Kurzübersicht
Der Östliche Flachlandgorilla ist eine Unterart des Östlichen Gorillas in der Familie der Menschenartigen (Hominidae) in der Ordnung der Herrentiere (Primates). Diese Menschenaffen findet man nur im Osten der Demokratischen Republik Kongo in Afrika.
Gliederung, Taxonomie
Ordnung | Herrentiere (Primates) |
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Familie | Menschenartige (Hominidae) |
Gattung | Gorilla (Gorilla) |
Art | Östlicher Gorilla (Gorilla beringei) |
Unterart | Östlicher Flachlandgorilla (Gorilla beringei gorilla graueri) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Eastern lowland gorilla
- Französisch: Gorille des plaines de l'Est
Aussehen, Merkmale
Die Östlichen Flachlandgorillas sind aufrecht gehend mit einer Größe bis zu 200 cm die größten und schwersten Gorillas - wobei die Weibchen deutlich kleiner und leichter sind. Das Gewicht der Männchen kann bis zu über 200 kg – das der Weibchen nur etwa die Hälfte betragen. Wie die Berggorillas ist ihr Fell schwärzlich gefärbt, wobei die älteren Männchen auf dem Rücken silber-grau gefärbt sind (Silberrücken). Der Unterschied zu den Berggorillas besteht neben ihrer Größe darin, dass ihre Haare etwas kürzer, die Arme etwas länger sind und das Gesicht etwas schmaler ist.
Nahrung
Die Tiere sind Pflanzenfresser, wobei Früchte einen größeren Beitrag bei ihrer Ernährung liefern, daneben nehmen sie auch Blätter und anderes pflanzliches Material zu sich. Aber auch Insekten und andere Kleintiere werden wahrscheinlich auch hin und wieder verspeist
Verhalten, Lebensweise
Die Östlichen Flachlandgorillas leben, so wie alle Gorillas, in Gruppen zusammen, die meist aus einem Männchen, mehreren Weibchen und den Jungtieren besteht. Ein Territorialverhalten ist kaum entwickelt, wobei sich die eher kleinen Streifgebiete der einzelnen Gruppen oft überlappen. Trotzdem gehen die Gruppen sich meist aus dem Weg. Wie alle Gorillas sind auch diese Gorillas tagaktiv, während sie zur Nachtruhe eine Art Nest aus Blättern in den Bäumen oder am Boden zur Ruhe verwenden, die sie in der Regel nur einmal benutzen
Fortpflanzung, Jungtiere
Die Weibchen werden etwa im Alter von sechs bis sieben Jahren geschlechtsreif, aber sie sind erst rund zwei bis drei Jahre danach paarungsbereit. Die Männchen erreichen ihre Geschlechtsreife etwas später und zwar zwischen acht bis 11 Jahren. Ihre volle Körpergröße erreichen sie dagegen etwa mit 15 Jahren. Bei Gorillas ist die Konkurrenz der Männchen um Weibchen sehr groß. In Gruppen mit mehreren Silberrücken hat der dominante Silberrücken vorrangig einen Anspruch auf die Weibchen der Gruppe und verteidigt sie aggressiv gegen die anderen Männchen. Nach einer vollzogenen Paarung, die sowohl von vorne wie von hinten erfolgt, kommt nach einer Tragzeit von 8 bis 9 Monaten ein Junges zur Welt. Die Nabelschnur beißt das Weibchen mit durch und isst die Plazenta.
Die Jungtiere sind sehr stark von ihrer Mütterabhängig und werden etwa drei bis vier Jahre lang gesäugt. In den ersten Wochen tragen die Weibchen ihre Jungen am Bauch, danach bis zur Muttermilchentwöhnung auf dem Rücken. In der Pubertät verlassen die meisten jungen Gorillas ihre Geburtsgruppe. Bei den Östlichen Gorillas überleben insgesamt 60 bis 70% die ersten drei Lebensjahre., wobei das erstgeborene Jungtier eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit zu überleben hat als die Jungtiere von erfahrenen Müttern. Die Weibchen ziehen in ihrem Leben meist etwa drei bis vier Junge erfolgreich groß. Die Lebenserwartung der Östlichen Gorillas beträgt über 40 Jahre.
Vorkommen
Die Östlichen Flachlandgorillas findet man nur im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Die Tiere bewohnen hier Täler und Hügellandschaften im Regenwald, aber auch in Sekundärwäldern sind sie zu finden. Sie leben – trotz ihrer Bezeichnung - in einer Höhe von 500 bis etwa 2.800 m.
Feinde, Gefährdung
Mit Ausnahme des Leoparden und von Giftschlangen haben diese Menschenaffen keine natürlichen Feinde. Der schlimmste Feind ist leider, wie so oft, Mensch, der den Lebensraum der Tiere zunehmend zerstört. Außerdem herrschen hier bewaffnete Konflikte bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen.
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