffs eine absolute Vorreiterstellung ein. Nicht nur die Entwicklung seines innovativen Stilpluralismus, der unter anderem den Klassizismus und die Neo-Gotik hervorbrachte, ist dabei bahnbrechend, sondern insbesondere die Verbindung von Stilistiken mit gesellschaftspolitischen Aussagen. In den zahlreichen Brückenbauten des Parks spiegelt sich wiederum die technische Entwicklung jener Zeit wider; die Vielfalt der Formen und Konstruktionen veranschaulichen das damals rege Modernitätsstrebens.
Ausgehend vom Gedanken der so genannten ferme ornée, der verzierten Landschaft, sollte das ästhetische Konzept der Landschaftsgestaltung darüber hinaus mit der ökonomischen Nutzung von Streuobstweisen und Obstgehölzpartien verbunden werden. Damit wurden moderne Landwirtschaftsmethoden demonstriert und konnten so als Vorbilder für die landwirtschaftliche Praxis dienen.
1918 wurde zur Erhaltung und Pflege der Gartenanlage die gemeinnützige Joachim-Ernst-Stiftung gegründet, die 1947 umbenannt wurde in die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. 1949 wurde der Grundbesitz zum Volkseigentum der DDR umgewandelt. 1997 wurden die Gartenanlagen sowie das Schloss Mosigkau wieder der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz übertragen. Auf 142 km2 erstreckt sich das Gartenreich zwischen Dessau und der Lutherstadt Wittenberg. Das Gartenreich Dessau-Wörlitz wird heute als eines der bedeutendsten und größten Naturdenkmäler Deutschlands geschützt. Im Jahr 2000 wurde es in die Liste des UNESCO-Weltkultur- und Naturerbes aufgenommen.
Das Wörlitzer Schloss und die Parkanlage
Nach der Rückkehr von seiner Grand Tour wählte der Fürst Wörlitz zum Ausgangspunkt seiner geplanten Landesverschönerungen.
Zwischen 1769 und 1773 entstand zunächst das Schloss Wörlitz, welches der Baumeister Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff für das jungvermälte Fürstenpaar entwarf. Das Schloss war nach dem Vorbild englischer Landhäuser entstanden und gilt als Gründungsbau des deutschen Klassizismus.
Im Hauptgeschoss gruppieren sich die Vorhalle, zwei Säle und zehn weitere Räume um einen Lichthof. In der reichen Innenausstattung, die bis heute fast vollständig erhalten ist, spiegeln sich die Reisen und künstlerischen Interessen des Fürsten wider. Die Dekoration und Ausstattung waren bis ins Detail aufeinander abgestimmt.
Für das Wörlitzer Schloss wurden unter anderem die berühmten Vasen des Engländers Josiah Wedgwood erworben. Antike Plastiken sowie italienische und niederländische Gemälde, darunter ein Rubens und viele weitere alte Meister, als auch die Möbelstücke von Abraham und David Roentgen machen das Schloss Wörlitz zu einer Kulturstätte, die gestalterisch zwischen englischem Stil und klassischer Antike oszilliert.
Neben dem Schloss entstand zwischen 1770 und 1772 das Küchen- und Wirtschaftsgebäude, welches heute ein Restaurant und diverse Geschäfte beherbergt. Schloss und Küchengebäude sind mit einem unterirdischen Gang miteinander verbunden, der heute von Gästen, die an einer Schlossführung teilnehmen und durch ihn das Küchengebäude verlassen, genutzt werden kann.
Vis à vis vom Küchengebäude befindet sich das Graue Haus, welches der Fürstin seinerzeit als privates Refugium diente. Heute befindet sich darin eine Galerie für wechselnde Sonderausstellungen.
Der Landschaftsgarten, in den das Schloss eingebettet wurde, stellte seinerzeit den ersten englischen Garten auf europäischem Festland dar und wurde folglich auch lange als “Englischer Garten von Wörlitz“ bezeichnet.
Parallel zum Bau des Schlosses wurde der Park zwischen 1769 und 1773 an einem Seitenarm der Elbe angelegt. Der Gartenentwurf geht unter anderem auf den Hofgärtner Johann Friedrich Eyserbeck zurück. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von 112, 5 ha und schließt direkt an der Stadt Wörlitz an. Im Norden wird er durch einen Wall von der Elbaue getrennt, welcher gleichzeitig als Umfassungsweg dient, von dem aus die vielen klassischen Sichtachsen der Anlage zu erkennen sind.
Alle Teile des Gartens sind durch ein wohl durchdachtes System von Sichtachsen verbunden. Die Bauwerke, Plastiken, Denkmälern und Gehölzpflanzungen bilden in diesem System optische Knotenpunkte.
Der Fürst verfolgte in der Gestaltung des Gartens seinen Bildungsauftrag, der ohne jegliche Standesunterschiede stets den Menschen in den Mittelpunkt stellte. So war auch seinerzeit der Wörlitzer Park, das Schloss und nahezu alle weiteren Gebäude für die Öffentlichkeit zugänglich. Ausgenommen davon waren lediglich die privaten Rückzugsorte der Fürstin, das Graue Haus und die Roseninsel.
Am östlichen Rand des Schlossgartens befindet sich die Synagoge. Mit dem jüdischen Gotteshaus, das zwischen 1787 und 1790 nach den Entwürfen des Architekten Erdmannsdorffs entstand, beabsichtigte der Fürst, seiner aufgeklärten und toleranten Politik Ausdruck zu verleihen. In der Reichspogromnacht wurde die Innenausstattung der Synagoge fast vollständig zerstört.
Das Bauwerk blieb jedoch dank der Courage des damaligen Gartendirektors, Hans Hallervorden, erhalten.
Die ursprünglich romanische Wörlitzer Kirche war bereits im 12. Jahrhundert errichtet worden und wurde unter Fürst Franz von Anhalt-Dessau zwischen 1804 und 1809 im neugotischen Stil umgebaut. Der 66 m hohe Kirchturm verfügt über eine Plattform, die dem Besucher einen ausgezeichneten Blick über den gesamten Park bietet. Östlich des Kircheschiffs befindet sich die Propstei, während der einstige Friedhof an den Wörlitzer Stadtrand verlegt wurde.
Neben dem Hofgärtner Johann Friedrich Eyserbeck waren noch zahlreiche andere Gärtner an der Gestaltung der Parkanlage beteiligt. Folglich wurden einige der Gartenpartien nach ihnen benannt.
So erinnert Neumarks Garten an seinen Schöpfer, Johann Christian Neumark. Dort befinden sich unter anderem das Labyrinth, dessen Irrwege des Lebens symbolisieren, sowie die Roseninsel der Fürstin, die Rousseau-Insel, mit welcher dem Philosophen und Schriftsteller der Aufklärung ein ganz besonderes Denkmal gesetzt wurde, und der so genannte Eisenhart, ein Bauwerk, das gleichzeitig als Haus und als Brücke diente.
Etwa in den 1780er Jahren entstand die Romantische Partie, auch Felspartie genannt, welche insbesondere die sinnliche Wahrnehmung des Besuchers ansprechen soll. Die Konstruktion der schwankenden Kettenbrücke ist von weitem kaum zu erkennen, so dass der Anschein geweckt wird, man liefe auf der Brücke nur auf einem Seil. Tunnelartige kleine Gänge führen zu verschiedenen separierten Szenerien wie beispielsweise dem Betplatz des Eremiten, der Einsiedelei, dem Elysischen Feld, der Luisenklippe sowie zu den Grotten unter dem Venustempel.
Die Luisenklippe ist ein jäh aufragender Felsen, in den grobe und steile Stufen eingehauen sind. An den Felsen ist ein Zimmer in mittelalterlicher Form angebaut, das durch eine verborgene Tür zugänglich ist.
Bei dem Venustempel handelt es sich um einen dorischen Monopteros, in dessen Mitte sich ein Abguss der Venus Medici befindet. Der ursprünglich hölzerne Venustempel aus dem Jahr 1774 wurde 1794 durch einen steinernen Bau ersetzt. Durch die farbigen Glasscheiben im Postament der Skulptur erlangt man Einblick in die darunter liegende Grotte.
Die so genannte Neue Anlage entstand in den 1790er Jahren und erweiterte Schochs Garten entlang des Elbwalls in Richtung Osten. Dieser jüngste Teil der Parkanlage bezieht einen Großteil landwirtschaftlich genutzter Flächen mit ein und ist daher weitläufiger als die anderen Partien des Parks. Auf der Flussseite des Hochwasserwalls errichtete Erdmannsdorff um 1795 das Pantheon nach dem Vorbild des römischen Originals. Ein Grottengang, der unterhalb des Walls verläuft, führt in das Untergeschoss des Pantheons, welches unter anderem eine Kanope sowie die Reliefs des Anubis, der Osiris, des Harpokrates und eine Statue der Isis birgt. Die von Friederich Wilhelm Eugen Doell geschaffenen Kunstwerke gehören zu den frühesten, nach altägyptischen Vorlagen gearbeiteten Bildhauerwerken in Deutschland. Im Obergeschoss war die Antikensammlung des Fürsten untergebracht.
Als Erinnerung an einen Aufenthalt am Golf von Neapel und auf Sizilien entwarf Fürst Franz die Felseninsel Stein.
Die mit Findlingen verkleidete, künstliche Insel entstand zwischen 1788 und 1794 und beherbergt mehrere Felsengänge und Grotten sowie den Tempel des Tages, den Tempel der Nacht, ein Kolumbarium und ein Amphitheater.
Gekrönt wird “der Stein“ von einem künstlichen Vulkan, der bei Gartenfesten des Fürsten für ein spektakuläres Feuerwerk sorgte.
Am Fuß des Vulkans befindet sich die Villa Hamilton, die der Fürst seinem einstigen neapolitanischen Gastgeber, Sir William Hamilton, widmete.
In der südwestlichen Ecke des Parks liegt die künstliche Ruine einer Grotte, in deren Zentrum eine Statue der Quellnymphe Egeria errichtet wurde.
Vorbild für die Grotte war das antike Nymphäum der Egeria an der Via Appia in Rom, welches seinerzeit als ein beliebtes Ausflugsziel galt.
Des Weiteren gibt es im Wörlitzer Park 17 Brücken, von denen jede in einem anderen Stil erbaut wurde. Die bekannteste Brücke ist wahrscheinlich die Weiße oder Chinesische Brücke, die an der Einmündung in das Kleine Wallloch über den Wolfskanal führt und das Leben darstellen soll: Sie besteht ganz aus Stufen, die zur Mitte hin flacher werden und gen Ende steil ansteigen.
Die Hornzackbrücke führt in der Nähe des Gotischen Hauses über den Wolfskanal und besteht aus einem geteilten Eichenstamm und einem Geländer aus Geäst.
Die Wolfsbrücke führt an der Einmündung in den Wörlitzer See über den Wolfskanal und wurde nach einem Bauern benannt, der seinen Namen unbedingt im Wörlitzer Park verewigt haben wollte.
Die Neue Brücke am Verbindungskanal Kleines Wallloch - Wörlitzer See ist tatsächlich bislang die neuste Brücke im Park.
Die Kettenbrücke befindet sich in der Romantischen Partie und führt zu dem Höhlensystem unterhalb der Luisenklippe. Die Brücke darf heute nur noch von jeweils einer Person betreten werden, eine Ersatzbrücke gewährt jedoch auch den ängstlicheren Besuchern Zutritt zum Tunnel- und Grottensystem.
Die Hohe Brücke ist eine Steinbrücke unweit der Kettenbrücke. Sie ist so hoch, dass man von ihr aus den Boden der Hängebrücke nicht mehr sieht und meint, derjenige, der die Kettenbrücke überschreitet, würde schweben.
Die Eiserne Brücke, eine seinerzeit neuartige Gusseisenbrücke, führt über den Georgskanal. Sie ist eine Nachbildung der englischen Ironbridge, der ersten Eisenbrücke der Welt.
Über den Schwanenteich in der Nähe des Schlosses führt eine kleine, nach holländischem Vorbild gefertigte Klappbrücke. Der Eisenhart ist eigentlich ein aus Raseneisenstein errichtetes Gebäude, das jedoch gleichzeitig den Kanal überbrückt, durch welchen Neumarks Garten abtrennt ist.
Luisium
Östlich des Dessauer Stadtzentrums, im Ortsteil Waldersee, liegt das Luisium. Fürst Franz von Anhalt-Dessau ließ den klassizistischen Landsitz mit seiner idyllischen Gartenanlage zwischen 1774 und 1778 errichten und schenkte ihn seiner Gattin Luise als ein privates Refugium. Nach ihr wurden im Jahr 1780 das Haus und der Gartenkomplex benannt.
Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff errichtete das Landhaus, welches für seine edlen und schlichten Formen bekannt wurde. Der kubische Baukörper mit seinem krönenden Belvedere ist nahezu typisch für die Architektur Erdmannsdorffs. Die Harmonie der Außengestaltung entspricht wiederum der bedachten Ausstattung der Wohnräume. Die kleineren Wohnräume und Kabinette im Obergeschoss sind mit anmutiger klassizistischer Malerei und Stuckatur dekoriert und wirken heiter und von leichter Eleganz. Im Erdgeschoss des Schlosses befindet sich der prachtvoll ausgestattete Festsaal.
Die Marmorpilaster in tiefem Grün sowie zahlreiche großformatige Malereien und Reliefs bestimmen das schwere und eher strenge Erscheinungsbild des Saals. Die Deckenmalerei des Festsaals kennzeichnet das Landhaus der Fürstin als einen “Tempel der weiblichen Tugenden.“
Eine der vom Haus ausgehenden Sichtachsen ist auf die Waldseer Kirche gerichtet. Im Turm der Kirche, welche mit einem markanten Obelisken bekrönt ist, wurde das Fürstenpaar beigesetzt. Umgeben wird das Landhaus der Fürstin von einem 14 ha großen Englischen Garten, der jedoch im Vergleich mit den weiteren Anlagen des Gartenreichs Dessau-Wörlitz wesentlich strukturierter erscheint.
In die Anlage sind eine Reihe von neogotischen und klassizistischen Gartenarchitekturen wie das so genannte “Schlangenhaus,“ die Orangerie, die Torhäuser und der Ruinenbogen eingebettet. Der von einer Hauptallee zweigeteilte Garten enthält einen wirtschaftlich genutzten Gartenteil, in dem seinerzeit Obst- und Gemüseanbau betrieben wurde.
Zwischen 1779 und 1781 entstand am westlichen Begrenzungswall ein neugotisches Gestüt, welches die umliegenden Wiesen- und Auenflächen von etwa 36, 6 ha als Weideflächen für Schafe, Kühe und Ziegen nutzte. Die starre Architektur auf der einen Seite und die Auflockerung durch die gemischten Viehherden auf der anderen Seite brachten jenem neuen Gartenstil den Namen “Deutscher Garten“ ein. Die Gestütsgebäude umschließen einen rechteckigen Hof, der sich gen Schloss hin öffnet. An der Fassade, deren Giebel durch die Bilder eines sich bäumenden Pferds geschmückt werden, ist ein Tränkebrunnen in Form eines Sarkophags eingelassen, den zwei Wasserspeier in Form von Löwenköpfen schmücken.
Während des Hochwassers im Jahr 2002 nahm das Luisium große Schäden, die dank der Unterstützung durch den Bund wieder vollständig behoben werden konnten.
Schloss Mosigkau
Fürst Leopold I. beschenkte seine Lieblingstochter Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau im Jahr 1742 mit zwei Gütern in Mosigkau. Prinzessin Anna Wilhelmine beauftragte den Baumeister Christian Friedrich Damm mit dem Entwurf eines Sommersitzes; erste Entwürfe stammen jedoch vermutlich von dem Sanssouci-Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Zwischen 1752 und 1757 wurde das Schloss Mosigkau 8 km südlich von Dessau errichtet. Um einen Ehrenhof gruppieren sich das Corps de logis, die Kavaliershäuser und die Wirtschaftsbauten. Das Schloss verfügt über 17 Räume, in denen zum Teil noch die Originalausstattung besichtigt werden kann. Der Galeriesaal im Corps de logis stellt den Höhepunkt der Anlage dar. In einer einzigartig barocken, lückenlosen Hängung sind im Galeriesaal Gemälde von unschätzbarem Wert, unter anderem von Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck, Jan Brueghel d.Ä., Gerard van Honthorst und Jacob Jordaens, zu bewundern. Die hohen Fenster des Galeriesaals geben den Blick auf den Lustgarten frei. Zwei Orangerien, ein Labyrinth, der Fischteich sowie die Heckenpartien mit der Kegelbahnlaube laden zum Erkunden und Verweilen ein.
Nach dem Tod der Prinzessin Anna Wilhelmina wurde im Schloss Mosigkau ein Stift für unverheiratete adlige Frauen eingerichtet, das bis ins Jahr 1945 bestand. Nach 1945 begann man mit der baulichen Wiederherstellung des Mosigkauer Schlosses.
Auch heute noch wird es liebevoll als das “kleine Sanssoucie“ bezeichnet und gilt als eines der letzten weitestgehend erhaltenen Rokokoensembles in Deutschland. Im Museum Schloss Mosigkau und in der Orangerie finden regelmäßig Sonderausstellungen und Konzerte statt.
Georgium
Das Georgium ist ein weitläufiger Landschaftsgarten im englischen Stil, der von Prinz Johann Georg, dem jüngeren Bruder des Fürsten Franz geschaffen und nach diesem benannt wurde.
Ab 1780 ließ er durch den Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff nördlich von Dessau zunächst ein kleines klassizistisches Landhaus errichten und die Umgebung in eine 21, 3 ha große Gartenanlage verwandeln.
Auf einem eher unfruchtbaren Terrain aus Sand und Lehm sowie sumpfigen Auenwaldresten entstand ein stimmungsvoller Park, dessen Motive sich vorrangig an italienischem Formgut orientieren.
Hier entstanden zahlreiche klassizistische und romantisierende Parkbauten und Skulpturen, unter anderem das so genannte Fremdenhaus, die “Römische Ruine,“ ein ionischer Rundtempel sowie ein Denkmal des Fürsten Franz in antiker Kleidung, harmonisch in die Natur eingebettet.
An den Georgengarten schließt der 97 ha große Beckerbruch an. Jene Auen- und Bruchlandschaft wurde weitestgehend als Naturlandschaft belassen und nur mit vereinzelten Denkmälern und Kleinarchitekturen versehen.
Besonders vom Elbpavillion und der künstlichen Ruine der “Wallwitzburg“ aus genießt man einen herrlichen Ausblick über die Gartenlandschaft auf den Elbstrom.
Im 19. Jahrhundert wurde dem Park leider nicht mehr die entsprechende Pflege zuteil, die es eigentlich bedurft hätte. Im frühen 20. Jahrhundert rückten Dessauer Wohnbauten sogar bis an den Gartenkern heran und erst in den 1960er Jahren begannen die Rekonstruktionsmaßnahmen der Parkanlage.
Heute befindet sich im Schloss Georgium die im Jahr 1927 gegründete Anhaltinische Gemäldegalerie. Die reiche Sammlung verfügt über rund 2000 Gemälde und präsentiert deutsche Gemälde des 15. bis 19. Jahrhunderts sowie eine bedeutender Bestand an altniederländischer Malerei aus dem 16. bis 17. Jahrhundert.
Des Weiteren verfügt die Anhaltinische Gemäldegalerie über eine umfangreiche graphische Sammlung aus dem 16. bis 19. Jahrhundert im historischen Fremdenhaus. In der Orangerie finden darüber hinaus Sonderausstellungen statt, die sich der Kunst aus der Zeit des Mittelalters bis in die Gegenwart widmen.
Landschaftspark Grosskühnau
Schloss Großkühnau wurde im Jahr 1780 für Prinz Albert von Anhalt-Dessau errichtet und von seinem Besitzer seinerzeit nur schlicht das “Haus“ genannt. Abgesehen vom reich mit Dekorationsmalereien ausgestatteten Festsaal im Obergeschoss wurde auf jeglichen künstlichen Schmuck oder aufwändige Gestaltung verzichtet.
Das Schloss wird umgeben von einem langgestreckten Garten, der sich am Südufer des Kühnauer Sees entlang zieht. Der Kühnauer Park bildet den westlichen Abschluss des Gartenreichs.
1805 begann Erbprinz Friedrich von Anhalt-Dessau den Kühnauer Park umzugestalten und dabei auf ältere, landschaftlichere Strukturen zurückzugreifen. Kleinarchitekturen und Skulpturen reichern die Atmosphäre des Gartens an.
Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten im Kühnauer Park ist das zwischen 1818 und 1820 von Giacobo Pozzi erbaute Weinberg-Schlösschen. Das klassizistische, mit italienisierenden Formen ausgestaltete Schlösschen liegt auf einem kleinen Hügel und bietet so eine wunderbare Aussicht über den Park und den Weinberg. Aber auch die neoromanisch-byzantinische Kirche, die zwischen 1828 und 1830 als erste ihrer Art in Deutschland erbaut wurde, ist behutsam in die Struktur der Gartenanlage eingebunden.
Das Schloss Großkühnau wird heute als Domizil der Hauptverwaltung der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz genutzt.
Wald- und Wiesenlandschaft am Leiner Berg
Die Wald- und Wiesenlandschaft am Leiner Berg wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter Fürst Franz geschaffen. Etwa 2 km nördlich von Nauendorf, dem heutigen Dessauer Stadtteil Waldersee, wurde 1830 das so genannte Schweizerhaus errichtet. Das Gebäude wurde ursprünglich als Forsthaus genutzt und dient heute gastronomischen Zwecken.
Nördlich und östlich des Leiner Sees und des Löbbens - ein Sumpfgebiet, welches früher als beliebtes Ausflugsziel und als Badeort galt – erstreckt sich die weite Wald- und Wiesenlandschaft mit ihren alten Solitärweiden und zahlreichen Wanderwegen, unter anderem der Elberadweg und der Fürst-Franz-Wanderweg, der nach Wörlitz und Vockerode führt.
Parkanlage am Sieglitzer Berg
Westlich des alten Fischerdorfes Vockerode ließ Fürst Franz im Jahr 1777 einen Waldpark anlegen. Der 25 ha große Park liegt im Elbbogen auf einer Anhöhe, die von Hochwassern weitestgehend geschützt ist. In seiner Entstehungszeit lag der Waldpark am Sieglitzer Berg noch fast unmittelbar an der Elbe und stellte eine “geordnete Wildnis“ dar. Die Gartenanlage zeichnete sich aus durch einen weitestgehend natürlichen Baumbewuchs sowie durch ihre Kleinarchitekturen und Denkmäler.
Das einstige Zentrum des Parks bildete die Solitüde, ein klassizistisches Haus, dessen Formen denen eines römischen Tempels nachempfunden waren. Eine dorische Vorhalle war der umliegenden Elb-Landschaft zugewandt. Vier toskanische Säulen betonten den Portikus, auf dem die Inschrift “Der Besserung“ zu lesen war. Diese Inschrift deutete auf die ursprüngliche Nutzung des Waldschlösschens hin: In der Abgeschiedenheit des Waldes genoss Fürst Franz, der an starken rheumatischen Beschwerden gelitten haben soll, das seine Schmerzen lindernde Heilbad.
Ein Rohrsystem versorgte das Bad mit warmem Wasser aus dem nahe Wirtschaftsgebäude. Das von Erdmannsdorff entworfene Wirtschaftsgebäude besaß den optischen Anschein eines ruinösen römischen Grabmals.
Die Solitüde diente darüber hinaus als Treffpunkt für diplomatische Verhandlungen der deutschen Kleinfürsten während der Zeit Habsburger-Konflikte.
Schloss Oranienbaum
Oranienbaum befindet sich nur wenige Kilometer östlich von Dessau und stellt ein auf einem geometrischen Grundriss errichtetes Ensemble aus Stadt, Schloss und Park dar.
Dank seines Baumeisters Cornelis Ryckwaert wurde mit Oranienbaum ein kleines “Stück Holland“ im Dessauer Gartenreich errichtet.
1683 wurde mit dem Bau der niederländisch geprägten Barockanlage, die als Sommersitz der Fürstin Henriette Catharina von Anhalt-Dessau und geborenen Prinzessin von Nassau-Oranien dienen sollte, begonnen.
Ryckwaert folgte bei der planmäßigen Anlage der Stadt und des 28 ha großen Schlossgartens dem Vorbild zahlreicher niederländischer Städte.
Zunächst entstand ein Palais mit einem begleitenden Kavalierspavillons. Nach dem Tod des Fürsten im Jahr 1693 wurde das Gebäudeensemble zum Witwensitz ausgebaut und vergrößert.
Die prächtige Innenausstattung mit ihren kostbaren Gemälden, Ledertapeten und Fayencen im Teesaal und den Delfter Kacheln im so genannten Fliesenkeller, ist bis heute erhalten geblieben.
Nach dem Tod von Henriette Catharina im Jahr 1708 wurde das Haus fast nur noch für Jagdaufenthalte genutzt, bis sich im späten 18. Jahrhundert Fürst Franz der Anlage wieder verstärkt annahm. Einige der Räume wurden von ihm im chinesischen Stil umgestaltet und der einstige barocke Inselgarten wurde in einen Englisch-Chinesischen Garten verwandelt.
Eine fünfgeschossige Pagode, ein vom Wasser aus befahrbares Teehaus und mehrere Bogenbrücken bereichern darüber hinaus die Stilvielfalt des Gartens.
Am südlichen Rand des Parks wurde um 1812 eine Orangerie angelegt, die mit 175 m Länge als eine der größten Orangerien Europas gilt und in der bis heute ein reicher Bestand an Zitrusfrüchten und anderen seltenen Pflanzen gedeiht.
Ab 1953 war im Schloss Oranienbaum eine Zweigstelle des Landesarchivs Sachsen-Anhalt untergebracht, im Jahr 2003 wurde das Schloss jedoch für den Besucherverkehr geöffnet. Der Park Oranienbaum ist frei zugänglich, während der Großteil des Schlosses und die Pagode im Rahmen von kostenpflichtigen Führungen besichtigt werden kann. In der Orangerie befinden sich heute unter anderem eine Kutschenausstellung und ein Café.
Informationen und Öffnungszeiten
- Die Stiftung
Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz ist mit der Pflege und der Erhaltung des Gartenreichs Dessau-Wörlitz und den dazugehörigen Bauwerken, Gärten und Kunstsammlungen betraut. Nachdem das Territorium des Gartenreichs in der DDR zum Volkseigentum erklärt hatte, wurde die Stiftung im Jahr 1994 schließlich wieder belebt. Seither nimmt sie ihre alten Aufgaben wieder wahr und führt den ursprünglich im 18. Jahrhundert postulierten Bildungsauftrag der Gartenanlage heute fort. In regelmäßigen Tagungen, Ausstellungen, Sonderführungen und Vorträgen wird die Geschichte des Gartenreichs Dessau-Wörlitz erfahrbar gemacht.
Informationen zu Veranstaltungen oder den einzelnen Bereichen des Gartenreichs erteilt die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Schloss Großkühnau in 06846 Dessau telefonisch unter 0049-(0)340-64615-41 oder per E-mail an e.alex@ksdw.de.
Die Bibliothek und das Archiv sind telefonisch unter 0049-(0)340-64615-28 oder per E-mail an quilitzsch@ksdw.de zu erreichen.
- Schloss Wörlitz
Das Schloss Wörlitz ist in den Sommermonaten vom 6. April bis zum 31. Oktober geöffnet. In den Monaten April und Oktober öffnet das Schloss Wörlitz dienstags bis sonntags und feiertags von 11:00 bis 17:00 Uhr. Von Mai bis September öffnet das Schloss dienstags bis sonntags und feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr.
Informationen zu Führungen sind telefonisch unter 0049-(0)34905 -20302 erhältlich.
- Gotisches Haus
Das Gotische Haus im Wörlitzer Park ist in den Sommermonaten vom 6. April bis zum 18. November geöffnet. In den Monaten April und Oktober öffnet das Gotische Haus samstags, sonntags und feiertags von 11:00 bis 17:00 Uhr. Von Mai bis September öffnet das Gotische Haus dienstags bis sonntags und feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr. Im November öffnet das Gotische Haus samstags und sonntags von 11:00 bis 16:00 Uhr.
Informationen über Führungen außerhalb der Öffnungszeiten erteilt die Kulturstiftung telefonisch unter 0049-(0)3 40-646 15-41 oder per E-mail an e.alex@ksdw.de. Der Wörlitzer Park kann uneingeschränkt besichtigt werden.
- Luisium
Das Schloss Luisium ist in den Sommermonaten vom 6. April bis zum 31. Oktober geöffnet. In den Monaten April und Oktober öffnet das Schloss Luisium dienstags bis sonntags und feiertags von 11:00 bis 17:00 Uhr. Von Mai bis September öffnet das Schloss dienstags bis sonntags und feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr.
Reservierungen können telefonisch unter 0049-(0)3 40-218 37 11 vorgenommen werden. In der Orangerie befindet sich das Café-Restaurant “Luisium,“ welches täglich von 10:00 bis 0:00 Uhr geöffnet hat.
- Schloss Georgium
Das Schloss Georgium mit der Anhaltinischen Gemäldegalerie befindet sich in der Puschkinallee 100 in 06846 Dessau. Allgemeine Informationen sind telefonisch unter 0049-(0)340- 61 38 74 oder per E-mail an gemaeldegalerie@georgium.dessau.de erhältlich. Die Graphische Sammlung im Fremdenhaus ist nur nach telefonischer Vereinbarung unter 0049-(0)340- 61 91 19 zu besichtigen. Die Ausstellungshalle in der Orangerie ist telefonisch unter 0049-(0)340- 66 12 60 16 zu erreichen.
Das Schloss ist dienstags bis sonntags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und beherbergt die Anhaltinische Gemäldegalerie.
- Schloss Mosigkau
Das Schloss Mosigkau ist in den Sommermonaten vom 6. April bis zum 31. Oktober geöffnet. In den Monaten April und Oktober öffnet das Schloss Mosigkau dienstags bis sonntags und feiertags von 11:00 bis 17:00 Uhr. Von Mai bis September öffnet das Schloss dienstags bis sonntags und feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr. Das Schloss befindet sich in der Knobelsdorffallee 2/2 in 06847 Dessau. Reservierungen können telefonisch unter 0049-(0)3 40-52 11 39 vorgenommen werden. Der Schlosspark ist frei zugänglich. Der Irrgarten im Schlosspark Mosigkau ist jedoch nur im belaubten Zustand von Mai bis Oktober geöffnet.
- Schloss Oranienbaum
Das Schloss Oranienbaum ist in den Sommermonaten vom 6. April bis zum 31. Oktober geöffnet. In den Monaten April und Oktober öffnet das Schloss Oranienbaum dienstags bis sonntags und feiertags von 11:00 bis 17:00 Uhr. Von Mai bis September öffnet das Schloss dienstags bis sonntags und feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr. Die Eintrittspreise für die Schlossbesichtigung ist telefonisch unter 0049-(0)34 904-202 59 zu erfragen. Der Park Oranienbaum ist frei zugänglich.
Die Baumeister
Das Gartenreich Dessau-Wörlitz ist als Gesamtkunstwerk zweier Männer zu betrachten: Leopold III. Friedrich Franz Fürst von Anhalt-Dessau und sein Freund und Berater, der Baumeister Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff.
Leopold III. Friedrich Franz Fürst von Anhalt-Dessau wurde im Jahr 1740 geboren und regierte das Fürstentum Anhalt-Dessau von 1758 bis 1817. Er galt als ein bedeutender Vertreter des aufgeklärten Absolutismus, als Kunstkenner und Sammler sowie als Initiator zahlreicher pädagogischer und sozialer Reformen. Zwischen 1763 und 1775 unternahm er mehrere ausgiebige Bildungsreisen nach Italien, England und Frankreich, die sich wiederum in seinen Landschaftsgestaltungen widerspiegeln. Er galt als ein Fürst, der vor allem “Mensch“ war und alle Menschen ehrte, die Wissenschaft schätzte, die Kunst liebte und das Leben genoss.
Leopold III. Friedrich Franz Fürst von Anhalt-Dessau verstarb 1817 bei einem Reitunfall im Luisium und wurde in der dortigen Kirche beigesetzt.
Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff wurde im Jahr 1736 geboren und galt als einer der bedeutendsten Architekten und Kunsttheoretiker seiner Zeit. Als Freund und Berater des Fürsten Franz begleitete er diesen auf seinen ausgedehnten Bildungsreisen durch Europa. Im Gartenreich Dessau-Wörlitz konnte Erdmannsdorff sein Wissen, seine Erfahrung und nicht zuletzt seine Begabung mehrfach unter Beweis stellen. Mit dem Wörlitzer Schloss schuf er einen der ersten bedeutenden Bauten des Frühklassizismus und initiierte mit dem Gotischen Haus im Wörlitzer Park den neogotischen Stil. Eine Vielzahl weiterer Bauwerke im Gartenreich Dessau-Wörlitz, beispielsweise das Schloss Georgium und das Landhaus Luisium, zeugen von seiner Experimentierfreudigkeit in Bezug auf die verschiedenen Stilrichtungen und architektonischen Formsprachen. Erdmannsdorff war Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und von 1786 bis 1790 in Potsdam und Berlin tätig. Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff verstarb im Jahr 1800.
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