Die Ordnung der Hühnervögel (Galliformes) besteht aus fünf Familien mit etwa 70 Gattungen und mehr als 250 Arten. Die anerkannt bedeutendste Familie der Hühnervögel sind die Fasanenartigen, zu denen die meisten der 250 Arten gehören und die, mit Ausnahme der Pol- und Hochgebirgsregionen, nahezu weltweit vorkommen. Neben den Fasanenartigen gibt es noch folgende Familien:
- Großfußhühner ( Megapodiidae ) in Australien, Neuguinea und in Indonesien östlich der Wallace-Linie,
die im Süden zwischen Bali und Lombok und im Norden zwischen Borneo und Sulawesi verläuft
- Hokkohühner (Cracidae) in Mittel- und Südamerika
- Perlhühner (Numididae) in Afrika südlich der Sahara
- Zahnwachteln ( Odontophoridae) in Nord- und Südamerika und zwei Arten in Zentralafrika
Die Vögel erreichen, in Abhängigkeit von ihrer Art, ein Gewicht von etwa 100 g bis 9,5 kg. Die Färbung ihres Gefieders reicht von einer graubraunen Tarnfarbe bis hin zu einem auffallend bunten Gefieder. Der Schwanz kann extrem kurz sein sein, aber auch, wie beim Pfau, über 100 cm lang werden.
Auerhühner
Das Auerhuhn (Tetrao urogallus) gehört zur Familie der Fasanenartigen (Phasianidae) und der Ordnung der Hühnervögel (Galliformes). Es ist der größte Hühnervogel in Europa.
Der Auerhahn hat bei einer Größe von rund 1 m ein Gewicht zwischen 4 bis 5 kg und eine Flügelspannweite von 90 cm. Der Vogel ist dunkelgrau bis dunkelbraun gefärbt und hat ein metallisch glänzendes grünes Brustschild.
Die Auerhenne ist mit einem Gewicht von ca. 2,5 kg und einer Größe von 60 cm mit ihrer Flügelspannweite von ca. 70 cm um Einiges kleiner als der Hahn.
Ihr Gefieder ist auf dem Rücken braun mit schwarzen und silbernen Querbändern, und auf der Bauchseite etwas gelblich heller.
Der Vogel lebt in Nadel-, Misch- und Laubwäldern meist in einer Höhe oberhalb von 1.000 m Nur hin und wieder findet man ihn auch in tieferen Lagen, so beispielsweise in Polen und der Niederlausitz.
Der sehr scheue Vogel ernährt sich im Sommerhalbjahr nahezu ausschließlich von Heidelbeerblättern und Beeren, wie auch von Grassamen und jungen Sprösslingen.
Im Winter lebt er hauptsächlich von den Nadeln und Knospen von Kiefern, Fichten, Tannen und Buchen. Interssant ist, dass er zum Erschließen und Zermahlen der Nahrung Magensteinchen (Gastrolithen) aufnimmt.
Blässhühner
Das Blässhuhn (Fulica atra) - auch als Blesshuhn bezeichnet - ist eine besitzt eine eher mittlere Größe. Der Vogel gehört zur Gattung Fulica, aus der Familie der Rallen (Rallidae) und der Ordnung der Kranichvögel (Gruiformes).
Man findet diesen Wasservogel vor allem auf an Nährstoffen reichen Seen und Flüssen.
Das Blässhuhn besitzt eine Körperlänge zwischen 35 bis 45 bei einem Gewicht der Männchen von im Mittel 900 g und der Weibchen von ca.700 g. Der etwa 3 cm lange, weiße oder leicht rosa getönte Schnabel ist spitz mit einem gebogenen Oberschnabel.
Die erwachsenen Tiere besitzen auf dem Rücken ein graues bis schwärzliches Gefieder, das bräunlich bis oliv schimmert. Die Kehle und der untere Hals sind eher dunkler, während der Kopf und der Hals samtschwarz erscheinen. I
hre Unterseite ist grau bis graubraun. Die Flügel sind überwiegend schwärzlich.
Unter der namensgebende Blesse** versteht man ein leuchtend weißes Hornschild über dem Schnabel, der die Stirn bedeckt und zwischen 1,5 bis 3cm lang und zwischen 0,5 und 2 cm mm breit ist.
Die Füße sind kräftig ausgeprägt und die langen Zehen besitzen mit Schwimmlappen versehen.
**Unter der Blesse versteht man eine weiße oder helle Zeichnung des Fells oder Federkleids, normalerweise in Form eines Streifens, der von der Stirn bis zur Schnauze reicht.
Birkhühner
Das Birkhuhn (Lyrurus tetrix) ist eine Vogelart aus der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae) und der Ordnung der Hühnervögel (Galliformes). Der Hahn erreicht eine Körperlänge zwischen 55 bis 60 cm, bei einem Gewicht zwischen etwa 0,8 bis 1,8 kg.
Seine Flügellänge beträgt etwa 25 bis 29 cm. Seine Schwanzlänge umfasst rund 17 bis 22 cm Die Henne ist mit einer Körperlänge zwischen etwa 45 bis 55 cm Körperlänge und einem Gewicht zwischen 0,750 und 1,2 kg kleiner als der Hahn.
Ihre Flügellänge von 21und 26 cm, bei einer Schwanzlänge von 11 und 13 cm.
Der Hahn ist kontrastreich blauschwarz und weiß gefärbt ist, während die Henne ein bräunliches tarnfarbenes Gefieder besitzt. Aber Hahn und Henne besitzen weiße Flügelbinden (Spiegel), die im Flug zu sehen sind.
Birkhühner sind typische Bewohner der Übergangszonen des Waldes wie an Moorrändern oder im Gebirge. Dabei bevorzugen sie eher offene Regionen, die mit Gebüschen, Sträuchern und Bäumen durchsetzt sind.
Erwachsene Birkhühner ernähren sich von Insekten und anderen wirbellosen Tieren, aber jahreszeitabhängig von verschiedenen Pflanzenarten. Im Frühjahr dienen vor allem junge Triebe und Knospen sowie Blütenstände von Weiden und einigen Gräsern als Nahrungsquelle.
Im Sommer bieten die blühenden Wiesen eine abwechslungsreiche Nahrung. Im Herbst dienen dann die Beeren von Zwergsträuchern (Krähenbeere, Heidelbeere, Preiselbeere) als Nahrung. Im Winter stellen werden Knospen und Triebe von Laub- und Nadelbäumen verzehrt.
Fasane
Der Fasan (Phasianus colchicus) ist eine Vogelart aus der Ordnung der Hühnervögel. Wie bei anderen Fasanenartigen imponiert der Hahn mit seinem farbenprächtiges Gefieder und seine stark verlängerten Schwanzfedern, während die Hennen eine bräunliche Tarnfärbung besitzen und daher eher unauffällig sind.
Der Hahn besitzt eine Körperlänge zwischen 70 bis 90 cm, mit einem etwa 45 bis 60 cm auf den langen, spitzen Schwanz. Das Weibchen wird rund 55 bis 70 cm groß, mit einem Schwanz zwischen 20 und 25 cm langen Schwanz.
Die Flügelspannweite liegt bei Hähnen zwischen 23 und 26 cm, bei der Henne zwischen 21 und 24 cm. Das Gewicht eines ausgewachsenen Hahnes beträgt zwischen 1,4 und 1,5 kg, das einer Henne zwischen 1,1 und 1,4 kg.
Ihre Füße besitzen keine Fiedern, aber die Männchen besitzen einen nach hinten gerichteten Sporn am Lauf, während die Weibchen anstelle des Sporns meist einen kleinen Knopf, der auch fehlen kann. Die Iris ist beim Hahn blass orange, bei der Henne orange bis bernsteinfarben und bei Küken braun. Der Schnabel ist beim Hahn grünlich hornfarben, bei der Henne dunkelbräunlich bis hornfarben. Wegen seines edlen Geschmacks wurde er in Europa und den USA eingebürgert und gejagt
Aber bereits die Römer hatten wahrscheinlich für eine Verbreitung in Mittel- und Westeuropa gesorgt und seit dem frühen Mittelalter wurden Fasane an Fürstenhöfen und Klöstern gehalten.
Heutzutage leben die meisten dieser Tiere in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Rumänien und Ungarn. Man findet die Tiere in halboffenen Landschaften, in nicht allzu dichten Wäldern mit Unterwuchs oder in mit Schilf bewachsenen Feuchtgebieten. Die Nahrung besteht zumeist aus Samen und Beeren, aber auch aus Insekten und anderen Kleintieren.
Großtrappen
Sie gehört zur Ordnung der Kranichvögel und ist ein sehr scheuer und störungsempfindlicher Vogel. Sie lebt in ursprünglich gebliebenen Steppengebieten oder in landwirtschaftlich genutzten Gegenden. Doch trotz dieser Nähe zum Menschen kriegt man sie sehr selten zur Gesicht, nicht zuletzt auch wegen der unauffälligen Färbung außerhalb der Balz. Da haben Männchen wie Weibchen ein braun-schwarz gemustertes Gefieder und einen hellgrauen Kopf und Hals. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden besteht in der Größe. Die Männchen bringen 8 - 16 kg auf die Waage, während es bei den Weibchen gerade mal 3 - 5 kg sind. Während der Balz verändert sich das Männchen jedoch wesentlich. Seine Unterseite ist weiß gefärbt, und diese wird von unten nach oben gekehrt, so dass er sich schließlich in einen weißen Federhaufen verwandelt.
Zur Nahrung der Großtrappe gehören Knospen, Triebe, Blätter, Samen, aber auch Mäuse, Eidechsen, Heuschrecken und andere Kleintiere.
Trotz einer relativen weiten Verbreitung steht die Grosstrappe auf der Roten Liste. Ein Hauptgrund für den massiven Rückgang ist die Industrialisierung der Landwirtschaft
Helmperlhuhn
Das Helmperlhuhn (Numida meleagris) gehört zur Gattung der Helmperlhühner (Numida) in der Familie der Perlhühner (Numididae) innerhalb der Ordnung der Hühnervögel (Galliformes).
Die Tiere erreichen eine Größe zwischen 55 und 65 cm, bei einem Gewicht von 1,2 bis 1,6 kg. Der Kopf der und Hals der Tiere sind ohne Gefieder und die Haut ist blauweiß und rötlich gefärbt. Auffallend ist ihr hornfarbener Helm, dem sie ihren Namen verdanken. Ihr Gefieder ist schwarz-grau und mit zahlreichen weißen Flecken gemustert. Von der Art des Helmperlhuhns gibt es neun Unterarten. Die Tiere mit ihren Unterarten findet man in Marokko, dem Tschad und im Norden von Uganda. Weiterhin in Äthiopien, Uganda, Kenia, Somalia, Tansania, Mosambik, Sambia, Namibia, Botswana und in Südafrika. Sie bevorzugen trockene und offene Regionen wie Waldränder, Savannen, Steppen, Halbwüsten - aber auch landwirtschaftlich genutzte Flächen.
Perlsteißhuhn
Das Perlsteißhuhn (Eudromia elegans) ist eine Art aus der Schopfsteißhühner (Eudromia) in der Familie der Steißhühner (Tinamidae), die in Argentinien und im Süden Chiles zu finden sind und dort zu den Standvögeln gehören, die, anders als Zugvögel, ganzjährig in einem Gebiet bleiben.
Die Vögel erreichen eine Größe zwischen etwa von 37 bis 43 cm, bei einem Gewicht zwischen 0,4 und 0,6kg. Auffallend ist der lange und nach vorne gebogene Schopf. Das Gefieder ihres Körpers ist hell bis dunkelbraun, während die Flügel zahlreiche verwaschene weiße Flecken aufweisen. Ein heller Streifen verläuft hinter dem Auge und ein weiterer unterhalb davon. Im Bereich der Kehle befindet sich ein ausgedehnter weißer Fleck
Die Perlsteißhühner sind scheue Vögel, die sich in kleinen und mittelgroßen Gruppen in Waldgebieten, Grasland und auch im Gebüsch aufhalten. Von der Art des Perlsteißhuhns gibt es zehn Unterarten. Etwa zwei Drittel der Nahrung sind Pflanzen wie Blätter, Beeren, Samen und Früchte und der Rest sind Insekten und deren Larven. Das Perlsteißhuhn wird etwa mit einem Jahr geschlechtsreif. Die Männchen begatten in ihrer Gruppe alle Weibchen, die danach ihre Eier in ein geschütztes Gemeinschaftsnest legen.
Die Eier werden nur vom Männchen über einen Zeitraum von etwa 20 Tagen bebrütet. Auch die Betreuung der Küken, die Nestflüchter sind und nach ca. 3 Wochen ausgewachsen sind, erfolgt nur durch das Männchen.
Pfaue
Pfaue gehören zu den größten Hühnervögeln und haben beispielsweise in Berlin der Pfaueninsel ihren Namen gegeben. Das bemerkenswerteste und bekannteste Merkmal sind die enorm verlängerten und prächtig gefärbten Oberschwanzdecken des Männchens, die mit Augenzeichnungen versehen sind. Sie werden während der Balz ausgebreitet und aufgerichtet und dienen der Imponierung des Weibchens.
Wirklich wildlebend gibt es den Pfau nur in Indien, wo er den dichten Dschungel auf hügeligem Gelände bevorzugt. Hierzulande ist es ein sehr häufiger "Parkvogel", da er auch recht zutraulich werden kann, wenn er nicht verfolgt wird. Ansonsten ist es ein eher scheues Tier. Bekannt ist wohl jedem der Spruch: "Eitel wie ein Pfau!" Auffallend sind die sehr lauten Geräusche, die die Tiere von sich geben und die sehr weit zu hören sind.
Purpurhuhn
Das Purpurhuhn (Porphyrio porphyrio) ist eine Vogelart aus Gattung der Purpurhühner (Porphyrio) in der Familie der Rallenvögel (Rallidae).
Der Vogel hat eine Länge zwischen 45 und 50 cm, bei einer Flügelspannweite von 80 bis 100 cm. Das Weibchen erreicht ein Gewicht von etwa 735 g und das Männchen von etwa 685 g. Ihr Federkleid ist dunkelblau bis violett. Die Unterschwanzdecken sind weiß, der Schnabel, die Beine und das Stirnschild dagegen sind leuchtend rot.
Man findet die 13 Unterarten des Vogels im tropischen und subtropischen Eurasien, Afrika und Australien. Zudem gibt es lokale Populationen im Nordwesten von Afrika und im Südwesten von Europa sowie in Vorderasien und dem Kaspigebiet.
Eine weite Verbreitung findet man in Vorder- und Hinterindien, Indonesien und auf den Philippinen bis nach Neuguinea. Auch in Neuseeland, Australien und einer Reihe von pazifischen Inseln leben die Vögel. Ihr Brutgebiet sind die dichte Vegetation an den Ufern von Seen, Sümpfen, Lagunen oder an langsam fließenden Gewässern mit einem niedrigen Bewuchs aus Schilf oder Binsen.
Schneehühner
Die Schneehühner (Lagopus) sind eine Vogelgattung aus der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae) und der Ordnung der Hühnervögel (Galliformes). Zur Gattung der Schneehühner zählen folgende drei Arten:
- Alpenschneehuhn (Lagopus muta).
Dieses Schneehuhn findet man im Hochgebirge und der borealen Tundra Eurasiens. Das Alpenschneehuhn besitzt eine Größe zwischen 35 und 40 cm bei einem Gewicht von 400 bis 550 g und einer Flügelspannweite von 55 bis 60 cm.
- Moorschneehuhn (Lagopus lagopus)
Das Moorschneehuhn kommt in Nordamerika und in Eurasien vor. Mit einer Länge zwischen 30 und 35 cm und einem Gewicht von rund 1.300 g (Männchen) und 850 g (Weibchen) ist es die kleinste der drei Arten.
- Weißschwanz-Schneehuhn (Lagopus leucura)
Das Weißschwanz-Schneehuhn kommt nur in den USA in Alaska und den Rocky Mountains sowie in der kanadischen Provinz British Columbia vor und nicht in Europa.
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