Allgemeines, Taxonomie
Die Gibbons (Hylobatidae) sind eine Familie baumbewohnender Primaten in Südostasien.
Die Tiere unterteilen sich in vier Gattungen mit insgesamt 20 Arten.
die vier Gattungen sind:
• Siamang (Symphalangus)
• Schopfgibbons (Nomascus)
• Weißbrauengibbon (Hoolock)
• Kleine Gibbons (Hylobates)
Exemplarisch stellen wir in dieser Rubrik den bekannten Weißbandgibbon vor, nicht zuletzt da die Tiere in zahlreichen Zoos gehalten werden.
Ordnung | Herrentiere (Primates) |
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Teilordnung | Affen (Anthropoidea) |
Überfamilie | Menschenartige (Hominoidea) |
Familie | Gibbons (Hylobatidae) |
Gattung | Kleine Gibbons (Hylobates) |
Art | Weißhandgibbon (Hylobates lar) |
Unterarten | Hylobates lar lar (Nominatform) Hylobates lar carpenteri Hylobates lar entelloides Hylobates lar vestitus Hylobates lar yunnanensis |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: White-handed Gibbon
- Französisch: Gibbon à mains blanches
Aussehen, Verhalten
Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge zwischen 45 und 58 cm bei einem Gewicht zwischen 5 bis 9 kg. Es gibt zwei verschiedene Farbvarionen: die Vertreter der einen sind braun bis schwärzlich gefärbt und die der anderen cremefarben bis hin zu einer rötlich-gelbbraunen Färbung. Die Tiere sind tagaktiv und verbringen etwa ein Drittel des Tages mit Nahrungsaufnahme, etwa ein ein Viertel mit Ruhezeiten, die restliche Zeit wandern sie umher oder paaren sich.
Im Allgemeinen leben die Weißhandgibbons monogam in Gruppen mit bis zu vier Jungtieren, aber es wird auch hin und wieder ein polygames Verhalten gezeigt, wobei dann ein Weibchen und zwei Männchen zusammen gehören.
Nahrung
Weißhandgibbons ernähren sich von Beeren, Feigen süßen Früchte, aber auch von jungen Blätter, Knospen, Blumen, jungen Trieben, Reben und Insekten sowie auch von Wespen sowie Vogeleiern.
Fortpflanzung, Jungtiere
In Freiheit pflanzen sich Weibchen etwa in einem Alter zwischen 8 und 10 Jahren fort. Nach der Paarung kommt nach ca. 6 Monaten ein Junges zur Welt, das bei der Geburt um ein Gewicht von 385 g besitzt und nahezu nackt ist – mit Ausnahme einiger Haare auf dem Kopf. Sie werden hauptsächlich von der Mutter, aber auch vom Vater und älteren Geschwistern umsorgt. Die Jungtiere klammern sich eine zeitlang an dem Bauch der Mutter und werden dabei von ihr umher getragen. Feste Nahrung nehmen sie mit etwa vier Monaten zu sich, werden aber dennoch bis zu einem Alter von etwas mehr als zwei Jahren von ihrer Mutter gesäugt. In Freiheit erreichen die Tiere ein Alter von etwa 40 und in Gefangenschaft sogar von 50 Jahren.
Vorkommen
Die Unterarten des Weißhandgibbons kommen in folgenden Ländern vor:
• Hylobates lar lar (Nominatform)
Diese Unterart findet man auf der Malaiische Halbinsel
und zwar vom Perak River bis zum Mudah River
• Hylobates lar carpenteri
Diese Unterart findet man in Ostmyanmar, Nordwestlaos
sowie in Nordwestthailand
• Hylobates lar entelloides
Diese Unterart findet man in Südmyanmar und in Südwestthailand
• Hylobates lar vestitus
Diese Unterart findet man in Nordsumatra,
und zwar nordwestlich des Tobasees und des Singkil River
• Hylobates lar yunnanensis
Diese Unterart findet (fand) man in Südchina,
sie ist aber wahrscheinlich mittlerweile ausgestorben
Besonderheiten
Die Gibbons wurden im Januar 2019 von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) zum Zootier des Jahres 2019 erwählt.
Der Grund dafür ist, dass diese Tiere als die bedrohtesten Menschenaffen weltweit gelten. Im Gegensatz zu ihren bekannteren großen Verwandten, den Bonobos, Gorillas, Orang-Utans und Schimpansen, spielen die Gibbons leider in der Öffentlichkeit bisher kaum eine Rolle.
ZGAP-Geschäftsstelle
c/o Zoo Landau in der Pfalz
Hindenburgstr. 12
76829 Landau in der Pfalz