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Kurzübersicht
Die Schuppentiere - auch als Pangoline bezeichnet - sind eine Familie (Manidae) von Säugetieren, die aus drei Gattungen mit insgesamt acht verschiedenen Arten besteht. Vier der Arten kommen in Ost-, Süd- und Südostasien und vier in Afrika südlich der Sahara vor. Im Fall einer Bedrohung können sie sich zu einer Kugel zusammenrollen. Daher stammt das malaiische Wort Peng-guling, dessen Abwandlung pangolin besonders im Englischen und Französischen als Bezeichnung für die Schuppentiere verwendet wird. Im Folgenden wird das Steppenschuppentier (Smutsia temminckii) beispielhaft näher beschrieben. Dieses Tier kommt in vor
Gliederung, Taxonomie
Ordnung | Pholidota |
---|---|
Familie | Schuppentiere (Manidae) |
Unterfamilie | Smutsiinae |
Gattung | Smutsia |
Art | Steppenschuppentier(Smutsia temminckii) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch:
- Französisch:
Merkmale, Aussehen
Die Steppenschuppentiere erreichen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 35 bis 65 cm, wobei der Schwanz mit einer Länge von 35 bis 60 cm annähernd gleich lang wie der Körper ist. Das Gewicht schwankt zwischen 5 bis 15 kg, selten mehr. Die Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich, so werden die Männchen fast doppelt so schwer wie die Weibchen und sind dementsprechend auch deutlich größer. Der Panzer aus Hornschuppen bedeckt und schützt die Oberseite des Kopfes, den Rücken und die Seiten, die Außenseiten der Gliedmaßen sowie den Schwanz. Die Schuppen sind meist breiter als lang und nehmen am Rumpf nach hinten an Größe zu. Sie besitzen drei nach hinten weisende Spitzen – ausgenommen die Hinterbeine, wo die Spitzen nach unten zeigen. Ihre Färbung geht von der Basis zu den Spitzen hin von dunkelbraun in gelbgrau über. Die ungeschützte Haut ist an der Bauchseite braun gefärbt und ist ebenfalls mit braunen kurzen Haaren bedeckt.
Vorkommen
Die Steppenschuppentiere findet man nur in Afrika und hier im östlichen Tschad, dem Norden der Zentralafrikanischen Republik, dem Süden des Sudan und dem Westen Äthiopiens. Und weiterhin in einem großen Teil von Ostafrikas und in Richtung Süden bis zum Norden der Republik Südafrika. Auch in Namibia und dem zentralen Angola sind die Tiere zu finden. Die Tiere leben in buschbestandenen Grasland und Savannen mit einer meist dichten Untergrundvegetation. Aber auch in offenen Wäldern sind sie heimisch.
Lebensweise
Die Steppenschuppentiere sind normalerweise nachtaktiv und ruhen tagsüber in Bauten, die sie selbst gegraben oder von anderen Tieren übernommen haben. Sie leben in der Regel einzelgängerisch und markieren ihr Gebiet mit Analdrüsensekret. Sie bewegen sich entweder dadurch, dass sie sich auf die Außenkanten der Vorderbeine stützen, um die scharfen Grabkrallen nicht abzunutzen, oder sie bewegen sich nur auf den Hinterbeinen fort. Ihr Schwanz dient dabei zur Balance.
Nahrung
Die Nahrung des Steppenschuppentiers besteht vorwiegend aus staatenbildenden Insekten wie beispielsweise Ameisen, Termiten, seltener Käfer und Larven sowie Eier. Ihre Beute suchen die Tiere meist am Boden, sowie an Baumstümpfen oder in Gebüschen. Zum Erbeuten der Nahrung brechen sie mit Hilfe ihrer großen Grabkrallen an den Vorderfüßen deren Bauten auf und verspeisen mit ihrer langen und klebrigen Zunge ihre Beute. Die Augen, Ohren und Nasenlöcher können sie dabei verschließen, um ein Eindringen der Insekten zu vermeiden. Sie haben keine Zähne und zermahlen ihre Beute in ihrem Verdauungstrakt.
Fortpflanzung, Jungtiere
Ihre Geschlechtsreife erreichen die Tiere in einem Alter zwischen eineinhalb und zwei Jahren. Nach der Paarung bringt das Weibchen nach einer Tagen von etwa 140 Tagen ein Jungtier - selten Zwillinge zur Welt. Das Neugeborene hat geöffnete Augen und noch weiche Schuppen, die erstnach und nach verhärten. Die ersten Wochen verbringt das Neugeborene geschützt in seinem Bau, danach reitet es auf der Schwanzwurzel der Mutter. In dieser frühen Phase schützt die Mutter ihr Junges bei Gefahr, indem sie sich um dieses einrollt. Nach vier bis fünf Wochen beginnt das Junge feste Nahrung zu sich zu nehmen. Dafür verlässt den Bau tagsüber meist unabhängig vom Muttertier und frisst zuerst in dessen unmittelbarer Nähe, während es sich im Laufe der Zeit es sich immer weiter von dem Muttertier entfernt. Es wächst dabei relativ schnell und wiegt nach einem Jahr rund 4 kg wiegen. Ab diesem Gewicht wird es meist nicht mehr von der Mutter getragen. Die Entwöhnung findet nach rund vier Monaten statt. Über ihr Alter in Freiheit ist wenig bekannt, aber das höchste bekannte Alter in Gefangenschaft betrug etwas mehr als 19 Jahre.
Feinde, Gefährdung
Schuppentiere sind die häufigsten illegal gehandelte Säugetiere weltweit. Nicht zuletzt, da die traditionelle chinesische Medizin den Schuppen eine heilende Wirkung zuweist und das Fleisch der Tiere in manchen Ländern Asiens und Afrikas als Delikatesse gilt. Ihre natürlichen Feinde sind Löwen, Leoparden oder Tüpfelhyänen. Seltener werden sie Opfer von Honigdachsen oder Nilkrokodilen. Bei Gefahr bleiben sie häufig unbewegt stehen und sind dann aufgrund der Farbe ihrer Schuppen kaum zu sehen. Bei unmittelbarer Gefahr stecken sie ihren Kopf durch die Hinterbeine und zeigen dem Fressfeind die scharfen Schuppen. Sollte auch das nicht reichen, rollen sie sich zu einer Kugel zusammen und schützen die schuppenlosen Körperteile mit ihrem Schwanz.
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