Rote Brüllaffen

Allgemeine Übersicht

Die Brüllaffen (Alouatta) sind eine Gattung aus der Familie der Klammerschwanzaffen (Atelidae), die in Mittel- und Südamerika vorkommen und die durch ihr lautes Schreien auffallen.
Von der Gattung der Brüllaffen (Alouatta) gibt es insgesamt folgende zwölf verschiedene Arten, die sich teilweise erheblich voneinander unterscheiden, es sind dies der:

• Amazonische Schwarze Brüllaffe (Alouatta nigerrima)
• Bärenbrüllaffe (Alouatta arctoidea)
• Bolivianische Brüllaffe (Alouatta sara)
• Braune Brüllaffe (Alouatta guariba)
• Guatemala-Brüllaffe (Alouatta pigra)
• Guyana-Brüllaffe (Alouatta macconnelli)
• Mantelbrüllaffe (Alouatta palliata)
• Maranhão-Brüllaffe (Alouatta ululata)
• Rote Brüllaffe (Alouatta seniculus)
• Rothandbrüllaffe (Alouatta belzebul)
• Schwarze Brüllaffe (Alouatta caraya)
• Spix-Brüllaffe (Alouatta discolor)

In diesem Beitrag wird exemplarisch der Rote Brüllaffe (Alouatta seniculus) ausführlich dargestellt.

Gliederung, Taxonomie

Ordnung Primaten (Primates)
Unterordnung Trockennasenprimaten (Haplorrhini)
Teilordnung Affen (Anthropoidea)
Familie Klammerschwanzaffen (Atelidae)
Gattung Brüllaffen (Alouatta)
Art Roter Brüllaffe Alouatta seniculus)
Unterarten - Alouatta seniculus seniculus
- Alouatta seniculus arctoidea
- Alouatta seniculus juara.


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch:
  • Französisch:

Aussehen, Merkmale

Rote Brüllaffen sind relativ kräftige Tiere mit langen Extremitäten und einem und einem ca. 65 cm langen Schwanz, der als Greifschwanz dient und am hinteren Ende der Unterseite eine unbehaarte Stelle aufweist.
Ihre Bezeichnung rührt von ihrem von rot bis orange-farbenen Fell her. Ihre Gesichter sind unbehaart und nahezu schwarz.
Die Tiere besitzen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 45 und nahezu 60 cm, dabei sind die Männchen etwas größer als die Weibchen.
Die Männchen verfügen über ein Gewicht zwischen 6 bis 8 kg, während die Weibchen mit 4,5 bis 6,5 kg etwas leichter sind.

Vorkommen und Lebensraum

Die Roten Brüllaffen findet man im Nordwesten von Brasilien, in Ecuador, Französisch-Guayana, Kolumbien, im Norden von Peru sowie in Venezuela.
Als typische Waldbewohner leben sie in Regen- aber auch in Trockenwäldern.

Nahrung und Lebensweise

Die Roten Brüllaffen sind reine Pflanzenfresser, die sich in Abhängigkeit vom jahreszeitlichen Nahrungsangebot von Früchten, Blättern, Blüten und anderen Pflanzenteilen ernähren.
Sie sind tagaktiv und leben meist in Gruppen von 6 bis 10 Tieren auf den Bäumen, wobei die Größe der Gruppen in trockeneren Gebieten größer ist als in Regenwäldern.
Sie bestehen aus einem aber auch mehreren Männchen, mehreren Weibchen und ihrem Nachwuchs.
Ihr Gebrüll bzw. Schreien, nach dem die Gattung ihren Namen erhalten hat, stoßen die Tiere in der Regel frühmorgens und dient u.a. dazu, ihr Revier zu kennzeichnen.

Fortpflanzung, Jungtiere

Die Weibchen können sich ab einem Alter von etwa 5 Jahren und die Männchen ab ca. 7 Jahren fortpflanzen Die Fortpflanzung erfolgt im Prinzip das ganze Jahr über.
Nach einer erfolgreichen Paarung bringt das Weibchen nach rund 190 Tagen in der Regel ein Junges zur Welt.
Die Neugeborenen werden etwa ein Jahr gesäugt und beim Eintreten der Geschlechtsreife verlassen sie ihre Gruppe.
Erwähnenswert ist, dass es bei den Roten Brüllaffen häufig zum Töten des Nachwuchses (Infantizid) kommt, Insbesonders wenn ein neues Männchen in die Gruppe gekommen ist.
Man findet dieses Verhalten z.B. auch bei den Schimpansen und Berggorillas – jedoch nicht bei den Bonobos. Besonders bekannt ist dies Verhalten bei den Löwen, wo ein neues Löwenmännchen die Nachkommen seines Vorgängers tötet.
In Gefangenschaft können die Tiere durchaus über 20 Jahre alt werden.

Feinde Gefährdung

Zu ihren Feinden gehören Jaguare, die Harpyie - ein sehr großer Greifvogel - sowie große Würgeschlangen, aber auch Giftschlangen.
Ein Problem, wie für viele andere Tiere auch, ist die zunehmende Zerstörung der Wälder und damit ihrer Lebensgrundlage.
Dennoch gilt die Art als nicht bedroht und wird von der IUCN als nicht gefährdet gelistet.

IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.


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