Die Römer nannten die Stadt Vicetia, was sich von dem Lateinischen Wort vicus ableitet und so viel wie "dörfliche Ansiedlung" bedeutet. Der an sehr wichtigen Handelswegen gelegene Ort entwickelte sich rasch und wurde bereits im Jahre 49 zur Hauptstadt der Provinz.
Wie bei den meisten römischen Stadtgründungen kann man noch heute den orthogonalen Grundriss erleben, der von den Achsen des Decumanus und des Stadtgeschichtebestimmt wird. Die heutige Hauptstraße, der Corso Palladio, verläuft nach dem Vorbild jenes Decumanus Maximus.
Vicenza, das im Mittelalter seine Stadtmauer errichten konnte, wurde bereits im 12 Jahrhundert zu einer freien Stadt.
Die kommenden Jahrzehnte wurden insbesondere von der starken harschen Rivalität zu den Nachbarstädten Padua und Verona geprägt. Aus diesem Grunde begab sich Vicenza im Jahre 1404 unter die Schutzherrschaft Venedigs.
In der Folgezeit erlebte die Stadt eine Blüte, und Andrea Palladio (1508-1580), der Begründer der klassischen Architektur, gab der Stadt Vicenza in weiten Teilen ihr heutiges Gesicht. Der geniale Architekt und Architekturtheoretiker hat zudem die Quattro Libri d'Architettura verfasst, durch die er einer der bedeutensten Architekturtheoretiker seiner Zeit wurde. Der von ihm geprägte Baustil wurde Palladianismus genannt und hatte nicht nur in Europa Bedeutung, sondern auch in Noramerika.
Vicenza, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter den Einfluss Napoléon Bonapartes geraten war, fiel im Jahre 1813 an Österreich, wurde indes 1866 wieder italienisch, zumal Aufstände gegen die Fremdherrschaft seit 1848 im Lande tobten.
1994 wurde Vicenza wegen des einzigartigen Stadtensembles und der fantastischen Palladio-Bauten in die Weltkulturliste der UNESCO eingetragen.
Das heutige Vicenza ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und wird neben dem kulturellen Erbe auch von einer reichen Industrie bestimmt.
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