Allgemeine Übersicht
Die nur im Kaspischen Meer lebenden Kaspischen Robben (Pusa caspica) gehören zur Gattung Pusa in der Familie der Hundsrobben (Phocidae) in der Ordnung der Raubtiere (Carnivora). Sie sind eng mit den in der Arktis beheimateten Eismeer-Ringelrobben verwandt.
Gliederung, Taxonomie
Ordnung | Raubtiere (Carnivora) |
---|---|
Überfamilie | Hundeartige (Canoidea) |
Tribus | Robben (Pinnipedia) |
Familie | Hundsrobben (Phocidae) |
Gattung | Pusa |
Art | Kaspische Robbe (Pusa caspica) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Caspian seal
- Französisch: Phoque caspien
- Russisch: Каспийская нерпа, или каспийский тюлень
Aussehen, Verhalten
Die männlichen Tiere erreichen eine Größe zwischen 150 bis 175 cm, während die Weibchen etwas kleiner sind..Ihr Gewicht schwankt jahreszeitlich zwichen 65 bis 120 kg. Sie sind dunkelgrau oder gelblich-grau gefärbt, wobei die. Männchen ein dunkles Fleckenmuster und die Weibchen hellere und Flecken auf dem Rücken haben.. Die Bauchseite dagegen ist silbergrau und deutlich heller, die Flossen sind relativ kurz und grau gefärbt. Zum Beginn der Winterzeit zum Fellwechsel versammeln sich Tausende der Tiere auf einer sandigen Insel im Kaspischen Schelf im Mündungsgebiet der Wolga. Im Sommer dagegen wandern sie in die südlichen Regionen des Kaspischen Meeres.
Vorkommen, Herkunft
Diese Robbenart kommt ausschließlich im Kaspischen Meer – im Winter in der Nähe des Wolgadeltas - vor. Die Tiere sind somit endemisch.
Vor etwa 2 Millionen Jahren waren sie durch Gletscher vom offenen Meer getrennt worden und waren im Laufe der Zeit die Wolga hinunter bis ins Kaspische Meer gewandert. Im Norden, wo die beiden Hauptzuflüsse Wolga und Ural in das Kaspische Meer einmünden, ist der Salzgehalt nur sehr gering. Im Mittel liegt der Salzgehalt des gesamten Kaspischen Meeres zwischen 1,1 bis 1,3% - daher sind die Tiere praktisch Süßwasserrobben.
Nahrung
Die Nahrung der Kaspischen Robbe besteht in der Regel aus Fischen und Krebstieren. Zu den Beutefischen gehören u.a. .Heringe, Rotaugen und Güster sowie Zander.
Fortpflanzung, Jungtiere
Die Tiere werden etwa in einem Alter zwischen 5 bis 6 Jahren geschlechtsreif. Nach einer (erfolgreichen) Paarung bringt das Weibchen mach einer Tragzeit von rund 11 Monaten im nördlichen Teil des Meeres zwischen Januar und Februar ein Junges zur Welt. Die Jungtiere werden danach etwa einen Monat lang gesäugt, und danach sich selbst überlassen. Die Lebenserwartung der Tiere liegt in Freiheit etwa zwischen 25 und 30 Jahren
Feinde, Gefährdung
An Land gehören Wölfe und Binnenseeadler zu den gefährlichsten Feinden der Jungtiere, deren Sterblichkeit - je nach Autor – zwischen 20% und 40% liegt. Im Wasser haben diese Robben keine natürlichen Feinde. Ihr Bestand ist jedoch durch die legale und illegale Bejagung stark gefährdet, daher listet die IUCN die Kaspische Robbe als gefährdet.
IUCN
Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN) Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung. Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.
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