Systematische Einteilung, ausländische Bezeichnung
Der Wisent wurde von der "Schutzgemeinschaft Deutsches Wild" zum Wildtier des Jahres 2008 gewählt, er spielt nicht zuletzt deswegen hier im Portal eine besondere Rolle. Die Tiere waren bereits um 1921 so gut wie ausgerottet. Heutzutage gibt es wieder ca. 3.500 Exemplare dieser Wildrinder, teils in freier Wildbahn, teils in Gefangenschaft. So wurden beispielsweise Laufe des Jahres 2008 im Rothaargebirge 25 Wisente ausgewildert.
Ordnung | Paarhufer (Artiodactyla) |
Familie | Hornträger (Bovidae) |
Gattung | Bisons (Bison) |
Art | Bison bonasus |
Englisch: Wisent, European bison
Französisch: Bison d`Europe
Übersicht
Der Wisent - der wie erwähnt - für 2008 zum Wildtier des Jahres gewählt wurde, ist mit seinem Gewicht von bis zu einer Tonne das schwerste landlebende Säugetier Europas. Ursprünglich war er in den warmgemäßigten Breiten von der europäischen Atlantikküste im Westen bis zur chinesischen Pazifikküste im Osten verbreitet. Sogar in England und Südskandinavien sollen sie einst gelebt haben.
Es gab zwei Unterarten, von denen die seltenere, der Berg- oder Kaukasuswisent in den 1920er Jahren ausgerottet wurde. Das letzte frei lebende Exemplar der häufigeren Flachlandwisente wurde 1942 erlegt. Mit der intensiven Bejagung sowie der rücksichtslosen Abholzung der Wälder hatte der Mensch für den Untergang dieser Art gesorgt. Bereits seit 1923 wird ein Zuchtbuch geführt, in dem bis heute alle Wisent-Geburten erfasst werden, so dass einige erfolgreiche Auswilderungen durchgeführt werden konnten.
Die heute wildlebenden Tiere können leider trotzdem nicht mehr eindeutig einer der beiden Unterarten zugeordnet werden, da zum Beginn des Nachzuchtprogramms nicht auf Reinrassigkeit geachtet wurde. Sein nächster Verwandter ist, wie der Name Europäischer Bison vermuten läßt, der Amerikanische Bison, dessen Geschichte für den Menschen ebenso unrühmlich ist. In der äußerlichen Abgrenzung zum Bison wirkt der mit diesem kreuzbare Wisent hochbeiniger und schlanker und in der Farbgebung einheitlicher.
Es gab zwei Unterarten, von denen die seltenere, der Berg- oder Kaukasuswisent in den 1920er Jahren ausgerottet wurde. Das letzte frei lebende Exemplar der häufigeren Flachlandwisente wurde 1942 erlegt. Mit der intensiven Bejagung sowie der rücksichtslosen Abholzung der Wälder hatte der Mensch für den Untergang dieser Art gesorgt. Bereits seit 1923 wird ein Zuchtbuch geführt, in dem bis heute alle Wisent-Geburten erfasst werden, so dass einige erfolgreiche Auswilderungen durchgeführt werden konnten.
Die heute wildlebenden Tiere können leider trotzdem nicht mehr eindeutig einer der beiden Unterarten zugeordnet werden, da zum Beginn des Nachzuchtprogramms nicht auf Reinrassigkeit geachtet wurde. Sein nächster Verwandter ist, wie der Name Europäischer Bison vermuten läßt, der Amerikanische Bison, dessen Geschichte für den Menschen ebenso unrühmlich ist. In der äußerlichen Abgrenzung zum Bison wirkt der mit diesem kreuzbare Wisent hochbeiniger und schlanker und in der Farbgebung einheitlicher.
Vorkommen
Die heute lebenden Bestände stammen vollständig aus Zoo- und Gehegezuchten. Diese ab 1956 ausgewilderten Tiere haben im Bialowieza-Schutzgebiet (Polen) und im westlichen Kaukasus (Weißrußland) stabile Herden gebildet. Im Bialowieza, einem urwaldähnlichem Gebiet, lebt mit 450 Tieren die größte zusammenhängende Population. Der Gesamtbestand wird heute auf 3.500 Exemplare geschätzt. Im Jahr 2008 wurden beispielsweise im Rothaargebirge (Deutschland) 25 Wisente ausgewildert.
Merkmale
Der Wisent besitzt ein dichtes, dunkelbraunes Fell, das auf der Stirn des breiten und kurzen Kopfes länger ist. Beide Geschlechter tragen relativ kurze, nach innen gebogene Hörner. Vom Kinn zieht sich eine lange Brustmähne bis zu den Vorderläufen. An den Hinterläufen ist das Haar ebenfalls etwas wolliger als am Rest des massigen, bis zu 3 m langen Körpers mit dem 80 cm langen Schwanz, der an der Spitze zwar längere Haare besitzt, die aber keine ausgeprägte Quaste bilden. Bei einer Schulterhöhe von bis zu 2 m bringt ein Bulle 800 – 1.000 kg auf die Waage. Die Kühe sind kleiner und leichter. Die Lebenserwartung der Tiere beträgt etwas weniger als 30 Jahre.
Lebensweise und Lebensraum
Wisente leben in feuchten Laub- oder Mischwäldern, die von Lichtungen durchsetzt sind, sowie eine ausreichende Wasserversorgung sicherstellen. Für die Nahrungsaufnahme, die bevorzugt in den Morgen- und Abendstunden erfolgt, wenden Sie rund ein Drittel ihrer Zeit auf. Die restliche Zeit verbringen sie mit Ruhen und Wiederkäuen. Ihre Nahrung besteht Jahreszeiten abhängig von Frühjahr bis Herbst aus Gräsern, Kräutern, Blättern, Trieben, Eicheln und Pilzen. Im Winter verzehren sie außerdem Flechten, Moose und Rinde. Dann können sie mit ihren Klauen Nahrung aus bis zu 30 cm tiefen Schnee ausgraben. Um bei Frost an Wasser zu gelangen, schlagen mit den Hufen Löcher ins Eis oder nehmen Schnee auf. Wisente sind in Muttergruppen von normalerweise 20 bis maximal 40 Tieren organisiert. Ein erfahrenes Weibchen führt diese aus erwachsenen Kühen, zwei- bis dreijährigen Jungtieren und Kälbern bestehende Gruppe an.
Die Männchen sind in kleinen Bullengruppen von bis zu sieben Tieren organisiert oder streifen als Einzelgänger umher. Das Sozialverhalten der Tiere ist weitgehend friedlich. Auseinandersetzungen ereignen sich höchstens an Futterstellen, die mit Hufescharren und kurzen Hörnerstößen geregelt werden. Auch Lautäußerungen hört man eher selten. Kurzes Grunzen zur Kontaktaufnahme und kräftiges Prusten bei Erregung gehören zu ihrem Repertoire. Die Jungtiere sind im Vergleich zu den Alttieren ausgesprochen aktiv. Mit Verfolgungsjagden, Aufreiten und Kopfstößen messen sie spielerisch ihre Kräfte.
Begegnen sich zwei Muttergruppen, kommt es gelegentlich zu einem Austausch der Tiere, wodurch eine zusätzliche Durchmischung des Genpools erreicht wird, die zur Gesunderhaltung der gesamten Population beiträgt. Während der Paarungszeit im August und September löst sich die Geschlechtertrennung auf und die Bullen schließen sich den weiblichen Gruppen an. Die auch sonst sehr friedlichen Wisente verhalten sich auch während der Brunft verhältnismäßig ruhig. Die älteren, kräftigen Bullen, die nun einen intensiven Moschusduft verströmen, vertreiben ihre jüngeren Konkurrenten mit gesenktem Kopf. Aggressive Auseinandersetzungen kommen normalerweise nicht vor. Aggressionsverhalten richtet sich meist gegen Bäume und Sträucher, die gerammt oder ausgerissen werden, sowie den Boden, den sie mit ihren Hufen aufscharren. Insgesamt sind die Bullen nun aber reizbarer und können theoretisch auch dem Menschen gefährlich werden.
Die Geschlechtreife setzt bei den Kühen mit zwei Jahren ein, bei den Bullen mit acht Jahren erst deutlich später. Die Paarungsbereitschaft einer Kuh prüft der Bulle durch Beriechen des Geschlechtsbereichs. In dieser Zeit sieht man auch häufig das sogenannte Flehmen, eine Verhaltensweise, die man auch anderswo im Tierreich findet. Dafür legen die Tiere den Kopf in den Nacken, ziehen die Oberlippe hoch und saugen die Luft tief ein. Dabei gelangt die Luft an einen besonders empfindlichen Bereich der Riechschleimhaut, wo vor allem innerartliche Gerüche wahrgenommen werden. Hat der Bulle eine paarungsbereite Kuh ausgemacht, signalisiert er durch Kinnauflegen an ihrem Rücken seine Absicht. Die Kuh begibt sich mit angehobenem Hinterteil und seitlich liegendem Schwanz in Paarungsstellung. Die Begattung wird am selben Tag bis zu viermal wiederholt. Die Bullen kümmern sich im Anschluß nicht weiter um ihre Partnerin und tragen auch nicht zur Aufzucht des einen (selten zwei) Jungtieres bei, welches nach einer Tragezeit von etwa 8 ½ bis 9 Monaten im nächsten Frühsommer geboren wird. Das Kalb kann schon kurz nach der Geburt auf eigenen Beinen stehen. Es wird von der Mutter mehrere Monate lang gesäugt, obwohl es nach wenigen Wochen bereits beginnt zartes Gras zu fressen. Ausgewachsene Kühe verbleiben vorerst in der Muttergruppe, wohingegen die jungen Bullen abwandern müssen.
Die Männchen sind in kleinen Bullengruppen von bis zu sieben Tieren organisiert oder streifen als Einzelgänger umher. Das Sozialverhalten der Tiere ist weitgehend friedlich. Auseinandersetzungen ereignen sich höchstens an Futterstellen, die mit Hufescharren und kurzen Hörnerstößen geregelt werden. Auch Lautäußerungen hört man eher selten. Kurzes Grunzen zur Kontaktaufnahme und kräftiges Prusten bei Erregung gehören zu ihrem Repertoire. Die Jungtiere sind im Vergleich zu den Alttieren ausgesprochen aktiv. Mit Verfolgungsjagden, Aufreiten und Kopfstößen messen sie spielerisch ihre Kräfte.
Begegnen sich zwei Muttergruppen, kommt es gelegentlich zu einem Austausch der Tiere, wodurch eine zusätzliche Durchmischung des Genpools erreicht wird, die zur Gesunderhaltung der gesamten Population beiträgt. Während der Paarungszeit im August und September löst sich die Geschlechtertrennung auf und die Bullen schließen sich den weiblichen Gruppen an. Die auch sonst sehr friedlichen Wisente verhalten sich auch während der Brunft verhältnismäßig ruhig. Die älteren, kräftigen Bullen, die nun einen intensiven Moschusduft verströmen, vertreiben ihre jüngeren Konkurrenten mit gesenktem Kopf. Aggressive Auseinandersetzungen kommen normalerweise nicht vor. Aggressionsverhalten richtet sich meist gegen Bäume und Sträucher, die gerammt oder ausgerissen werden, sowie den Boden, den sie mit ihren Hufen aufscharren. Insgesamt sind die Bullen nun aber reizbarer und können theoretisch auch dem Menschen gefährlich werden.
Die Geschlechtreife setzt bei den Kühen mit zwei Jahren ein, bei den Bullen mit acht Jahren erst deutlich später. Die Paarungsbereitschaft einer Kuh prüft der Bulle durch Beriechen des Geschlechtsbereichs. In dieser Zeit sieht man auch häufig das sogenannte Flehmen, eine Verhaltensweise, die man auch anderswo im Tierreich findet. Dafür legen die Tiere den Kopf in den Nacken, ziehen die Oberlippe hoch und saugen die Luft tief ein. Dabei gelangt die Luft an einen besonders empfindlichen Bereich der Riechschleimhaut, wo vor allem innerartliche Gerüche wahrgenommen werden. Hat der Bulle eine paarungsbereite Kuh ausgemacht, signalisiert er durch Kinnauflegen an ihrem Rücken seine Absicht. Die Kuh begibt sich mit angehobenem Hinterteil und seitlich liegendem Schwanz in Paarungsstellung. Die Begattung wird am selben Tag bis zu viermal wiederholt. Die Bullen kümmern sich im Anschluß nicht weiter um ihre Partnerin und tragen auch nicht zur Aufzucht des einen (selten zwei) Jungtieres bei, welches nach einer Tragezeit von etwa 8 ½ bis 9 Monaten im nächsten Frühsommer geboren wird. Das Kalb kann schon kurz nach der Geburt auf eigenen Beinen stehen. Es wird von der Mutter mehrere Monate lang gesäugt, obwohl es nach wenigen Wochen bereits beginnt zartes Gras zu fressen. Ausgewachsene Kühe verbleiben vorerst in der Muttergruppe, wohingegen die jungen Bullen abwandern müssen.
Feinde
Die Tiere sind streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Ausgewachsene Wisente besitzen keine natürlichen Feinde. Jungtiere können aber zur Beute von Wölfen und Luchsen werden.
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