Zürich: Bekannte Personen

Mario Adorf (geb. 1930)
Adorf wurde am 8. September 1930 in Zürich geboren und zeichnete sich als Schauspieler auf der Bühne, im Kino und im Fernsehen aus. Bekannte Filme, in denen er mitspielte, sind unteranderem “Winnetou – 1. Teil“ als der Gangster Santer, “Momo“ als Nicola und “Der kleine Lord“ als Carl Schneider. Daneben betätigt sich Adorf als Schriftsteller und Hörbuchautor.

Joseph (Sepp) Blatter (geb. 1936)
Joseph Blatter wurde am 10. März 1936 in Visp in der Schweiz geboren. Er ist ein ehemaliger Fußballspieler, der von 1948 bis 1971 beim FC Sierre in der Schweiz spielte. Von 1998 bis 2016 war er Präsident des Weltfußballverbands FIFA, der seinen Hauptsitz in Zürich hat.

Bertolt Brecht (1898-1956)
Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Er gilt als einflussreichster deutscher Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Er prägte unteranderem den Begriff des epischen Theaters, in dem durch den sogenannten Verfremdungseffekt eine kritische Distanz zwischen den Zuschauern und dem Stück geschaffen werden soll. Zu seinen Theaterstücken gehören “Die Dreigroschenoper“ und “Das Leben des Galilei“. Während seines Exils lebte Brecht zeitweilig in Zürich. Er war am 14. August 1956 in Ostberlin gestorben.

Rudolf Brun (um 1295-1360)
Rudolf Brun wurde zwischen 1290 und 1300 geboren. Er war 1336 bis 1360 Bürgermeister von Zürich. Auf ihn geht die Brunsche Zunftverfassung der Stadt zurück, die von 1336 bis 1798 als Verfassung der Reichsstadt und späteren Stadtrepublik Zürich Bestand haben sollte. Er war am 17. September 1360 in Zürich gestorben.

Karl Georg Büchner (1813-1837)
Karl Georg Büchner wurde am 17. Oktober 1813 in Goddelau, einem heutigen Stadtteil von Riedstadt in Hessen geboren. Er war ein deutscher Revolutionär, Schriftsteller und Naturwissenschaftler. Büchner ist bekannt für seine Literatur, die dem Vormärz zugeordnet wird. Im Jahr 1835 musste er wegen einer Flugschrift, das zur Revolution aufrief, aus dem damaligen Großherzogtum Hessen fliehen und gelangte so 1836 nach Zürich. Er war am 19. Februar 1837 im Alter von 23 Jahren in Zürich an Typhus gestorben.

Heinrich Bullinger (1504-1575)
Heinrich Bullinger wurde am 18. Juli 1504 in Bremgarten in der Schweiz geboren. Der nach Zwingli wohl einflussreichste Reformator der Schweiz war 44 Jahre lang Antistes (= Vorsteher; höchstes Amt in der reformierten Kirche) der Zürcher Reformierten Kirche. Er war am 17. September 1575 in Zürich gestorben.

Albert Einstein (1879-1955)
Albert Einstein wurde am 14. März 1879 in Ulm als Sohn jüdischer Eltern geboren. Aber kurz nach seiner Geburt war seine Familie nach München gezogen, wo er später ein Gymnasium besuchte, es aber ohne Abschluss verließ, um seinen mittlerweile nach Mailand verzogenen Eltern zu folgen. Danach hatte er sich im Alter von 16 Jahren um einen Studienplatz an der heutigen ETH-Zürich zu bewerben. Bei der dafür erforderlichen Aufnahmeprüfung war er jedoch durchgefallen. Daher hatte er 1896 in Aarau in der Schweiz sein Abitur nachgeholt. Sein anschließendes Studium in Zürich beendete er mit einem Diplom. Eine anschließende Anstellung als Assistent wurde ihm verweigert, sodass er eine Zeitlang als Aushilfslehrer tätig sein musste.

Durch Fürsprache erhielt er 1902 eine Stelle am Patentamt in Zürich. Nach seiner Habilitation 1908 wurde er 1909 Dozent in Zürich. Vorher hatte er sein Werk über den Photoelektrischen Effekt vollendet. 1914 wurde er nach Berlin geholt, wo er 1917 Direktor des damaligen Kaiser-Wilhelm-Instituts wurde. Bis 1933 behielt er diese Position und war wegen der judenfeindlichen Politik der Nazis danach nach Princeton in die USA ausgewandet. Das Hauptwerk des wohl bedeutendsten Physikers des 20. Jahrhunderts bilden die allgemeine und spezielle Relativitätstheorie, er beschäftigte sich aber auch unteranderem mit der Quantenphysik und leistete Beitrage in der Völkerverständigung. Für seine Erklärung zum Photoeffekt hatte er 1921 den Nobelpreis für Physik erhalten. Einstein war am 18. April 1955 in Princeton in den USA gestorben.

Alfred Escher (1819-1882)
Alfred Escher wurde am 20. Februar 1819 in Zürich geboren und war ein Schweizer Politiker, Eisenbahnpionier und Industrieller. Seine Politik half der Stadt, ihre wirtschaftliche Kraft auch auf den Finanz- und Dienstleistungsmarkt auszudehnen. Insgesamt hat er die wirtschaftliche und politische Entwicklung der Schweiz im 19. Jahrhundert stark beeinflusst und setzte sich besonders für den Ausbau der Eisenbahnstrecken ein. Er war am 6. Dezember 1882 in Zürich gestorben.

Max Frisch (1911-1991)
Max Frisch wurde am 15. Mai 1911 in Zürich geboren. Dieser schweizerische Architekt gehörte zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern der Nachkriegszeit. Er verfasste Theaterstücke, Romane, Dramen und nutzte häufig das Tagebuch als literarische Form. Bekannte Werke von ihm sind unter anderem das Theaterstück “Andorra“ und die Romane “Homo faber“, "Stiller“ und "Mein Name sei Ganthenbein“. Frisch war am 4. April 1991 in Zürich gestorben.

Christoph Froschauer (um 1490-1564)
Christoph Froschauer wurde ca. 1490 vermutlich in Kastl in Bayern geboren. Er war der erste Buchdrucker von Zürich und druckte hauptsächlich die von Zwingli übersetzte sogenannte "Zürcher Bibel“. Er war am 1. April 1564 in Zürich gestorben.

James Joyce (1882-1941)
James Joyce wurde am 2. Februar 1882 in Dublin geboren. Dieser Schriftsteller gilt als einer der berühmtesten Exilanten der Stadt. Unteranderem schrieb er die Werke “Dubliner“ und “Finnegans Wake“ und "Ulysses“, welche der literarischen Moderne zugeordnet werden. Er war am 13. Januar 1941 in Zürich gestorben.

Gottfried Keller (1819-1890)
Gottfried Keller wurde am 19. Juli 1819 in Zürich geboren. Der Schweizer Schriftsteller und Dichter schrieb die berühmte Novelle “Kleider machen Leute“ und ist ein Vertreter des bürgerlichen Realismus. Auch in der Züricher Politik engagierte er sich als Erster Staatsschreiber des Kantons. Er war am 15. Juli 1890 in Zürich gestorben.

Johann Caspar Lavater (1741-1801)
Johann Caspar Lavater wurde am 15. November 1741 in Zürich geboren. Dieser urwüchsige Zürcher erlangte als reformierter Pfarrer, Philosoph und Schriftsteller großer Bedeutung. Am bekanntesten sind seine "Physiognomischen Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe". Er war am 2. Januar 1801 in Zürich gestorben.

Thomas Mann (1875-1955)
Thomas Mann wurde am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren. Der deutsche Schriftsteller bekam 1929 den Nobelpreis für Literatur und ist unteranderem bekannt für den Bildungsroman “Der Zauberberg“ und den Gesellschaftsroman “Buddenbrooks“. Nach Zürich kam er zwischenzeitig als Exilant aufgrund der NS-Diktatur. Thomas Mann war am 12. August 1955 in Zürich gestorben.

Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827)
Johann Heinrich Pestalozzi wurde am 12. Januar 1746 in Zürich geboren. Neben seiner Funktion als Pädagoge, wo er die Anschauungspädagogik mitentwickelte, war er auch Schul- und Sozialreformer, Philosoph und Politiker. Pestalozzi war am 17. Februar 1827 in Brugg in der Schweiz gestorben.

Maximilian Schell (1930-2014)
Maximilian Schell wurde am 8. Dezember 1930 in Wien geboren. Er wuchs in Zürich auf und war ein international berühmter Schauspieler, Regisseur und Produzent mit österreichischer und schweizerischer Staatsangehörigkeit. 1962 gewann er als bester Hauptdarsteller den Oscar für seine Rolle in "Das Urteil von Nürnberg", indem er den Verteidiger eines Nazi-Verbrechers spielte. 2002 wurde ihm außerdem ein Bambi für sein Lebenswerk verliehen. Schell war am 1. Februar 2014 in Innsbruck gestorben.

Gottfried Semper (1803-1879)
Gottfried Semper wurde am 29. November 1803 in Hamburg geboren. Er war einer der bedeutendsten deutschen Architekten. In Zürich konstruierte er das Stadthaus, das Waschschiff, die Eidgenössische Sternwarte und das Polytechnikum bzw. die heutige ETH Zürich. Er war am 15. Mai 1879 in Rom gestorben.

Johanna Spyri (1827- 1901)
Johanna Spyri wurde am 12. Juni 1827 in Hirzel im Kanton Zürich geboren. Sie war eine Kinder- und Jugendschriftstellerin, die heute weltberühmt für ihr Kinderbuchserie “Heidi“ ist. “Heidi“ wurde in über 50 Sprachen übersetzt und über 10-mal verfilmt. Sie war am 7. Juli 1901 in Zürich gestorben.

Wladímir Iljítsch Uljánow (1870-1924)
W. I. Uljánow, genannt “Lenin“, wurde am 10. April 1870 in Simbirsk in Russland geboren. Er war der Anführer der Oktoberrevolution in Russland im Jahr 1917 und später Vorsitzender des Rates der Volkskommissare. Noch heute gilt er als einer der einflussreichsten marxistischen Theoretiker, unteranderem wegen seiner zahlreichen philosophischen Schriften. Seine Ansichten sind als der Leninismus bekannt. Unter seiner Führung herrschte die revolutionäre Regierung während des sogenannten Roten Terrors mit gewaltsamer Unterdrückung. Dies sorgt heute in der politischen Linken für ein umstrittenes Bild des Revolutionärs. Lenin lebte während des Ersten Weltkriegs etwa ein Jahr lang im Exil in Zürich, kehrte aber 1917 nach Russland zurück, als dort die Februarrevolution ausbrach. Lenin war am 21. Januar 1924 in Gorki bei Moskau gestorben.

Wilhelm Richard Wagner (1813-1883)
Wilhelm Richard Wagner wurde am 22. Mai in Leipzig geboren. Er war ein Komponist der Romantik, Schriftsteller und Dirigent. Mit den von ihm eingeführten Musikdramen und seiner außergewöhnlichen Harmonik hatte er einen großen Einfluss auf die Musikwelt. Bekannte Werke von ihm sind die romantische Oper “Der Fliegende Holländer“ und “Der Ring des Nibelungen“, eine Zyklusoper mit einer Aufführungsdauer von ca. 16 Stunden, an der er über 25 Jahre arbeitete. Außerdem gründete er das Bayreuther Festspielhaus und die dort stattfindenden Bayreuther Festspiele, die seinen Werken gewidmet sind und bis heute noch aufgeführten werden. Wagner war bekannterweise Antisemit und wurde von Hitler verehrt. Der Komponist lebte eine Zeitlang auf dem Grünen Hügel neben der Villa Wesendonck in Zürich. Dort komponierte er auch seine "Wesendonck-Lieder“. Er war am 13. Februar 1883 in Venedig gestorben.

Hans Waldmann (1435-1489)
Hans Waldmann wurde im Jahr 1435 in Blickensdorf in der Schweiz geboren. Er war ein fähiger Heerführer der Alten Eidgenossenschaft und trug bei mehreren Siegen bei. Später war er von 1483 bis 1489 Bürgermeister der Schweizer Stadt Zürich. Waldmann war am 6. April 1489 in Zürich gestorben.

Ulrich Zwingli (1484-1531)
Ulrich Zwingli, auch Huldrych Zwingli, wurde am 1. Januar 1484 in der damaligen Gemeinde Waldhaus in der Schweiz geboren. Er war der erste und berühmteste Zürcher Reformator. Aus der von ihm angeführten Zürcher Reformation und der Genfer Reformation ging die reformierte Kirche hervor. Er wurde am 11. Oktober 1531 während des zweiten Kappelerkriegs von Angerhörigen der katholischen Innerschweiz ermordet.

Neuen Kommentar hinzufügen