Allgemeine Übersicht
Das Zwergaguti bzw. Grüne Acuchi (Myoprocta pratti) ist eine Agutiart aus der Gattung der Acouchis (Myoprocta) in der Familie Agutis und Acouchis (Dasyproctidae). Es sind Nagetiere. Von dieser Tierart gibt es keine Unterarten. Die Gattung der Agutis (Dasyprocta) umfasst 11 Arten, wobei die Acouchis oder Zwergagutis eine eigene Gattung bilden.
Gliederung (Taxononie)
Ordnung | Nagetiere (Rodentia) |
---|---|
Unterordnung | Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha) |
Familie | Agutis und Acouchis (Dasyproctidae) |
Gattung | Acouchis (Myoprocta) |
Art | Zwergaguti, Grünes Acouchi (Myoprocta pratti) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: agouti
Aussehen, Merkmale
Das Grüne Acouchi erreicht eine Größe von maximal 40 cm, bei einem Gewicht zwischen 800 und 1.300 g schwer. Dabei sind die Weibchen meist kleiner und leichter als die Männchen. Ihr Fell ist grünlich-braun, wobei die Bauchseite deutlich heller als der Rücken ist. Ihr Kopf ist gelblich bis rötlich gefärbt. Die Rückenhaare können eine Länge bis zu ca. 10 cm erreichen - zur Abschreckung von Feinden können die Tiere ihr Fell aufstellen. Die relativ kräftigen Beine enden in hufartigen Krallen.
Verhalten
In der Regel sind die Tiere einzelgängerisch und tag- sowie dämmerungsaktiv. Sie sind sehr scheue Tiere ergreifen bei der geringsten Gefahr die Flucht. Da sie selber trotz ihrer Krallen nicht selber graben können, übernehmen sie Bauten von Gürteltieren oder anderen Tieren mit einer vergleichbaren. Man findet die Tiere aber auch in hohlen Baumstämmen. Ihr Revier ist mit ca. 10 km² relativ groß für diese kleinen Tiere. Sie bevorzugen tropische Regenwälder, aber auch feuchten Savannen und das bevorzugt in der Nähe von Wasser.
Verbreitung und Lebensraum
Das Grüne Acouchi bzw. Zwergaguti findet man in Mittel- und Südamerika, wobei es in Südamerika östlich der Anden, im Süden von Kolumbien, im Osten von Peru sowie im Amazonasbecken anzutreffen ist.
Nahrung
Die Nahrung der Tiere besteht vor allem aus dem Inneren von Früchten, Blättern, Knospen und jungen Trieben. Zur Gewinnung der Nahrun benutzen die Tiere ihre Vorderfüße. Sofern genügend Nahrung vorhanden ist, werden auch Vorräte angelegt.
Paarung, Jungtiere
Das Grüne Acouchi erreicht seine Geschlechtsreife etwa in einem Alter von einem Jahr, wobei sich ihre Paarungszeit über das ganze Jahr erstreckt. Die Tragzeit beträgt zwischen 95 bis 100 Tage. Der Wurf umfasst zwei bis (seltener) vier Jungtiere. Schon kurze Zeit nach der Geburt folgen die Jungtiere der Mutter. Diese trägt die Jungtiere meist auf den Rücken herum, die dabei in eine Tragestarre fallen. Die Jungtiere werden durchschnittlich fünf Monate lang gesäugt. Nach acht bis zehn Monaten verlassen sie die Mutter. Die Grünen Acouchis können ein Alter von etwa zehn Jahren erreichen.
Gefährdung, Feinde
Wie bei vielen anderen Tieren besteht die größte Bedrohung durch den Menschen - nicht zuletzt durch die Vernichtung ihrer natürlichen Lebensräume und der Jagd wegen ihres Fleisches. Zu Ihren natürlichen Feinden gehören Jaguare, Pumas, Leoparden, Ozelots oder Waldhunde. Auch Würgeschlangen zählen zu ihren Feinden. Während sie als Beute für Giftschlangen zu groß sind. Auch große Greifvögel nehmen sie hin und wieder als Beute. Das Grüne Acouchi wird trotzdem in der Roten Liste der IUCN derzeit als "nicht gefährdet“ gelistet.
IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.
Neuen Kommentar hinzufügen