Völklinger Hütte
Die Völklinger Eisenhütte wurde im Jahre 1873 gegründet und 1881 durch die Brüder Röchling übernommen.
Die Röchlinger Eisenhütte bestimmte von da an über 100 Jahre lang die Stadtentwicklung Völklingens und waren bereits 1890 der größte Eisenträgerhersteller Deutschlands.
Den produktiven Höchststand erreichte die Hütte im Jahre 1952, was natürlich am stark betriebenen Wiederaufbau der Nachkriegszeit lag. 1986 legte man die Völklinger Hütte still und entließ Tausende von Menschen in die Arbeitslosigkeit. Seit 1986 unter Denkmalschutz stehend, wurde das Eisenwerk zum Industriedenkmal, während das Stahlwerk und andere Teile der Völklinger Hütte in Betrieb blieben und seit 2002 durch Fusion zum luxemburgisch-französisch-spanischen Stahlkonzern „Arcelor“ gehören.
Die einstige „Ikone der Industriekultur“ oder auch „Kathedrale der Arbeit“ verweist mithin noch immer auf die große Blütezeit der Eisen- und Stahlindustrie. Heute ist sie der bedeutendste Standort der Industriekultur Europas. Als Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur bietet sie viele jährliche kulturelle Veranstaltungen an, die von mehr als 200.000 Menschen besucht werden. Die Hütte wird seit 1992 als Denkmal instand gesetzt und soll für den Museumsbetrieb umgestaltet werden. Hier finden seit den 1990ern Kulturveranstaltungen wie Openair Rockkonzerte, Kammermusik etc. statt.
Das seit über ein Jahrhundert in Betrieb befindliche Eisenwerk wurde 1994 von der UNESCO als erstes Industriedenkmal der Welt auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt.
Besondere Plätze und Straßen
Rathausplatz
Dieser Platz besticht insbesondere durch die drei Gründerzeithäuser, die ihn säumen. In ihrem architektonischen Erscheinungsbild sind sie stark vom Jugendstil beeinflusst. Erbaut wurden sie im Jahre 1901.
Kulturwanderweg
Dieser grenzübergreifende Wanderweg wurde im Gedenken an die Vertreibung der Hugenotten (= französische Calvinisten) eingerichtet. Er hat eine Länge von 42 Kilometern und beginnt auf deutscher Seite an der Hugenottenkirche in Ludweiler. Startpunkt in Frankreich ist die Kaiserkirche in Courcelles-Chaussy.
Besondere Gebäude
Alter Bahnhof
1893/94 erbaut, war der Alte Bahnhof einst Dreh- und Angelpunkt Tausender Hüttenarbeiter und Umschlagplatz für die Rohstoffe für die Eisenerzeugung. Diese wurden mit dem Zug aus Frankreich herantransportiert. Im Bahnhof befindet sich heute auch die Tourist-Information.
Altes Rathaus
Dieses Gebäude weist eine Mischung aus barocker und Jugendstilarchitektur auf, obwohl es zwischen 1874 und 1876 zunächst lediglich im klassizistischen Stil konstruiert worden war. Die Flügel des Bauwerks werden durch einen quadratischen Turm verbunden. Wichtige unbedingt anzusehende Räumlichkeiten sind das Trauzimmer und der Ratssaal. Im letzterem hängt auch ein Gemälde von Carl Röchling. Es heißt „Die Erstürmung der Spicherer Höhen“ und war eine Schenkung der Industriellenfamilie Röchling.
Altes Schlafhaus
Dieses Schlafhaus war 1906/07 für die auswärtigen Arbeiter der Völklinger Hütte gebaut worden. Etwa 500 Männer konnten bequem in den Räumlichkeiten schlafen. Das Alte Schlafhaus zeigt heute eine kleine Ausstellung, welche seine wechselvolle Geschichte erzählt.
Mühlgewannschule
Diese Schule zählt zu den schönsten und auch größten Jugendstilbauwerken des Saarlandes. Sie entstand im Jahre 1906 und steht am Hindenburgplatz. Das Gebäude wird charakterisiert von den nach drei Seiten identischen Giebeln des Eckpavillons.
Museen und Galerien
Kirchen
Eligius-Kirche
Eligius war der Schutzpatron der Hüttenarbeiter. Ihm wurde die neobarocke Kirche gewidmet. Erbaut hat sie der Mainzer Dombaumeister Ludwig Becker 1912/1913. Die Kirche steht in der Rathausstraße und wird bestimmt durch ihren interessanten Turm.
Hugenottenkirche
Die barocke Hugenottenkirche im Stadtteil Ludweiler entstand im Jahre 1786. Um 1876/1877 kam vor dem Hauptportal der beinahe 40 Meter hohe Kirchturm hinzu. Dieser zeigt neogotische und neoromanische Stilelemente.
Katholische Kirche Herz-Jesu
Auch wenn manche Gläubige angesichts dieses ultramondänen Bauwerks vom Glauben abfallen könnten, so ist diese katholische Kirche doch voller interessanter christlicher Symbolik. Beim Wettbewerb "Postmoderne Kirchenarchitektur" gewann die im Jahre 2000 fertig gestellte Kirche den 1. Preis.
Maria Himmelfahrt
In den Jahren 1906 und 1907 nach Entwürfen des Architekten Wilhelm Hector erbaut, wurde die katholische neogotische Pfarrkirche 1911 vom Trierer Bischof Michael Felix Korum eingeweiht.
Versöhnungskirche
Der 66 Meter hohe Turm dominiert diese zwischen 1926 und 1928 im neo-barocken Stil erbaute Kirche. Neben dem Turm ist aber vor allem auch die Kuppel mit ihrem Fresco-Deckengemälde sehenswert.
St. Paulinus
(„Warndtdom“)
1911/12 erbaut, verfügt die teilweise neoromanische Kirche über drei Schiffe. Sie wird unter den Völklingern auch „Warndtdom“ genannt.
Theater und Oper
Völklinger Hütte
In Räumlichkeiten im und um das Weltkulturerbe Völklinger Hütte gibt es regelmäßig kulturelle Angebote verschiedener Art. Die Hütte wird seit 1992 als Denkmal instand gesetzt und soll für den Museumsbetrieb umgestaltet werden. Hier finden seit den 1990ern Kulturveranstaltungen wie Openair Rockkonzerte, Kammermusik etc. statt.
Fußballstadien
Hermann-Neuberger-Stadion
Diese Sortstätte ist das Heimatstadion des SV Röchling Völklingen 06, welcher momentan (2007) in der Verbandsliga Saar spielt. Das Stadion bietet etwa 16.000 Zuschauern Platz und ist mithin das viertgrößte Stadion im Sarland.
Warndtstadion
Dieses ist neben dem Hermann-Neuberger-Stadion der zweite größere Austragungsort für Fußballspiele in Völklingen.
Völklinger Stadtwald
Flüsse
Rossel
Die Rossel ist ein linksseitiger Nebenfluss der Saar, der in Lothringen entspringt und nach etwa 38 Kilometern bei Völklingen-Wehrden in die Saar mündet.
Saar
Die Stadt Völklingen erstreckt sich an den Ufern der 246 Kilometer langen Saar, welche durch Frankreich und Deutschland (Saarland und Rheinland-Pfalz) fließt. Sie entspringt in den Vogesen im Elsass, verläuft durch Lothringen und das nach ihr benannte Saarland. Bei Konz (Rheinland-Pfalz) mündet sie in die Mosel.
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