Maulwürfe

Allgemeine Hinweise

Die Maulwürfe (Talpidae) sind eine Familie der Maulwürfe aus der Ordnung der Insektenfresser (Eulipotyphla) und umfassen rund 50 Arten in Eurasien und Nordamerika, wobei der hier dargestellte Europäische Maulwurf (Talpa europaea) die einzige Art ist, die in Mitteleuropa vorkommt. Die meisten Tiere leben in von ihnen unter der Erde gegrabenen Gängen und Höhlen. Aber auch die wasserbewohnenden Desmane und einige meist oberirdisch lebende, spitzmausähnliche Arten, wie die Spitzmausmaulwürfe, die Japanischen und die Amerikanischen Spitzmulle gehören dazu. Die Familie der Maulwürfe gliedert sich in folgende drei Unterfamilien:
- Spitzmausmaulwürfe (Uropsilinae), die Gattung (Uropsilius) umfasst sieben Arten,
die alle in Ostasien vorkommen
- Neuweltmaulwürfe (Scalopinae), diese Unterfamilie gliedert sich in sieben Arten,
von denen sechs in Nordamerika und eine in Asien vorkommt
- Altweltmaulwürfe (Talpinae), diese Unterfamilie gliedert sich in fünf Gattungen
mit über 35 verschiedene Arten. Darunter ist auch der hier dargestellte Europäische Maulwurf

Gliederung, Taxonomie

Ordnung Insektenfresser (Eulipotyphla)
Familie Maulwürfe (Talpidae)
Unterfamilie Altweltmaulwürfe (Talpinae)
Gattung Eurasische Maulwürfe (Talpa)
Art Europäischer Maulwurf (Talpa europaea)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: European Mole
  • Französisch: Européen Taupe

Aussehen, Merkmale

Das Fell der Tiere besteht aus Wollhaaren und ist in der Regel grau gefärbt, kann aber auch von weiß-grau über bräunlich bis schwarz variieren. Der Europäische Maulwurf erreicht eine Kopf-Rumpflänge zwischen 10 bis 17 cm, mit einem 2 bis 4 cm langen Schwanz, der nur wenig behaart ist. Diese Haare dienen als Tasthaare, mit denen sie u.a. ihre Beutetiere erkennen und lokalisieren können. Das Gewicht der Tiere liegt zwischen 60 und 120 g. Ihr Rumpf ist walzenförmig und der spitzte Kopf befindet sich auf einem kurzen und praktisch kaum sichtbaren Hals. Ihre Vorderbeine dienen als Grabwerkzeuge.

Entgegen der landläufigen Meinung können die Tiere hell und dunkel unterscheiden. Den größten Teil ihres Lebens verbringen sie in einem von ihnen gegrabenen unterirdischen Gangsystem, dessen Gänge dicht unter der Erdoberfläche aber auch bis zu 1 m tief liegen können. Die beim Graben freigewordene Erde schaufeln sie an die Oberfläche, was zu den charakteristischen und extrem unbeliebten Maulwurfshügeln führt.

Nahrung

Maulwürfe ernähren sich ausschließlich von Tieren, vor allem von Regenwürmern und Insekten, wie Käfern und Zweiflüglern sowie von deren Larven (Engerlinge). Hin und wieder stehen aber auch kleine Wirbeltiere wie Echsen und Nagetiere auf ihrem Speiseplan. Barbarisch mutet es an, dass sie - besonders vor den Wintermonaten - Regenwürmer in ihren Nestern lagern, denen sie vorher die vorderen Körpersegmente abgebissen haben, damit sie nicht entkommen können und damit als lebender Vorrat zur Verfügung stehen.

Fortpflanzung, Jungtiere

Die Paarungszeit liegt meist im März bis April, wobei die Paarung sowohl auf der Erdoberfläche als auch unter der Erde stattfinden kann. Nach einer rund vierwöchigen Tragzeit bringt das Weibchen zwischen zwei und sieben Junge in einem Nest unter der Erde zur Welt, die zwischen vier bis sechs Wochen gesäugt werden und nach etwa zwei Monaten Nest verlassen. Ihre Geschlechtsreife erreichen die Jungen nach etwa sechs Monaten.

Vorkommen

Man findet den Europäischen Maulwurf von Großbritannien – ohne Irland und Nordirland – in großen Teilen von Mittel- und Osteuropas bis nach Sibirien in die Region der Flüsse Ob und Irtysch.

Die Tiere fehlen in den kälteren Gebieten Eurasiens sowie im Kaukasu. Im Mittelmeerraum fehlen die Tiere ebenfalls. Sie bevorzugen nicht zu trockene Böden in Wiesen. In den Alpen findet man die Tiere bis in eine Höhe von etwa 2.500 m.

Gefährdung und Schutz

Der größten Feinde der Maulwürfe ist immer noch der Mensch, aber auch durch Hochwasser, extremer Regen oder lang andauernder Bodenfrost sind sie gefährdet. Zu ihren natürlichen Feinden gehören Vögel, wie Eulen, Mäusebussarde, Rabenvögel und Weißstörche sowie Füchse, Iltisse, Wildschweine. Hunde und Katzen gehören ebenfalls zu ihren Feinden.

Die Tiere genießen in Deutschland einen umfangreichen Schutz, so dürfen sie weder getötet noch in Fallen gefangen werden. Auch das Vergrämen mit Hilfe von akustischen oder anderen elektronischen Geräten ist verboten und wird mit einem Bußgeld geahndet. Auch Rauch oder Böller sind verboten.

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