Kurzinfos
Der Bindenwaran (Varanus salvator) ist eine Art aus der Gattung Warane (Varanus) und der Ordnung der Schuppenkriechtiere (Squamata). Insgesamt verfügt die Gattung der Warane über ca. 80 Arten.
Zusammen mit dem Komodowaran gehören die bis zu 3 m langen Tiere zu den größten Waren.
Die hier vorgestellte Bindenwaran (Varanus salvator) verfügt über folgende fünf Unterarten:
-Varanus salvator salvator
-Varanus salvator andamanensis
-Varanus salvator bivittatus
-Varanus salvator macromaculatus
-Varanus salvator ziegleri
Gliederung Taxonomie
Ordnung | Schuppenkriechtiere (Squamata) |
---|---|
Unterordnung | Echsen (Sauria) |
Familie | Warane (Varanidae) |
Gattung | Varanus |
Art | Bindenwaran (Varanus salvator) |
Unterarten | Varanus salvator salvator Varanus salvator andamanensis Varanus salvator bivittatus Varanus salvator macromaculatus Varanus salvator ziegleri |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Common Water Monitor
- Französisch: Le varan à deux bandes
Aussehen, Verhalten
Der Bindenwaran kann bis 3 m lang werden, da er aber ein geringeres Gewicht als der Komodowaran hat, wird dieser – trotz vergleichbarer Länge - als der größte Waran weltweit angesehen.
Bindenwarane besitzen eine dunkle Färbung mit einem hellem Bauch und Augenflecken am Rücken. Da die Tiere amphibisch leben, ist ihr Schwanz seitlich zusammengedrückt und hat einen doppelten Kiel.
Die Nasenöffnungen befinden sich an der Spitze des Kopfes. Auf der Flucht können die Tiere, ohne Luft zu atmen, bis zu etwa einer halben Stunde unter Wasser bleiben
Vorkommen
Der Bindenwaran mit seinen fünf Unterarten kommt in folgenden Ländern vor:
Bangladesch, Bhutan, Brunei, Burma, Südchina (Hong Kong, Guangdong, Hainan, Guangxi, Süd-Yunnan), Indien (Nordosten: Assam, Mizoram, Andamanen, Nikobaren), Indonesien ( Bali, Borneo, Celebes, Flores, Java, Kalimantan, Lombok, Sulawesi, Sumatra, Sumba, Sumbawa), Kambodscha, Laos, Myanmar, Malaysia, Philippinen (Luzon, Culion), Singapur, Sri Lanka, Thailand, Vietnam.
- in den US-Bundesstaat Florida wurden die Tiere eingeschleppt
In den genannten Ländern leben die Bindenwarane vor allem in den Flüsse der Regenwälder sowie in Mangroven,
Nahrung
Aufgrund ihrer amphibischen Lebensweise gehören zu ihrer Nahrung besonders Fische, kleinere Reptilien, Amphibien, Insekten aber auch Kleinsäuger und Vögel.
Sie sind - wie alle Warane - tagaktive Einzelgänger, die sich nur zur Paarung treffen
Fortpflanzung, Jungtiere
In den tropischen Gebieten pflanzen sich die Tiere ganzjährig mit bis zu zwei Gelegen fort.
In Westen von Kalimantan beispielsweise paaren sie sich im Oktober am Beginn der Regenzeit sowie während der Trockenzeit zwischen April bis Mai.
Kurz vor der Eiablage errichten die Weibchen Nisthöhlen, z.B. in Termitenhügeln, Baumstümpfen oder im Sand von Uferböschungen, in die sie danach zwischen 5 und 40 Eier legen. Anschließend bewachen sie das Gelege.
Je nach Region schlüpfen die Jungen nach sieben bis neun Monaten, wobei die Weibchen beim Ausgraben behilflich sind.
Nach zwei bis drei Jahren sind die Jungtiere geschlechtsreif.
Feinde, Gefährdung
Aufgrund der relativ stabilen Population und seines großen Verbreitungsgebietes wird der Bindenwaran in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als ungefährdet (least concern) eingestuft. Trotz der fortschreitenden Zerstörung seiner Lebensräume kann der Bindenwaran gut überleben, da er auch verschmutzte Lebensräume besiedelt, wo er sich vom Abfall der ernähren kann. Daran hat bisher auch die Verfolgung für die Lederindustrie nichts wesentlich geändert. Zudem gibt es mittlerweile eine Reihe von Schutzgebiete für die Tiere. Er ist im Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) im Anhang II gelistet.
CITES
Die "Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora" (CITES) heißt im Deutschen "Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freivorkommender Tiere und Pflanzen". Es handelt sich bei dei dem Übereinkommen umt eine internationale Konvention, die einen nachhaltigen, iund streng kontrollierten nternationalen Handel mit den in ihren Anhängen gelisteten Tieren und Pflanzen gewährleisten soll.
Die Konvention wird nach dem Ort der Erstunterzeichnung am 3. März 1973 in Washington, D.C. auch verkürzt als "Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) bezeichnet. Allerdings greift CITES nicht in die Souveränität der Unterzeichnerstaaten ein - die Umsetzung und der Vollzug obliegen jedem Mitgliedstaat selbst.
In Deutschland trat das Abkommen 1976 in Kraft. Für den Vollzug ist hier das Bundesamt für Naturschutz zuständig. An den Grenzen wird die Einhaltung vom Zoll kontrolliert.
Das Sekretariat von CITES hat seinen Sitz in Genf.
Verwertung in der Lederindustrie
Der Bindenwaran wird in Südostasien systematisch für die Lederindustrie verfolgt bzw. gejagt. Dafür lassen örtliche Händler die Warane lebend fangen und verkaufen sie weiter an Zwischenhändler, von denen die Tiere zu den großen Schlachtereien und Gerbereien gebracht werden.
Auf diese Weise werden etwa 450.000 Warane jährlich ganz legal getötet – von den illegalen Tötungen ganz zu schweigen.
Ihre Haut wird als Reptilienleder zu zahlreichen Luxusprodukten wie Uhrenarmbändern, Schuhen, Gürteln oder Handtaschen verarbeitet.
Das Töten der Tiere ist oft extrem grausam, da man sie oft gefesselt tagelang umherliegen lässt und dann oft vor dem Abziehen der Haut nicht richtig getötet hat.
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