Besondere Viertel
Koroinen
Der Stadtteil Koroinen breitet sich auf einer Landzunge Turkus aus, wo die beiden Flüsse Aurajoki und Vähäjoki zusammenfließen. Interessant ist, dass nur etwa 30 Menschen in Koroinen leben, einem größtenteils unbebauten Teil der Stadt. Koroinen war im Mittelalter das Zentrum der Kirchenverwaltung von Finnland. Im Laufe der Jahrzehnte wurden daher eine Kirche, ein Wehrturm und andere Bauwerke eingerichtet, deren Funktion bisher unklar geblieben ist. Die Kirche ist mittlerweile verfallen. Ausgrabungen haben aber inzwischen die „verschwundenen“ Fundamente der steinernen Bauten freigelegt.
Kuralan Kylämäki
Die bis in die 1970er noch unbewohnte kleine Bauernschaft Kylämäki befindet sich am Ausgang von Turku und gilt als Freilichtmuseum. Die museale Idylle der kleinen Bauernhöfe wird von ein heimischen Cafés aufgelockert.
Ruissalo
Die finnische Ostsee-Insel Ruissalo liegt im Schärenmeer und fungiert auch als eigener Statteil von Turku. Sie ist Dank einer Brücke mit dem Festland verbunden. Die im Norden von Waldflächen bedeckte Insel ist sechs Kilometer lang und weist einen der ältesten Eichenwälder Finnlands auf. Nur etwa 130 Menschen wohnen auf Ruissalo, einem beliebten Naherholungsgebiet, das u.a. einen Golfplatz, verchiedene Lokale sowie den Botanischen Garten der Universität Turku besitzt. Auf der Insel findet jedes Jahr das berühmte Rockfestival Ruisrock statt, das auch als finnisches Woodstock beworben wird.
Tehtaankatu
Tehtaankatu ist voller historischer Holzhäuser in der Art und Weise des Jugendstil. Als in den 1970ern in Turku viele Holzhäuser abgerissen wurden, wehrten sich die Einwohner Tehtaankatus dagegen und gewannen auch. Ihnen ist der Erhalt der Häuser zu verdanken.
Besondere Bauwerke
Burg Turku
In ziemlicher Nähe zum Hafen am Ufer des Aurajoki erhebt sich die Burg von Turku. Sie gehört zu den wenigen Beispielen der Burgenarchitektur Finnlands und kann stolz sein, das größte noch erhaltene finnische Bauwerk des Mittelalters zu sein. Sie wurde zum Ende des 13. Jahrhunderts hin erbaut, erfuhr im Laufe ihrer Geschichte aber auch zahlreiche Veränderungen, zuletzt im 16. Jahrhundert. Die während des Zweiten Weltkrieges durch einen sowjetischen Bombenangriff beschädigte Burg wurde bis 1961 restauriert und beherbergt seither das Historische Museum der Stadt.
Fernsehturm von Turku (Pääskyvuoren linkkitorni)
Der Fernsehturm Turku bringt es auf stolze 122 Meter Höhe. Erbaut wurde er im Jahre 1964.
Kirchen
Dom von Turku (Turun tuomiokirkko)
Die einzige Kathedrale des Mittelalters in Finnland dient seit der Weihe im Jahre 1300 als Sitz des Erzbischofs von Turku. Zudem ist er die Hauptkirche der evangelisch-lutherischen Kirche von Finnland. Das auch zu den Nationalheiligtümern Finnlands gehörende Sakralbauwerk beherbergt als berühmtestes Grabdenkmal den Marmorsarkophag der schwedischen Königin Karin Månsdotter. Sie war die dritte Frau von Erik XIV. und hat als einzige Angehörige des Königshauses ihr Grab in Finnland gefunden. Insgesamt sollen weitere 4.500 Leichname unter der Kathedrale begraben worden sein.
Kaiserin-Alexandra-Märtyrinnenkirche
Am Turkuer Marktplatz erhebt sich die orthodoxe Kaiserin-Alexandra-Märtyrinnenkirche, ein klassizistischer Rundbau, der zwischen 1839 und 1845 erbaut wurde. Für die Pläne zeichnete sich Carl Ludwig Engel verantwortlich.
Kirche von Maaria
Die mittelalterliche Kirche von Maaria ist ein architektonisches Kind des 15. Jahrhunderts. Einst diente sie als Pfarrkirche der Gemeinde Maaria, die 1967 eingemeindet worden war.
St.-Katharinen-Kirche (Pyhän Katariinan kirkko)
Die mittelalterliche Steinkirche St.-Katharinen aus dem 15. Jahrhundert wurde der heiligen Katharina von Alexandrien geweiht und fungiert als Pfarrkirche der Katharinengemeinde. Der Innenraum der St.Katharinen-Kirche wurde mit Seccomalereien verziert, die zum ausgehenden 18. Jahrhundert übermalt, Anfang des 20. Jahrhunderts aber wieder freigelegt wurden.
Museen und Galerien
Apothekenmuseum am Aurajoki
Das entzückende Apothekermuseum zeigt einen originalen Verkaufsraum alter Schule und stellt historische Apothekergerätschaften vor.
B-Galleria
Die preiswerte und gut zu erreichende Galerie für zeitgenössische Kunst bietet jungen Künstlern ein Forum für neue Inspirationen. Monatlich wechselnde Ausstellungen und teilweise sehr spontan organisierte Events machen die B-Galleria zu einem Ort der Überraschungen.
Freilichtmuseum Luostarinmäki (Klosterhügel)
Wer sich für die Originalbebauung interessiert, wie sie in Turku vor dem großen Stadtbrand von 1827 anzutreffen war, ist im Freilichtmuseum Luostarinmäki richtig. Der vom Feuer unberührte Stadtteil hat niemals bauliche Erneuerungen erfahren und begeistert mit Häusern, deren Innenleben ebenfalls den Zahn der Zeit ohne Veränderungen überstanden haben.
Kuralan Kylämäki
Die bis in die 1970er noch unbewohnte kleine Bauernschaft Kylämäki befindet sich am Ausgang von Turku und gilt als Freilichtmuseum. Die museale Idylle der kleinen Bauernhöfe wird von ein heimischen Cafés aufgelockert.
Sibelius Museum
Nur etwa 150 Meter vom Dom Turkus entfernt erhebt sich ein unspektakuläres Gebäude, das eine umso interessantere Sammlung von Musikinstrumenten zeigt und sich dem Werk von Jean Sibelius, dem großen finnischen Komponisten, verschrieben hat.
Sigyn
Als letztes dreimastiges Holzsegelschiff, das einst als Handelsschiff konzipiert worden ist und noch immer tragfähig ist, steht die Bark Sigyn auf dem Aurajoki im Turkuer Hafen. Das 1887 im schwedischen Göteborg gebaute Schiff wurde später saniert und zu einem Museumsschiff umgestaltet.
Suomen Joutsen
Bei dem Suomen Joutsen, dem Finnischen Schwan, handelt es sich um einen dreimastigen Großsegler, der 1902 im französischen Saint-Nazaire erbaut worden ist. Im Laufe ihrer Zeit diente er u.a. als Schulschiff der Marine, als Lagerschiff und Begleitboot. Seit dem Jahre 1991 nun fungiert die Suomen Joutsen als Museumsschiff und liegt auf dem Aurajoki vor Anker.
Turun taidemuseo-Kunstmuseum
Das 1904 im finnischen Jugendstil erbaute Kunstmuseum erhebt sich über dem Marktplatz der Stadt inmitten einer Parkanlage und weist seinen Besuchern den Weg zu den finnischen Meistern – bis zur Gegenwart.
Wäinö Aaltonen Kunstmuseum
Nur etwa 15 Gehminuten vom Turkuer Marktplatz entfernt steht mit dem Wäinö Aaltonen Kunstmuseum Museum ein Haus, das sich dem Werk des finnischen Künstlers und Bildhauers Wäinö Aaltonen (1896-1966) verschrieben hat.
Universitäten und Hochschulen
Åbo Akademi
Die schwedischsprachige Universität von Turku hat nichts mit der historischen Akademie der Stadt zu tun. Vielmehr wurde die Åbo Akademi 1918 (nach der Uni von Helsinki) als zweite finnische Universität ins Leben gerufen. Seit 1981 ist die vormals private Hochschule in staatlicher Hand. Momentan sind etwa 8.000 Studenten an der Akademie eingeschrieben.
Universität Turku (Turun yliopisto)
Die Universität von Turku wird derzeit von etwa 21.000 Studenten besucht und besteht seit dem Jahre 1920. Sie gehört zu den am schnellsten wachsenden Universitäten in Finnland. 2010 wurde sie um die Handelshochschule Turku reicher.
Flüsse und Meere
Aurajoki
Turku breitet sich am Aurajoki aus, einem Fluss, der bei Oripää enstspringt und durch Südwest-Finnland fließt, bevor er nach 70 Kilometern in den Hafen von Turku mündet. Der Fluss hat eine geringe Wasserqualität, deckt aber dennoch 95% des Wasserbedarfs der Stadt. Sein Name deutet an, dass sich um seine Ufer herum die Landwirtschaft in Finnland entwickelt hat, denn das finnische Wort Aura bedeutet Pflug, während Joki für Fluss steht. Prähistorische Funde entlang des Aurajoki bestätigen diese Theorie.
Schärenmeer (finn. Saaristomeri)
Das Schärenmeer erstreckt sich vor Turku und gehört zur Ostsee. Es wird vom Festland Finnlands begrenzt sowie vom Finnischen Meerbusen, vom Bottnischen Meerbusen sowie von der Inselgruppe Åland. Bekannt ist das Schärenmeer u.a. seines Archipels wegen, das sich aus bis zu 50.000 Klippen und Schären zusammensetzt und wegen seiner Nähe zu Turku auch Turkuer Schären genannt wird. Schären sind Inseln, von denen einige wenig mehr als kleine Felsen (v.a. die Außenschären), andere hingegen bewohnt und beliebte Ausflugsziele sind. Etwa 33.000 Menschen leben auf den Schären. Für sie wird neben der Fischerei der Tourismus immer wichtiger.
Reisende können die Inseln über die Schärenringstraße kennen lernen, welche die Schären mit Hilfe von Fähren und Brücken miteinander verbindet, wobei man in besonders kalten Wintern, wenn das Meer zugefroren ist, Eisstraßen anlegt. Die Fähren verkehren auf kürzeren Strecken kostenlos (Gelbe Fähren), sind auf längeren aber kostenpflichtig (Weiße Fähren).
Der Hafen von Turku
Der nach Helsinki zweitgrößte Hafen Finnlands schmiegt sich nahe der Burg von Turku an die Mündung des Aurajoki. Geschätzte vier Millionen Tonnen werden jedes Jahr am Hafen als Fracht umgeschlagen. Zudem nehmen die Reisen von etwa vier Millionen Passagieren hier ihren Anfang oder ihr Ende. Vom Hafen aus fahren neben den Fährlinien Silja Line und Viking Line, die täglich über Mariehamn zum schwedischen Stockholm aufbrechen, auch die so genannten Schwedenschiffe (Ruotsinlaiva). Sie bieten Shops, Restaurants und sogar Nachtclubs an und werden gerne als Erlebnisbarken gebucht. Vom Hafen aus gelangt man mit Fähren zudem zu den Schären vor Turku sowie nach Antwerpen, Hamburg, Harwich, Lübeck, Paldiski und Travemünde.
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