Dickhornschafe

Allgemeine Übersicht

Das Dickhornschaf (Ovis canadensis) gehört zur Gattung Ovis im Tribus der Ziegenartigen (Caprini) in der Familie der Hornträger (Bovidae).

Diese wildlebende Schafsart findet man im Westen von Nordamerika einschließlich von Kanada und Mexiko.

Von der Art der Dickhornschafe gibt es folgende sieben Unterarten:
• Baja-California-Dickhornschaf (Ovis canadensis cremnobates)
• Kalifornisches Dickhornschaf, (Ovis canadensis californiana)
• Mexikanisches Dickhornschaf (Ovis canadensis mexicana)
• Rocky-Mountains-Dickhornschaf (Ovis canadensis canadensis)
• Sierra-Dickhornschaf (Ovis canadensis sierrae)
• Weems-Dickhornschaf (Ovis canadensis weemsi)
• Wüsten-Dickhornschaf (Ovis canadensis nelsoni)

Gliederung, Taxonomie

Die dargestellte Gliederung in sieben Unterarten ist stark umstritten, so wird beispielsweise das Wüsten-Dickhornschaf auch als eigene Art mit der Bezeichnung (Ovis nelsoni) geführt.

Familie Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie ntilopinae
Tribus Ziegenartige (Caprini)
Gattung Schafe (Ovis)
Art Dickhornschaf (Ovis canadensis)
Unterarten sieben, siehe oben


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Mountain sheep
  • Französisch: Mouflons du Canada

Aussehen, Merkmale

Die Dickhornschafe besitzen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 150 und 180 cm – bei einer Schulterhöhe von etwa 80 bis199 cm. Ihr Gewicht liegt zwischen 50 bis 130 kg, wobei die Weibchen deutlich leichter sind als die Widder. Der Schwanz der Tiere erreicht eine Länge von etwa 10 bis 20 cm. Das Gewicht hängt neben dem Geschlecht auch vom Lebensraum ab – wobei die und Wüsten-Dickhornschafe kleiner sind als die Tiere, die im Gebirge leben.

Auffallend sind die nemensgebenden Hörner, die sowohl bei den Männchen wie bei den Weibchen vorhanden sind, die der Weibchen sind jedoch kleiner und leichter. Die schneckenförmigen Hörner der Männchen erstrecken sich nach hinten etwa bis über die Ohren und von dort dann nach unten und nach vorne. Die eher dünnen Hörner der Weibchen und erstrecken sich wie ein Säbel nach hinten und erreichen eine Länge bis zu etwa 25 cm. Die Hörner eines Männchens können bis über 100 cm lang werden und bis zu ca. 14 kg wiegen. Die Farbe ihres Fells reicht, in Abhängigkeit von der Region des Vorkommens, von braun, graubraun und dunkelbraun bis weißlich

Lebensweise, Nahrung

Dickhornschafe sind vorwiegend tagaktive Tiere, die gut an ein Leben im Gebirge angepasst sind und hervorragend klettern können. Aber sie können auch gut schwimmen. Während der wärmeren Jahreszeit leben sie nach Geschlechtern getrennt in Gruppen von etwa 10 Tieren. Im Winter können es aber auch bis zu 100 Tieren werden. Sie ernähren sich von Gräsern, Kräutern und anderen Pflanzen. Gelegentlich lecken sie Salz, um ihren Mineralhaushalt stabil zu halten.

Vorkommen

• Das Rocky-Mountains-Dickhornschaf (Ovis canadensis canadensis) findet man
von British Columbia in Kanada
bis Arizona in den USA
• Das Kalifornische Dickhornschaf, (Ovis canadensis californiana) findet man
von British Columbia in Kanada bis Kalifornien und North Dakota.
• Das Wüsten-Dickhornschaf (Ovis canadensis nelsoni) findet man
in denWüstengebieten im Südwesten der USA.
• Das Mexikanische Dickhornschaf (Ovis canadensis mexicana)
findet man vor allem im Norden von Mexiko.
• Das Baja-California-Dickhornschaf (Ovis canadensis cremnobates)
findet man im südlichen Kalifornien sowie im nördlichen Teil von Niederkalifornien.
• Das Sierra-Dickhornschaf (Ovis canadensis sierrae) kommt in der Sierra Nevada vor.
Die Sierra Nevada ist ein Gebirge, das größtenteils im US-Bundesstaat Kalifornien liegt
und ein kleiner Teil liegt in Nevada.
Der höchste Berg ist der 4.421 m hohe Mount Whitney in Kalifornien.
• Das Weems-Dickhornschaf (Ovis canadensis weemsi) findet
man im Süden von Niederkalifornien.

Fortpflanzung, Jungtiere

Ihre Geschlechtsreife erreichen die Schafe etwa nach einem Jahr. Aber dennoch paaren sich die Weibchen oft erst im dritten oder vierten Lebensjahr, die Männchen sogar erst im siebten, Lebensjahr. Diese späte Paarung der Männchen rührt daher, dass sie vorher den älteren Männchen im Kampf um die Führung einer Gruppe nicht gewachsen sind. Die Paarung findet vorwiegend im Spätherbst statt. Zu dieser Zeit intensivieren sich die Kämpfe zwischen den Widdern, die sich über mehr als 24 Stunden hinziehen können. Interessant ist, dass die Paarungsbereitschaft der Weibchen von der Größe des Gehörns des Männchens abhängig ist. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass sie sich hin und wieder mit mehreren Widdern hintereinander paaren.

Die Muttertiere bringen nach einer Tragzeit von etwa 180 Tagen meist ein Junges zur Welt, das danach etwa ein halbes Jahr gesäugt wird. Die Lebensdauer der Weibchen kann über 20 Jahre betragen, während die Widder wegen der kräftezehrenden Rangkämpfe meistens sehr viel früher versterben.

Feinde

Die natürlichen Feinde der Tiere sind Pumas, Kojoten, Wölfe, Bären, Luchse und bei den Jungtieren auch Adler. In den Bergen bringen sie sich jedoch in für ihre Feinde unzugänglichen Felsformationen in Sicherheit. Leider ist auch hier der Mensch der größte Feind, der die Tiere in großer Zahl gejagt hatte und den Bestand massiv reduziert hatte. So gab es vor der Ankunft der Siedler aus Europa schätzungsweise zwei Millionen Dickhornschafe und Anfang des 20. Jahrhundert waren es noch weniger als 100.000. Obwohl die Jagd heutzutage streng reguliert ist, hat sich der Bestand bis heute nicht wesentlich erhöht.

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