Unter einer Geestlandschaft versteht man eine Landschaft in Norddeutschland, die infolge von Ablagerungen während und nach der Eiszeit entstanden ist. Sie besteht daher aus Grundmoränen, Endmoränen und Sandern.
Der Begriff Geest entstammt dem niederdeutschen Wort gest, was soviel wie unfruchtbar und trocken bedeutet.
Geestböden sind meistens sandig und weniger fruchtbar und daher für die Landwirtschaft eher ungeeignet. Wobei die Gebiete der Grund-und Endmoränen ihrerseits fruchtbarer sind als die der Sandern.Unter Sandern versteht man breitere Schwemmlandebenen, deren Untergrund im Allgemeinen aus Sand, Kies und Geröll besteht. Sie entstanden durch Gletscherschmelzbäche während der Eiszeit, die eine Endmoräne durchschnitt und sich dahinter verbreiterte.
Es lassen sich auf Sandern allenfalls Kartoffeln anpflanzen. Der natürliche Bewuchs besteht bei den Sandern vor allem in Kiefernwald und Sträuchern, bei den Grund- und Endmoränen wachsen jedoch auch Mischwälder.
Geestlandschaften kommen vor allem in Teilen Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Niedersachsen und besonders in Schleswig-Holsteins vor.
In den Geestlandschaften der Küstenländer werden als Schutz vor dem Wind und der Versandung so genannte Knicks, eine besondere Art einer Hecke angepflanzt. Aus diesen Hecken gewann man früher auch Weidenruten oder Holz für Zäune.
Sofern die Geest direkt an das Meer angrenzt, haben sichso genannte Kliffs, also Steilküsten gebildet. Da die Geestlandschaft höher liegt als z.B. die Marsch, bot sie Schutz vor den Sturmfluten der See und wurde daher früher als die Marsch besiedelt, trotz ihrer weniger ergiebigen Böden. Fast witzig ist die Tatsache, dass es bis in die heutige Zeit hinein nicht gern gesehen wurde, wenn ein Sohn oder eine Tochter aus einem in der Marsch gelegen Hof jemanden aus der Geest heiraten wollte. Der Grund war und ist, dass auf diese Weise kein ergiebiges Land dazu kam bzw. kommt.
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