Allgemeine Übersicht
Die Seebären gehören zur Familie der Ohrenrobben (Otariidae) und lassen sich in die beiden Gattungen Nördliche Seebären (Callorhinus) und Südliche Seebären (Arctocephalus) einteilen. Die Gattung der Nördlichen Seebären besteht nur aus dem gleichnamigen Nördlichen Seebären, während die Südlichen Seebären die folgende acht Arten umfasst, die alle einander sehr ähnlich sind und sich vor allem durch ihre unterschiedlichen Größen voneinander unterscheiden. Mit dem Nördlichen Seebären sind sie trotz der Namensgleichheit „Seebär“, nicht so nah verwandt wie mit den Seelöwen.
Zu ihren Paarungszeiten bilden Seebären große Kolonien, in denen ein Männchen jeweils einen Harem aus mehreren Weibchen unterhält. Die neun Arten der Seebären:
• Antarktische Seebären (Arctocephalus gazella)
• Galápagos-Seebären (Arctocephalus galapagoensis)
• Guadalupe-Seebären (Arctocephalus townsendi)
• Juan-Fernández-Seebären (Arctocephalus philippii))
• Neuseeländische Seebären (Arctocephalus forsteri)
• Nördliche Seebären (Callorhinus ursinus)
• Südafrikanische Seebären (Arctocephalus pusillus)
• Südamerikanische Seebären (Arctocephalus australis)
• Subantarktische Seebären (Arctocephalus tropicalis)
In den folgenden Kapiteln werden die neun Seebärarten etwas ausführlicher beschreiben.
Antarktische Seebären
Die Antarktischen Seebären (Arctocephalus gazella) heißen im Englischen „Antarctic fur seals“
• Aussehen
Die Bullen besitzen eine Kopf-Rumpf-Länge von 170 bis 190 cm, bei einem Gewicht von 140 bis 150 kg. Die Kühe sind zwischen 120 bis 130 cm groß mit einem Gewicht von 40 bis 50 kg. Ihre Farbe ist graubraun, wobei der Bulle eine schwarze Mähne mit grauen oder weißen Einzelhaaren verfügt. Auf den Wangen, um die Schnauze bzw. um sie herum und über den Augen haben sie lange Tasthaare
• Vorkommen
Ihrem Namen entsprechend findet man sie auf Inseln rund um die Antarktis, so auf Südgeorgien (britisches Überseegebiet), auf Marion Island eine der zu Südafrika gehörenden Prinz-Edward-Inseln im südlichen Indischen Ozean, auf den Südlichen Shetlandinseln – nicht zu verwechseln mit den britischen Shetland Inseln, den Südlichen Orkneyinseln, den Südlichen Sandwichinseln, ein britisches Überseegebiet, der unbewohnten Bouvetinsel, den Kerguelen, ein Französisches Süd- und Antarktisgebiete, dem australischen Außengebiet Heard und den McDonaldinseln, den Crozetinseln, Französische Süd- und Antarktisgebieten. und der zu Tasmanien (Australien) gehörenden Macquarieinsel.
• Lebensweise
Die Tiere ernähren sich zu über 90% von Krill, ihre restliche Nahrung sind
Fische, Pinguine sowie Tintenfische. Außerhalb der Paarungszeit sind die Tiere im Prinzip Einzelgänger, versammeln sich aber dennoch im Herbst und im frühen Winter in großer Anzahl Nahrungsgründe auf Stränden in der Nähe von ergiebigen Nahrungsgründen Ihre Paarungszeit beginnt im späten Oktober und reicht bis Ende Dezember. Dabei kommt es zu Kämpfen der Bullen untereinander, wobei die siegreichen einen Harem von etwa 20 Weibchen um sich versammeln, den sie heftig verteidigen und bleiben dabei bis zu zwei Monate an Land ohne zu fressen.
Die Jungtiere werden nach der Geburt etwa 4 Monate von ihren Müttern gestillt. Sobald schwimmen können, verbringen sie bis zur Geschlechtsreife mehrere Jahre im Meer See. Und kommen erst dann während der Paarungszeit erstmals wieder an Land.
Galápagos-Seebären
Die Galápagos-Seebären (Arctocephalus galapagoensis) heißen im Englischen „Galapagos fur seals“
• Aussehen
Mit einer Größe zwischen 130 und 160 cm der Bullen und von 110 bis 130 cm sind diese Seebären die kleinsten. Ihr Gewicht liegt zwischen 50 und 70 kg bzw. zwischen 25 und 40 kg. Ihre Farbe ist ein mattes Graubraun.
• Vorkommen
Die Tiere leben ihrem Namen entsprechend meist auf den größeren 14 Inseln des Galapagos Archipels. Dabei sind sie standortgebunden und bleiben dort auch außerhalb der Paarungszeit
• Lebensweise
Die Zeit der Paarung liegt zwischen August und Anfang November, wenn es kühler ist. Nach einer Tragzeit von ca. 360 Tagen kommt ein Jungtier zur Welt, das ca. 3 Jahre lang gesäugt wird– was extrem lange ist. Ihre Nahrung besteht aus Fischen, Kopffüßlern, Krebsen sowie aus Schnecken und Muscheln.. Dazu tauchen sie normalerweise bis zu 30 m – aber es wurden auch Tiefen von über 100 m festgestellt. Man schätzt den Bestand der Tieremittlerweile auf 35.000 bis 45.000.
Guadalupe-Seebären
Die Guadalupe-Seebären (Arctocephalus townsendi) heißen im Englischen „Guadalupe fur seals“
• Aussehen
Zwischen Männchen und Weibchen gibt es erhebliche Unterschiede in der Größe, und Gewicht. Die Bullen besitzen eine Größe zwischen 1,90 und 2,10 m und ein Gewicht von 130 bis 150 kg.. Auf ihrer Rückenseite sind sie dunkelbraun oder auch grau, und auf der Bauchseite rötlichbraun. Sie verfügen über eine Mähne.
Die Kühe erreichen eine Größe von 120 bis 150 cm bei einem Gewicht zwischen etwa 40 bis 60 kg. Sie sind auf der Rückenseite graubraun und auf der Bauchseite rotbraun gefärbt. Wie alle südlichen Seebären hat diese Art eine relativ spitz zulaufende Schnauze und eine dichte Unterwolle. Sie haben jedoch eine andere Kopfform, längere Hinterflossen und weitgehend nackte Vorderflossen.
• Vorkommen
Die Guadalupe-Seebären findet man auf der Insel Guadelupe und den unbewohnten San-Benito-Inseln, die beide zu Mexiko gehören
• Lebensweise
Ihre Hauptnahrung besteht aus Sardellen, Sardinen und Makrelen. Aber auch Darüber hinaus fressen sie aber auch verschiedenste Kopffüßer und Krebstiere stehen auf ihrem Speiseplan. Zur Nahrungssuche tauchen sie bis zu 20 m tief – selten länger. Dabei bewegen sie sich in Tiefen von bis zu 20.
Die Bullen werden etwa im Alter von 7 bis 8 Jahren geschlechtsreif, die Kühe nach etwa vier Jahren. Ab diesem Alter führen die meisten Männchen zum Teil heftige und blutige Rivalenkämpfe aus. Das siegreiche Tier beansprucht dann in seinem Revier einen Harem von 6 bis 10 Kühe.
Die Paarungszeit liegt von Mitte Juni bis Ende Juli. Nach einer Tragezeit von etwa 360 Tagen bringt die Kuh ein Jungtier am Strand zur Welt. Dabei kümmern sich die Bullen nicht um das Jungtier. Sofern die Bullen nicht in Revierkämpfe verwickelt sind, ruhen sie bis zu drei Viertel des Tages.
Etwa eine Woche nach der Geburt verlässt das Muttertier ihren Welpen und geht für etwa fünf Tage auf Nahrungssuche. Die Welpen bleiben während dieser Zeit im ohne Nahrung. Danach kommt sie zum Säugen für einige Tage zurück und geht danach wieder auf Nahrungssuche, was sich etwa elf Monate lang wiederholt. Danach gehen die Jungtiere ihre eigenen Wege.
Aufgrund der ständigen Revierkämpfe werden die Bullen in der Regel etwa 15 Jahre alt, während es die Kühe auf bis zu 25 Jahre bringen können.
Juan-Fernández-Seebären
Die Juan-Fernández-Seebären (Arctocephalus philippii) heißen im Englischen „Juan Fernandez fur seals“
• Aussehen
Die Bullen erreichen eine Größe zwischen 1,90 und 2,10 m, während die Weibchen etwa 1,20 bis 1,50 m. groß werden Das Gewicht der Bullen bewegt sich zwischen 130 und 150 kg, das der Kühe zwischen 40 und 60 kg. Die Bullen haben eine Mähne mit silberfarbenen Haarspitzen. Die Tiere sind kastanienbraun gefärbt, wobei die Weibchen eine hellere Bauchseite besitzen
• Vorkommen
Die Tiere kommen mit einer Kolonie auf den namensgebenden Juan-Fernández-Inseln vor. Die Inselgruppe gehört zu Chile und liegt in einer Entfernung von ca. 670 km im Pazifik.
• Lebensweise
Die Zeit der Paarung reicht etwa von Mitte November bis etwa Ende Januar. Dabei paaren sich die Bullen mit praktisch allen geschlechtsreifen Kühen aus ihrem Harem. Nach einer Tragzeit von rund 360 Tagen bringt die Kuh ein Junges an Land zur Welt, dass sie 8 bis 10 Monate säugt. Jedoch geht die Kuh zwischendurch bis zu 10 Tagen auf Nahrungssuche. Die Lebenserwartung der Kühe liegt bei über 20 Jahren, die der Bullen nur bei etwa 12 Jahren. Der Unterschied rührt daher, dass die Bullen sehr häufig in Revierkämpfe verwickelt sind.
Die Hauptnahrung der Tiere besteht aus Kopffüßern wie z.B. Tintenfischen und – wenn auch in geringerem Umfang – einer Reihe von Fischarten. Ihre natürlichen Feinde sind Schwertwale (Orcas) sowie große Haie wie der Weiße Hai.
Neuseeländische Seebären
Die Neuseeländischen Seebären (Arctocephalus forsteri) heißen im Englischen „New Zealand Fur Sea“
• Aussehen
Die Bullen der Neuseeländische Seebären erreichen eine Größe zwischen 140 und 180 cm – bei einem Gewicht von 120 bis 180 kg. Die Kühe werden etwa 100 bis 130 cm groß – bei einem Gewicht von 30 bis 50 kg und sind damit deutlich kleiner und leichter. Die Farbe beider Geschlechter ist dunkelbraun bis schwarzbraun, wobei die Männchen außerdem eine schwarze Halsmähne besitzen.
• Vorkommen
Man findet die Tiere vor allem an den Küsten der Südinsel von Neuseeland sowie an den Küsten von Süd- und Westaustralien.
Außerdem gibt es weitere Kolonien auf den unbewohnten subantarktischen felsigenAntipoden-Inseln, den unbewohnten zu Neuseeland gehörenden Aucklandinseln, den zu Neuseeland gehörenden Bountyinseln, den zu Neuseeland gehörenden Chatham Islands und der subantarktischen zu Neuseeland gehörenden Insel Campbell Island. Einige hundert Tiere leben zudem an der Südküste Tasmaniens, das zu Australien gehört. Indsgesamt wird der Bestand in Neuseeland und Australien auf etwas weniger als 100.000 Tiere geschätzt.
• Lebensweise
Geschlechtsreif werden die ännlichen Tiere in einem Alter von etwa8 bis 10 Jahren, während die Weibchen bereits mit ca. 4 bis 5 Jahren geschlechtsreif sind. Die Paarung erfolgt zwischen November bis Januar. Während dieser Zeit sammeln die dominierenden Männchen einen Harem mit bis zu 10 Weibchen um sich. Dabei kommt es unter den Männchen häufig zu erbitterten und blutigen Auseinandersetzungen. Nach der Paarung, die mit zahlreichen Kuhen aus seinem Harem erfolgt, kommt nach einer Tragzeit von 340 bis 360 Tagen ein Jungtier zur Welt.
Nach dessen Geburt bleibt die Kuh die ersten zehn Tage beim Jungtier und geht erst danach etwa 4 bis 5 Tage auf Nahrungssuche. Anschließend bleibt sie ein bis zwei Tage bei ihrem Jungtier. Die Zeit, in der das Jungtier gesäugt wird ist vom Nahrungsangebot abhängig und kann 7 bis 12 Monate dauern
Zur Suche nach Nahrung tauchen sie etwa bis zu 20 m tief. Ihre Nahrung besteht aus Fischen, Kopffüßlern, sowie aus Krebsen, Muscheln, Schnecken und seltener aus Pinguinen.
Zu ihren natürlichen Feinden gehören Schwertwale (Orcas) sowie große Haie, wie z.B. der Weiße Hai.
Nördliche Seebären
Die Nördlichen Seebären (Callorhinus ursinus) heißen im Englischen „Northern Fur Seal“.
Sie gehören als einzige Seebärenart nicht zur Gattung Arctocephalus.
• Aussehen
Zwischen Männchen und Weibchen gibt es erhebliche Unterschiede in der Größe, dem Gewicht und der Färbung. Die Bullen besitzen eine Größe über 2m und ein Gewicht von 180 bis 260 kg. Auf ihrer Rückenseite sind sie dunkelbraun oder auch grau, und auf der Bauchseite rötlichbraun. Sie verfügen über eine Mähne.
Die Kühe erreichen eine Größe von 120 bis 150 cm bei einem Gewicht zwischen etwa 40 bis 60 kg. Sie sind auf der Rückenseite graubraun und auf der Bauchseite rotbraun gefärbt. Wie alle südlichen Seebären hat diese Art eine relativ spitz zulaufende Schnauze und eine dichte Unterwolle.
Sie haben jedoch eine etwas andere Kopfform sowie längere Hinterflossen und fast nackte Vorderflossen.
• Vorkommen
Die Nördlichen Seebären findet man während der Paarungszeit im Sommer auf wenigen Inseln in der Beringsee und im Nordpazifik, so auf den Pribilof Islands, den Kommandeurinseln im Beringmeer, der Tjuleni-Insel im Ochotskischen Meer, den zu Russland gehörenden Kurilen sowie auf San Miguel Island, die zu den kalifornischen Channel Islands gehören. Außerhalb ihrer Paarungszeit legen sie im Meer große Strecken zurück, das können durchaus bis zu 10.000 km sein. Dazu verbringen oft mehrere Tage auf dem Meer, zu bevor sie zum Ausruhen an Land gehen.
• Lebensweise
Die Bullen werden in einem Alter zwischen 4 und 5 Jahren geschlechtsreif, die Weibchen zwischen 3 bis 5 Jahren. Zur Paarungszeit kommt es unter den geschlechtsreifen Männchen zu erbitterten und oft blutigen Kämpfen um das Paarungsrecht mit den Weibchen. Paarungszeit beginnt in der Regel im Juni oder Juli. Ein Männchen paart sich mit allen Weibchen in seinem Harem. Nach einer Tragzeit bis zu 12 Monaten bringt die Kuh ein Junges an Land zur Welt. Das Jungtier wird von der Kuh bis zu etwa 4 Monaten gesäugt. Die Bullen dagegen kümmern sich nicht um die Jungtiere.
Die Tiere sind nachtaktiv und in der Lage, bei ihrer Nahrungssuche bis zu 200 m tief zu tauchen. Zu ihren Beutetieren gehören verschiedene Fischarten sowie Tintenfische,
Zu ihren natürlichen Feinden gehören Weiße Haie, Schwertwale und interessanterweise auch Stellersche Seelöwen, die jedoch meist Jungtiere und die Weibchen attackiert.
Subantarktische Seebären
Die Subantarktischen Seebären (Arctocephalus tropicalis) heißen im Englischen „Subantarctic fur seals“
• Aussehen
Die Bullen dieser Seebärenart erreichen eine Größe zwischen 170 bis 190 cm bei einem Gewicht von 130 bis 150 kg. Die Kühe werden zwischen 120 bis 140 cm groß, bei einem Gewicht 40 bis 60 kg. Die Kühe werden zwischen 130 bis 150 cm groß und erreichen ein Gewicht zwischen 40 bis 60 kg. Die Tiere sind auf ihrer Rückenseite graubraun während die Brust und und das Gesicht eher weißlich sind. Die Bullen haben zudem ein schwarzes Haarbüschel auf der Stirn.
• Vorkommen
Man findet die Tiere während der Paarungszeit auf Inseln rund um die Antarktis, wobei mehr als drei Viertel aller Tiere in der Kolonie auf Gough Island leben.. Die zweitgrößte Kolonie befindet sich auf der Insel Amsterdam. , die zu den französischen Antarktisterritorien gehörenden. Erwähnenswert sind weitere kleinere Kolonien auf Tristan da Cunha, Inaccessible Island, Nightingale Island, den Prinz-Edward-Inseln, den Crozetinseln sowie der Sankt-Paul-Insel.
Außerhalb der Paarungszeit wandern einzelne Tiere große Strecken zu den Küsten von Südamerika, Südafrika, Australien und Neuseeland. Aber sie wandern auch an die Küsten von Südgeorgien – einem britischen Überseegebiet im Atlantik, von Heard Island, - einem australischen Überseegebiet im Indischen Ozean, zur Küste der zu Tasmanien (Australien) gehörenden Macquarieinsel und zu der Küste der zu Chile gehörenden Inselgruppe Juan Fernández.
Obwohl die Tier im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts von Robben- und Pelzjägern nahezu ausgerottet wurden, schätzt man die heutigen Bestände auf über 300.000.
• Lebensweise
Ihre Geschlechtsreife erreichen die Bullen in einem Alter von5 bis 8 Jahren, die Kühe von 4 bis 6 Jahren. Zur Paarung in der Zeit von November bis Januar sammeln die Bullen bis zu über 10 Kühe um sich, mit denen sie sich alle paaren. Die Tragzeit beginnt jedoch erst etwa drei Monate später nach der Einnistung des befruchteten Eis in die Gebärmutter. Etwa fünf Tage nach der Geburt bleiben die Kühe bei ihren Jungen und säugen sie in dieser Zeit. Dann verlassen sie die das Jungtier und gehen etwa 5 Tage lang im Meer auf Nahrungssuche. Während dieser Zeit zehren die Jungen von den Reserven, die sie dank der nährreichen Muttermilch - deren Fettgehalt etwa zwölfmal größer als der von Kuhmilch ist - anlegen konnten.
Bei der Rückkehr machen sie sich mit einem charakteristischen Ruf bemerkbar, den das Jungtier erkennt und sich seinerseits mit einem besonderen Laut der Mutter zu erkennen gibt. So finden diese ihre Jungen mit großer Sicherheit unter den oft vielen hundert Robbenjungen wieder. Diese Prozedur wiederholt sich in den folgenden Monaten solange, bis die Jungtiere entwöhnt sind. Die Nahrung der Seebären besteht besonders aus vielerlei Fischarten sowie aus Krebsen, Tintenfischen und hin und wieder auch aus Pinguinen Zu ihren natürlichen Feinden gehören Große Schwertwale (Orcas), größere Haie, insbesondere Weiße Haie.
Südafrikanische Seebären
Die Südafrikanischen Seebären (Arctocephalus pusillus) heißen im Englischen „Brown Fur Seal“ oder auch „South African fur seals“ Von diesen Seebären gibt es folgende zwei Unterarten:
- Arctocephalus pusillus pusillus (Die Nominatform)
- Arctocephalus pusillus doriferus
• Aussehen
Die Bullen dieser Tierart erreichen eine Größe zwischen 240 und 260 cm, während die Weibchen eine Größe von 170 bis 190 cm erreichen. Das Gewicht der Bullen liegt zwischen 320 bis 360 kg, das der Weibchen zwischen 100 und 130 kg. Ihre Färbung reicht von schwarzbraun bis hellbraun
• Vorkommen
Kolonien der Unterart Arctocephalus pusillus findet man an den Atlantikküsten von Südafrika und Namibia. Außerhalb der Paarungszeit wandern einzelne Tiere auch an die Küsten von Angola und finden sich auf der subantarktischen Marion Island ein.
Kolonien der Unterart Arctocephalus pusillus doriferus findet man nur auf neun Inseln in der Bass-Straße, die Australien von seiner Insel Tasmanien trennt Außerhalb der Paarungszeit wandern einzelne Tiere an andere australische und tasmanische Küsten.
Die Tiere wurden gnadenlos gejagt, sodass sie kurz vorm Aussterben standen. Aber durch strenge Schutzmaßnahmen haben sich die Bestände wieder erholt. Der derzeitige Bestand wird auf ca. 50.000 Tiere geschätzt.
• Lebensweise
Die Bullen erreichen Ihre Geschlechtsreife in einem Alter von 4 bis 6 Jahren, die Weibchen zwischen 3 bis 4 Jahren. Die Paarungszeit beginnt im Oktober und reicht bis in den Dezember hinein. Der Bulle unterhält einen Harem, der aus bis zu 25 Kühen bestehen kann. Nach der Paarung kommt nach einer Tragzeit von etwa einem Jahr kommt ein Jungtier zur Welt. Obwohl die Jungen etwa nach dem 4. Lebensmonat feste Nahrung zu sich nehmen, werden sie dennoch ein Jahr lang gesäugt. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Fisch – besonders von Makrelen und Anchovies, aber hin und wieder auch von Kopffüßern und selten aus anderen Säugern. Bei der Jagd auf Beute tauchen sie etwa 50 m tief. Ihre natürlichen Feinde sind große Haifische, wie der Weiße Hai.
Südamerikanische Seebären
Die Südamerikanischen Seebären (Arctocephalus australis) heißen im Englischen „South American Fur Seal“. Von diesem Seebären gibt es die folgenden zwei Unterarten:
- Arctocephalus australis australis (die Nominatform)
-Arctocephalus australis gracilis
• Aussehen
Die Bullen werden zwischen 180 und 200 cm lang und erreichen ein Gewicht von 180 bis etwa 200 kg. Die Kühe sind mit einer Größe wischen 130 und 145 cm und einen Gewicht um etwa 50 kg sehr viel kleiner. Während die Kühe ein hellbraunes Fell haben, ist dies bei den Bullen eherschwarzgrau mit einer auffälligen Halsmähne. Die Unterart auf den Falklandinseln ist kleiner als die des südamerikanischen Festlands
• Vorkommen
Die Unterart Arctocephalus australis gracilis des Südamerikanischen Seebären lebt an den Küsten von Südamerika und zwar im Pazifik von Peru bis Chile sowie im Atlantik von Argentinien über Uruguay bis Südbrasilien. Dagegen findet man die Unterart Arctocephalus australis australis an den Küsten der zu Großbritannien gehörenden Falklandinseln. Diese Seebären bevorzugen felsige Küsten und können auch größere Steigungen bewältigen, um zu ihren Lagerplätzen zu gelangen. Oft ziehen sie sich in Höhlen zurück, um der Sonnenhitze zu entkommen. Man schätzt die Bestände in Peru auf etwa 20.000 Tiere in Chile auf 40.000 in Argentinien auf 3.000 bis 5.000, auf den Falklandinseln etwa 15.000 und in Uruguays sogar auf etwa 200.000 Tiere.
• Lebensweise
Ihre Geschlechtsreife erreichen die Kühe in einem Alter von etwa 3 Jahren, die Bullen dagegen erst mit 5 bis sieben Jahren.
Die Paarungszeit der geschlechtsreifen Tiere erstreckt sich von Oktober bis Dezember. Während der Paarungszeit versuchen die dominierende Bullen einen Harem von bis zu etwa 10 Kühe um sich zu scharen, wobei es unter den Bullen oft zu erbitterten und blutigen Revierkämpfen kommt. Nach der Paarung mit nahezu allen Kühen seines Harems verzögert sich die Einnistung des Eis in die Gebärmutter für etwa vier Monate. Nach einer Gesamttragezeit von etwa 340 bis 350 Tagen bringt die Kuh dann ein Junges zur Welt. Danach bleibt die Mutter etwa zehn Tage beim Jungtier, um es mit ihrer fettreichen Milch zu säugen. Nach dieser Zeit geht sie für etwa vier Tag auf Nahrungssuche, um anschließen das Junge weiter zu säugen. Die Jungtiere leben während dieser Zeit in kleinen Kolonien aus weiteren Jungtieren und zehren von den mit der Muttermilch aufgenommenen Reserven. Diese Prozedur wiederholt sich häufiger. Die Säugezeit insgesamt kann – besonders in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot - zwischen sieben und 24 Monaten betragen.
Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Sardellen, Sardinen und Makrelen, aber auch Kopffüßer, Krebse, Muscheln und Schnecken gehören zu ihrer Beute. Um die Beute zu jagen, tauchen sie im Schnitt etwa 30 m tief - bei einer Dauer des Tauchvorgangs von ca. 5 Minuten. Die natürlichen Feinde des Südamerikanischen Seebären sind große Haie und Schwertwale (Orca)
Neuen Kommentar hinzufügen