Systematische Einteilung
Der Puma, auch als Silberlöwe, Berglöwe oder Kuguar bezeichnet, ist eine faszinierende Raubkatze, die der Besucher durchaus in freier Wildbahn zu Gesicht bekommen kann!
Am 31. August 2020 hatte die ARD in ihrem Abendprogramm eine faszinierenden Bericht über die Tiere im Nationalpark Torres del Paine in Patagonien in Chile gesendet. Besonders beeindruckend und geradezu anrührend waren die Szenen des Puma-Weibchens mit ihren vier Jungtieren.
Ordnung | Raubtiere (Carnivora) |
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Familie | Katzen (Felidae) |
Gattung | Puma (Puma) |
Art | Puma concolor |
Unterarten | Sechs (siehe unter Vorkommen) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Puma, Mountain lion, Cougar
- Französisch: Puma
Einleitung
Der Puma ist nach dem Jaguar die zweitgrößte Katze Amerikas. Und obwohl er der Überfamilie der Kleinkatzen zugeordnet wird, ist er eine der größten Katzen überhaupt.
Bei den Indianern, sowie bei den frühen Einwohnern Südamerikas war er hoch geachtet. Ihm wurden Eigenschaften wie Kraft, Listigkeit, Treue und Mut zugeschrieben. Um ihn zu ehren, verzierten die frühen Zivilisationen Perus Keramiken und andere kunsthandwerklichen Gegenstände mit seinem Abbild.
Früher war er auch in den USA überall verbreitet, doch heute hat er sich in die von Menschen dünn besiedelten Gebiete zurückgezogen. Schuld daran ist seine starke Verfolgung, teils aus Aberglauben, der sich auf Grund seines durchdringenden Heulens entwickelte, teils aus der übertriebenen Angst der Viehzüchter, er könnte ihr Vieh reißen oder nur der beliebten Trophäe wegen. Inzwischen steht die größte Katze Nordamerikas unter Schutz, und obwohl einige Farmer ihn immer noch aus Angst um ihr Vieh jagen, gilt sein Bestand als nicht gefährdet. Er wird auf etwa 50.000 Tiere geschätzt, allerdings mit abnehmendem Trend..
Vorkommen
Der Puma bewohnt mit seinen mittlerweile 6 anerkannten Unterarten fast den ganzen amerikanischen Kontinent. Er kommt vom Norden Kanadas bis zur Südspitze Chiles vor. An der Ostküste der USA ist er jedoch inzwischen durch die jagdbegeisterten Amerikaner ausgerottet und in Florida gibt es nur noch eine kleine Population. Im Einzelnen:
- Nordamerikanischer Puma (Puma concolor cougar), die Unterart kommt in Nordamerika und im nördlichen Mittelamerika vor
- Mittelamerikanischer Puma (Puma concolor costaricensis) den man in Mittelamerika von Panama bis etwa Honduras findet
- Nördlicher Südamerikanischer Puma (Puma concolor concolor), die Unterart kommt in der Nordwesthälfte Südamerikas, nordwestlich der Mündung des Rio Tocantins undi m Südwesten bis etwa zur Grenze von Chile und Argentinien vor
- Östlicher Südamerikanischer Puma (Puma concolor capricornensis), die Unterart kommt in der Osthälfte Südamerikas von der Mündung des Rio Tocantins im Norden bis zur Mündung des Río de la Plata vor
- Mittel-Südamerikanischer Puma (Puma concolor cabrerae), die Unterart kommt kommt im Südöstlichen Südamerika zwischen dem Rio de la Plata und etwa dem Rio Negro in Argentinien - bis zum Gran Chaco-Gebiet - vor
- Südlicher Südamerikanischer Puma (Puma concolor puma), er kommt in Chile und in Patagonien in Argentinien vor
Merkmale
Der Puma hat einen schmalen, bis zu 130 cm langen, Körper, eine Schulterhöhe von 65 cm und einen kräftigen, rund 70 cm langen Schwanz mit schwarzer Spitze. Er erreicht ein Gewicht von 50 bis 60 kg, wobei die Weibchen etwa ein Drittel leichter sind (in Ausnahmefällen werden männliche Bergpumas bis zu 100 kg schwer). Sein dichtes, kurzhaariges Fell variiert in der Grundfarbe individuell und je nach Verbreitungsgebiet in allen Schattierungen von rötlichbraun bis silbergrau.
Unterseite, Kehle und Innenseite der Läufe sind deutlich heller bis weiß gefärbt. Sein Kopf mit den abgerundeten, rückseitig schwarz gefärbten Ohren wirkt zwischen den mächtigen Schultern und Pranken klein. Die Schnauzenpartie besitzt eine charakteristische weiße Zone, die von einer schmalen, schwarzen Linie eingerahmt ist, die an der lachsfarbenen Nase beginnt und bis zu den Mundwinkeln verläuft. In freier Wildbahn werden Pumas 18 bis 20 Jahre alt.
Lebensweise und Lebensraum
Der einzelgängerische Puma besiedelt die unterschiedlichsten Lebensräume. Man findet ihn im kargen Hochgebirge genauso wie in der offenen Pampa und in dichten Tropenwäldern. In den Bergen trotz er im Winter Temperaturen von bis zu -40ºC, aber auch extreme Trockenheit und hohe Luftfeuchtigkeit machen ihm nichts aus. Er bevorzugt unebenes Gelände, das ihm reichlich Deckung bietet.
Der Puma ist ein Heimlichtuer, den man nur selten zu Gesicht bekommt. Dank seiner kräftigen Krallen, die ihm im steilen, gebirgigen Gelände Halt geben, ist er ein hervorragender Kletterer. Seine Spezialität ist die schnelle Attacke aus dem Hinterhalt, von einem Felsvorsprung oder einem Baum aus. Dabei erbeutet er mit Sprüngen von bis zu 10 m zumeist geschwächtes Wild und trägt somit zur Gesunderhaltung des Wildbestands bei.
In Nordamerika jagt er neben Rothirschen, Elchen und Wildschweinen auch viele kleinere Tiere, wie Stinktiere, Biber, Hasen und Erdhörnchen. Er macht allerdings auch vor Hausvieh, wie Rindern, Schafen und Ziegen nicht Halt, was ihm bei den Farmern einen schlechten Ruf einbrachte.
In den Tropenwäldern Südamerikas macht er als gewandter Baumkletterer auch Jagd auf Affen, die er in den Baumwipfeln mit weiten Sätzen verfolgt. Er ist in der Lage, aus dem Stand etwa 5 m hoch zu springen.
Von seiner Beute frisst er bis zu 10 kg sofort, den Rest verscharrt er, wobei die schnell verderblichen Eingeweide getrennt vergraben werden. Kann er in den nächsten Tagen keine neue Beute schlagen, kehrt er zum Kadaver zurück. Das Revier des Männchens überlappt die Reviere mehrerer Weibchen, so dass es ihm nicht entgeht, wenn eine der Pumadamen brünstig wird. Die Brunst ist bei Pumas von den Jahreszeiten unabhängig. Nach der Paarung trennen sich die Wege der beiden Eltern wieder und die Mutter bringt nach einer Tragezeit von 3 Monaten 2 bis 3 Junge zur Welt. Diese besitzen ein geflecktes Fell mit einem schwarz geringelten Schwanz. Mit 2 Monaten beginnen die Zeichnungen (Tupfen, Ringel des Schwanzes) langsam zu verblassen und sind nach einem halben Jahr völlig verschwunden. Die Jungen werden rund 5 Wochen lang gesäugt und beginnen dann feste Nahrung zu sich zu nehmen, begleiten die Mutter aber noch bis zu einem Alter von 20 Monaten.
Feinde
Pumas haben außer dem Menschen kaum Feinde zu fürchten. Lediglich Wölfe und Bären erbeuten gelegentlich junge oder kranke Pumas.
Besonderheiten
Anders als die Großkatzen kann der Puma nicht brüllen. Stattdessen stößt er ein lautes Heulen aus, das in einer hohen Tonlage beginnt und in einer tieferen ausklingt. Zur Verständigung untereinander verwenden sie ein breites Repertoire an vogelähnlichen Lauten wie Trällern, Pfeifen und Piepen.
In der Paarungszeit hört man sie gelegentlich Maunzen.
Ein ausgewachsener Puma ist durchaus in der Lage, auch einem erwachsenen Menschen schwere Verletzungen beizubringen oder ihn sogar zu töten. Zwischenfälle sind aber ausgesprochen selten, da er dem Menschen normalerweise aus dem Weg geht.
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