Mähnenwölfe

Allgemeine Übersicht

Trotz ihres Namens sind Mähnenwölfe (Chrysocyon brachyurus) mit den Wölfen nur sehr entfernt verwandt und gehören eher zu den Wildhunden, deren größte Vertreter sie in Südamerika sind.
Man schätzt ihren derzeitigen Bestand auf rund 13.000 Tiere.
Von dem Mähnenwolf gibt es keine Unterarten

Gliederung, Taxonomie

Ordnung Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie Hundeartige (Canoidea)
Familie Hunde (Canidae)
Tribus Echte Hunde (Canini)
Gattung Chrysocyon
Art Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus)


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Maned wolf
  • Spanisch: Aguará guazú

Aussehen, Merkmale

Typisch für den Mähnenwolf sind seine auffallend langen Beine. Im Durchschnitt haben die Tiere eine Kopf-Rumpflänge von 100 cm, aber es kommen durchaus Längen von etwa 130 cm vor.
Die Schulterhöhe liegt zum Teil über 100 cm, bei einer mittleren Schwanzlänge von rund 45 cm. Das Gewicht eines Mähnenwolfs variiert von 20 und 35 kg. Die Tier sind rotbraun gefärbt, mit einem meist helleren Rücken.
Die namensgebende Mähne ist dunkel bis schwarz und besitzt eine durchschnittliche Länge von etwa 45 cm lang. Die Schwanzspitze, die Innenohren sowie die Kehle sind weiß gefärbt.

Vorkommen und Lebensraum

Der Mähnenwolf kommt in Argentinien, Bolivien, im Nordosten und Süden von Brasilien (Rio Grande do Sul), in den Gran Chacco von Paraguay sowie im Grenzgebiet von Peru und in Uruguay vor.
Erwähnenswert ist, dass Mähnenwolfe auch in Schutzgebieten, wie dem Emas-Nationalpark in Brasilien zu finden sind Die Tiere bevorzugen Regionen mit hohem Gras, Buschlandschaften und parkähnliche Landschaften, aber auch feuchte und saisonal überschwemmte Graslandschaften. Die eher nachtaktiven Tiere ruhen tagsüber meist in Galeriewäldern oder an sumpfigen Flussläufen.

Verhalten, Lebensweise

Mähnenwölfe bilden – im Gegensatz zu den anderen Wildhunden - keine Rudel. Obwohl die Männchen und Weibchen meist in einem Revier leben, gehen sie dennoch meistens getrennte Wege und jagen auch nicht gemeinsam. Allerdings sind die Rüden bei der Aufzucht und Versorgung der Welpen beteiligt. Ihre Reviergröße schwankt zwischen 25 bis 60 km². Die Tiere verständigen sich durch ein für Hunde typisches Bellen, und nicht durch das wolfstypische Heulen.

Fortplanzung

Die Paarungszeit liegt in der Regel zwischen April und Juni. Nach einer Tragzeit von etwa 65 Tagen kommen die meist drei Jungen daher im Spätsommer oder Frühherbst zur Welt.
Ihre Wurfplätze legen sie meist gut versteckt auf erhöhten Bereichen im sumpfigen Hochgras an.

Nahrung

Trotz ihrer Größe dienen den Mähnenwölfen eher kleine Beutetiere wie Kaninchen, Gürteltiere, Nagetiere, Vögel oder auch Insekten als Nahrung - und das nicht zuletzt wegen ihrer zurückgebildeten Zähne.
Selten erlegen sie auch Pampashirsche. Aber auch pflanzliche Nahrung wie Früchte vom Wolfsapfel (Solanum lycocarpum) bilden einen relativ großen Anteil an ihrer Nahrung.

Gefährdung, Feinde

Der Mähnenwolf wird von der IUCN als potenziell gefährdet eingestuft. Man geht insgesamt von einem Gesamtbestand von etwa 13.000 erwachsenen Tieren aus.
Eine Bedrohung stellt die Zerstörung ihres Lebensraumes dar. Aber auch Verkehrsunfälle und Attacken durch Haushunde bilden eine Gefahr für die Tiere.
Jedoch bilden Mähnenwölfe aufgrund ihres Nahrungsspektrums keine ernsthafte Bedrohung für die meisten Nutztiere des Menschen dar. Bisweilen fallen sie jedoch als Geflügeldiebe auf.

IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.

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