Karibik-Manati, Seekuh

Der Karibik-Manati (Trichechus manatus) - auch als Karibische Seekuh bezeichnet - ist eine Seekuhart aus der Familie der Rundschwanzseekühe (Trichechidae) in der Ordnung der Seekühe (Sirenia). Das Aussehen der Tiere ist ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Gliederung, Taxonomie

Ordnung Seekühe (Sirenia)
Familie Rundschwanzseekühe (Trichechidae)
Gattung Trichechus
Art Karibik-Manati (Trichechus manatus)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Caribbean manatee
  • Spanisch: Manatí del Caribe
  • Französisch: Lamantin des Caraïbes

Aussehen

Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 2,50 und 4 m – bei einem Gewicht von 300 bis zu 700 kg. Ihre sehr dicke Haut ist gräulich bis grau-braun oder bräunlich gefärbt. Ihr Kopf ist sehr massig und setzt sich nur wenig vom Körper ab, was dem Tier ein ungewohntes Aussehen verleiht. Im Laufe der Evolution haben sich aus den Vorderbeinen kleinere Flossen entwickelt, die ihnen helfen, sich im Wasser gut fortbewegen zu können. Die Schwanzflosse ist gerundet.

Verhalten, Nahrung

Karibik-Manatis sind Einzelgänger, wobei jedoch zwischen dem Weibchen (Kuh) und ihrem Jungen (Kalb) eine längere engere Bindung besteht. Die Nahrung besteht aus Wasserpflanzen, vor allem aus Seegras, im Süßwasser, aber auch aus diversen anderen Wasserpflanzen. Pro Tag frisst ein Manati etwa ein Viertel seines Körpergewichts.

Vorkommen

Eine große und stabile Population mit mehreren 1.000 Tieren findet an der Küste Guyanas, Aber auch an den Küsten von Surinam und Französisch-Guayana leben größere Bestände. An den Küsten der anderen Staaten von Mittel- und Südamerikas sowie auf den Großen Antillen sind sie jedoch extrem selten geworden, so sind die Tiere z.B. in Brasilien bis auf wenige isolierte Kleinstpopulationen nahezu ausgerottet. Erwähnenswert ist jedoch, dass es in den Küstengewässern Floridas/USA eine Population von etwa 3.000 Manatis gibt.
Die Manatis sind dafür bekannt, dass sie weite Strecken zurücklegen können und dabei sogar an den Küsten von Virginia und Rhode Island gesichtet wurden.

Fortpflanzung, Jungtiere

Die Weibchen erreichen ihre Geschlechtsreife mit drei bis vier Jahren, während die Männchen es erst mit rund neun bis zehn Jahren werden. Bei den Karibik-Manatis verfolgen oft bis zu 20 Männchen wochenlang ein empfängnisbereites Weibchen. Dabei versucht das Weibchen den teilweise brutalen Annäherungsversuchen der Männchen zu entkommen, dennoch kommt es - teilweise mit brutaler Gewalt - zu einer Paarung.

Nach einer Tragezeit von zwölf bis dreizehn Monaten, bringt das Weibchen dann ein, sehr selten auch zwei, Junge zur Welt. Kurz nach der Geburt wiegen die Jungtiere etwa 10 bis 15 kg und können bereits am ersten Tag nach der Geburt schwimmen. Manchmal reiten sie dabei aber auch auf dem Rücken der Mutter. Nach ein bis zu drei Monaten nehmen sie feste Nahrung zu sich, aber endgültig entwöhnt werden sie erst mit einem oder zwei Jahren. Die enge Bindung der Mutter zu ihrem Nachwuchs bleibt aber auch danach noch eine zeitlang erhalten. Die Tiere können ein Alter von etwa 60 Jahren erreichen.

Gefährdung

Der Karibik-Manati hat keine natürlichen Feinde. Aber durch die Vernichtung ihrer natürlichen Lebensräume sind sie immer noch gefährdet. Erwähnenswert ist dass zudem viele Tiere durch die Propeller von Außen- oder Innenbordmotoren von Sportbooten verletzt werden.
Auch durch die Aufnahme von Angekhaken, Metallgewichten oder Angelleinen sind die Tiere gefährdet.
Von der IUCN wird der Karibik-Manati seit 1982 als gefährdet eingestuft.

IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.

Besonderheiten

Manatis tummeln sich gerne in dem warmen Kühlwasser des in die Flüsse oder ins Meer geleiteten Kühlwassers. Das hat im Laufe der Zeit zu einem starken Gewöhnungsprozess geführt und zu dem Problem führt, dass sie extrem standortgebunden werden. Ein noch größeres Problem ergibt sich, sofern die Kraftwerke ihren Betrieb einstellen.

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