Zwickau: Bekannte Personen

Peter Breuer (1472-1541)
Peter Breuer wurde um 1472 in Zwickau geboren. Er war ein sächsischer Bildhauer und Bildschnitzer der Spätgotik. Er war während seiner Wanderschaft u.a. ein Schüler von Tilman Riemenschneider (1460-1531). Von 1502 stammt die Beweinung Christi im Zwickauer Dom St. Marien. Sein wichtigstes Werk ist sicherlich die im Jahr 1504 entstandene Pietà angesehen, die sich ebenfalls im Zwickauer Dom St. Marien befindet. Er ist am 12. September 1541 in seiner Geburtsstadt Zwickau verstorben..

Heinrich Braun (1862-1934)
Heinrich Friedrich Wilhelm Braun wurde am 1. Januar 1862 in der polnischen Kleinstadt Rawicz geboren Anfang 1891 übersiedelte er mit seiner Familie nach Leipzig. Hier richtete er sich eine kleine Privatklinik für Chirurgie und Orthopädie ein. 1894 habilitierte er sich in Leipzig, womit er eine akademische Laufbahn einschlug. Ab 1897 beschäftigte sich Heinrich Braun mit Forschungen und Verbesserungen von Narkoseverfahren. Er entwickelte ein Gerät, mit dem Chloroformdampf, Ätherdampf oder ein Gemisch aus beidem zusätzlich zur Atemluft dosiert verabreicht werden konnte - der Braunsche Narkoseapparat. Für die Patienten resultierte daraus eine bis dahin nicht gekannte Sicherheit bei der Narkose.

1899 folgte Braun der Berufung zum chirurgischen Oberarzt des Diakonissenhauses in Leipzig. Am 9. Januar 1906 wurde Heinrich Braun die Leitung des Königlichen Krankenstifts in Zwickau. Übertragen. Hier arbeitete er darauf hin, die bestmöglichen Bedingungen in dem 1921 eröffneten Krankenhaus für die Patienten zu schaffen. Das Krankenhaus galt lange Zeit als eines der modernsten Krankenhäuser in Deutschland. Am 1. April 1928 ging er in den Ruhestand und zog mit seiner Frau nach Überlingen im Bodenseekreis in Baden-Württemberg. Am 26. April 1934 verstarb Heinrich Braun hier im Alter von 72 Jahren.

Friedrich Christian Fikentscher (1799-1864)
Friedrich Christian Fikentscher wurde am 15. November 1799 im heutigen Marktredwitz geboren. Er war ein Chemiker, Unternehmer, Stadtrat und Landtagsabgeordneter. Er übernahm die Leitung einer Glashütte bei Markt Redwitz, deren Mitbesitzer sein Vater war, wo er als Erster die Einführung von Natriumsulfat anstelle von Soda bei der Glasfabrikation einführte. Im Jahre 1822 traf er Johann Wolfgang von Goethe, für den er Spezialgläser für Versuche im Rahmen seiner Farbenlehre herstellte. Zudem war er Mitte der 1830er Jahre Bürgermeister in Markt Redwitz. Nach dem Tod des Vaters leitete er ab 1837 zusammen mit seinem Bruder auch die väterliche chemische Fabrik. 1845 gründete er in Zwickau eine eigene Glashütte mit einer chemischen Abteilung. Er ist am 9. August 1864 in Zwickau verstorben

Friedrich Paul Fikentscher (1861-1924)
Friedrich Paul Fikentscher wurde am 15. Mai 1861 in Zwickau geboren.Er war ein Unternehmer und Stadtverordneter sowie im Rang eines Majors Befehlshaber des 9. königlich sächsischen Reservebataillons Nr. 133 in Zwickau. Er war Investor der A. Horch & Cie. Motorwagenwerke AG und der August Horch Automo-bilwerke GmbH – der späteren Audi Automobilwerke GmbH in Zwickau. Er ist am 4. Februar 1924 in München verstorben.

Hermann Förster ()


Gert Fröbe (1913-1988)
Karl Gerhart „Gert“ Fröbe wurde am 25. Februar 1913 in Oberplanitz, einem Stadtteil von Zwickau geboren. Fröbe war ein Schauspieler und gilt als einer der bedeutendsten deutschen Charakterdarsteller des 20. Jahrhunderts. Be-kannt wurde er in der Rolle des Kindermörders in dem Krimi Es geschah am hellichten Tag von 1958, sowie als Auric Goldfinger im Film James Bond 007 – Goldfinger von 1964. Seine letzte TV-Rolle hatte er in der ZDF-Fernsehserie Die Schwarzwaldklinik. Die Folge Hochzeit mit Hindernissen, in der er mit-wirkte, wurde erst nach seinem Tod, am 25. März 1989, ausgestrahlt. Er ist am 5. September 1988 in München infolge eines Herzinfarkts verstorben.

August Horch (1868-1951)
August Horch wurde am 12. Oktober 1868 in Winningen in geboren. Er war ein Maschinen-bauingenieur und Gründer der Automobilbauunternehmen Horch und Audi in Zwickau. 1899 gründete August Horch das Unternehmen Horch & Cie in Köln-Ehrenfeld und baute 1900 sein erstes Automobil mit dem von ihm entwickelten "stoßfreien Motor“.1903 stellte er ein Auto mit einem Vierzylindermotor und einer Leistung von 22 PS vor. Durch seine gute Bekanntschaft mit Paul Fikentscher, dem Zwickauer Stadtrat und Präsidenten des 1903 in Zwickau neu gegründeten Sächsisch-Thüringischen Automobil-Clubs, wurde er hier Club-Mitglied.

1904 verlagerte er daraufhin das Unternehmen nach Zwickau, wo es am 10. Mai als A. Horch & Cie. Motorwagenwerke Actiengesellschaft in das Handelsregister eingetragen wurde. Mit seinen Investoren Paul Fikentscher und dessen Neffen Franz gründete er in der Nähe der Zwickauer Horch-Werke ein zweites Unternehmen, die August Horch Automobilwerke GmbH. Das führte wegen der Namensgleichheit zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit seinem vorherigen Unternehmen, die er vor dem Reichsgericht in Leipzig verlor. Als Konsequenz aus dem Rechtsstreit wurde das Unternehmen in Audi umbenannt - die Übersetzung ins Lateinische (audi = horch). Daraufhin wurde das Unternehmen in Audi Automobilwerke GmbH umbenannt. Die 1949 nach einer ersten Gründung von 1948 erneut gegründete Auto Union GmbH in Ingolstadt würdigte August Horch dadurch, dass sie ihn in den Aufsichtsrat berief. Er ist am 3. Februar 1951 in Münchberg in Oberfranken verstorben.

Friedrich Kästner (1855-1924)
Friedrich Kästner wurde 1855 in Zwickau geboren. Er war ein Porzellanfabrikant aus Ober-hohndorf einem Stadtteil von Zwickau . Friedrich Kästner übernahm 1883 die von seinem Vater 1882 erbaute Porzellanfabrik mit einer eigenen Porzellanmalerei. Seine Familie war durch den Steinkohlenbergbau zu Wohlstand gelangt und gehörte zu den wohlhabendsten Bürgern von Zwickau. Als Wappen zierten zunächst zwei gekreuzte Bergbarten das Porzellan, später bis 1971 Schlägel und Eisen, als Zeichen der Verbindung zum Steinkohlebergbau. Friedrich Kästner ist 1924 in Zwickau verstorben.

Martin Luther (1493-1546)
Der Reformator Martin Luther wurde 10. November 1483 in Eisleben geboren. Zwickau war nach Wittenberg die zweite Stadt weltweit, in der sich die Reformation durchgesetzt hatte, daher besitzt Zwickau unter den vielen Stätten der Reformation einen besonderen Status. Luther hatte viermal in der Stadt gepredigt und war zeitweilig mit dem Zwickauer Bürgermeister Hermann Mühlpfort eng befreundet. Luther ist am 18. Februar 1546 in seiner Geburtsstadt Eisleben verstorben.

Gotthilf Ludwig Möckel (1838-1915)
Gotthilf Ludwig Möckel wurde am 22. Juli 1838 in Zwickau geboren. Möckel war ein Architekt, der in Sachsen und Mecklenburg eine Vielzahl von Kirchenbauten im Stil der Neugotik entworfen hatte. Seine bedeutendste Tätig-keit in Mecklenburg war die Restaurierung des Doberaner Münsters. In Zwickau hatte er beispielsweise 1869 das Johannisbad entworfen. Am 11. November 1886 wurde er Beirat für Kirchenbauten in der Großherzoglichen Kammer und damit Leiter des mecklenburg-schwerinschen Kirchenbauwesens. Für seine Verdienste wurde ihm am 19. März 1897 der Titel eines Geheimen Baurats und am 3. Oktober 1900 der eines Geheimen Hofbaurats verliehen. Bis zu seiner Pensionierung am 30. September 1915 war für das Kirchenbauwesen zuständig. Er ist kurz darauf am 26. Oktober 1915 in Doberan im heutigen Mecklenburg-Vorpommern verstorben

Thomas Münzer (1489-1525)
Thomas Müntzer wurde um 1489 in Stolberg in Grafschaft Stolberg in geboren. Er war ein Theologe, Reformator, und Revolutionär zur Zeit der Bauernkriege. Müntzer anfangs ein Anhänger und Bewunderer Martin Luthers. Aber im Gegensatz zu Luther richtete sich sein Widerstand nicht nur gegen die geistliche Obrigkeit, sondern auch gegen die ständisch geprägte weltliche Ordnung. Wegen Müntzers radikaler sozialrevolutionärer Bestrebungen, die sich in vielen Texten und Predigten niederschlugen, distanzierte sich Luther zu Beginn des Bauernkrieges von ihm. Im Gegensatz zu Luther befürwortete Müntzer die gewaltsame Befreiung der Bauern und kämpfte auch selber mit. Er betätigte sich in Mühlhausen in Thüringen, wo er Pfarrer in der Marienkirche war, als Agitator und Förderer der Aufstände.

Dort versuchte er, seine Vorstellungen einer gerechten Gesellschaftsordnung umzusetzen. Auch in der Pfarrkirche St. Marie und in der Katharinen-Kirche in Zwickau hatte er gepredigt. Aber seine Bestrebungen, als Bauernführer die Thüringer Freibauern zu vereinigen, scheiterten an der militärischen Strategie des Adels. Nach der Schlacht bei Frankenhausen gegen ein Fürstenheer wurde er am 15. Mai 1525 gefangen genommen, gefoltert und am 27. Mai 1525 öffentlich in Mühlhausen geköpft.

Frederike Caroline Neuber (1697-1760)
Friederike Caroline Neuber wurde am 8. März 1697 als Frederike Weißenborn in Reichenbach im Vogtland geboren. Aber ab 1702 lebte sie in Zwickau, wo sie 1717 mit ihrem Geliebten Johann Neuber vor ihrem jähzornigen Vater zu einer Komödiantentruppe floh. 1718 heiratete sie Johann Neuber im Braunschweiger Dom. Sie gründete 1727 mit ihm mit dem sächsischen Priviles als "Hof-Komödianten" eine eigene Theatergruppe. Von 1727 bis 1750 leitete sie, mit Unterbrechungen, eine eigene Theatergruppe, die in zahlreichen Städten wie Leipzig, Hamburg, Dresden, Petersburg und Wien auftrat. Sie ist am 29. November 1760 verarmt im heutigen Dresdner Stadtteil Laubegast verstorben.

Max Pechstein (1881-1955)
Hermann Max Pechstein wurde am 31. Dezember 1881 in Zwickau geboren. Er war ein Maler, Grafiker und ein Vertreter des deutschen Expressionismus. Zeitweise war er Mitglied der Künstlervereinigung „Brücke“. Seine Werke sind vor allem Figurenbilder, teilweise mit exotischen Motiven von den Palau-inseln, Stillleben sowie Landschaften, z.B. von der Kurischen Nehrung, wo er die Künstlerkolonie in Nidden während seiner mehrmonatigen Aufenthalte zwischen 1909 und 1939 erheblich beeinflusste.

Im Jahr 1937 wurde er aus der Preußische Akademie der Künste ausgeschlossen und im Juli des
selben Jahres wurden 16 seiner Bilder in der NS-Ausstellung Entartete Kunst in München als entartet gezeigt, zudem wurden 326 seiner Werke konfisziert. 1944 verbrannte infolge des Krieges außerdem ein großer Teil seiner Werke. Nach Kriegsende wurde er bereits 1945 zum Professor an der Universität der Künste in Berlin ernannt. Er ist am 29. Juni 1955 in Berlin verstorben. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Berlin-Schmargendorf, das 1980 zum Ehrengrab der Stadt Berlin wurde.
Zwickau hat dem berühmten Maler in der Lessingstraße 1 ein Museum gewidmet.

Martin Römer (1432-1483)
Martin Römer wurde um 1432 in Chemnitz geboren. Römer war ein Kaufmann sowie Amtshauptmann, der ab 1471 Finanzbeamter des Landesherrn war und zwischen 1475 und 1477 als sächsischer Berghauptmann auf dem Schneeberg durch seine Beteiligung an dem dortigen Silberbergbau es zu einem großen Vermögen brachte. Er ließ wichtige Gebäude in Zwickau errichten und war ein großzügiger Förderer von Zwickau. So ließ er 1480 die Magazinhäuser am Kornmarkt errichten sowie das Niedere Kornhaus. Er ist am 5. April 1483 Zwickau

Stephan Roth (1492-1546)
Stephan Roth wurde 1492 als Sohn des Schuhmachers Bartholomäus Roth und seiner Frau Ursula (geb. Drechsel) in Zwickau geboren. Nach dem Besuch der Lateinschulen in Zwickau, Chemnitz und Glauchau, begann er ein Studium an der Universität Alma Mater Lipsiensis in Leipzig, das er 1516 nach vier Jahren als Magister abschloss. Während der Reformation war er Stadtschreiber und Ratsherr von Zwickau. Außerdem schrieb er zahlreiche Predigten und Vorlesungen von Martin Luther und Johannes Bugenhagen mit. Der Ratsschulbibliothek Zwickau hat Roth einen bedeutenden Nachlass überlassen. Ihm zu Ehren gibt es die evangelische Schule Stephan Roth in der Kirchstraße 4. An seinem Wohnhaus, das er 1534 am oberen Steinweg erwarb, erinnert eine Gedenktafel an ihn. Er ist am 8. Juli 1546 in seiner Geburtsstadt Zwickau verstorben.

Robert Schumann (1810-1856)
Robert Alexander Schumann wurde am 8. Juni 1810 in Zwickau geboren. Er war ein Komponist, Musikkritiker und Dirigent und gilt heutzutage als einer der bedeutendsten Komponisten der Romantik. In seiner ersten Phase kom-ponierte er vor allem Klaviermusik. Aber 1840, im Jahr seiner Eheschließung mit der Pianistin Clara Wieck, erweiterte er sein Repertoire auf etwa 150 Lieder. In den folgenden Jahren komponierte er auch Orchestermusik, darunter vier Sinfonien, Kammermusik, Chormusik und eine Oper. Er ist am 29. Juli 1856 im heutigen Bonn-Endenich verstorben. Seine letzte Ruhestätte fand er am 31. Juli 1856 auf dem Alten Friedhof in Bonn.

Carl Heinrich Wolf (1838-1915)
Carl Wolf wurde am 23. Dezember 1838 in Oberhohndorf geboren. Sein Vater war Pächter des Kirsch`schen Gutes, auf dem 1826 die erste Dampfmaschine des Zwickauer Reviers eingesetzt wurde. Als am 1. Dezember 1879 im Zwickauer Brückenbergschacht II infolge einer Schlagwetterexplosion 89 Bergleute ums Leben kamen, wollte Carl Wolf in seiner Werkstatt in Zwickau eine sichere Grubenlampe entwickeln, die die Methankonzentrationen in der Grube anzeigen und außerdem ein helleres Licht als die bisherigen Öllampen geben würde - es war die berühmte Benzin-Sicherheitslampe von 1882. Vorher hatte er sich mit Fleisch- und Gemüse-maschinen, sowie mit Näh- und Wäschewringmaschinen befasst. Wolf ist am 30. Januar 1915 in Zwickau verstorben.