Lichtenstein-Antilope

Allgemeine Übersicht

Die Lichtenstein-Antilope (Alcelaphus lichtensteinii) kommt im südlichen Ostafrika vor. Ihren Namen erhielt sie zu Ehren des am 10. Januar 1780 in Hamburg geborenen Arztes, Botanikers und Zoologen Martin Hinrich Lichtenstein (1780-1857).

Gliederung, Taxonomie

Familie Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie Antilopinae
Tribus Kuhantilopen (Alcelaphini)
Gattung Eigentliche Antilopen (Alcelaphus)
Art Lichtenstein-Antilope (Alcelaphus lichtensteinii)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Lichtenstein antelope
  • Französisch: Antelope lichtenstein

Aussehen, Merkmale

Diese Antilope besitzt eine Kopf-Rumpflänge zwischen 150 und 210 cm, bei einem Gewicht zwischen 120 bis 180 kg. Ihre Schulterhöhe liegt bei etwa 1,25 m. Die Weibchen sind dabei etwas kleiner und leichter als die Männchen. In ihrem gelbbraun gefärbten und bis zu ca. 25 mm langen Haarkleid fällt ein etwas dunklerer Sattel zwischen den Schultern und Hinterbeinen auf. Die Unterseite ist heller, während sich am Steiß ein weißer Fleck befindet. Langes, schwarzes Haar bedeckt den 40 bis 50 cm langen Schwanz, dessen Ansatz weiß gefärbt ist. Männchen und Weibchen tragen Hörner, die zweimal geknickt und am Ende abgeflacht sind.

Vorkommen

Man findet die Lichtenstein-Antilopen in Angola, in der Demokratischen Republik Kongo, in Malawi, Mosambik, Sambia, Simbabwe, Tansania und in Zaire. Die Tiere können besonders gut z. B. in den Nationalparks Kafue oder Südluangwa in Sambia, im Nationalpark Upemba in der Demokratischen Republik Kongo und im Nationalpark Ruaha in Tansania beobachtet werden. Zudem wurden Mitte der 1980er Jahre aus Malawi einige Exemplare nach Südafrika in den Krugerpark eingeführt.

Lebensweise, Nahrung

Die Lichtenstein-Antilope lebt in offenen Gehölzregionen und Trockenwäldern, meist in der Nähe von Sümpfen oder Schwemmgebieten. Die Gruppen der Tiere bestehen meist aus bis zu 10 Tieren, es bilden sich aber auch größere Herden. Zeitweilig leben sie mit Gnus, Zebras und Pferdeantilopen zusammen. Der Leitbulle hält sich mit den Kühen und Jungtieren in einem abgesteckten Revier auf. Mit Ausnahme während der Trockenzeit wandern sie nur wenig umher. Die Tiere sind tagaktiv und ruhen während der Nacht. Die Hauptaktivität entwickeln sie am Morgen und Abend und ruhen während Mittagszeit in schattigen Bereichen Die Tiere sind reine Vegetarier und ernähren sich vorwiegend von Gras und Kräutern. Hin und wieder fressen sie auch Blätter sowie Samen, Hülsen- und Waldfrüchte.

Fortpflanzung, Jungtiere

Ihre Geschlechtsreife erreichen die Tiere in einem Alter von etwa 12 Monaten, während sie jedoch erst mit etwa 4 Jahren ausgewachsen sind. Nach einer Tragzeit von etwa 240 Tagen wird ein einzelnes Kalb, meist in den Monaten zwischen Juli und Oktober geboren. Nach der Geburt wird das Junge bis zu etwa 10 Monate gesäugt.

Natürliche Feinde, Gefährdung

Zu ihren natürlichen Feinden gehören Löwen, Leoparden, Geparden, Tüpfelhyänen und Afrikanische Wildhunde. Der Schwund durch ihre natürlichen Feinde ist allerdings zu vernachlässigen. Viel schlimmer sind die Vernichtung ihrer natürlichen Lebensräume sowie die starke Bejagung durch Wilderer und Trophäenjäger. Aber auch Trockenheit und Krankheiten können die Populationen verringern.

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