Systematische Einteilung
Steinmardern kann sogar der Großstadtmensch hier und da begegnen. Oft allerdings zum Ärger von Autobesitzern, an deren Autoschläuchen sie sich gerne zu schaffen machen. Auch Hausbesitzer können das Tier in ihren Dachstühlen mehr hören als sehen
Ordnung | Raubtiere (Carnivora) |
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Überfamilie | Hundeartige (Canoidea) |
Familie | Marderartige (Mustelidae) |
Gattung | Echte Marder (Martes) |
Art | Steinmarder (Martes foina) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Stone marten, Beech marten
- Französisch: Martre foine, Fouine
Einleitung
Wie es sein deutscher Name schon sagt, hält sich der Stein- bzw. Hausmarder häufig in der Nähe menschlicher Siedlungen auf. Er dringt z.B. in Hühnerställe ein und richtet dort beträchtlichen Schaden an. Auch so mancher Fahrzeughalter hat schon Bekanntschaft mit einem "Automarder" gemacht. Denn er besitzt eine eigenartige Vorliebe für das Gummi von Kabeln und Schläuchen (z.B. Kühlwasserschläuche), die er mit seinen scharfen Zähnen zernagt.
Und wer schon mal mitten in der Nacht durch einen Hausmarder auf dem Dachboden geweckt wurde, weiß was für ein Störenfried der nächtliche Besucher ist.
Sein Fell ist nicht so hochwertig, wie das seiner nächsten Verwandten, dem Baummarder und dem Zobel, weshalb er für die Pelzindustrie relativ uninteressant ist.
Vorkommen
Der Steinmarder kommt mit Ausnahme von Skandinavien, Finnland und Großbritannien in ganz Europa vor. Außerdem findet man ihn in Teilen Zentralasiens bis hin zur Mandschurei.
Trotz intensiver Bejagung ist sein Bestand nirgendwo gefährdet.
Merkmale
Der Steinmarder hat eine schlanke, niedrige Gestalt und einen langen, buschigen Schwanz. Das Männchen (Rüde) erreicht eine Gesamtlänge von etwa 80 cm, wobei rund ein Drittel auf den Schwanz entfällt, und ein Gewicht von etwa maximal 2,4 kg.
Das Weibchen (Fähe) ist kleiner und leichter. Bis auf den weißen Kehlfleck ist das dichte Fell kastanienbraun gefärbt. Der weiße Kehlfleck ist gegabelt und reicht bis zu den Vorderbeinen. Zum Winter hin findet ein Fellwechsel statt, wobei das Fell länger und dichter wird, aber nicht seine Färbung verändert. Sein kleiner, rundlicher Kopf besitzt eine spitze Schnauze mit einem kräftigen Raubtiergebiss.
Seine Kiefer kann er weit öffnen und so verhältnismäßig große Beute und sogar Hühnereier wegtragen. Die großen, abgerundeten Ohrmuscheln zeugen von einem guten Gehörsinn. Die Lebenserwartung des Steinmarders ist nicht bekannt, allerdings dürfte sie der des Baummarders von 10 Jahren in freier Wildbahn bzw. 15 Jahren in Gefangenschaft entsprechen.
Lebensweise und Lebensraum
Steinmarder findet man in felsigen Gegenden, im Gebirge bis 2.000 m, an Waldrändern, in Steinbrüchen, aber auch in der Nähe des Menschen in Parkanlagen und Gärten.
Sie sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv und halten sich meist am Boden auf, obwohl sie gut klettern können.
Den Großteil ihrer Nahrung erbeuten sie am Erdboden. Dazu zählen neben kleinen Säugetieren wie Wühlmäusen und Kaninchen, auch Insekten, Schnecken, Frösche, Reptilien und Vögel. Nüsse, Beeren, Vogeleier und Aas runden den Speiseplan ab.
Tagsüber finden Steinmarder Unterschlupf in Felsspalten, verlassenen Erdbauten oder Steinhaufen, die sie sich bequem auspolstern. Die Paarung (Ranz) findet zwischen Juli und August statt. In dieser Zeit wird die Fähe mehrmals paarungsbereit, so dass sie sich mit mehreren Rüden paaren kann. Nach der Begattung vertreibt sie den Rüden. Nach einer Tragezeit von rund 9 Monaten sucht sie einen gut versteckten Unterschlupf auf, um ihre 2 bis 7 Jungen (Welpen) zur Welt zu bringen.
Diese haben zwar schon ein voll entwickeltes Haarkleid, sind aber noch blind, taub und zahnlos. Bis zu einem Alter von 5 – 6 Wochen werden die Welpen gesäugt und von da an von der Mutter mit fester Nahrung versorgt. Mit 2 Monaten sieht man sie dann erstmals vor ihrem Unterschlupf herumtollen. Mit 4 Monaten sind sie in der Lage allein zu überleben und verlassen die Familie. Eine eigene Familie können sie aber frühestens ein weiteres Jahr später gründen.
Besonderheiten
Steinmarder und Baummarder sind nur äußerst schwer voneinander zu unterscheiden. Obwohl sie unterschiedliche Lebensräume bevorzugen, kommen sie doch stellenweise nebeneinander vor. Generell lässt sich sagen, dass ein voll ausgewachsener Steinmarder seinen Vetter in Größe und Gewicht etwas übertrifft. Bei gleicher Länge besitzt der Steinmarder eine geringere Schulterhöhe und kürzere Beine. Sein Kehlfleck ist weiß und gegabelt gefärbt und reicht bis zu den Vorderbeinen.
Feinde
Dem Steinmarder droht vor allem Gefahr durch den Rotfuchs und andere größere Raubtiere, die je nach Verbreitungsgebiet variieren. Eulen und andere Greifvögel erbeuten die Jungtiere.
Und wie bei nahezu allen Tieren ist der größte Feind der Mensch.
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