Allgemeine Übersicht
Stinktiere bzw. Skunks sind besonders bekannt wegen ihres übelriechenden Sekrets, das sie aus ihren beiden Analdrüsen verspritzen können – daher rührt auch ihr Name.
Die Gattung der Streifenskunks bzw. Streifenstinktiere (Mephitis) unterteilt sich in folgende zwei Arten:
- Streifenstinktier (Mephitis mephitis)
- Haubenstinktier (Mephitis macroura)
Im folgenden Beitrag wird das Streifenstinktier näher beschrieben.
Der Streifenskunk bzw. das Streifenstinktier (Mephitis mephitis) ist eine Stinktierart aus der gleichnamigen Gattung (Mephitis) in der Familie der Stinktiere bzw. Skunks (Mephitidae).
Gliederung, Taxonomie
Von dem Streifenstinktier (Mephitis mephitis) gibt es folgende 13 Unterarten, die sich allerdings nicht allzu stark voneinander unterscheiden:
• Mephitis mephitis mephitis
• Mephitis mephitis avia
• Mephitis mephitis elongata
• Mephitis mephitis estor
• Mephitis mephitis holzneri
• Mephitis mephitis hudsonica
• Mephitis mephitis major
• Mephitis mephitis mesomelas
• Mephitis mephitis nigra
• Mephitis mephitis notata
• Mephitis mephitis occidentalis
• Mephitis mephitis spissigrada
• Mephitis mephitis varians
Ordnung | Raubtiere (Carnivora) |
---|---|
Überfamilie | Hundeartige (Canoidea) |
Familie | Skunks, Stingtiere (Mephitidae) |
Gattung | Streifenskunks, Streifenstinktier (Mephitis) |
Art | Streifenstinktier, Streifenskunk (Mephitis mephitis) |
Unterarten | 13 |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Striped skunk
- Spanisch: Chingue
Aussehen, Merkmale
Das Streifenstinktier ist etwa so groß wie eine Hauskatze und besitzt eine Kopf-Rumpflänge zwischen 30 bis 40 cm - mit einem buschigen etwa 25 cm langen Schwanz.
Die Tiere erreichen ein Gewicht von 1,5 bis 5 kg, wobei sie im Winter bis zu 50% ihres Körpergewichts verlieren können.
Die Oberseite ihres Kopfes ist weiß und entlang des Rückens oder der Flanken verlaufen zwei weiße Streifen, die an der Schwanzwurzel zusammenkommen und ein schwarzes Rückenfeld umrahmen. Diese Streifen gaben dem Tier seinen Namen
Der Kopf hat in etwa eine Dreiecksform und besitzt kleine runde Ohren und lidlose schwarze Augen
Vorkommen, Lebensweise
Die Streifenskunks findet man im mittleren und südlichen Kanada sowie fast in den gesamten USA sowie im Norden Mexikos. In Südamerika findet man sie überhaupt nicht.
Die Stinktiere leben normalerweise einzelgängerisch und finden sich nur zur Paarung zusammen.
Die Tiere bewohnen feste Reviere, wo sie in Erdhöhlen leben, die sie mit Gras und Blättern auspolstert haben. Aber hin und wieder beziehen sie auch verlassene Bauten oder leben in den verschiedenen Höhlen eines Baus und zwar gemeinsam mit anderen Tieren.
Die Reviere der Weibchen umfassen eine Fläche von 110 ha = 1,1 km² bis 400 ha = 4 km“, wobei die der Männchen deutlich größer sind.
Es sei darauf hingewiesen, dass Fleckenskunks auch auf Bäume klettern, um dort ihre Nester einzurichten.
Man findet sie in Wäldern, in Graslandschaften, aber auch in trockenen Gebieten wie Wüsten. Zudem haben sie sich auch zu Kulturfolgern entwickelt, die sich in landwirtschaftlich genutzten Gebieten und manchmal sogar in Städten ausbreiten.
Stinktiere bewegen sich meist relativ langsam und trotz der Tatsache, dass sie schwimmen können, gehen sie extrem selten ins Wasser. Stinktiere sind vor allem dämmerungs- und nachtaktiv.
Das Streifenstinktier hält keinen Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe.
Nahrung
Skunks sind im Prinzip Allesfresser, die sich aber dennoch vorwiegend von fleischlicher Nahrung ernähren, darunter sind kleine Wirbeltiere wie Nagetiere, Hasen und Echsen, sowie Vögel, Echsen, Schlangen und Lurche, aber auch Insekten und andere Wirbellose stehen auf ihrem Speiseplan. Zudem verzehren sie Früchte, Nüsse, Blätter, Samen und Knollen. In den Sommermonaten verzehren sie eher Insekten und Früchte, während sie in der kalten Jahreszeit eher Kleinsäuger fressen. Für die nahrungsarme Zeit im Winter fressen sie sich im Herbst einen Fettvorrat an.
Fortpflanzung, Jungtiere
Die Paarung der Streifenstinktiere findet im Februar und März statt. Die Tragezeit nach dem Deckvorgang dauert zwischen 60 und 80 Tage.
In der Regel bringt ein Weibchen vier bis sechs Junge zur Welt – hin und wieder auch mehr. Die neugeborenen Tiere sind noch blind und haben auch kein Fell, das sich erst nach 20 Tagen entwickelt.
Zwischen dem 20. und dem 30. Tag nach der Geburt öffnen sie die Augen und nach etwa 35 Tagen beginnen sie zu laufen. Das Muttertier säugt ihre Jungen sechs bis acht Wochen lang und sie bleiben das ganze erste Lebensjahr bei der Mutter.
Im Alter von fünf Wochen haben sich ihre Stinkdrüsen entwickelt.
Allerdings ist ihre Lebenserwartung sehr gering, so überleben 9 von 10 Jungtieren den ersten Winter nicht.
Die überlebenden Jungtiere werden in Freiheit meist nicht viel älter als zwei bis drei Jahre, obwohl sie in Gefangenschaft ein Lebensalter von sechs und selten 12 Jahre erreichen.
Feinde, Gefährdung
Große Raubtiere, wie Bären, Koyoten und Raubkatzen sind potenzielle Fressfeinde. Aber sie wissen, dass Stinktiere ein übelriechendes Sekret verspritzen und meiden sie deswegen.
Dagegen stören sich Eulen eher nicht an dem stinkenden Sekret und attackieren sie hin und wieder.
Daher werden die meisten Stinktiere keine Opfer ihrer tierischen Feinde, sondrern Opfer des Autoverkehrs.
Der Streifenskunk wird von der IUCN wegen ihres großen Verbreitungsgebietes und des relativ häufigen Vorkommens als nicht gefährdet angesehen.
IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.
Besonderheiten, Stinkdrüsen
Der Name der Stinktiere verrät schon ihre wichtige Besonderheit.
Sie können aus zwei Drüsen, die sich rechts und links vom After befinden, eine sehr übelriechende Substanz verspritzen, was sie aber nur tun, wenn sie sich bedroht fühlen und angegriffen werden.
In diesen Fällen dreht das Stinktier dem Angreifer sein Hinterteil zu, richtet den Schwanz auf und sprüht die Flüssigkeit bis zu etwa 4 m weit auf den Gegner.
Diese Flüssigkeit stinkt unerträglich nach einer Mischung aus Knoblauch, Schwefel und verbranntem Gummi und besteht chemisch u.a. aus Thiolen.
Auf gesunder Haut schadet die Flüssigkeit nicht, jedoch auf Schleimhäuten kann sie sie zu Erbrechen und Kopfschmerzen führen. In den Augen für kurze Zeit zur Erblindung führen
Betroffene Kleidungsstücke allerdings müssen entsorgt werden, da der Geruch sich auch mit Hilfe von gutem Waschpulver nicht entfernen lässt.
Interessant ist, dass die Tiere unempfindlich gegen Schlangengift sind. So wäre eine etwa 10 mal so große Giftmenge erforderlich, wie für ein Tier vergleichbarer Größe, um sie zu töten.
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