Allgemeine Übersicht
Die Indischen Languren sind eine Primatengattung, die sich in zwei Untergattungen mit folgenden Arten gliedert:
Untergattung Hanuman-Languren (Semnopithecus)
- Bengalischer Hanuman-Langur (Semnopithecus entellus)
- Kaschmir-Hanuman-Langur (Semnopithecus ajax)
- Nepalesischer Hanuman-Langur (Semnopithecus schistaceus)
- Schwarzfüßiger Hanuman-Langur (Semnopithecus hypoleucos)
- Südlicher Hanuman-Langur (Semnopithecus priam) -
- Tarai-Hanuman-Langur (Semnopithecus hector)
Untergattung Violettgesichtige Languren (Kasi)
- Nilgiri-Langur (Semnopithecus johnii)
- Weißbartlangur (Semnopithecus vetulus)
Gliederung, Taxonomie
Überfamilie | Geschwänzte Altweltaffen (Cercopithecoidea) |
---|---|
Familie | Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae) |
Unterfamilie | Schlank- und Stummelaffen (Colobinae) |
Tribus | Schlankaffen (Presbytini) |
Untertribus | Languren (Presbytina) |
Gattung | Indische Languren (Semnopithecus) |
Untergattungen | - Hanuman-Languren (Semnopithecus) - Violettgesichtige Languren (Kasi) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Indian langurs
- Französisch: Langurs indien
Aussehen
Untergattung Hanuman-Languren
Die Hanuman-Languren besitzen eine Größe zwischen 40 bis 80 cm, mit einem 100 bis 110 cm langen Schwanz. Ihr Gewicht schwankt zwischen 20 bis etwa 25 kg. Ihr Fell ist auf der Oberseite grau gefärbt, während die Unterseite weißlich oder auch orangegelb ist. Ihr haarloses fast schwarz-violette Gesicht hat ausgeprägte Überaugenwülste und wird von einem weißlichen Haarkranz umgeben.
Untergattung Violettgesichtige Languren
Die Männchen dieser Untergattung erreichen, je nach Art, eine Größe zwischen 50 bis 85 cm und die Weibchen eine Größe zwischen 45 bis 65 cm. Die Länge der Schwänze reicht von 60 bis 100 cm. Die Tiere besitzen eine schwarzbraune Färbung, ihr dunkles und unbehaarte Gesicht wird von gelblich-braunen Haaren umgeben.
Vorkommen
Untergattung Hanuman-Languren (Semnopithecus)
- Bengalische Hanuman-Languren leben im östlichen Indien und in Bangladesch.
- Kaschmir-Hanuman-Languren findet man in einem kleinen Gebiet
im indischen Bundesstaat Himachal Pradesh
- Nepalesische Hanuman-Languren leben in Nepal, im Himalaya- Gebiet von Indien,
Bhutan und dem südöstlichen Tibet und dort besonders im Bereich der Westghats.
- Schwarzfüßige Hanuman-Languren kommen recht häufig in Südwestindien vor.
- Südliche Hanuman-Languren findet man im Süden von Indien sowie auf Sri Lanka.
- Tarai-Hanuman-Langur (Semnopithecus hector)
Untergattung Violettgesichtige Languren (Kais)
- Nilgiri-Languren findet man im südlichen Indien
- Weißbartlanguren sind mit ihren vier Unterarten auf Sri Lanka endemisch.
Ernährung
Indischen Languren sind reine Pflanzenfresser, wobei der Hauptbestandteil ihrer Nahrung Blätter sind. Aber auch Früchte, Beeren, Blüten und Samen stehen auf ihrem Speiseplan In menschlicher Nähe werden sie oft gefüttert und in Getreidefeldern ernähren sie sich vom Getreide. Ihre rein pflanzliche Kost hat dazu geführt, dass sie im Laufe der Evolution – vergleichbar den Wiederkäuern - einen Magen entwickelt haben, der in vier Kammern unterteilt ist, um die schwerverdauliche Zellulose mit Hilfe von Bakterien besser zersetzen bzw. verdauen zu können.
Fortpflanzung, Jungtiere
Die Männchen werden etwa in einem Alter zwischen sechs und sieben Jahren und die Weibchen mit 3 bis vier Jahren geschlechtsreif. In der Regel bringen die Weibchen alle zwei Jahre nach einer Tragzeit von rund 200 Tagen ein Jungtier zur Welt, selten zwei. Die meisten Jungtiere werden zwischen Januar und März geboren, während sich die Geburten im Hochgebirge wegen des längeren Winters auf April bis Juni verschiebt.
Die Neugeborenen werden anfangs on der Mutter umhergetragen, wobei sie sich am Fell der Mutter festkrallen. Wenn das Jungtier größer geworden ist, kümmern sich oft die anderen weiblichen Tiere der Gruppe um es, dadurch kann die Mutter in Ruhe nach Nahrung suchen.
Nach zehn bis zwölf Monaten wird das Jungtier entwöhnt, wobei die männlichen Tiere danach die Gruppe verlassen. Die Weibchen dagegen verbleiben meist in ihrer Geburtsgruppe. Die Lebenserwartung der Indischen Languren beträgt in Freiheit ca. 20 Jahre – in Gefangenschaft bis zu 25 Jahre.
Besonderheiten
In der Mythologie der Hindus verkörpert sich in den Hanuman-Languren der Affengott Hanuman. Daher gelten die Tiere als heilig, was dazu geführt hat, dass sie in einer Reihe indischer Städte zu einer regelrechten Plage geworden sind.
Neuen Kommentar hinzufügen