Die Tiere leben auf dem amerikanischen Kontinent und auf einer Reihe von Karibikinseln. Die Tiere erreichen eine Länge bis zu 6 m und gehören daher zu den großen Krokodilarten aus der Familie der Echten Krokodile (Crocodylidae).
Die Weltnaturschutzunion IUCN führt das Spitzkrokodil in der Roten Liste gefährdeter Arten als gefährdet (vulnerable)
Systematische Einteilung, Taxonomie
Ordnung | Panzerechsen (Crocodilia) |
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Familie | Echte Krokodile (Crocodylidae) |
Unterfamilie | Crocodylinae |
Gattung | Krokodile (Crocodylus) |
Art | Spitzkrokodil (Crocodylus acutus) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: American crocodile
- Französisch:
Aussehen
Das Spitzkrokodil erreicht in der Regel eine Länge zwischen 4 bis 6 m, wobei die Männchen deutlich größer werden als die Weibchen. Die Männchen besitzen ein Gewicht – je nach Länge - von 400 bis 600 kg, die Weibchen von etwa 130 bis 190 kg
Berichte über Tiere mit Längen von 7 m oder gar noch mehr sind nirgends belegt und sind sicherlich maßlose Übertreibungen oder schlichte Fehleinschätzungen bei einer Begegnung. Selbst über 6 m lange Exemplare sind sehr selten
Als Jungtiere sind die Krokodile grau bis gelblich braun gefärbt und weisen dunklere Querbänder auf dem Körper auf. Ausgewachsene Tiere sind meistens oliv bis grau-braun gefärbt. Auffallend ist eine deutliche Erhebung vor den Augen sowie der aus asymmetrischen Platten bestehende Rückenpanzer. Auf dem Rücken befinden sich in vier Reihen eine größere Anzahl spitz zulaufender Höcker, wobei sich die beiden äußeren Reihen auf dem Schwanz fortsetzen. Ihre Bauchseite ist weißlich bis cremefarben.
Seinem Namen entsprechend besitzen die Spitzkrokodile eine schmale, spitz zulaufende Schnauze mit 66 bis 68 Zähnen.
Erwähnenswert sind die auffallenden beulenförmigen Wölbungen vor den Augen.
Aufgrund ihres relativ großen Gewichts besitzen die Tiere kurze und kräftige Extremitäten mit denen sie an Land relativ langsam sind.
Vorkommen, Lebensräume, Verhalten
Das Verbreitungsgebiet dieser Krokodilart ist relativ groß. Es erstreckt sich über Mittelamerikas, über Venezuela und Kolumbien sowie über Ecuador bis in den Norden von Peru.
Außerdem sind sie auf Kuba, Jamaika, den Kaimaninseln, Hispaniola, Martinique, Trinidad und der Isla Margarita sowie in Florida in den südlichen Everglades und auf den Florida Keys heimisch.
Die Tiere bevorzugen küstennahe Süß- und Salzgewässer von Flüssen, Seen, Sümpfen, Mangrovenwäldern und Lagunen.
Die Spitzkrokodile sind überwiegend nachtaktiv, während sie tagsüber Tage meist im Flachwasser oder am sandigen Ufer ihres Heimatgewässers vor sich hindösen.
Fortpflanzung, Jungtiere
Die Tiere werden im Alter von zwischen 10 und 12 Jahren geschlechtsreif und können sich paaren. Rund drei Monate nach der Paarung legt das Spitzkrokodil-Weibchen 30 bis 60 Eier. Dazu baut sie kurz vor der Eiablage ein Nest, die in Überschwemmungsregionen als Hügelnester ausgelegt sind. Diese Nester sind kleine Löcher, die im Sand gegraben wurden. Auf die Eier legt das Weibchen Pflanzenteile, deren Verwesungswärme mit zum Brutvorgang beiträgt.
In der Regel bewacht das Weibchen das Gelege dann bis zum Schlüpfen der Jungtiere von der Mutter. In Abhängigkeit von der Bruttemperatur dauert es von der Eiablage bis zum Schlüpfen zwischen 85 und 110 Tagen
Mit Hilfe ihres Eizahns, der kurz nach dem Schlüpfen abfällt befreien sie sich selber aus der Eihülle.
Durch spezifische Laute machen sie das Weibchen aufmerksam, die daraufhin mit Hilfe ihrer Extremitäten die ca. 30 cm langen Jungtiere aus dem Nest befreit und ins Wasser trägt. Danach müssen die Jungen alleine zurechtkommen
Das Geschlecht der Jungtiere hängt im Wesentlichen von der Bruttemperatur ab, so entstehen bei Temperaturen von 28 bis 31° Celsius überwiegend Weibchen und bei mehr als 32,5° Celsius überwiegend Männchen.
Und bei Temperaturen zwischen 31 und 32,5° Celsius jeweils Männchen und Weibchen in etwa zu gleichen Teilen
Die Jungtiere ernähren sich vor allem von Insekten und anderen Kleintieren.
Beutetiere, Nahrungsaufnahme
Das Nahrungsspektrum des Spitzkrokodils umfasst Fische, Schlangen, Krebstiere, Schildkröten, Amphibien, Vögel sowie Säugetiere erstreckt. Auch Angriffe auf Menschen kommen bei dieser Art vor, sind jedoch sehr selten.
Zur Nahrung junger Spitzkrokodile gehören kleine Fische und Frösche, Insekten und andere wasserlebende Wirbellose. Mit zunehmendem Alter ernähren sie sich auch von größeren Fischen, Vögeln und Säugetieren.
Auch Jungtiere der eigenen Art werden gelegentlich gefressen. Spitzkrokodile ernähren sich überwiegend von Fischen (Pisces), Krebstieren (Crustacea) und Schildkröten (Testudinata) und Schlangen (Serpentes).
Aber auch Wasservögel (Aves) und Säugetiere (Mammalia) werden bei Gelegenheit erbeutet. Ausgewachsene Spitzkrokodile können am Ufer leicht größere Huftiere erlegen. Beutetiere werden jedoch üblicherweise im Wasser erbeutet. An Land ist das Spitzkrokodil einfach zu langsam.
Ein Beutetier wird bei passender Größe im Ganzen verschlungen oder, sofern es dafür zu groß ist, in mundgerechte Stücke zerrissen. In der Regel liegen Spitzkrokodile ruhig im Wasser und warten auf eine potentielle Beute. In dieser Position sind an der Wasseroberfläche meist nur die Augen und die Nasenöffnung zu sehen.
Feinde, Gefährdung
Zwischen den 1930er bis zu den 1960er Jahren wurden Spitzkrokodile besonders intensiv bejagt, da ihre Haut zur Herstellung wertvoller Schuhe, Gürtel, Handschuhe oder Handtaschen genutzt wurde.
Aber nach derAufnahme der Spitzkrokodile in das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES im Jahr 1975 hörte das auf und die Bestände begannen sich in vielen Regionen wiede zur erholen.
Heutzutage sind die Tiere durch die Vernichtung ihrer Lebensraumverlus bedroht - und zwar u.a. durch Trockenlegungen von Feuchtgebieten und die Zerstörung von Mangrovenwäldern.
Die Weltnaturschutzunion IUCN führt das Spitzkrokodil in der Roten Liste gefährdeter Arten als gefährdet (vulnerable)
Man schätzt, dass es noch rund 10.000 wildlebende Spitzkrokodile gibt.
CITES
Die "Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora" (Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freivorkommender Tiere und Pflanzen) ist eine internationale Konvention, die einen nachhaltigen, internationalen Handel mit den in ihren Anhängen gelisteten Tieren und Pflanzen gewährleisten soll. Die Konvention wird nach dem Ort der Erstunterzeichnung am 3. März 1973 in Washington, D.C. auch verkürzt als "Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) bezeichnet. Allerdings greift CITES greift nicht in die Souveränität der Unterzeichnerstaaten ein - die Umsetzung und der Vollzug obliegen jedem Mitgliedstaat selbst.
Das Sekretariat von CITES hat seinen Sitz in Genf.
IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.
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