Xanten: Geschichte

Von den Anfängen bis zum Jahr 1000

Die ersten Zeugnisse menschlicher Besiedlung auf dem Gebiet des heutigen Xanten stammen aus der Jungsteinzeit (Neolithikum) um etwa 5.500 Jahre v.Chr. Die Jungsteinzeit dauerte etwa vom Jahr 10.000 bis zum Jahr 2.200 v. Chr. Während dieser Epoche der Menschheit kam es erstmalig vom Übergang der Jäger- und Sammlerkulturen zu sesshaften Hirten- und Bauernkulturen. Man bezeichnet dies als neolithische Revolution. Es begann mit einer produzierenden Wirtschaft, wie dem Ackerbau und der Viehzucht sowie der Vorratshaltung. Die Zeit zwischen 4.300 und dem Ende der Jungsteinzeit im Jahr 2.200 lag die Kupfersteinzeit. Die Epoche nach dem Jahr 2.200 war die Bronzezeit, die ihrerseits um das Jahr 1.200 in die Eisenzeit überging.

Machen wir einen großen Zeitsprung ins Jahr 12 v.Chr., als das römische Militärlager Castra Vetera I auf dem Fürstenberg im Norden von Birten gegründet wurde. Zeitweise waren hier bis zu 10.000 Soldaten stationiert. Eine den meisten bekannte Jahreszahl dürfte das Jahr 9 n.Chr. sein, als Quintilus Varus (47 v.Chr. bis 9 n.Chr.) mit seinem Vertrauten Arminius (Herrmann der Cherusker) und seinen Legionen loszog, um germanische Aufstände zu be-kämpfen. Seine gesamten Truppen wurden bei Kalkriese durch den Verrat von Arminius niedergemacht. Berühmt wurde der Ausspruch des damaligen Kaisers Augustus (63 v.Chr. bis 14 n.Chr.): "Quintili Vare, legiones redde!“ (Quintilius Varus gib mir meine Legionen zurück).

Im Jahr 70 n. Chr. wurde das Römerlager Castra Vetera im Verlauf des Bataveraufstands ein-genommen und zerstört. Aber die Römer errichteten im Gebiet der Bislicher Insel ein neues Lager - Castra Vetera II. Die Bataver waren ein westgermanischer Volksstamm. Im Jahr 98 n. Chr. verlieh Kaiser Marcus Ulpius Traianus (30-100) der hier entstandenen römischen Siedlung - Colonia Ulpia Traiana (CUT) - das römische Stadtrecht. Im 2. Jahrhundert lebten hier 10.000 bis 15.000 Menschen, von denen viele ehemalige Soldaten waren. Große Teile dieses alten Stadtgebietes nimmt heutzutage der Archäologische Park Xanten (APX) ein - wo auf den Fundamenten der alten römischen Gebäude einige teilweise rekonstruiert wurden.
Um das Jahr 275 wurde die Stadt durch die Franken eingenommen und anschließend zerstört. Aber die Römer errichteten auf dem Gebiet der zerstörten Stadt danach eine kleinere aber stärker befestigte Stadt.

Im Zuge der Christenverfolgung zwischen 362 und 363 - unter Kaiser Flavius Claudius Iulianus (331-363) - soll der Legende nach - der römische Feldherr Viktor in Birten mit den Angehörigen seiner Legion in Birten bei Xanten hingerichtet worden sein. Über dem vermeintlichen Grab Viktors wurden später Kapellen und erste Kirchenbauten errichtet. Im 8. Jahrhundert wurde dann ein Stift zu Ehren Viktors gegründet. Eine karolingische Kirche wurde im 9. Jahrhundert gebaut, die später durch Nachfolgebauten ersetzt wurde. Neben dem Stift entwickelte sich eine Siedlung mit Händlern und Handwerkern, aus der die Stadt Xanten hervorging.

Schon bald pilgerten Christen zu der Stelle, an der sich sein Grab befunden haben soll. Hier wurde später zwischen 1263 und 1544 der Dom St. Viktor gebaut. Gegen Ende des 4. und Anfang des 5. Jahrhunderts war die Herrschaft der Römer in der Region zu Ende gegangen und die Franken ließen sich in der Gegend um Xanten nieder.

Dem Nibelungenlied zufolge wurde in dieser Zeit hier in der "Alten Burg" Siegfried geboren, der hier danach seine Kindheit verbracht haben soll. Ab dem 5. Jahrhundert kam es zur Ansiedlung von fränkischen Bauern, die hier Viehzucht und Ackerbau betrieben. Um 590 wurde um die Viktorkirche ein Stift angelegt, dessen Name "ad sanctos" - "bei den Heiligen" lautete. Daraus entwickelte sich der Name Xanten. Die Bewohner des Stifts - die Kanoniker - lebten ähnlich wie Mönche in einer klosterähnlichen Gemeinschaft. Im Jahr 843 überfielen die Normannen (Wikinger) das erste Mal Xanten, während es zwischen 862 und 864 es zu einer Reihe von weiteren Überfällen durch die Normannen kam, die Xanten größtenteils verwüsteten.

Schon bald danach pilgerten Christen zu der Stelle, an der sich sein Grab befunden haben soll. Hier wurde später zwischen 1263 und 1544 der Dom St. Viktor gebaut.
Gegen Ende des 4. und Anfang des 5. Jahrhunderts war die Herrschaft der Römer in der Region zu Ende gegangen und Franken ließen sich in der Gegend um Xanten nieder.
Dem Nibelungenlied zufolge wurde in dieser Zeit hier in der "Alten Burg" Siegfried geboren, der hier danach seine Kindheit verbracht haben soll. Ab dem 5. Jahrhundert kam es zur Ansiedlung von fränkischen Bauern, die hier Viehzucht und Ackerbau betrieben. Um 590 wurde um die Viktorkirche ein Stift angelegt, dessen Name "ad sanctos" - "bei den Heiligen" lautete. Daraus entwickelte sich der Name Xanten.

Die Bewohner des Stifts - die Kanoniker - lebten ähnlich wie Mönche in einer klosterähnlichen Gemeinschaft. Im Jahr 843 überfielen die Normannen (Wikinger) das erste Mal Xanten, während es zwischen 862 und 864 es zu einer Reihe von weiteren Überfällen durch die Normannen kam, die Xanten größtenteils verwüsteten.

Von 1000 bis zum Zweiten Weltkrieg

Ein wichtiger Schritt für die Stadt war im Juli 1228 die Verleihung der Stadtrechte an den damaligen "Markt Xanten" durch den Erzbischof von Köln, dem Lehnsherren der Stadt - was als offizieller Gründungstermin von Xanten gilt. Im Jahr 1263 fand die Grundsteinlegung des Doms St. Viktor durch Erzbischof Konrad von Hochstaden (1205-1265) und dessen Bruder Friedrich statt. Bis zur Fertigstellung des Doms vergingen insgesamt 350 Jahre. Der Dom ist eine fünfschiffige Basilika, wobei die Westfassade des Doms mit den beiden Türmen noch auf die Stilepoche der Romanik zurückgeht. Im Inneren des Doms findet man u.a. einen Hochaltar mit Reliquienschrein, 17 bedeutende und restaurierte Altäre, Skulpturen sowie Schnitzwerke an dem Chorgestühl. Der Dom im Stil der Gotik beherrscht bis heute das Stadtbild von Xanten. Die Dombauhütte, die für den Bau verantwortlich war, existiert noch heute, denn der Dom muss ständig ausgebessert werden.

Im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Grafen bzw. Herzögen von Kleve. In deren Folge wurde Xanten zwischen 1392 bis 1500 mit Hilfe einer bis zu 8 m hohen Mauer sowie vier Doppeltoren, achtzehn Türmen und Kleintoren befestigt. Die nördliche Befestigung wurde später u.a. mit dem Klever Tor ausgebaut bzw. verstärkt. Es kam 1444 zur Soester Fehde zwischen dem Kölner Erzbischof von Köln und den Landesherren Kleve, was dazu führte, dass der Papst Xanten dem Herzog Johann von Kleve zusprach. Der Dom wurde im Jahr 1544 vollendet. Durch die Verlagerung des Rheines im Jahr 1535 und der damit verbundenen Einschränkung des Schiffsverkehrs verarmte die Stadt, außerdem verringerte sich die Einwohnerzahl in den folgenden Jahrzehnten bis auf weniger als die Hälfte.

Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648), und zwar im Jahr 1641, wurde die Stadtmauer durch die hessischen Belagerer geschleift - gegen Zahlung von 100 Talern ließ man jedoch die Tore und Türme stehen. Zwischen 1794 und 1814 war die Stadt von den Truppen Napoleons besetzt, unter deren Besatzung kam es beispielsweise im Jahr 1802 zur Säkularisierung der kirchlichen Güter, so wurde z.B. das Stift aufgelöst.

Während der französischen Besatzungszeit hatte im Jahr 1811 Napoléon mit seiner Frau Marie Louise Xanten auf der Durchreise einen Besuch abgestattet. Zwischen 1821 und 1825 baute man die Stadttore ab - 1821 das Marstor und 1825 das Scharntor - und verkaufte das Mauerwerk. Auch weite Teile der Stadtmauer wurden abgerissen und auch deren Steine wurden verkauft. Das zwischen 1393 bis 1400 errichtete Klever Tor blieb jedoch erhalten, weil es als Gefängnis diente. In der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren etwas weniger als die Hälfte der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe tätig, was aber nicht dazu führte, dass sich die Stadt zu einer niederrheinischen Industriemetropole entwickelte.

Nach 1945 bis heute

Nach 1945 bis heute
1945, noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde die Stadt - einschließlich des Doms - erheblich zerstört. Nach dem Krieg begann man aber sehr schnell mit dem Wiederaufbau der Stadt, wobei der Dom, mit dessen Restaurierung man 1947 begonnen hatte, im Jahr 1966 wieder hergestellt worden war. Auch die Innenstadt wurde in der Nachkriegszeit vorbildlich wiederhergestellt. Großen Anteil daran hatte Professor Bader.

Im selben Jahr wurde die Krypta unter dem Dom erweitert und einige Opfer der Nazis hier beigesetzt. Man findet hier beispielsweise Urnen mit der Asche von Opfern aus den Konzentrationslagern Auschwitz, Bergen-Belsen sowie aus Dachau.
Im Zuge der kommunalen Neugliederung im Jahr 1969 wurden die umliegenden Ortschaften in das Stadtgebiet Xantens eingegliedert, wodurch sich die Einwohnerzahl im neuen Stadtgebiet fast verdoppelt hatte.

Im Jahr 1977 wurde der LVR-Archäologische Park Xanten auf Teilen des Geländes der CUT und 1982 das Freizeitzentrum mit seinen Wassersportangeboten auf der Nord- und Südsee eröffnet. Man kann hier seitdem Angeln, Bootfahren, Floßfahren, Saunieren, Segeln, im Strandbad schwimmen, Tauchen oder Wasserski laufen. LVR ist die Abkürzung von Landschaftsverband Rheinland.

Und sechs Jahre später - 1988 - wurde Xanten ein "staatlich anerkannter Erholungsort. Im Jahr 1978 feierte die Stadt ihr 750-jähriges Jubiläum und im Jahr 2003 beging man dann das 775-jährige Jubiläum der Stadtgründung. Eine Besonderheit war 2008 die Eröffnung des neuen LVR-Römer Museums im LVR-Archäologischer Park Xanten - 2012 folgten das Stifts Museum Xanten sowie das Siegfriedmuseum. Das Siegfried Museum wurde errichtet, da hier in Xanten den wichtigsten Handschriften der Niebelungensage aus dem Ende des 12. Jahrhunderts nach, die Heimat von Siegfried im heutigen Xanten lag. Das Siegfried Museum dokumentiert die Geschichte von Siegfried von damals bis heute. Die hiesigen Ausstellungsstücke zeigen, wie sich die Menschen in verschiedener Epochen dem Nibelungenlied angenähert haben. Zudem werden die Helden und Heldinnen des Nibelungenlieds veranschaulicht.

Aber Xanten ist nicht nur eine alte Römerstadt mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten, sondern wurde zudem 2014 zum ersten staatlich anerkannten Luftkurort im Regierungsbezirk Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen. Die Stadt umfasst heutzutage eine Fläche von 72,4 km² und hat rund 22.000 Einwohner. Erwähnenswert sind u.a. die Nachtwächter-Rundgänge am Samstag und Sonntag.

Eine Besonderheit ist das anlässlich des Weltspartags am 29 Oktober 2016 eröffnete Geldmuseum in Xanten-Wardt. Das Museum präsentiert die Geschichte des Geldes. So veranschaulichen zahlreiche Ausstellungsstücke, wie sich das Geld vom vormünzlichen Zahlungsmittel bis zum heutigen bargeldlosen Zahlungsverkehr entwickelt hat. So findet der Besucher hier u.a. folgende Informationen:
• Zu Kauri-Schnecken als Tauschmittel
• Zur Zigarettenwährung
• Zur Herstellung von Münzen und Medaillen
• Zum Kopf-, Tapeten- und Regionalgeld
• Zur Geschichte der D-Mark
• Infos zum Weltspartag
• Filme zum Thema Geld

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