Allgemeines, Gliederung
Die Seelöwen aus der Familie der Ohrenrobben (Otariidae) gliedern sich in folgende 6 Arten aus 5 verschiedenen Gattungen:
• Australischer Seelöwe (Neophoca cinerea)
• Galápagos-Seelöwe (Zalophus wollebaeki)
• Kalifornischer Seelöwe (Zalophus californianus)
• Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri)
• Stellerscher Seelöwe (Eumetopias jubatus)
• Südamerikanischer Seelöwe (Otaria flavescens), Mähnenrobbe
Seelöwen leben in Kolonien und das dort recht dicht gedrängt. Die Weibchen eines siegreichen Bullens bilden seinen Harem.
Interessant ist, dass die Jungtiere das Schwimmen erst lernen müssen.
Australische Seelöwen
Die Australischen Seelöwen (Neophoca cinerea) werden im Englischen als Australian Sea Lion bezeichnet.
Man schätzt ihren Bestand auf etwas mehr als 10.000.
• Aussehen
Die Bullen werden bis zu 2,50 m lang und 300 kg schwer, während die Kühe mit 1,80 m und einem Gewicht von etwa 100 kg deutlich kleiner als die Männchen sind. Die Bullen sind dunkelbraun und die Weibchen silbrig-grau oder hellbraun und an der Bauchseite heller als an der Rückenseite.
• Vorkommen
Die Kolonien der Australischen Seelöwen sind mittlerweile relativ selten.
Man findet die Tiere an den Küsten von Western Australia und South Australia sowie vereinzelt in Tasmanien. Sie leben nicht auf dem Festland, sondern auf kleinen der Küste vorgelagerten und unbewohnten Inseln. Bei den Tieren an den Küsten des Festlandes handelt es sich fast immer um Neuseeländische Seebären.
• Lebensweise
Die Australischen Seelöwen sind reine Fleischfresser. Zu ihrer bevorzugten Nahrung gehören neben kleineren und größeren Fischen auch kleine Haie, Zwergpinguine (Eudyptula minor) und andere Pinguinarten, Kalmare, Sepien, Kraken und andere Kopffüßer. Sie jagen ihre Beutetiere hauptsächlich im Oberflächenwasser und tauchen dabei selten tiefer als 30 m.
Die Bullen umgeben sich nach heftigen Revierkämpfen einen Harem aus vier bis fünf Kühen. Nach der Paarung bringt die Kuh nach einer recht langen Tragezeit von 540 bis 570 Tagen ein Junges zur Welt
Galápagos-Seelöwen
Die Galápagos-Seelöwen (Zalophus wollebaeki) heißen im Englischen Galápagos Sea Lion.
• Aussehen
Die Bullen erreichen eine Größe zwischen 250 bis 270 cm - bei einem Gewicht von rund 250 kg. Die Kühe sind einer Größe zwischen 150 bis 170 cm - einem Gewicht von 70 bis 100 kg deutlich kleiner. Die Farbe der Tiere variiert von Hellbraun, Goldbraun bis Graubraun, wobei die Kühe eher hellbraune Schattierungen besitzen..
• Vorkommen
Die Galápagos-Seelöwen findet man auf dem Galápagos-Archipel mit einer Population von etwa 50.000 Exemplaren.
• Lebensweise
Die Tiere leben meistens auf den hiesigen Lavafeldern, da es auf den Inseln kaum sandige Ufer gibt. Nach der Paarung kommen nach einer Tragzeit von 340 bis 365 Tagen bringt die Kuh ihr Junges zur Welt, das nach etwa 12 Monaten entwöhnt und in die Selbstständigkeit entlassen wird. Ihre natürlichen Feinde sind u.a. Glapagos- Haie, Weiße Haie oder Schwertwale.
Kalifornische Seelöwen
Die Kalifornischen Seelöwen (Zalophus californianus) heißen im Englischen California Sea Lion.
• Aussehen
Die Bullen erreichen eine Größe bis zu etwa 2,20 m – mit einem Gewicht bis zu 400 kg. Die Weibchen sind mit 1,80 m und 90 kg deutlich kleiner. Die Bullen sind dunkelbraun gefärbt, während die Kühe eher hellbraun sind.
• Vorkommen
Die Kalifornischen Seelöwen leben an den Küsten Kaliforniens, Nordmexikos und in großer Anzahl auf den acht Inseln des Channel Islands vor der Küste von Südkalifornien. Außerhalb ihrer Fortpflanzungszeit wandern die Tiere umher und kommen dabei bis nach Kanada.
Weltweit bekannt sind die Tiere besonders durch die Kolonie am Pier 39 in San Francisco in den USA.
• Lebensweise
Die Tiere halten sich bevorzugt auf Sandstränden auf und entfernen sich selten allzu weit von der Küste. Zu ihrer Nahrung gehören Fische und Tintenfische, die sie in Tiefen bis zu etwa 40 m erbeuten. Der Kalifornische Seelöwe gilt mit einer Geschwindigkeit bis etwa 40 km/h als die schnellste Robbe. Die Tiere sind relativ unaggressiv und gut zu zähmen. Ein Bulle besitzt einen Harem bis zu 15 Weibchen, die nach der Paarung nach einer Tragzeit von etwa 340 bis 360 Tagen ein Junges zur Welt bringt.
• Hinweis
In dem Marine Science Center (MSC) in Rostock-Warnemünde befinden sich neben 9 Seehunden, einem Südafrikanischen Seebären auch zwei Kalifornische Seelöwen.
Neuseeländische Seelöwen
Die Neuseeländischen Seelöwen (Phocarctos hookeri) heißen auf Englisch New Zealand Sea Lion.
• Aussehen
Die Bullen erreichen eine Größe von etwa 2,50 m und sind schwärzlich- braun gefärbt.
Die Kühe sind mit einer Größe von maximal 2 m etwas kleiner und besitzen eine hellbraune Farbe.
• Vorkommen
Weit über 90% der weltweiten Bestände der Neuseeländischen Seelöwen befinden sich auf den subantarktischen Inseln wie den Auckland Islands, den Snares Islands und den Campell Island im Süden der Südinsel. Man schätzt deren Bestände auf ca. 10.000 Exemplare. Fast alle Ohrenrobben im Norden der Südinsel sind übrigens keine Seelöwen sondern Neuseeländische Seebären.
• Lebensweise
Nach oft heftigen Kämpfen sammelt ein Bulle einen Harem zwischen 10 bis 15 Weibchen um sich, die er alle deckt. Nach der Paarung kommt nach einer Tragzeit von etwa 9 Monaten ein Junges zur Welt. Das Junge wird allein von dem Muttertier betreut und etwa 8 Monate lang gesäugt, danach sind die Tiere weitgehend selbstständig.
Die natürlichen Feinde der Tiere sind Große Schwertwale (Orcas) und Weiße Haie.
Stellersche Seelöwen
Die Stellerschen Seelöwen (Eumetopias jubatus) heißen im Englischen Steller’s Sea Lion.
Den Namen erhielten die Tiere zu Ehren des deutschen Arztes und Naturforschers Georg Wilhelm Steller (1709-1746).
• Aussehen
Der Stellersche Seelöwe ist mit einer Größe der Bullen über 3m und einem Gewicht über 1.000 kg der größte Vertreter der Ohrenrobben. Die Kühe erreichen eine Länge um 2,40 m – bei einem Gewicht von etwa 300 bis 400 kg. Die Bullen verfügen über eine große Mähne und einen muskulösen Nacken. Ihre Farbe ist ein Gelbraun.
• Vorkommen
Man findet die Tiere verteilt auf etwas mehr als 50 Kolonien, zwischen der asiatischen und nordamerikanischen Pazifikküste. Die größte Anzahl von Kolonien gibt es auf den Aleuten und Kurilen sowie an den Küsten von Sachalin, Kamtschatka, Alaska und British Columbia.
• Lebensweise
Ihre Nahrung besteht größtenteils aus Fischen. Zur Jagd auf Beute kann er bis zu 180 m tief tauchen. Neben Fischen gehören aber hin und wieder auch Kraken, Kalmare, Ringelrobben und Seeotter zu ihrer Beute. Oft tauchen sie in größeren Gruppen, um Fischschwärme einzukreisen und zu verzehren. Ihre Geschlechtsreife erreichen zwischen 4 bis 7 Jahren, wobei die Bullen über ein Jahr länger als die Kühe brauchen.
Ein Bulle versammelt nach oft heftigen Revierkämpfen einen Harem von bis zu 20 Kühen um sich. Nach der Paarung bringt die Kuh nach einer Tragezeit von 11 bis 12 Monaten ein Jungtier zur Welt, das sie intensiv umsorgt und rund drei Monate lang säugt
Die Tiere besitzen ein hohes Aggressionspotenzial, weswegen sie für die Zoohaltung kaum geeignet sind.
Südamerikanischer Seelöwe (Otaria flavescens), Mähnenrobbe
Die Mähnenrobbe - auch als Südamerikanischer Seelöwe (Otaria flavescens) bezeichnet - heißt im Englischen Southern Sea Lion
• Aussehen
Ihre dicken Mähnen sind das auffälligste Zeichen der Bullen, die eine Größe bis zu etwa 2,50 m bis 2,70 m und ein Gewicht bis zu 400 kg erreichen. Sie sind Sie sind auf ihrer Rückenseite dunkelbraun und auf dem Bauch gelblich-braun gefärbt. Die Kühe sind mit einer Größe von etwa 2 m und einem Gewicht von etwa 130 bis 150 kg einiges kleiner und sind hellbraun gefärbt und haben oft am ganzen Körper große, unregelmäßige Flecken.
• Vorkommen
Man findet die Tiere – ihrem Namen entsprechend - an der Pazifikküste von Südamerika, und zwar von Peru bis Feuerland und an der Atlantikküste von Argentinien bis in den Süden von Brasilien. Auch auf den Falklandinseln sind sie heimisch.
• Verhalten
Die Bullen werden mit etwa 6 Jahren und die Weibchen mit etwa 4 Jahren geschlechtsreif. Danach sammeln die Bullen – oft nach heftigen Revierkämpfen - einen Harem von etwa 15 Kühen um sich. Nach der Paarung mit ihnen bringen die Kühe nach einer Tragezeit von etwa 350 Tagen ein Junges zur Welt, das sie bis zu 12 Monate lang säugen. Ihre Nahrung besteht aus diversen Fischarten sowie aus Tintenfischen, Oktopussen, Pinguinen, Pelikanen und jungen Südamerikanischen Seebären.
Ihre natürlichen Feinde sind große Haie und Schwertwale (Orcas). Man schätzt den derzeitigen Bestand auf ca. 250.000 bis 270.000 Tiere.
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