Wolfenbüttel: Sehenswürdigkeiten

Marienkirche
Die Bezeichnung Marienkirche geht auf eine Vorgängerkirche zurück. Die heutige Kirche heißt korrekt "Beatae Mariae Virginis" (Der seligen Jungfrau Maria). Die Kirche ist der erste bedeutende protestantische Großkirchenbau weltweit. Sie wurde im Auftrag von Herzog Heinrich Julius (1564-1613) zwischen1608 - und nach seinem Tod - bis 1624 errichtet. In der ersten, nicht zugänglichen Fürstengruft wurden zwischen 1553 und 1606 zwölf Mitglieder des Herzogshauses bestattet, in der zweiten, derzeit zugänglichen, waren es zwischen 1613 und 1767 sogar 29 Mitglieder.

Trinitatiskirche
Die Trinitatiskirche wurde 1722 nach Plänen des Architekten Hermann Korb im Stil des Barocks auf den Überresten des früheren Kaisertors eingeweiht. Die Kirche liegt auf der Ostseite des Holzmarktes. Das 1589 errichtet Kaisertor war bis 1660 der Hauptzugang in die Stadt. Zwischen 1693 und 1700 wurde hier stattdessen ein Kuppelbau errichtet, der aber fünf Jahre danach abgebrannt war. Die heutige Kirche entstand von 1716 bis 1722 als protestantische Gemeindekirche. Interessant ist, dass unter den beiden Türmen - rechts und links vom Hauptbau - zwei Durchgänge noch an das frühere Stadttor erinnern.

Rathaus
Das Rathaus von Wolfenbüttel wurde im Jahr 1599 als Wohnhaus im Stil eines Fachwerkhauses errichtet. Bereits drei Jahre später wurde es durch den Heinrichstädtischen Rat erworben. Vor dem Rathaus steht seit 1904 das bronzene Herzog-August-Reiterdenkmal auf einer Basis aus Tuffstein, wo er erstaunlicherweise nicht auf dem Pferd sitzt, sondern daneben steht. Der Grund ist, dass er sich als Friedensfürst sah und so beispielsweise während des Dreißigjährigen Krieges 1642 den Seperatfrieden für sein Herzogtum abgeschlossen hatte.

Herzog August der Jüngere wurde am 10. April 1579 in Dannenberg im Fürstentum Lüneburg geboren. Er regierte als Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel, von 1635 bis zu seinem Tod und galt als einer der
gelehrtesten Fürsten seiner Zeit. Dennoch war er auch als Hexenjäger berüchtigt,
so wurden unter seiner Herrschaft 40 Menschen als Hexen hingerichtet. Er war am 17. September 1666 in Wolfenbüttel verstorben.
Stadtmarkt 3-6
38300 Wolfenbüttel
Tel.: 0049 – (0)5331 - 860

Stadtmarkt
Dieser Platz begeistert u.a. mit seinen Hofbeamtenhäusern aus dem 16. Und 18. Jahrhundert zurück. Außerdem befindet sich hier das Rathaus mit dem davor befindlichen Herzog-August-Reiterdenkmal. Jeden Mittwoch und Samstag von 07:00 bis 14:00 Uhr findet hier ein Markt statt. Näheres zu dem Denkmal und dem Herzog findet man oben unter "Rathaus"

Krambuden
Krambuden ist der Name einer Straße, wo einst die Kleinhändler in "Buden“ ihre Waren anboten - daher der Name. Daran hat sich bis heutzutage im Prinzip nichts geändert, denn hier ist man mitten in der als Fußgängerzone umgestalteten Hauptgeschäftsstraße von Wolfenbüttel. Diese führt von den Krambuden aus am Stadtplatz vorbei und als Lange Herzogstraße bis zum östlichen Ende der Altstadt. Interessant ist, dass hier unter einigen Häusern ein Nebenarm der Oker durch die Stadt fließt. Es handelt sich hierbei um eine mit Häusern bebaute Brücke, in etwa der Krämerbrücke in Erfurt in Erfurt vergleichbar – wenn auch kleiner.

Zeughaus
Das Zeughaus wurde zwischen 1613 und 1619 im Stil der Spätrenaissance als Kaserne und Lagerstätte für Militärgerät erbaut. Das Gebäude steht in unmittelbarer Nähe des Schlosses Wolfenbüttel und befand sich ursprünglich innerhalb des
Festungsrings. Das Zeughaus ist heutzutage ein Bestandteil des Ensembles des Schlossplatzes und gilt als einer der größten Renaissancegebäude Norddeutschlands.

Schloss
Das Schloss Wolfenbüttel ging aus einer Wasserburg hervor, die erstmals im Jahr 1074 erwähnt und von Widekind von Wolfenbüttel an einer Furt über die Oker errichtet wurde. Es wurde im Laufe der Jahre mehrmals belagert, zerstört und wieder aufgebaut. Die ausgedehnte Vierflügelanlage diente den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg von 1283 bis 1754 als Wolfenbütteler Residenz. Durch Angriffe und Belagerungen wurde das Schloss mehrmals zerstört und wieder aufgebaut.

Das Aussehen des Schlosses änderte daher mehrmals auch durch zahlreiche Um- und Anbauten. Deswegen ist auch von den Baumeistern aus mehreren Epochen geprägt. Erwähnenswert ist jedoch, dass es zwischen 1690 und 1697 zu größeren Umbauten kam. Dabei wurden die alten Festsäle in fürstliche Wohnräume umgebaut. Zur Zeit des Barocks erhielt das Schloss zwischen 1714 und 1716 unter der Leitung des Baumeisters Hermann Korb eine neue Fassade. Aus dieser Zeit stammen auch das steinerne Eingangsportal und die Skulpturen auf der Brücke sowie am Schlossgraben

Schlossplatz
Am Schlossplatz befinden sich außer dem Schloss noch die Herzog August Bibliothek, das Lessinghaus, das Zeughaus und das Kleine Schloss, in dem sich früher die Ritterakademie Rudolph-Antoniana befand. Einer der Schätze der Herzog August Bibliothek ist das Evangeliar Heinrichs des Löwen, das 1983 erworben wurde. Im 17. Jahrhundert galt die Bibliotheksrotunde "Bibliotheca Augusta“ nördlich der Alpen als die größte ihrer Art und wurde als achtes Weltwunder bezeichnet. Das Zeughaus diente in Residenzzeiten als Waffenarsenal und Kornspeicher. Heute wird es als Erweiterung der Herzog August Bibliothek genutzt. Direkt neben dem Schloss steht das Kleine Schloss, das früher eine Ritterakademie war und heute als Wohnhaus genutzt wird. Ein berühmter Schüler der Wolfenbütteler Ritterakademie war
z. B. der Baron von Münchhausen

Holzmarkt
Der Holzmarkt wird im Westen von der Oker- und der Fischerstraße begrenzt und im Osten von der St. Trinitatis Kirche mit der Enge- und Karlstraße. Etwa in der Mitte teilen die Breite Herzogstraße und die Lange Straße den Platz.

Lessinghaus
Das Lessinghaus wurde Jahre 1733 im Stil eines spätbarocken französischen Parkschlösschens errichtet. Ab dem Jahr Jahr 1777 hatte es dem seit Mai 1770 in Wolfenbüttel tätigen Bibliothekar Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) nach seiner Hochzeit bis zu seinem Tode als Wohnhaus gedient - er war jedoch bei einer Reise nach Braunschweig dort am 15. Februar verstorben. Heutzutage gehört das Haus zur Herzog-August-Bibliothek und ist Sitz eines Museum, das dem Leben und Wirken Lessings in Wolfenbüttel gewidmet ist.

Herzog August Bibliothek
Die Herzog August Bibliothek (HAB) – auch als Bibliotheca Augusta bezeichnet – ist eine bereits im Jahr 1572 gegründete und heutzutage international bekannte
Bibliothek. Die Bibliothek beherbergt rund 1 Million Medien, darunter ist als eine Besonderheit das Evangeliar Heinrichs des Löwen (1129-1195), das wahrscheinlich aus dem Jahr 1188 stammt. Nach der Gründung des Landes Niedersachsen am 1. November 1946 wurde die Bibliothek 1950 unter der Leitung von Erhart Kästner (1904-1974) wieder zur Landesbibliothek. Mitte der 1960er Jahre ließ Kästner das Hauptgebäude durch den Braunschweiger Architekten Friedrich Wilhelm Kraemer (1907-1990) umbauen. Ab dem Jahre 1968 begann der Ausbau und die Öffnung der Herzog August Bibliothek zu einer europäischen Studien- und Forschungsstätte für das Mittelalter und die Frühe Neuzeit.

Bürgermuseum
Das im Jahr 2017 eröffnete Bürger Museum lässt 500 Jahre Wolfenbütteler Stadtgeschichte lebendig werden. Dazu wurde die ehemalige Jahnturnhalle, die im 19. Jahrhundert als Reithalle errichtet wurde, umgebaut. Die Dauerausstellung im Bürger Museum orientiert sich an Themenschwerpunkten, um die Besonderheiten der Wolfenbütteler Stadt- und Bürgergeschichte hervorzuheben. Dazu gehört das Werden der Stadt im Schatten der herzoglichen Residenz, die Industrialisierung, das bürgerliche Leben im 19. und 20. Jahrhundert mit den beiden Weltkriegen, dem Wirtschaftswunder und der Stadtsanierung bis zur Gegenwart.
Prof.-Paul-Raabe-Platz 1
38304 Wolfenbüttel
Tel.: 0049 – (0)5331 - 86377

Nathan-Denkmal
Das Nathan-Denkmal soll an das Leben und Wirken des Dramatikers und Aufklärers Gotthold Ephraim Lessing erinnern. Es wurde von dem Bildhauer Erich Schmidtbochum im Jahre 1961 erschaffen und zwischen dem Schloss, dem Lessinghaus, der Herzog August Bibliothek und dem Zeughaus auf einer Rasenfläche aufgestellt. Das Bronze-Denkmal stellt die Titelfigur des letzten Theaterstücks von Lessings "Nathan der Weise" dar.

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